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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 81 Alti Lüt, alti Händ. - Sutermeister, 140.

82 An anderer leutte kindern vnd an frembden hunden hat man das Brot verloren. - Agricola I, 377; Franck, II, 6a; Tappius, 7a; Eyering, I, 69; Egenolff, 10b; Gruter, I, 5; Henisch, 524, 36; Sutor, 429; Lange, 1468; Eiselein, 374; Sailer, 31; Körte, 3381; Simrock, 5645; Chaos, 333; Reinsberg VII, 49.

In der Schweiz: An ander Lüte Kinder und a frönde Hünd het me's Brot verlore. (Sutermeister, 138.) Der Hund läuft davon, oder man muss ihn seinem Herrn unentgeltlich wiedergeben. Wird auch auf den Fall angewandt, wenn jemand auf fremden Acker rechtswidrig gebaut hat und dadurch der Ernte verlustig geht. (S. Graf 779.)

Holl.: Aan vreemde lieden kinderen en vreemde honden is somtijds de kost verloren. (Harrebomee, II, 23.)

Lat.: Qui canem alit exterum, huic praeter lorum nil fit reliquum. (Binder II, 2759; Steinmeyer, 13; Sutor, 429.) - Qui canem alit peregrinum, huic nil reliqui fit, praeter linum.

Schwed.: Fafäng kost pa annars barn och hundar. (Grubb, 227.)

83 An arme Leute will jeder sich die Schuhe wischen.

Schwed.: Den fattige är hwars mans skostrok. (Grubb, 144.)

84 An arme Leuth wüscht man die Schuh, so geht es in der Welt hier zu. - Chaos, 743.

85 An armer Leut' Bart lernt der Junge scheren. - Mayer, I, 43; Simrock, 520; Braun, I, 96; Reinsberg VIII, 53.

Die Russen: An armer Leute Kinnlade lernt der junge Zahnarzt Zähne ausbrechen. (Altmann VI, 453.)

86 An armer leut hochmuth (hoffart) wischt der Teuffel den arss. - Franck, II, 157a; Gruter, I, 5; Eyering, I, 73; Latendorf II, 5; Sutor, 929; Mathesy, I, 120b; Henneberger, 193; Simrock, 504.

"An Hoffart, da wischet der Teufel seinen Hindern an; Und ob sie wol fast drücket, so kan sie doch nichts machen, denn sie hat nichts im Bauche." (Luther's Werke, VI, 164a.) "Wo Hoffart ist beim armen man, wüscht der teuffel den hindern an." (Waldis, II, 28, 53.) Die Russen: Armer Leute Hoffart ist wie eine Blase auf dem Sumpfe, die bald genug zerplatzen wird; reicher Leute Hoffart gleicht dem Sumpfe selbst, der erst allmählich austrocknet. (Altmann VI, 454.)

Böhm.: Slusi chudemu pycha, jako krave sedlo. (Celakovsky, 98.)

Engl.: Poor and proud - fy, fy! - The devil wipes his tail with the poor man's pride. (Bohn II, 12.)

Frz.: L'orgueil va au pauvre, comme la selle a une vache. (Cahier, 1989.)

Holl.: Aan arme lieden hoovaardij vaagt de duivel zijn aars. (Harrebomee, II, 23.)

Lat.: Etiam ipsa Daemoni abominatio superbia pauperum. - Immundas fortunas aequum est squalorem sequi. - Superbi gloria cito fit ignominia.

Ung.: Az ördög is neveti a szegeny kevely embert. (Gaal, 899.)

87 An armer Leute hoffart wischet Meister Hämmerling die Nase. - Herberger, II, 7.

88 An armer Leute Hoffart wischt der Teufel seine lateinische Kunst. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 248; Henisch, 455, 40; Petri, II, 574; Simrock, 504; Frischbier2, 1641; Körte, 2902.

89 An bösen Leuten gewinnt man nichts, weder mit guten, noch mit bösen Worten. - Petri, II, 14.

90 An dreierlei Leuten ist kein Mangel: an Priestern, Juden und Huren.

91 An dummen Leuten fehlt's nicht.

Frz.: Plus de gens bestes que d'asne chrestien. (Leroux, I, 5.)

92 An dummen Leuten sind Rüben und Sack verloren. - Simrock, 8567; Reinsberg IV, 38.

93 An frembder Leuth Kinder vnd frembden Hunden ist die Kost verloren. - Henisch, 1210, 17.

94 An krancken (armen) Leuten kan niemand Ritter werden. - Petri, II, 17.

95 An Leuten, die hoch stehen, sieht man Male und Höcker (Buckel) fern.

Lat.: Omne animi vitium tanto conspectius in se crimen habet, quanto major, qui peccat, habetur. (Juvenal.) (Binder II, 2370; Philippi, II, 64; Seybold, 405.)

96 An viererlei Leuten ist Mangel auf Erden: an Pfaffen, sonst dürfte einer nicht sechs bis sieben [Spaltenumbruch] Pfründen haben; an Adeligen, sunst wollte nit jeder Bauer ein Junker sein; an Huren, sonst würden Eheweiber und Nonnen das Handwerk nicht treiben, und an Juden, sonst würden Christen nicht wuchern. - Pauli, Schimpff, CLXVIII; Klosterspiegel, 34, 24; Eiselein, 422.

97 An vnverstendigen Leuten kan niemand Meister werden.

98 Ander leut brot schmeckt allzeit besser. - Gruter, III, 6; Grubb, 26.

99 Ander leut creutz lehrt das deine tragen. - Eyering, I, 78; Henisch, 622, 1; Körte, 3551.

Lat.: Aliorum exemplo patiens.

100 Ander leut haben auch hende. - Tappius, 48a; Körte, 3796; Reinsberg II, 71.

Lat.: Et meum telum cuspidem habet. (Tappius, 47a.) - Et mihi sunt vires et mea tela nocent. (Ovid.) (Froberg, 320; Philippi, I, 140.)

101 Ander Leut haben auch heut. - Gruter, III, 6; Lehmann, II, 35, 51.

102 Ander Leut heuser sein besser als vnsers. - Lehmann, 788, 10.

103 Ander Leut Schad ist guter Rath. - Petri, II, 15.

104 Ander Leuth fehl sehen vnd sein eigen nicht, das ist der Thoren sitt. - Henisch, 1040, 15; Petri, II, 15.

105 Ander Leuth gelt, ander Leuth sorg. - Henisch, 1467, 32; Petri, II, 15.

106 Ander Leuth Küh geben immer mehr Milch alss vnsere. - Lehmann, 788, 10.

107 Ander lude breve, büdels unde tavelen en sal men nicht ansein.

Lat.: Alterius chartas, loculum, non inspice mensam. (Tunn., 1308.)

108 Andere Leut gebrechen haben wir vor vns, die vnsern aufm rucken. - Lehmann, 385, 44.

109 Andere Leut muss man nicht mit der Hausselen, sondern mit Krämer Elen messen. - Lehmann, 759, 8.

110 Andere Leut' tragen auch Schälk in der Häut.

111 Andere Leute haben auch einen Kopf.

Span.: Necio es, quien piensa que otro no piensa. (Bohn II, 233.)

112 Andere Leute haben auch Fäuste.

Holl.: Andere lieden hebben ook handen. (Harrebomee, II, 23.)

113 Andere Leute haben auch Spiesse und Schilder, Helme und Harnische.

114 Andere Leute kochen auch mit Wasser. - Körte, 3795; Reinsberg II, 71.

Auch wenn sie thun, als kochten sie alles in Rebensaft.

115 Andere Leute sind auch keine Narren.

"On dencke desholben nich, dass andre Leute Narren seyn; a meent wul, ich bin ihm gerade gutt genug." (Keller, 144a.)

116 Anderer Leut Kühe haben allzeit die grössten Euter. - Gruter, III, 6; Lehmann, II, 35, 54; Eiselein, 402; Simrock, 6033; Braun, I, 2054.

Lat.: Parvus semper tuus pullus. (Binder II, 2489; Eiselein, 402.)

117 Anderer Leut Thorheit sey dein Weissheit. - Lehmann, II, 28, 56.

118 Anderer Leut vnglück, der Landsknechte höchstes Glück. - Franck, Zeytbuch, CCXXXb.

119 Anderer Leute Bettdecke schützt mich nicht vor Kälte.

Es ist ein schlechter Trost, zu hören, dass andere etwas haben.

120 Anderer Leute Briefe, Beutel und Tisch soll man nicht ansehen. - Körte, 3742.

Die Italiener und Spanier: Nicht die Augen in den Briefen, noch die Hände in den Taschen (anderer). (Reinsberg IV, 56.)

121 Anderer Leute Fehler sind gute Lehrer.

Schwed.: Andras feel lära bäst. - Bäst lära aff annars skada. (Grubb, 28.)

[Spaltenumbruch] 81 Alti Lüt, alti Händ.Sutermeister, 140.

82 An anderer leutte kindern vnd an frembden hunden hat man das Brot verloren.Agricola I, 377; Franck, II, 6a; Tappius, 7a; Eyering, I, 69; Egenolff, 10b; Gruter, I, 5; Henisch, 524, 36; Sutor, 429; Lange, 1468; Eiselein, 374; Sailer, 31; Körte, 3381; Simrock, 5645; Chaos, 333; Reinsberg VII, 49.

In der Schweiz: An ander Lüte Kinder und a frönde Hünd het me's Brot verlore. (Sutermeister, 138.) Der Hund läuft davon, oder man muss ihn seinem Herrn unentgeltlich wiedergeben. Wird auch auf den Fall angewandt, wenn jemand auf fremden Acker rechtswidrig gebaut hat und dadurch der Ernte verlustig geht. (S. Graf 779.)

Holl.: Aan vreemde lieden kinderen en vreemde honden is somtijds de kost verloren. (Harrebomée, II, 23.)

Lat.: Qui canem alit exterum, huic praeter lorum nil fit reliquum. (Binder II, 2759; Steinmeyer, 13; Sutor, 429.) – Qui canem alit peregrinum, huic nil reliqui fit, praeter linum.

Schwed.: Fåfäng kost på annars barn och hundar. (Grubb, 227.)

83 An arme Leute will jeder sich die Schuhe wischen.

Schwed.: Den fattige är hwars mans skostrok. (Grubb, 144.)

84 An arme Leuth wüscht man die Schuh, so geht es in der Welt hier zu.Chaos, 743.

85 An armer Leut' Bart lernt der Junge scheren.Mayer, I, 43; Simrock, 520; Braun, I, 96; Reinsberg VIII, 53.

Die Russen: An armer Leute Kinnlade lernt der junge Zahnarzt Zähne ausbrechen. (Altmann VI, 453.)

86 An armer leut hochmuth (hoffart) wischt der Teuffel den arss.Franck, II, 157a; Gruter, I, 5; Eyering, I, 73; Latendorf II, 5; Sutor, 929; Mathesy, I, 120b; Henneberger, 193; Simrock, 504.

„An Hoffart, da wischet der Teufel seinen Hindern an; Und ob sie wol fast drücket, so kan sie doch nichts machen, denn sie hat nichts im Bauche.“ (Luther's Werke, VI, 164a.) „Wo Hoffart ist beim armen man, wüscht der teuffel den hindern an.“ (Waldis, II, 28, 53.) Die Russen: Armer Leute Hoffart ist wie eine Blase auf dem Sumpfe, die bald genug zerplatzen wird; reicher Leute Hoffart gleicht dem Sumpfe selbst, der erst allmählich austrocknet. (Altmann VI, 454.)

Böhm.: Sluší chudému pýcha, jako krávĕ sedlo. (Čelakovský, 98.)

Engl.: Poor and proud – fy, fy! – The devil wipes his tail with the poor man's pride. (Bohn II, 12.)

Frz.: L'orgueil va au pauvre, comme la selle à une vache. (Cahier, 1989.)

Holl.: Aan arme lieden hoovaardij vaagt de duivel zijn aars. (Harrebomée, II, 23.)

Lat.: Etiam ipsa Daemoni abominatio superbia pauperum. – Immundas fortunas aequum est squalorem sequi. – Superbi gloria cito fit ignominia.

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87 An armer Leute hoffart wischet Meister Hämmerling die Nase.Herberger, II, 7.

88 An armer Leute Hoffart wischt der Teufel seine lateinische Kunst.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 248; Henisch, 455, 40; Petri, II, 574; Simrock, 504; Frischbier2, 1641; Körte, 2902.

89 An bösen Leuten gewinnt man nichts, weder mit guten, noch mit bösen Worten.Petri, II, 14.

90 An dreierlei Leuten ist kein Mangel: an Priestern, Juden und Huren.

91 An dummen Leuten fehlt's nicht.

Frz.: Plus de gens bestes que d'asne chrestien. (Leroux, I, 5.)

92 An dummen Leuten sind Rüben und Sack verloren.Simrock, 8567; Reinsberg IV, 38.

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96 An viererlei Leuten ist Mangel auf Erden: an Pfaffen, sonst dürfte einer nicht sechs bis sieben [Spaltenumbruch] Pfründen haben; an Adeligen, sunst wollte nit jeder Bauer ein Junker sein; an Huren, sonst würden Eheweiber und Nonnen das Handwerk nicht treiben, und an Juden, sonst würden Christen nicht wuchern.Pauli, Schimpff, CLXVIII; Klosterspiegel, 34, 24; Eiselein, 422.

97 An vnverstendigen Leuten kan niemand Meister werden.

98 Ander leut brot schmeckt allzeit besser.Gruter, III, 6; Grubb, 26.

99 Ander leut creutz lehrt das deine tragen.Eyering, I, 78; Henisch, 622, 1; Körte, 3551.

Lat.: Aliorum exemplo patiens.

100 Ander leut haben auch hende.Tappius, 48a; Körte, 3796; Reinsberg II, 71.

Lat.: Et meum telum cuspidem habet. (Tappius, 47a.) – Et mihi sunt vires et mea tela nocent. (Ovid.) (Froberg, 320; Philippi, I, 140.)

101 Ander Leut haben auch heut.Gruter, III, 6; Lehmann, II, 35, 51.

102 Ander Leut heuser sein besser als vnsers.Lehmann, 788, 10.

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104 Ander Leuth fehl sehen vnd sein eigen nicht, das ist der Thoren sitt.Henisch, 1040, 15; Petri, II, 15.

105 Ander Leuth gelt, ander Leuth sorg.Henisch, 1467, 32; Petri, II, 15.

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109 Andere Leut muss man nicht mit der Hausselen, sondern mit Krämer Elen messen.Lehmann, 759, 8.

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Span.: Necio es, quien piensa que otro no piensa. (Bohn II, 233.)

112 Andere Leute haben auch Fäuste.

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114 Andere Leute kochen auch mit Wasser.Körte, 3795; Reinsberg II, 71.

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115 Andere Leute sind auch keine Narren.

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117 Anderer Leut Thorheit sey dein Weissheit.Lehmann, II, 28, 56.

118 Anderer Leut vnglück, der Landsknechte höchstes Glück.Franck, Zeytbuch, CCXXXb.

119 Anderer Leute Bettdecke schützt mich nicht vor Kälte.

Es ist ein schlechter Trost, zu hören, dass andere etwas haben.

120 Anderer Leute Briefe, Beutel und Tisch soll man nicht ansehen.Körte, 3742.

Die Italiener und Spanier: Nicht die Augen in den Briefen, noch die Hände in den Taschen (anderer). (Reinsberg IV, 56.)

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[[27]/0041] 81 Alti Lüt, alti Händ. – Sutermeister, 140. 82 An anderer leutte kindern vnd an frembden hunden hat man das Brot verloren. – Agricola I, 377; Franck, II, 6a; Tappius, 7a; Eyering, I, 69; Egenolff, 10b; Gruter, I, 5; Henisch, 524, 36; Sutor, 429; Lange, 1468; Eiselein, 374; Sailer, 31; Körte, 3381; Simrock, 5645; Chaos, 333; Reinsberg VII, 49. In der Schweiz: An ander Lüte Kinder und a frönde Hünd het me's Brot verlore. (Sutermeister, 138.) Der Hund läuft davon, oder man muss ihn seinem Herrn unentgeltlich wiedergeben. Wird auch auf den Fall angewandt, wenn jemand auf fremden Acker rechtswidrig gebaut hat und dadurch der Ernte verlustig geht. (S. Graf 779.) Holl.: Aan vreemde lieden kinderen en vreemde honden is somtijds de kost verloren. (Harrebomée, II, 23.) Lat.: Qui canem alit exterum, huic praeter lorum nil fit reliquum. (Binder II, 2759; Steinmeyer, 13; Sutor, 429.) – Qui canem alit peregrinum, huic nil reliqui fit, praeter linum. Schwed.: Fåfäng kost på annars barn och hundar. (Grubb, 227.) 83 An arme Leute will jeder sich die Schuhe wischen. Schwed.: Den fattige är hwars mans skostrok. (Grubb, 144.) 84 An arme Leuth wüscht man die Schuh, so geht es in der Welt hier zu. – Chaos, 743. 85 An armer Leut' Bart lernt der Junge scheren. – Mayer, I, 43; Simrock, 520; Braun, I, 96; Reinsberg VIII, 53. Die Russen: An armer Leute Kinnlade lernt der junge Zahnarzt Zähne ausbrechen. (Altmann VI, 453.) 86 An armer leut hochmuth (hoffart) wischt der Teuffel den arss. – Franck, II, 157a; Gruter, I, 5; Eyering, I, 73; Latendorf II, 5; Sutor, 929; Mathesy, I, 120b; Henneberger, 193; Simrock, 504. „An Hoffart, da wischet der Teufel seinen Hindern an; Und ob sie wol fast drücket, so kan sie doch nichts machen, denn sie hat nichts im Bauche.“ (Luther's Werke, VI, 164a.) „Wo Hoffart ist beim armen man, wüscht der teuffel den hindern an.“ (Waldis, II, 28, 53.) Die Russen: Armer Leute Hoffart ist wie eine Blase auf dem Sumpfe, die bald genug zerplatzen wird; reicher Leute Hoffart gleicht dem Sumpfe selbst, der erst allmählich austrocknet. (Altmann VI, 454.) Böhm.: Sluší chudému pýcha, jako krávĕ sedlo. (Čelakovský, 98.) Engl.: Poor and proud – fy, fy! – The devil wipes his tail with the poor man's pride. (Bohn II, 12.) Frz.: L'orgueil va au pauvre, comme la selle à une vache. (Cahier, 1989.) Holl.: Aan arme lieden hoovaardij vaagt de duivel zijn aars. (Harrebomée, II, 23.) Lat.: Etiam ipsa Daemoni abominatio superbia pauperum. – Immundas fortunas aequum est squalorem sequi. – Superbi gloria cito fit ignominia. Ung.: Az ördög is neveti a szegény kevély embert. (Gaal, 899.) 87 An armer Leute hoffart wischet Meister Hämmerling die Nase. – Herberger, II, 7. 88 An armer Leute Hoffart wischt der Teufel seine lateinische Kunst. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 248; Henisch, 455, 40; Petri, II, 574; Simrock, 504; Frischbier2, 1641; Körte, 2902. 89 An bösen Leuten gewinnt man nichts, weder mit guten, noch mit bösen Worten. – Petri, II, 14. 90 An dreierlei Leuten ist kein Mangel: an Priestern, Juden und Huren. 91 An dummen Leuten fehlt's nicht. Frz.: Plus de gens bestes que d'asne chrestien. (Leroux, I, 5.) 92 An dummen Leuten sind Rüben und Sack verloren. – Simrock, 8567; Reinsberg IV, 38. 93 An frembder Leuth Kinder vnd frembden Hunden ist die Kost verloren. – Henisch, 1210, 17. 94 An krancken (armen) Leuten kan niemand Ritter werden. – Petri, II, 17. 95 An Leuten, die hoch stehen, sieht man Male und Höcker (Buckel) fern. Lat.: Omne animi vitium tanto conspectius in se crimen habet, quanto major, qui peccat, habetur. (Juvenal.) (Binder II, 2370; Philippi, II, 64; Seybold, 405.) 96 An viererlei Leuten ist Mangel auf Erden: an Pfaffen, sonst dürfte einer nicht sechs bis sieben Pfründen haben; an Adeligen, sunst wollte nit jeder Bauer ein Junker sein; an Huren, sonst würden Eheweiber und Nonnen das Handwerk nicht treiben, und an Juden, sonst würden Christen nicht wuchern. – Pauli, Schimpff, CLXVIII; Klosterspiegel, 34, 24; Eiselein, 422. 97 An vnverstendigen Leuten kan niemand Meister werden. 98 Ander leut brot schmeckt allzeit besser. – Gruter, III, 6; Grubb, 26. 99 Ander leut creutz lehrt das deine tragen. – Eyering, I, 78; Henisch, 622, 1; Körte, 3551. Lat.: Aliorum exemplo patiens. 100 Ander leut haben auch hende. – Tappius, 48a; Körte, 3796; Reinsberg II, 71. Lat.: Et meum telum cuspidem habet. (Tappius, 47a.) – Et mihi sunt vires et mea tela nocent. (Ovid.) (Froberg, 320; Philippi, I, 140.) 101 Ander Leut haben auch heut. – Gruter, III, 6; Lehmann, II, 35, 51. 102 Ander Leut heuser sein besser als vnsers. – Lehmann, 788, 10. 103 Ander Leut Schad ist guter Rath. – Petri, II, 15. 104 Ander Leuth fehl sehen vnd sein eigen nicht, das ist der Thoren sitt. – Henisch, 1040, 15; Petri, II, 15. 105 Ander Leuth gelt, ander Leuth sorg. – Henisch, 1467, 32; Petri, II, 15. 106 Ander Leuth Küh geben immer mehr Milch alss vnsere. – Lehmann, 788, 10. 107 Ander lude breve, büdels unde tavelen en sal men nicht ansein. Lat.: Alterius chartas, loculum, non inspice mensam. (Tunn., 1308.) 108 Andere Leut gebrechen haben wir vor vns, die vnsern aufm rucken. – Lehmann, 385, 44. 109 Andere Leut muss man nicht mit der Hausselen, sondern mit Krämer Elen messen. – Lehmann, 759, 8. 110 Andere Leut' tragen auch Schälk in der Häut. 111 Andere Leute haben auch einen Kopf. Span.: Necio es, quien piensa que otro no piensa. (Bohn II, 233.) 112 Andere Leute haben auch Fäuste. Holl.: Andere lieden hebben ook handen. (Harrebomée, II, 23.) 113 Andere Leute haben auch Spiesse und Schilder, Helme und Harnische. 114 Andere Leute kochen auch mit Wasser. – Körte, 3795; Reinsberg II, 71. Auch wenn sie thun, als kochten sie alles in Rebensaft. 115 Andere Leute sind auch keine Narren. „On dencke desholben nich, dass andre Leute Narren seyn; a mêent wul, ich bin ihm gerade gutt genug.“ (Keller, 144a.) 116 Anderer Leut Kühe haben allzeit die grössten Euter. – Gruter, III, 6; Lehmann, II, 35, 54; Eiselein, 402; Simrock, 6033; Braun, I, 2054. Lat.: Parvus semper tuus pullus. (Binder II, 2489; Eiselein, 402.) 117 Anderer Leut Thorheit sey dein Weissheit. – Lehmann, II, 28, 56. 118 Anderer Leut vnglück, der Landsknechte höchstes Glück. – Franck, Zeytbuch, CCXXXb. 119 Anderer Leute Bettdecke schützt mich nicht vor Kälte. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/41>, abgerufen am 28.04.2024.