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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] *142 Das hat Nasen. (Eifel.)

Die Sache hat ihre Schwierigkeiten.

*143 Das hat seine gewichste Nase. (Altenburg.)

Das kann nicht jeder machen, die Sache hat Ihre Schwierigkeit. (S. Schubsack.)

*144 Das hat uns die Nase ausgeschneuzt.

Das hat uns hart betroffen, das war ein schmerzlicher Verlust für uns. Ich hörte die Redensart in einem Dorfe des hirschberger Kreises von einem Landmann, der eine Erzählung von dem Verlust, den er an Kühen und an Nutzung derselben erlitten, damit schloss.

*145 Das ist eine lange Nase.

Ein starker Vorwurf, eine empfindliche Beschämung. "Aus allen Söhnen des Isaak wählte Gott den kleinsten, den David, zum König; und der grosse Lümmel Elias, der sich schon bestimmte Rechnung gemacht hatte, musste blutroth dastehen. Das war eine lange Nase." (Parömiakon, 991.)

*146 Das ist (nicht) für seine Nase.

Frz.: C'est pour son nez, vraiment c'est pour son nez. (Starschedel, 275.)

*147 Das schnupfte ihm in die Nase.

Fiel ihn auf, machte ihn stutzig, verdross ihn, wofür man auch sagt: das verschnupfte ihn. (Campe, III, 456a.)

*148 Das sticht ihn in die Nase.

Reizt seine Begierde, seine Lüsternheit. (Campe, III, 456a.)

*149 Dass du die Nase im Gesicht behältst. - Fr. Reuter, Stromtid, II, 222.

Bei Ueberraschungen, wenn etwas Unerwartetes geschieht.

*150 Dat em de Näs bewert (bebt). (Tiegenhof.)

*151 Dat geit din Nes vorbi. (Holst.) - Schütze, III, 141.

Das bekommt er nicht.

*152 Dat heft e Näs'. - Frischbier2, 2572.

*153 Dat stikt em en de Nes. (Holst.) - Schütze, III, 141.

Das hätte er gern.

*154 De hett 'n Nös as 'n Backer un ruckt as 'n Höhnerhund. - Hauskalender, IV.

*155 De Nas an den Dörenpos (Thürpfoste) afweschen. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 21.

*156 De Näse beget'n. - Eichwald, 1386.

*157 De Näse hang'n laten. - Eichwald, 1388.

*158 De Nese bekeilen. - Richey, 115.

Sich betrinken.

*159 De Nos steit der schläm1. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 177, 211.

1) Schief, d. h. du lügst.

*160 De Nos steit em net derno. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 176, 193.

Davon versteht er nichts.

*161 Deine Nase wird dir nicht ins Maul wachsen. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 467.

*162 Dem möcht's von der Nase ins Maul fallen. - Klix, 51.

*163 Der hat a dünni Nos'n. (Franken.) - Frommann, VI, 321, 295.

Er merkt leicht eine Sache.

*164 Der muss eine hölzerne Nase haben, der das nicht riecht.

Holl.: Die geen' houten neus heeft, kann dat wel ruiken. (Harrebomee, II, 123a.)

*165 Der Nase nach.

Antwort auf die Frage: Wohin? Wozu?

*166 Der Nase nach, da geht der Hinterste nicht irre.

Als Antwort auf die Frage: wohin des Wegs?

*167 Der Nase nachgehen. - Eiselein, 490; Körte, 4491m; Braun, I, 2979.

Gradezu. "Der einz'ge Weg sich noch herauszufinden, war, auf gut Glück der Nase nach zu gehn." (Wieland.) "Der eigenen Nase nachzugehn, möcht' jedermann erlaben; nur darin wird die Kunst bestehn, eine eigne Nase zu haben." (Paul Heyse.)

Engl.: To follow one's nose. (Bohn II, 172.)

Holl.: Hij volgt zijn neus. (Harrebomee, II, 125b.)

*168 Der Nase zur Ader lassen. - Parömiakon, 1072.

Darauf fallen oder sich so daran stossen, dass sie blutet.

*169 Dess is'n in die Noasa gekrocha. - Sartorius, 175.

Ist ihm aufgefallen, hat ihn beleidigt.

*170 Die Nas beisst mich, i wur ebbis Nuis inna oder foll' in Dreck. (Zollern.) - Birlinger, 716.

*171 Die Nase anstossen. (Ulm.)

Unangenehme Erfahrungen machen.

[Spaltenumbruch] *172 Die Nase aufwerfen.

Zum Zeichen der Verachtung, des Hohns. (Campe, III, 456a.)

*173 Die Nase blutet ihm.

Er fühlt sich getroffen.

*174 Die Nase drein mischen.

"Was hab' ich die Nass drein zu mischen, man möcht mir sonst das maul wischen." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 204.)

*175 Die Nase geht zu Gaste. - Frischbier2, 2733.

Wenn man Gebratenes riecht.

*176 Die Nase grimmt, ich werde was Neues erfahren. Klix, 51.

*177 Die Nase hat ihm lange nicht geblutet.

Er hat es auf einen Unfall oder eine Züchtigung angelegt.

*178 Die Nase hoch tragen. - Körte, 4491i; Lohrengel, II, 737; Braun, I, 2980.

Von hochmüthigen, eingebildeten Personen. In Würzburg: Sie treigt die Noosa verflucht hoch. (Sartorius, 175.) "Wie kommt es, dass die Menschen früher den Lauf der Sterne berechnen, als den besten Staatshaushalt kennen lernten? Weil Kinder immer die Nase in der Luft tragen und nicht sehen, was vor ihren Füssen liegt." - "Dass niemand möge wagen, der Naseweisheit ihn zu zeihn, hat Veit die Nas von jeher hoch getragen und sie gehüllt in Purpur ein." (Lorberreiser auf eine grosse rothe Nase.) "Die Nase soll man nicht zu hoch beim Kleinsten tragen, denn jeder hat ein Bein, geschickt zum Unterschlagen."

Engl.: To be high in the instep. (Bohn II, 165.)

Frz.: Il porte bien haut son bois. - Lever la crete. (Kritzinger, 189b.)

Holl.: Zij draagt haar neusje vrij hoog. (Harrebomee, II, 125b.)

Lat.: Oleum ferre in auricula. (Martial.) (Philippi, II, 64.)

*179 Die Nase in etwas (alles) stecken. - Lohrengel, II, 138.

Alles beriechen, unbefugt untersuchen, sich um alles bekümmern. "Den Ruf des gelehrten Wissens muss dir die Nase erwecken, denn nur in Folianten kannst du die Nase stecken." (Lorberreiser auf eine grosse rothe Nase.)

*180 Die Nase ins Buch (in die Bücher) stecken. - Lohrengel, II, 139.

Zu studiren anfangen.

Frz.: Mettre le nez dans une affaire, dans les livres.

Holl.: Hij zit altijd met zijn' neus in de boeken. (Harrebomee, II, 125a.)

*181 Die Nase ist ihm mit Schnecken-Fürneiss verglassiert. - Chaos, 612.

*182 Die Nase läuft ihm wie eine Bräutigamsn .... (Niederlausitz.)

*183 Die Nase leckt wie eine Hochzeitsdose. (Ostpreuss.)

*184 Die Nase läuft ihm wie ein Quarksack. (Niederlausitz.)

Zur Bezeichnung eines sehr starken Schnupfers.

*185 Die Nase 'naufziehen (rümpfen).

In Ulm: Wie ä em dös geseit hau, nau hat er d' Näs net bais (böse, schlecht, wenig) naufzoga.

*186 Die Nase rümpfen. Eiselein, 490; Braun, I, 2971.

Zeichen des Misvergnügens und der Verachtung, auch Spott, Hohn in seinen Geberden ausdrücken.

Holl.: Hij trekt er den neus voor op. (Harrebomee, II, 124b.)

Lat.: Corrugare nares. (Eiselein, 440.)

*187 Die Nase überall haben. - Frischbier, 528; Frischbier2, 2734; Hennig, 168.

Ueberall sein, sich um alles bekümmern.

It.: Ogni cencio vuol entrare in bucato. (Biber.)

*188 Die Nase vor einem zuhalten.

"Eines spotten vnd die nasen für jhm zuhalten." (Mathesy, I, 35b.)

*189 Die Nasen werden frischmilch und die Kühe trocknen auf. (Elbing.) - Frischbier2, 2735.

Wenn die Menschen im Frühjahr am Schnupfen leiden und die Kühe wenig Milch geben.

*190 Do häss ding Nas mit en ming Kass (Kiste) gestoche. (Köln.) - Firmenich, I, 473, 70.

*191 Dös hat em in d' Nös g'stoche. (Ulm.)

*192 D'r Noase nach. - Sartorius, 175.

Geradeaus, in gerader Richtung.

*193 Drell mi keine Näs, öck hebb all ene. - Frischbier2, 2753.

*194 Du mosst mei nich jümmer in der Nesen hangen. (Lippe.)

Nicht immer meine Worte hinten fassen.

*195 Durch die Nase sprechen.

Holl.: Hij spreekt door den neus. ( Harrebomee, II, 124b.)

[Spaltenumbruch] *142 Das hat Nasen. (Eifel.)

Die Sache hat ihre Schwierigkeiten.

*143 Das hat seine gewichste Nase. (Altenburg.)

Das kann nicht jeder machen, die Sache hat Ihre Schwierigkeit. (S. Schubsack.)

*144 Das hat uns die Nase ausgeschneuzt.

Das hat uns hart betroffen, das war ein schmerzlicher Verlust für uns. Ich hörte die Redensart in einem Dorfe des hirschberger Kreises von einem Landmann, der eine Erzählung von dem Verlust, den er an Kühen und an Nutzung derselben erlitten, damit schloss.

*145 Das ist eine lange Nase.

Ein starker Vorwurf, eine empfindliche Beschämung. „Aus allen Söhnen des Isaak wählte Gott den kleinsten, den David, zum König; und der grosse Lümmel Elias, der sich schon bestimmte Rechnung gemacht hatte, musste blutroth dastehen. Das war eine lange Nase.“ (Parömiakon, 991.)

*146 Das ist (nicht) für seine Nase.

Frz.: C'est pour son nez, vraiment c'est pour son nez. (Starschedel, 275.)

*147 Das schnupfte ihm in die Nase.

Fiel ihn auf, machte ihn stutzig, verdross ihn, wofür man auch sagt: das verschnupfte ihn. (Campe, III, 456a.)

*148 Das sticht ihn in die Nase.

Reizt seine Begierde, seine Lüsternheit. (Campe, III, 456a.)

*149 Dass du die Nase im Gesicht behältst.Fr. Reuter, Stromtid, II, 222.

Bei Ueberraschungen, wenn etwas Unerwartetes geschieht.

*150 Dat em de Näs bewert (bebt). (Tiegenhof.)

*151 Dat geit din Nês vorbi. (Holst.) – Schütze, III, 141.

Das bekommt er nicht.

*152 Dat heft e Näs'.Frischbier2, 2572.

*153 Dat stikt em en de Nês. (Holst.) – Schütze, III, 141.

Das hätte er gern.

*154 De hett 'n Nös as 'n Backer un ruckt as 'n Höhnerhund.Hauskalender, IV.

*155 De Nas an den Dörenpos (Thürpfoste) afweschen. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 21.

*156 De Näse beget'n.Eichwald, 1386.

*157 De Näse hang'n laten.Eichwald, 1388.

*158 De Nese bekîlen.Richey, 115.

Sich betrinken.

*159 De Nôs stît der schläm1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 177, 211.

1) Schief, d. h. du lügst.

*160 De Nôs stît em net derno. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 193.

Davon versteht er nichts.

*161 Deine Nase wird dir nicht ins Maul wachsen.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 467.

*162 Dem möcht's von der Nase ins Maul fallen.Klix, 51.

*163 Der hat a dünni Nôs'n. (Franken.) – Frommann, VI, 321, 295.

Er merkt leicht eine Sache.

*164 Der muss eine hölzerne Nase haben, der das nicht riecht.

Holl.: Die geen' houten neus heeft, kann dat wel ruiken. (Harrebomée, II, 123a.)

*165 Der Nase nach.

Antwort auf die Frage: Wohin? Wozu?

*166 Der Nase nach, da geht der Hinterste nicht irre.

Als Antwort auf die Frage: wohin des Wegs?

*167 Der Nase nachgehen.Eiselein, 490; Körte, 4491m; Braun, I, 2979.

Gradezu. „Der einz'ge Weg sich noch herauszufinden, war, auf gut Glück der Nase nach zu gehn.“ (Wieland.) „Der eigenen Nase nachzugehn, möcht' jedermann erlaben; nur darin wird die Kunst bestehn, eine eigne Nase zu haben.“ (Paul Heyse.)

Engl.: To follow one's nose. (Bohn II, 172.)

Holl.: Hij volgt zijn neus. (Harrebomée, II, 125b.)

*168 Der Nase zur Ader lassen.Parömiakon, 1072.

Darauf fallen oder sich so daran stossen, dass sie blutet.

*169 Dess is'n in die Noasa gekrocha.Sartorius, 175.

Ist ihm aufgefallen, hat ihn beleidigt.

*170 Die Nas beisst mich, i wur ebbis Nuis inna oder foll' in Dreck. (Zollern.) – Birlinger, 716.

*171 Die Nase anstossen. (Ulm.)

Unangenehme Erfahrungen machen.

[Spaltenumbruch] *172 Die Nase aufwerfen.

Zum Zeichen der Verachtung, des Hohns. (Campe, III, 456a.)

*173 Die Nase blutet ihm.

Er fühlt sich getroffen.

*174 Die Nase drein mischen.

„Was hab' ich die Nass drein zu mischen, man möcht mir sonst das maul wischen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 204.)

*175 Die Nase geht zu Gaste.Frischbier2, 2733.

Wenn man Gebratenes riecht.

*176 Die Nase grimmt, ich werde was Neues erfahren. Klix, 51.

*177 Die Nase hat ihm lange nicht geblutet.

Er hat es auf einen Unfall oder eine Züchtigung angelegt.

*178 Die Nase hoch tragen.Körte, 4491i; Lohrengel, II, 737; Braun, I, 2980.

Von hochmüthigen, eingebildeten Personen. In Würzburg: Sie treigt die Noosa verflucht hoch. (Sartorius, 175.) „Wie kommt es, dass die Menschen früher den Lauf der Sterne berechnen, als den besten Staatshaushalt kennen lernten? Weil Kinder immer die Nase in der Luft tragen und nicht sehen, was vor ihren Füssen liegt.“ – „Dass niemand möge wagen, der Naseweisheit ihn zu zeihn, hat Veit die Nas von jeher hoch getragen und sie gehüllt in Purpur ein.“ (Lorberreiser auf eine grosse rothe Nase.) „Die Nase soll man nicht zu hoch beim Kleinsten tragen, denn jeder hat ein Bein, geschickt zum Unterschlagen.“

Engl.: To be high in the instep. (Bohn II, 165.)

Frz.: Il porte bien haut son bois. – Lever la crète. (Kritzinger, 189b.)

Holl.: Zij draagt haar neusje vrij hoog. (Harrebomée, II, 125b.)

Lat.: Oleum ferre in auricula. (Martial.) (Philippi, II, 64.)

*179 Die Nase in etwas (alles) stecken.Lohrengel, II, 138.

Alles beriechen, unbefugt untersuchen, sich um alles bekümmern. „Den Ruf des gelehrten Wissens muss dir die Nase erwecken, denn nur in Folianten kannst du die Nase stecken.“ (Lorberreiser auf eine grosse rothe Nase.)

*180 Die Nase ins Buch (in die Bücher) stecken.Lohrengel, II, 139.

Zu studiren anfangen.

Frz.: Mettre le nez dans une affaire, dans les livres.

Holl.: Hij zit altijd met zijn' neus in de boeken. (Harrebomée, II, 125a.)

*181 Die Nase ist ihm mit Schnecken-Fürneiss verglassiert.Chaos, 612.

*182 Die Nase läuft ihm wie eine Bräutigamsn .... (Niederlausitz.)

*183 Die Nase leckt wie eine Hochzeitsdose. (Ostpreuss.)

*184 Die Nase läuft ihm wie ein Quarksack. (Niederlausitz.)

Zur Bezeichnung eines sehr starken Schnupfers.

*185 Die Nase 'naufziehen (rümpfen).

In Ulm: Wie ä em dös geseit hau, nau hat er d' Näs net bais (böse, schlecht, wenig) naufzoga.

*186 Die Nase rümpfen. Eiselein, 490; Braun, I, 2971.

Zeichen des Misvergnügens und der Verachtung, auch Spott, Hohn in seinen Geberden ausdrücken.

Holl.: Hij trekt er den neus voor op. (Harrebomée, II, 124b.)

Lat.: Corrugare nares. (Eiselein, 440.)

*187 Die Nase überall haben.Frischbier, 528; Frischbier2, 2734; Hennig, 168.

Ueberall sein, sich um alles bekümmern.

It.: Ogni cencio vuol entrare in bucato. (Biber.)

*188 Die Nase vor einem zuhalten.

„Eines spotten vnd die nasen für jhm zuhalten.“ (Mathesy, I, 35b.)

*189 Die Nasen werden frischmilch und die Kühe trocknen auf. (Elbing.) – Frischbier2, 2735.

Wenn die Menschen im Frühjahr am Schnupfen leiden und die Kühe wenig Milch geben.

*190 Do häss ding Nâs mit en ming Kass (Kiste) gestoche. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 70.

*191 Dös hat em in d' Nös g'stoche. (Ulm.)

*192 D'r Noase nach.Sartorius, 175.

Geradeaus, in gerader Richtung.

*193 Drell mi keine Näs, öck hebb all ene.Frischbier2, 2753.

*194 Du mosst mî nich jümmer in der Nêsen hangen. (Lippe.)

Nicht immer meine Worte hinten fassen.

*195 Durch die Nase sprechen.

Holl.: Hij spreekt door den neus. ( Harrebomée, II, 124b.)

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[[477]/0491] *142 Das hat Nasen. (Eifel.) Die Sache hat ihre Schwierigkeiten. *143 Das hat seine gewichste Nase. (Altenburg.) Das kann nicht jeder machen, die Sache hat Ihre Schwierigkeit. (S. Schubsack.) *144 Das hat uns die Nase ausgeschneuzt. Das hat uns hart betroffen, das war ein schmerzlicher Verlust für uns. Ich hörte die Redensart in einem Dorfe des hirschberger Kreises von einem Landmann, der eine Erzählung von dem Verlust, den er an Kühen und an Nutzung derselben erlitten, damit schloss. *145 Das ist eine lange Nase. Ein starker Vorwurf, eine empfindliche Beschämung. „Aus allen Söhnen des Isaak wählte Gott den kleinsten, den David, zum König; und der grosse Lümmel Elias, der sich schon bestimmte Rechnung gemacht hatte, musste blutroth dastehen. Das war eine lange Nase.“ (Parömiakon, 991.) *146 Das ist (nicht) für seine Nase. Frz.: C'est pour son nez, vraiment c'est pour son nez. (Starschedel, 275.) *147 Das schnupfte ihm in die Nase. 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(Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 177, 211. 1) Schief, d. h. du lügst. *160 De Nôs stît em net derno. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 193. Davon versteht er nichts. *161 Deine Nase wird dir nicht ins Maul wachsen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 467. *162 Dem möcht's von der Nase ins Maul fallen. – Klix, 51. *163 Der hat a dünni Nôs'n. (Franken.) – Frommann, VI, 321, 295. Er merkt leicht eine Sache. *164 Der muss eine hölzerne Nase haben, der das nicht riecht. Holl.: Die geen' houten neus heeft, kann dat wel ruiken. (Harrebomée, II, 123a.) *165 Der Nase nach. Antwort auf die Frage: Wohin? Wozu? *166 Der Nase nach, da geht der Hinterste nicht irre. Als Antwort auf die Frage: wohin des Wegs? *167 Der Nase nachgehen. – Eiselein, 490; Körte, 4491m; Braun, I, 2979. 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Er fühlt sich getroffen. *174 Die Nase drein mischen. „Was hab' ich die Nass drein zu mischen, man möcht mir sonst das maul wischen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 204.) *175 Die Nase geht zu Gaste. – Frischbier2, 2733. Wenn man Gebratenes riecht. *176 Die Nase grimmt, ich werde was Neues erfahren. Klix, 51. *177 Die Nase hat ihm lange nicht geblutet. Er hat es auf einen Unfall oder eine Züchtigung angelegt. *178 Die Nase hoch tragen. – Körte, 4491i; Lohrengel, II, 737; Braun, I, 2980. Von hochmüthigen, eingebildeten Personen. In Würzburg: Sie treigt die Noosa verflucht hoch. (Sartorius, 175.) „Wie kommt es, dass die Menschen früher den Lauf der Sterne berechnen, als den besten Staatshaushalt kennen lernten? 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(Biber.) *188 Die Nase vor einem zuhalten. „Eines spotten vnd die nasen für jhm zuhalten.“ (Mathesy, I, 35b.) *189 Die Nasen werden frischmilch und die Kühe trocknen auf. (Elbing.) – Frischbier2, 2735. Wenn die Menschen im Frühjahr am Schnupfen leiden und die Kühe wenig Milch geben. *190 Do häss ding Nâs mit en ming Kass (Kiste) gestoche. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 70. *191 Dös hat em in d' Nös g'stoche. (Ulm.) *192 D'r Noase nach. – Sartorius, 175. Geradeaus, in gerader Richtung. *193 Drell mi keine Näs, öck hebb all ene. – Frischbier2, 2753. *194 Du mosst mî nich jümmer in der Nêsen hangen. (Lippe.) Nicht immer meine Worte hinten fassen. *195 Durch die Nase sprechen. Holl.: Hij spreekt door den neus. ( Harrebomée, II, 124b.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [477]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/491>, abgerufen am 19.05.2024.