Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] eine Ameise, so setzt sich die Frau dennoch zwischen die Vornehmen hin. (Reinsberg I, 77.)

Lat.: Uti qui nescit nummis, careat simul istis. (Binder II, 3455.)

86 Besser ein Mann ohne Haus, als ein Haus(wesen) ohne Mann.

Dän.: Bedre er mand huuslös (pengelös) end huus (og penge) mandlös. (Prov. dan., 54.)

Frz.: J'aime mieux un homme sans maison et sans argent, qu'une maison et de l'argent sans possesseur.

87 Besser ein verborget Mann, denn ein versorget Mann. - Petri, II, 36; Henisch, 455, 89.

88 Besser ein verseumern Man, den ein verseumern fraw. - Petri, II, 36.

89 Besser ein wunderlicher Mann, der lebt, denn ein frommer, der todt ist. - Petri, II, 36.

90 Besser ein zorniger Mann als ein hungriger.

Dän.: Det er bedre at möde vred mand end fastende. (Bohn I, 358.)

91 Besser einen alten Mann zur Eh', als lebenslänglich Liebesweh.

92 Besser eines alten Mannes Liebe als eines jungen Hiebe.

Engl.: Better be an old man's darling than a young man's snarling. (Bohn II, 45.)

93 Besser eines armen Mannes Tochter, als eines reichen Mannes Magd zur Ehe gewinnen. - Henisch, 320, 46; Petri, II, 36.

94 Besser ist's, ein armer Mann als reich und an der Kette stahn.

95 Besser Mann als geld. - Henisch, 1469, 43; Petri, II, 38.

96 Besser Mann ohne Gut als Gut ohne Mann.

Holl.: Het is beter man zonder goed, dan goed zonder man. (Harrebomee, II, 58a.)

97 Besser Mannes bossheit, denn Weibs falsche frömmigkeit. - Petri, II, 38; Henisch, 1258, 21.

98 Besser mit einem alten Mann am vollen Tisch als mit einem jungen am leeren.

Böhm.: Lepe se starym papati, nezli s mladga plakati. (Celakovsky, 389.)

99 Besser ohn Mann, denn ohn Gott leben. - Petri, II, 39; Henisch, 1711, 58.

100 Besser von schönem Manne geschlagen als vom Bruder auf Händen getragen.

101 Besser zehen Man freundschafft, denn eins Mans feindschafft. - Petri, II, 40.

102 Besser zweier Männer Rath als eines Mannes That.

"Ik hebbe dick gehort: vil beater twyer mans rat, wan eynes mannes daet." (Fuchs und Hahn, 1, 36.)

103 Bewegter Mann nicht wirken kann.

104 Bezahlt man den Mann, so sind die Wunden quitt. - Graf, 321, 252.

War nach altdeutschem Recht die Busse für ein einem andern zugefügtes Unrecht bezahlt, der Verletzte befriedigt; dann war die Wunde quitt, d. h. der Rechtsfrieden wieder gesichert. Nicht selten gab sogar die Feierlichkeit der Busszahlung und die darauf erfolgte Wiederversöhnung Anlass zu nachher entstehender enger Freundschaft. ( Vgl. Graf, 329.)

Fries.: Betale he den man, so sind de wunden quitt. (Richthofen, 566, 13.)

105 Bin ich anders ein witzig Mann, ich nemme den Dotter für die Schalen an. - Gartnerus, Dict. prov.; Loci comm., 114.

Lat.: Sicut ego novi, plus testae pars valet ovi. (Loci comm., 114; Sutor, 408.)

106 Bist du ein Mann, so streng' dich an.

107 Bistu der ander, dritte oder vierte Mann, so bistu am besten dran. - Petri, II, 500.

108 Bleicher Mann ist Weiberart. - Lehmann, II, 48, 49.

109 Blind man, arm man. - Luther's Ms., 16; Mathesy, 263b; Eisenhart, II, 1, 7; Bücking, 8; Ramann, I. Pred., II, 5; Parömiakon, 2021; Gaal, 218; Braun, I, 2527; für Trier: Laven, 176.

110 Blinder Mann, armer Mann, hat er auch Pelzwerk an.

111 Blinder Mann, ein armer Mann, hätt' er auch Seid' und Sammet an. - Simrock, 1150.

Bei Tunnicius (183): Ein blint man, arm man, al heft he bunte Kleider an. (Quam miser est caelus, [Spaltenumbruch] tectus sit murice quamvis.) Bunte d. h. theure Kleider, denn das Wort "bunt" bezeichnete früher nicht blos verschiedene Farben, sondern mit dem im Neuhochdeutschen ausgestorbenen vech kostbares Pelzwerk. (Vgl. darüber Grimm, Wb., II, 525.)

Dän.: En blind-mand er en arm mand, baer han end silke og flöiel. (Prov. dan., 74.)

112 Brave Männer und alte Waffen werden nur in der Noth gebraucht.

113 Bau de Mann, sau de Kroam. (Waldeck.) - Curtze, 323, 117.

114 D' Manne hei alli es Scheit im Rügge, wenn 's nit brönnt, so mottet's. - Sutermeister, 111.

115 D' Manne hei Chnöpfli u d' Wiber Häftli. (Bern.) - Schweiz, II, 248, 3.

116 Da ist der Mou oum ärmsten, wenn de Kinner Rouz zu'n Brat essen. (Franken.)

Da ist der Mann am ärmsten, wenn die Kinder Rotz zum Brot eggen, d. h. so lange sie noch sehr klein sind.

117 Danach der Mann geboren, danach nimmt er theil. - Graf, 216, 225.

Die Nachkommen erben nicht immer gleich, sondern haben nur am Erbe nach dem Grade der Verwandtschaftsnähe theil.

Mhd.: Darnach der man gheboren is, darnach sal er teil nemen. (Kaiserrecht, II, 34.)

118 Danach der Mann gerathen, wird ihm die Wurst gebraten. - Simrock, 6805; Körte, 4078; Braun, I, 2529.

Engl.: Every man is remarked according as he deserves.

Ung.: Mino a' vendeg, olyan a vendegseg.

119 Danach Mann, danach Gunst. - Körte, 4080.

Frz.: Selon les gens l'encens. (Körte, 4080.)

Lat.: Qualis vir, talis honos.

120 Danach Mann, danach Quast; danach Wirth, danach Gast. - Eiselein, 447; Lohrengel, I, 106.

Eiselein bemerkt: Quast hiess ehemals velamen pudendorum.

Frz.: A gens de village trompette de bois.

Lat.: Si bonus (malus) est hospes, bonus (malus) aut similis venit hospes. (Sutor, 129.)

121 Darna Man, darna Quast. - Bueren, 201; Frommann, II, 536, 127; Hauskalender, II; Petri, II, 55.

122 Darnach der Mann Geld gibt, pfeifft der Spielmann. - Petri, II, 55; Henisch, 1469, 50.

123 Darnach der Mann ist, darnach ist auch sein Glück. - Henisch, 1659, 63; Petri, II, 55.

124 Darnach der Mann ist, ist auch seine Krafft. - Petri, II, 55.

125 Darnach der Mann, so brät man ihm ein Häring. - Lehmann, 154, 29; Körte, 4079; Simrock, 6586; Braun, I, 2530.

Die Neger in Surinam: Wenn du gut tanzest, wirst du Kuhkopf essen. (Reinsberg III, 66.)

126 Darnach der Mann werth, so wird er geehrt. - Lehmann, 154, 21.

Mhd.: Aber sew wellen merken nicht, daz man gern haltet den man nach dem, vnd er sich halten chan. (Vintur.) ( Zingerle, 96.)

127 Darnoach d'r Mou, darnoach brät't mer 'n die Worscht. (Franken.) - Frommann, VI, 320, 266.

128 Das ist ein arm gezwungen man, der nicht ein furtz aufm feld darf lan.

Lat.: Valde coactus homo, qui bombum seruat in agro. (Loci comm., 183.)

129 Das ist der beste Mann, der sich freut über anderer Wohlergehen. - Burckhardt, 246.

130 Das ist der edle Mann, der es im Unglück thut, wie die Wäsche, die rein wird, wenn man sie schlägt.

131 Das ist der man, ders kan.

132 Das ist ein edler Mann, der nicht schadet, wie er schaden kann.

In Aegypten: Heil dem Manne, der seine Macht kennt und sich doch enthält, andern Uebles zu thun. (Burckhardt, 305.)

133 Das ist ein frommer Mann, der sich im Glück recht halten kann. - Henisch, 1254, 10.

134 Das ist ein gar gescheiter Mann, der hier weis ist und dort narren kann.

Mhd.: Er was gewizzen unde guot, den tumben tump den weisen fruot. (Wigalois.) - Mit den weisen was er Weis, den tumben tump. (Rudolf.) - Er was küene hoch

[Spaltenumbruch] eine Ameise, so setzt sich die Frau dennoch zwischen die Vornehmen hin. (Reinsberg I, 77.)

Lat.: Uti qui nescit nummis, careat simul istis. (Binder II, 3455.)

86 Besser ein Mann ohne Haus, als ein Haus(wesen) ohne Mann.

Dän.: Bedre er mand huusløs (pengeløs) end huus (og penge) mandløs. (Prov. dan., 54.)

Frz.: J'aime mieux un homme sans maison et sans argent, qu'une maison et de l'argent sans possesseur.

87 Besser ein verborget Mann, denn ein versorget Mann.Petri, II, 36; Henisch, 455, 89.

88 Besser ein verseumern Man, den ein verseumern fraw.Petri, II, 36.

89 Besser ein wunderlicher Mann, der lebt, denn ein frommer, der todt ist.Petri, II, 36.

90 Besser ein zorniger Mann als ein hungriger.

Dän.: Det er bedre at møde vred mand end fastende. (Bohn I, 358.)

91 Besser einen alten Mann zur Eh', als lebenslänglich Liebesweh.

92 Besser eines alten Mannes Liebe als eines jungen Hiebe.

Engl.: Better be an old man's darling than a young man's snarling. (Bohn II, 45.)

93 Besser eines armen Mannes Tochter, als eines reichen Mannes Magd zur Ehe gewinnen.Henisch, 320, 46; Petri, II, 36.

94 Besser ist's, ein armer Mann als reich und an der Kette stahn.

95 Besser Mann als geld.Henisch, 1469, 43; Petri, II, 38.

96 Besser Mann ohne Gut als Gut ohne Mann.

Holl.: Het is beter man zonder goed, dan goed zonder man. (Harrebomée, II, 58a.)

97 Besser Mannes bossheit, denn Weibs falsche frömmigkeit.Petri, II, 38; Henisch, 1258, 21.

98 Besser mit einem alten Mann am vollen Tisch als mit einem jungen am leeren.

Böhm.: Lépe se starým papati, nežli s mladga plakatí. (Čelakovský, 389.)

99 Besser ohn Mann, denn ohn Gott leben.Petri, II, 39; Henisch, 1711, 58.

100 Besser von schönem Manne geschlagen als vom Bruder auf Händen getragen.

101 Besser zehen Man freundschafft, denn eins Mans feindschafft.Petri, II, 40.

102 Besser zweier Männer Rath als eines Mannes That.

„Ik hebbe dick gehort: vil beater twyer mans rat, wan eynes mannes daet.“ (Fuchs und Hahn, 1, 36.)

103 Bewegter Mann nicht wirken kann.

104 Bezahlt man den Mann, so sind die Wunden quitt.Graf, 321, 252.

War nach altdeutschem Recht die Busse für ein einem andern zugefügtes Unrecht bezahlt, der Verletzte befriedigt; dann war die Wunde quitt, d. h. der Rechtsfrieden wieder gesichert. Nicht selten gab sogar die Feierlichkeit der Busszahlung und die darauf erfolgte Wiederversöhnung Anlass zu nachher entstehender enger Freundschaft. ( Vgl. Graf, 329.)

Fries.: Betale he den man, so sind de wunden quitt. (Richthofen, 566, 13.)

105 Bin ich anders ein witzig Mann, ich nemme den Dotter für die Schalen an.Gartnerus, Dict. prov.; Loci comm., 114.

Lat.: Sicut ego novi, plus testae pars valet ovi. (Loci comm., 114; Sutor, 408.)

106 Bist du ein Mann, so streng' dich an.

107 Bistu der ander, dritte oder vierte Mann, so bistu am besten dran.Petri, II, 500.

108 Bleicher Mann ist Weiberart.Lehmann, II, 48, 49.

109 Blind man, arm man.Luther's Ms., 16; Mathesy, 263b; Eisenhart, II, 1, 7; Bücking, 8; Ramann, I. Pred., II, 5; Parömiakon, 2021; Gaal, 218; Braun, I, 2527; für Trier: Laven, 176.

110 Blinder Mann, armer Mann, hat er auch Pelzwerk an.

111 Blinder Mann, ein armer Mann, hätt' er auch Seid' und Sammet an.Simrock, 1150.

Bei Tunnicius (183): Ein blint man, arm man, al heft he bunte Kleider an. (Quam miser est caelus, [Spaltenumbruch] tectus sit murice quamvis.) Bunte d. h. theure Kleider, denn das Wort „bunt“ bezeichnete früher nicht blos verschiedene Farben, sondern mit dem im Neuhochdeutschen ausgestorbenen vêch kostbares Pelzwerk. (Vgl. darüber Grimm, Wb., II, 525.)

Dän.: En blind-mand er en arm mand, bær han end silke og fløiel. (Prov. dan., 74.)

112 Brave Männer und alte Waffen werden nur in der Noth gebraucht.

113 Bû de Mann, sau de Kroam. (Waldeck.) – Curtze, 323, 117.

114 D' Manne hei alli es Schît im Rügge, wenn 's nit brönnt, so mottet's.Sutermeister, 111.

115 D' Manne hei Chnöpfli u d' Wiber Häftli. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 3.

116 Da ist der Mou oum ärmsten, wenn de Kinner Rouz zu'n Brat essen. (Franken.)

Da ist der Mann am ärmsten, wenn die Kinder Rotz zum Brot eggen, d. h. so lange sie noch sehr klein sind.

117 Danach der Mann geboren, danach nimmt er theil.Graf, 216, 225.

Die Nachkommen erben nicht immer gleich, sondern haben nur am Erbe nach dem Grade der Verwandtschaftsnähe theil.

Mhd.: Darnach der man gheboren is, darnach sal er teil nemen. (Kaiserrecht, II, 34.)

118 Danach der Mann gerathen, wird ihm die Wurst gebraten.Simrock, 6805; Körte, 4078; Braun, I, 2529.

Engl.: Every man is remarked according as he deserves.

Ung.: Minő a' vendég, olyan a vendégség.

119 Danach Mann, danach Gunst.Körte, 4080.

Frz.: Selon les gens l'encens. (Körte, 4080.)

Lat.: Qualis vir, talis honos.

120 Danach Mann, danach Quast; danach Wirth, danach Gast.Eiselein, 447; Lohrengel, I, 106.

Eiselein bemerkt: Quast hiess ehemals velamen pudendorum.

Frz.: A gens de village trompette de bois.

Lat.: Si bonus (malus) est hospes, bonus (malus) aut similis venit hospes. (Sutor, 129.)

121 Darna Man, darna Quast.Bueren, 201; Frommann, II, 536, 127; Hauskalender, II; Petri, II, 55.

122 Darnach der Mann Geld gibt, pfeifft der Spielmann.Petri, II, 55; Henisch, 1469, 50.

123 Darnach der Mann ist, darnach ist auch sein Glück.Henisch, 1659, 63; Petri, II, 55.

124 Darnach der Mann ist, ist auch seine Krafft.Petri, II, 55.

125 Darnach der Mann, so brät man ihm ein Häring.Lehmann, 154, 29; Körte, 4079; Simrock, 6586; Braun, I, 2530.

Die Neger in Surinam: Wenn du gut tanzest, wirst du Kuhkopf essen. (Reinsberg III, 66.)

126 Darnach der Mann werth, so wird er geehrt.Lehmann, 154, 21.

Mhd.: Aber sew wellen merken nicht, daz man gern haltet den man nâch dem, vnd er sich halten chan. (Vintur.) ( Zingerle, 96.)

127 Darnoach d'r Mou, darnoach brät't mer 'n die Worscht. (Franken.) – Frommann, VI, 320, 266.

128 Das ist ein arm gezwungen man, der nicht ein furtz aufm feld darf lan.

Lat.: Valde coactus homo, qui bombum seruat in agro. (Loci comm., 183.)

129 Das ist der beste Mann, der sich freut über anderer Wohlergehen.Burckhardt, 246.

130 Das ist der edle Mann, der es im Unglück thut, wie die Wäsche, die rein wird, wenn man sie schlägt.

131 Das ist der man, ders kan.

132 Das ist ein edler Mann, der nicht schadet, wie er schaden kann.

In Aegypten: Heil dem Manne, der seine Macht kennt und sich doch enthält, andern Uebles zu thun. (Burckhardt, 305.)

133 Das ist ein frommer Mann, der sich im Glück recht halten kann.Henisch, 1254, 10.

134 Das ist ein gar gescheiter Mann, der hier weis ist und dort narren kann.

Mhd.: Er was gewizzen unde guot, den tumben tump den wîsen fruot. (Wigalois.) – Mit den wîsen was er Wîs, den tumben tump. (Rudolf.) – Er was küene hôch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0197" n="[183]"/><cb n="365"/>
eine Ameise, so setzt sich die Frau dennoch zwischen die Vornehmen hin. (<hi rendition="#i">Reinsberg I, 77.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Uti qui nescit nummis, careat simul istis. (<hi rendition="#i">Binder II, 3455.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">86 Besser ein Mann ohne Haus, als ein Haus(wesen) ohne Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre er mand huusløs (pengeløs) end huus (og penge) mandløs. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 54.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: J'aime mieux un homme sans maison et sans argent, qu'une maison et de l'argent sans possesseur.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Besser ein verborget Mann, denn ein versorget Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 36; Henisch, 455, 89.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">88 Besser ein verseumern Man, den ein verseumern fraw.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">89 Besser ein wunderlicher Mann, der lebt, denn ein frommer, der todt ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">90 Besser ein zorniger Mann als ein hungriger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er bedre at møde vred mand end fastende. (<hi rendition="#i">Bohn I, 358.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">91 Besser einen alten Mann zur Eh', als lebenslänglich Liebesweh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">92 Besser eines alten Mannes Liebe als eines jungen Hiebe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Better be an old man's darling than a young man's snarling. (<hi rendition="#i">Bohn II, 45.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">93 Besser eines armen Mannes Tochter, als eines reichen Mannes Magd zur Ehe gewinnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 320, 46; Petri, II, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">94 Besser ist's, ein armer Mann als reich und an der Kette stahn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">95 Besser Mann als geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1469, 43; Petri, II, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">96 Besser Mann ohne Gut als Gut ohne Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is beter man zonder goed, dan goed zonder man. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 58<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">97 Besser Mannes bossheit, denn Weibs falsche frömmigkeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 38; Henisch, 1258, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">98 Besser mit einem alten Mann am vollen Tisch als mit einem jungen am leeren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Lépe se starým papati, ne&#x017E;li s mladga plakatí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 389.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Besser ohn Mann, denn ohn Gott leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 39; Henisch, 1711, 58.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">100 Besser von schönem Manne geschlagen als vom Bruder auf Händen getragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Besser zehen Man freundschafft, denn eins Mans feindschafft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">102 Besser zweier Männer Rath als eines Mannes That.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ik hebbe dick gehort: vil beater twyer mans rat, wan eynes mannes daet.&#x201C; (<hi rendition="#i">Fuchs und Hahn, 1, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">103 Bewegter Mann nicht wirken kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">104 Bezahlt man den Mann, so sind die Wunden quitt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 321, 252.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">War nach altdeutschem Recht die Busse für ein einem andern zugefügtes Unrecht bezahlt, der Verletzte befriedigt; dann war die Wunde quitt, d. h. der Rechtsfrieden wieder gesichert. Nicht selten gab sogar die Feierlichkeit der Busszahlung und die darauf erfolgte Wiederversöhnung Anlass zu nachher entstehender enger Freundschaft. ( Vgl. <hi rendition="#i">Graf, 329.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Fries.</hi>: Betale he den man, so sind de wunden quitt. (<hi rendition="#i">Richthofen, 566, 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">105 Bin ich anders ein witzig Mann, ich nemme den Dotter für die Schalen an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gartnerus, Dict. prov.; Loci comm., 114.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sicut ego novi, plus testae pars valet ovi. (<hi rendition="#i">Loci comm., 114; Sutor, 408.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">106 Bist du ein Mann, so streng' dich an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">107 Bistu der ander, dritte oder vierte Mann, so bistu am besten dran.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 500.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">108 Bleicher Mann ist Weiberart.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 48, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">109 Blind man, arm man.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Ms., 16; Mathesy, 263<hi rendition="#sup">b</hi>; Eisenhart, II, 1, 7; Bücking, 8; Ramann, I. Pred., II, 5; Parömiakon, 2021; Gaal, 218; Braun, I, 2527;</hi> für Trier: <hi rendition="#i">Laven, 176.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">110 Blinder Mann, armer Mann, hat er auch Pelzwerk an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 Blinder Mann, ein armer Mann, hätt' er auch Seid' und Sammet an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1150.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (183):</hi> Ein blint man, arm man, al heft he bunte Kleider an. (Quam miser est caelus, <cb n="366"/>
tectus sit murice quamvis.) Bunte d. h. theure Kleider, denn das Wort &#x201E;bunt&#x201C; bezeichnete früher nicht blos verschiedene Farben, sondern mit dem im Neuhochdeutschen ausgestorbenen vêch kostbares Pelzwerk. (Vgl. darüber <hi rendition="#i">Grimm, Wb., II, 525.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En blind-mand er en arm mand, bær han end silke og fløiel. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 74.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">112 Brave Männer und alte Waffen werden nur in der Noth gebraucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Bû de Mann, sau de Kroam.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 323, 117.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 D' Manne hei alli es Schît im Rügge, wenn 's nit brönnt, so mottet's.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 111.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">115 D' Manne hei Chnöpfli u d' Wiber Häftli.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, II, 248, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">116 Da ist der Mou oum ärmsten, wenn de Kinner Rouz zu'n Brat essen.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Da ist der Mann am ärmsten, wenn die Kinder Rotz zum Brot eggen, d. h. so lange sie noch sehr klein sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">117 Danach der Mann geboren, danach nimmt er theil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 216, 225.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Nachkommen erben nicht immer gleich, sondern haben nur am Erbe nach dem Grade der Verwandtschaftsnähe theil.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Darnach der man gheboren is, darnach sal er teil nemen. (<hi rendition="#i">Kaiserrecht, II, 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">118 Danach der Mann gerathen, wird ihm die Wurst gebraten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 6805; Körte, 4078; Braun, I, 2529.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Every man is remarked according as he deserves.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Min&#x0151; a' vendég, olyan a vendégség.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">119 Danach Mann, danach Gunst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4080.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Selon les gens l'encens. (<hi rendition="#i">Körte, 4080.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qualis vir, talis honos.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Danach Mann, danach Quast; danach Wirth, danach Gast.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 447; Lohrengel, I, 106.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Eiselein</hi> bemerkt: Quast hiess ehemals velamen pudendorum.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A gens de village trompette de bois.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si bonus (malus) est hospes, bonus (malus) aut similis venit hospes. (<hi rendition="#i">Sutor, 129.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">121 Darna Man, darna Quast.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 201; Frommann, II, 536, 127; Hauskalender, II; Petri, II, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">122 Darnach der Mann Geld gibt, pfeifft der Spielmann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 55; Henisch, 1469, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Darnach der Mann ist, darnach ist auch sein Glück.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1659, 63; Petri, II, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Darnach der Mann ist, ist auch seine Krafft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">125 Darnach der Mann, so brät man ihm ein Häring.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 154, 29; Körte, 4079; Simrock, 6586; Braun, I, 2530.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Neger in Surinam: Wenn du gut tanzest, wirst du Kuhkopf essen. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 66.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">126 Darnach der Mann werth, so wird er geehrt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 154, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Aber sew wellen merken nicht, daz man gern haltet den man nâch dem, vnd er sich halten chan. (<hi rendition="#i">Vintur.</hi>) ( <hi rendition="#i">Zingerle, 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Darnoach d'r Mou, darnoach brät't mer 'n die Worscht.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 320, 266.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">128 Das ist ein arm gezwungen man, der nicht ein furtz aufm feld darf lan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Valde coactus homo, qui bombum seruat in agro. (<hi rendition="#i">Loci comm., 183.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">129 Das ist der beste Mann, der sich freut über anderer Wohlergehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 246.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">130 Das ist der edle Mann, der es im Unglück thut, wie die Wäsche, die rein wird, wenn man sie schlägt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">131 Das ist der man, ders kan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">132 Das ist ein edler Mann, der nicht schadet, wie er schaden kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Aegypten: Heil dem Manne, der seine Macht kennt und sich doch enthält, andern Uebles zu thun. (<hi rendition="#i">Burckhardt, 305.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">133 Das ist ein frommer Mann, der sich im Glück recht halten kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1254, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">134 Das ist ein gar gescheiter Mann, der hier weis ist und dort narren kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Er was gewizzen unde guot, den tumben tump den wîsen fruot. (<hi rendition="#i">Wigalois.</hi>) &#x2013; Mit den wîsen was er Wîs, den tumben tump. (<hi rendition="#i">Rudolf.</hi>) &#x2013; Er was küene hôch
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[183]/0197] eine Ameise, so setzt sich die Frau dennoch zwischen die Vornehmen hin. (Reinsberg I, 77.) Lat.: Uti qui nescit nummis, careat simul istis. (Binder II, 3455.) 86 Besser ein Mann ohne Haus, als ein Haus(wesen) ohne Mann. Dän.: Bedre er mand huusløs (pengeløs) end huus (og penge) mandløs. (Prov. dan., 54.) Frz.: J'aime mieux un homme sans maison et sans argent, qu'une maison et de l'argent sans possesseur. 87 Besser ein verborget Mann, denn ein versorget Mann. – Petri, II, 36; Henisch, 455, 89. 88 Besser ein verseumern Man, den ein verseumern fraw. – Petri, II, 36. 89 Besser ein wunderlicher Mann, der lebt, denn ein frommer, der todt ist. – Petri, II, 36. 90 Besser ein zorniger Mann als ein hungriger. Dän.: Det er bedre at møde vred mand end fastende. (Bohn I, 358.) 91 Besser einen alten Mann zur Eh', als lebenslänglich Liebesweh. 92 Besser eines alten Mannes Liebe als eines jungen Hiebe. Engl.: Better be an old man's darling than a young man's snarling. (Bohn II, 45.) 93 Besser eines armen Mannes Tochter, als eines reichen Mannes Magd zur Ehe gewinnen. – Henisch, 320, 46; Petri, II, 36. 94 Besser ist's, ein armer Mann als reich und an der Kette stahn. 95 Besser Mann als geld. – Henisch, 1469, 43; Petri, II, 38. 96 Besser Mann ohne Gut als Gut ohne Mann. Holl.: Het is beter man zonder goed, dan goed zonder man. (Harrebomée, II, 58a.) 97 Besser Mannes bossheit, denn Weibs falsche frömmigkeit. – Petri, II, 38; Henisch, 1258, 21. 98 Besser mit einem alten Mann am vollen Tisch als mit einem jungen am leeren. Böhm.: Lépe se starým papati, nežli s mladga plakatí. (Čelakovský, 389.) 99 Besser ohn Mann, denn ohn Gott leben. – Petri, II, 39; Henisch, 1711, 58. 100 Besser von schönem Manne geschlagen als vom Bruder auf Händen getragen. 101 Besser zehen Man freundschafft, denn eins Mans feindschafft. – Petri, II, 40. 102 Besser zweier Männer Rath als eines Mannes That. „Ik hebbe dick gehort: vil beater twyer mans rat, wan eynes mannes daet.“ (Fuchs und Hahn, 1, 36.) 103 Bewegter Mann nicht wirken kann. 104 Bezahlt man den Mann, so sind die Wunden quitt. – Graf, 321, 252. War nach altdeutschem Recht die Busse für ein einem andern zugefügtes Unrecht bezahlt, der Verletzte befriedigt; dann war die Wunde quitt, d. h. der Rechtsfrieden wieder gesichert. Nicht selten gab sogar die Feierlichkeit der Busszahlung und die darauf erfolgte Wiederversöhnung Anlass zu nachher entstehender enger Freundschaft. ( Vgl. Graf, 329.) Fries.: Betale he den man, so sind de wunden quitt. (Richthofen, 566, 13.) 105 Bin ich anders ein witzig Mann, ich nemme den Dotter für die Schalen an. – Gartnerus, Dict. prov.; Loci comm., 114. Lat.: Sicut ego novi, plus testae pars valet ovi. (Loci comm., 114; Sutor, 408.) 106 Bist du ein Mann, so streng' dich an. 107 Bistu der ander, dritte oder vierte Mann, so bistu am besten dran. – Petri, II, 500. 108 Bleicher Mann ist Weiberart. – Lehmann, II, 48, 49. 109 Blind man, arm man. – Luther's Ms., 16; Mathesy, 263b; Eisenhart, II, 1, 7; Bücking, 8; Ramann, I. Pred., II, 5; Parömiakon, 2021; Gaal, 218; Braun, I, 2527; für Trier: Laven, 176. 110 Blinder Mann, armer Mann, hat er auch Pelzwerk an. 111 Blinder Mann, ein armer Mann, hätt' er auch Seid' und Sammet an. – Simrock, 1150. Bei Tunnicius (183): Ein blint man, arm man, al heft he bunte Kleider an. (Quam miser est caelus, tectus sit murice quamvis.) Bunte d. h. theure Kleider, denn das Wort „bunt“ bezeichnete früher nicht blos verschiedene Farben, sondern mit dem im Neuhochdeutschen ausgestorbenen vêch kostbares Pelzwerk. (Vgl. darüber Grimm, Wb., II, 525.) Dän.: En blind-mand er en arm mand, bær han end silke og fløiel. (Prov. dan., 74.) 112 Brave Männer und alte Waffen werden nur in der Noth gebraucht. 113 Bû de Mann, sau de Kroam. (Waldeck.) – Curtze, 323, 117. 114 D' Manne hei alli es Schît im Rügge, wenn 's nit brönnt, so mottet's. – Sutermeister, 111. 115 D' Manne hei Chnöpfli u d' Wiber Häftli. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 3. 116 Da ist der Mou oum ärmsten, wenn de Kinner Rouz zu'n Brat essen. (Franken.) Da ist der Mann am ärmsten, wenn die Kinder Rotz zum Brot eggen, d. h. so lange sie noch sehr klein sind. 117 Danach der Mann geboren, danach nimmt er theil. – Graf, 216, 225. Die Nachkommen erben nicht immer gleich, sondern haben nur am Erbe nach dem Grade der Verwandtschaftsnähe theil. Mhd.: Darnach der man gheboren is, darnach sal er teil nemen. (Kaiserrecht, II, 34.) 118 Danach der Mann gerathen, wird ihm die Wurst gebraten. – Simrock, 6805; Körte, 4078; Braun, I, 2529. Engl.: Every man is remarked according as he deserves. Ung.: Minő a' vendég, olyan a vendégség. 119 Danach Mann, danach Gunst. – Körte, 4080. Frz.: Selon les gens l'encens. (Körte, 4080.) Lat.: Qualis vir, talis honos. 120 Danach Mann, danach Quast; danach Wirth, danach Gast. – Eiselein, 447; Lohrengel, I, 106. Eiselein bemerkt: Quast hiess ehemals velamen pudendorum. Frz.: A gens de village trompette de bois. Lat.: Si bonus (malus) est hospes, bonus (malus) aut similis venit hospes. (Sutor, 129.) 121 Darna Man, darna Quast. – Bueren, 201; Frommann, II, 536, 127; Hauskalender, II; Petri, II, 55. 122 Darnach der Mann Geld gibt, pfeifft der Spielmann. – Petri, II, 55; Henisch, 1469, 50. 123 Darnach der Mann ist, darnach ist auch sein Glück. – Henisch, 1659, 63; Petri, II, 55. 124 Darnach der Mann ist, ist auch seine Krafft. – Petri, II, 55. 125 Darnach der Mann, so brät man ihm ein Häring. – Lehmann, 154, 29; Körte, 4079; Simrock, 6586; Braun, I, 2530. Die Neger in Surinam: Wenn du gut tanzest, wirst du Kuhkopf essen. (Reinsberg III, 66.) 126 Darnach der Mann werth, so wird er geehrt. – Lehmann, 154, 21. Mhd.: Aber sew wellen merken nicht, daz man gern haltet den man nâch dem, vnd er sich halten chan. (Vintur.) ( Zingerle, 96.) 127 Darnoach d'r Mou, darnoach brät't mer 'n die Worscht. (Franken.) – Frommann, VI, 320, 266. 128 Das ist ein arm gezwungen man, der nicht ein furtz aufm feld darf lan. Lat.: Valde coactus homo, qui bombum seruat in agro. (Loci comm., 183.) 129 Das ist der beste Mann, der sich freut über anderer Wohlergehen. – Burckhardt, 246. 130 Das ist der edle Mann, der es im Unglück thut, wie die Wäsche, die rein wird, wenn man sie schlägt. 131 Das ist der man, ders kan. 132 Das ist ein edler Mann, der nicht schadet, wie er schaden kann. In Aegypten: Heil dem Manne, der seine Macht kennt und sich doch enthält, andern Uebles zu thun. (Burckhardt, 305.) 133 Das ist ein frommer Mann, der sich im Glück recht halten kann. – Henisch, 1254, 10. 134 Das ist ein gar gescheiter Mann, der hier weis ist und dort narren kann. Mhd.: Er was gewizzen unde guot, den tumben tump den wîsen fruot. (Wigalois.) – Mit den wîsen was er Wîs, den tumben tump. (Rudolf.) – Er was küene hôch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/197
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [183]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/197>, abgerufen am 01.05.2024.