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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 43 Im eigenen Ofen ist gut Brot backen.

Dän.: Hvo der gaaer i bye at bage, mister baade kull og kage. (Prov. dan., 44.)

44 Im kalten Ofen bäckt man kein Brot. - Eiselein, 499; Simrock, 7655.

Dän.: Gammel ovn bager og bröd. (Prov. dan., 444.)

45 In den kalten Ofen ist übel blasen. - Simrock, 7654; Reinsberg IV, 3.

46 In einem kleinen Ofen braucht man kein gross Feuer.

Holl.: Tot een' kleinen oven heeft men weinig vuur noodig. (Harrebomee, II, 157b.)

47 In 'm kaulen Oben es schlecht Braut backen. (Waldeck.)

Es ist schlecht Brot backen im kalten Ofen.

48 Je heisser der Ofen, je härter das Brot.

49 Je näher beim Ofen, desto wärmer.

Lat.: Fervidior locus est, cui propior focus est. (Binder II, 1130; Neander, 281.)

50 Jeder Ofen ist ein gut Gespann, im Sommer kühl, im Winter warm. - Aarg. Taschenbuch.

Ofenspruch.

51 Kalten Ofen herzt niemand.

52 Kalter Ofen bäckt kein Brot.

53 Kiegen 'n heten Uoaven is nich gud gapen. (S. Backofen 7.) (Rheine in Münsterland.) - Firmenich, I, 285, 5.

Lat.: Cornutam bestiam petis. (Faselius, 51.)

54 Kleine Oefen brauchen wenig Holz.

55 Kleine Oefen fangen zuerst Hitze. - Winckler, IX, 69.

56 Let din Aun ek olte wacker warm nud. (Altfries.) - Hansen, 14.

Lass deinen Ofen nicht allzu schnell warm werden; gerathe nicht gleich in Hitze.

57 Man heitzt den Ofen, der einen wermt. - Petri, II, 447; Lehmann, 143, 50; Eiselein, 497.

58 Man hitzt den Ofen, dass er einen wieder wermet. - Lehmann, 910, 38; Sailer, 178.

59 Man kann nicht vor dem Ofen und in der Mühle zugleich sein. - Winckler, IX, 68.

Holl.: Men kan niet te zamen ter oven en ter molen zijn. (Harrebomee, II, 157b.)

60 Man soggt nüms achtern Abnd, o'r man hett sülfs darachter setn. - Eichwald, 13; Schütze, I, 52; für Franken: Frommann, VI, 321, 301; für Waldeck: Curtze, 349, 435; für Hannover: Schambach, I, 70; für Oldenburg: Firmenich, III, 28, 81; für Niederösterreich: Frommann, III, 391, 49; für Iserlohn: Woeste, 77, 606; für Altmark: Danneil, 206; für Baiern: Zaupser, 91; hochdeutsch bei Petri, II, 469; Körte, 4653; Simrock, 7643; Lohrengel, I, 565; Braun, I, 3133.

Die Finnen: Der sucht den andern im Ofen, der selbst im Ofen wohnt. (Bertram, 65.)

Böhm.: Kdo sam rad v pec lazi, ten do druheho to take mni. - Kdo v te peci byva, jineho tom hleda (mniva). - Kdo v peci byva, rad tam jineho ozehem hleda (stara). (Celakovsky, 372.)

Lat.: Autumat hoc in te, quod novit perfidus in se. (Philippi, I, 53.) - Optimus quisque minus est suspicax. (Binder II, 2438; Lehmann, 40, 6.) - Qui fuit in furno, socium sibi quaerit in illo. (Gartner, 42; Binder II, 2775; Eiselein, 499; Gaal, 1232.)

Poln.: Sam w piecu lega, a drugiego ozogiem siega (maca). (Celakovsky, 372.)

61 Mit dem Ofen ist schwer um die Wette gähnen. - Simrock, 7656.

Mhd.: Ez dunket mich ein tumber sin, swer waent den oven übergin. (Freidank.) (Zingerle, 111.)

62 'Ne warmen Oven ess bässer als 'ne kale (kalter) Fründ. (Köln.) - Firmenich, I, 473, 69.

63 Nicht alle können sich an Einem Ofen wärmen.

Holl.: Die aan den eenen oven niet mag, gaat tot den anderen. (Harrebomee, II, 157a.)

64 Niemandts suecht einen hinder dem ofen, er sei denn zuvor selbst darhinden gesteckt. - Nas, 102b.

Schwed.: Ingen söker den andra back ugnen, utan han har sjelf vant derför. (Grubb, 394.)

65 Ofen, Bett und Kanne sind gut dem alten Manne. - Pistor., II, 22; Simrock, 7648; Körte, 4650; Braun, I, 3137.

Auch mit dem Zusatz: doch hüt' er sich vor einer jungen Hanne.

[Spaltenumbruch] 66 Oefen im Sommer und Soldaten im Frieden sind wenig geschätzt.

Dän.: Ovnen om sommeren og soldaten i fred agtes intet. (Prov. dan., 444.)

67 Ofen ist nicht weit von Pest. - Parömiakon, 3125.

"Es weiss ein jeder, dass zwei Städte in Ungarn nebeneinander, eine heisst Pest, die andere Ofen. So oft eine Pest im Lande grassirt, so oft ist Pest und Ofen beisammen, denn niemals ist man inbrünstiger in der Andacht als zur Pestzeit." (Abrahamisches Lauberhütt, II.)

68 Ofen und Frau sollen daheim bleiben. - Eiselein, 499; Simrock, 7660.

69 'S isch nid grad en Ofe g'sch. und Bänk drum ume. - Sutermeister, 139.

70 So muss me kon Ofe fuira, dass 's Fuir an d' Stubendecke schlät. (Oberschwaben.)

71 Was der Ofen bietet, bekommt der Tisch.

Böhm.: Co ma pec, to na stul mec. (Celakovsky, 414.)

72 Wenn der Ofen anfängt, kalt zu werden, hört die Liebe auf, warm zu sein.

73 Wenn der Ofen bittert, so muss man jhn schmieren mit Glimpff vnd Gedult. - Petri, II, 637.

74 Wenn der Ofen heiss ist, merkt man es wol.

Holl.: Als de oven heet is, de mond heeft er gevoel van. (Harrebomee, II, 156b.)

75 Wenn der Ofen zu heiss ist, verbrennt das Brot (der Kuchen).

Holl.: Een oven, te heet gestookt, helpt de heele bakkerij in brand. (Harrebomee, II, 157a.)

76 Wenn der Ofen zu viel bittert vnd kein schmieren hilfft, so muss man jhn gar einbrechen. - Petri, II, 637.

77 Wenn der Ofen zum Teige kommt, ist's Zeit, ihn zu heizen.

Es ist Zeit Hochzeit zu machen, wenn das Mädchen den Mann sucht.

Engl.: 'T is time to set when the oven comes to the dough. (Bohn II, 122.)

78 Wenn einer nah bim Ofe syz, su gang er nem hekte nig 'wärmt danne. - Gotthelf, Geldstag, 195.

79 Wenn man alles hinter dem Ofen lernen könnte, brauchte man nicht auf Universitäten und in fremde Länder zu gehen. - Chaos, 735.

Lat.: Scilicet haud una capitur sapientia sede, sed variis terris quaeritur atque locis. (Binder I, 1592; II, 3038; Philippi, II, 169; Seybold, 541.)

80 Wenn man einen alten Ofen gleich viel schmieret, so raucht er doch. - Petri, II, 665.

81 Wer allzeit hinderm Ofen sitzt vnd Grillen vnd Höltzlin spitzt, vnd fremde Landt nicht beschawt, der ist ein Aff in seiner Haut. - Henisch, 1210, 22; Petri, II, 680; Gerlach, 236; Keil, 26.

82 Wer andere hinterm Ofen sucht, brennt sich grob. - Parömiakon, 2473.

Er klagt sich selbst an und offenbart seine eigene Schalkheit.

83 Wer andere in den Ofen schieben will, muss selbst hinein. - Sutor, 304.

84 Wer den Ofen zu stark heizt, verbrennt das Brot.

Holl.: Wer in der haast den oven stockt, bakt gehorende brooden. (Harrebomee, II, 157b.)

85 Wer einen hinterm Ofen sucht, muss selber dahinter gesteckt haben. - Eiselein, 499; Reinsberg IV, 50.

86 Wer einen warmen Ofen will han, muss selber nach dem Feuer gahn.

Frz.: Feu ne sera ja bien couvert la ou il y a autruy sergent. (Leroux, I, 45.)

87 Wer im Ofen gewesen ist, der sucht den andern darin.

Bei Tunnicius (120): De in dem oven is gewest, de socht den anderen darinne. (In furno quaerit alium nutritus in illo.)

88 Wer neben dem Ofen steht, kann leicht warm werden.

89 Wer nicht in den Offen wil, der legt sich in die quere.

"Sagt man im gemeinen Sprichwort." (Mathesy Sarepta, 94.)

[Spaltenumbruch] 43 Im eigenen Ofen ist gut Brot backen.

Dän.: Hvo der gaaer i bye at bage, mister baade kull og kage. (Prov. dan., 44.)

44 Im kalten Ofen bäckt man kein Brot.Eiselein, 499; Simrock, 7655.

Dän.: Gammel ovn bager og brød. (Prov. dan., 444.)

45 In den kalten Ofen ist übel blasen.Simrock, 7654; Reinsberg IV, 3.

46 In einem kleinen Ofen braucht man kein gross Feuer.

Holl.: Tot een' kleinen oven heeft men weinig vuur noodig. (Harrebomée, II, 157b.)

47 In 'm kaulen Oben es schlecht Braut backen. (Waldeck.)

Es ist schlecht Brot backen im kalten Ofen.

48 Je heisser der Ofen, je härter das Brot.

49 Je näher beim Ofen, desto wärmer.

Lat.: Fervidior locus est, cui propior focus est. (Binder II, 1130; Neander, 281.)

50 Jeder Ofen ist ein gut Gespann, im Sommer kühl, im Winter warm.Aarg. Taschenbuch.

Ofenspruch.

51 Kalten Ofen herzt niemand.

52 Kalter Ofen bäckt kein Brot.

53 Kiegen 'n heten Uoaven is nich gud gapen. (S. Backofen 7.) (Rheine in Münsterland.) – Firmenich, I, 285, 5.

Lat.: Cornutam bestiam petis. (Faselius, 51.)

54 Kleine Oefen brauchen wenig Holz.

55 Kleine Oefen fangen zuerst Hitze.Winckler, IX, 69.

56 Let din Aun ek olte wacker warm nud. (Altfries.) – Hansen, 14.

Lass deinen Ofen nicht allzu schnell warm werden; gerathe nicht gleich in Hitze.

57 Man heitzt den Ofen, der einen wermt.Petri, II, 447; Lehmann, 143, 50; Eiselein, 497.

58 Man hitzt den Ofen, dass er einen wieder wermet.Lehmann, 910, 38; Sailer, 178.

59 Man kann nicht vor dem Ofen und in der Mühle zugleich sein.Winckler, IX, 68.

Holl.: Men kan niet te zamen ter oven en ter molen zijn. (Harrebomée, II, 157b.)

60 Man soggt nüms achtern Abnd, o'r man hett sülfs darachter setn.Eichwald, 13; Schütze, I, 52; für Franken: Frommann, VI, 321, 301; für Waldeck: Curtze, 349, 435; für Hannover: Schambach, I, 70; für Oldenburg: Firmenich, III, 28, 81; für Niederösterreich: Frommann, III, 391, 49; für Iserlohn: Woeste, 77, 606; für Altmark: Danneil, 206; für Baiern: Zaupser, 91; hochdeutsch bei Petri, II, 469; Körte, 4653; Simrock, 7643; Lohrengel, I, 565; Braun, I, 3133.

Die Finnen: Der sucht den andern im Ofen, der selbst im Ofen wohnt. (Bertram, 65.)

Böhm.: Kdo sám rád v pec lazí, ten do druhého to také mní. – Kdo v té peci bývá, jiného tom hledá (mnívá). – Kdo v peci bývá, rád tam jiného ožehem hledá (štárá). (Čelakovský, 372.)

Lat.: Autumat hoc in te, quod novit perfidus in se. (Philippi, I, 53.) – Optimus quisque minus est suspicax. (Binder II, 2438; Lehmann, 40, 6.) – Qui fuit in furno, socium sibi quaerit in illo. (Gartner, 42; Binder II, 2775; Eiselein, 499; Gaal, 1232.)

Poln.: Sam w piecu lega, a drugiego ožogiem sięga (maca). (Čelakovský, 372.)

61 Mit dem Ofen ist schwer um die Wette gähnen.Simrock, 7656.

Mhd.: Ez dunket mich ein tumber sin, swer waent den oven übergin. (Freidank.) (Zingerle, 111.)

62 'Ne wârmen Oven ess bässer als 'ne kâle (kalter) Fründ. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 69.

63 Nicht alle können sich an Einem Ofen wärmen.

Holl.: Die aan den eenen oven niet mag, gaat tot den anderen. (Harrebomée, II, 157a.)

64 Niemandts suecht einen hinder dem ofen, er sei denn zuvor selbst darhinden gesteckt.Nas, 102b.

Schwed.: Ingen söker den andra back ugnen, utan han har sjelf vant derför. (Grubb, 394.)

65 Ofen, Bett und Kanne sind gut dem alten Manne.Pistor., II, 22; Simrock, 7648; Körte, 4650; Braun, I, 3137.

Auch mit dem Zusatz: doch hüt' er sich vor einer jungen Hanne.

[Spaltenumbruch] 66 Oefen im Sommer und Soldaten im Frieden sind wenig geschätzt.

Dän.: Ovnen om sommeren og soldaten i fred agtes intet. (Prov. dan., 444.)

67 Ofen ist nicht weit von Pest.Parömiakon, 3125.

„Es weiss ein jeder, dass zwei Städte in Ungarn nebeneinander, eine heisst Pest, die andere Ofen. So oft eine Pest im Lande grassirt, so oft ist Pest und Ofen beisammen, denn niemals ist man inbrünstiger in der Andacht als zur Pestzeit.“ (Abrahamisches Lauberhütt, II.)

68 Ofen und Frau sollen daheim bleiben.Eiselein, 499; Simrock, 7660.

69 'S isch nid grad en Ofe g'sch. und Bänk drum ume.Sutermeister, 139.

70 So muss me kon Ofe fuira, dass 's Fuir an d' Stubendecke schlät. (Oberschwaben.)

71 Was der Ofen bietet, bekommt der Tisch.

Böhm.: Co má pec, to na stůl mec. (Čelakovský, 414.)

72 Wenn der Ofen anfängt, kalt zu werden, hört die Liebe auf, warm zu sein.

73 Wenn der Ofen bittert, so muss man jhn schmieren mit Glimpff vnd Gedult.Petri, II, 637.

74 Wenn der Ofen heiss ist, merkt man es wol.

Holl.: Als de oven heet is, de mond heeft er gevoel van. (Harrebomée, II, 156b.)

75 Wenn der Ofen zu heiss ist, verbrennt das Brot (der Kuchen).

Holl.: Een oven, te heet gestookt, helpt de heele bakkerij in brand. (Harrebomée, II, 157a.)

76 Wenn der Ofen zu viel bittert vnd kein schmieren hilfft, so muss man jhn gar einbrechen.Petri, II, 637.

77 Wenn der Ofen zum Teige kommt, ist's Zeit, ihn zu heizen.

Es ist Zeit Hochzeit zu machen, wenn das Mädchen den Mann sucht.

Engl.: 'T is time to set when the oven comes to the dough. (Bohn II, 122.)

78 Wenn einer nah bim Ofe syz, su gang er nem hekte nig 'wärmt danne.Gotthelf, Geldstag, 195.

79 Wenn man alles hinter dem Ofen lernen könnte, brauchte man nicht auf Universitäten und in fremde Länder zu gehen.Chaos, 735.

Lat.: Scilicet haud una capitur sapientia sede, sed variis terris quaeritur atque locis. (Binder I, 1592; II, 3038; Philippi, II, 169; Seybold, 541.)

80 Wenn man einen alten Ofen gleich viel schmieret, so raucht er doch.Petri, II, 665.

81 Wer allzeit hinderm Ofen sitzt vnd Grillen vnd Höltzlin spitzt, vnd fremde Landt nicht beschawt, der ist ein Aff in seiner Haut.Henisch, 1210, 22; Petri, II, 680; Gerlach, 236; Keil, 26.

82 Wer andere hinterm Ofen sucht, brennt sich grob.Parömiakon, 2473.

Er klagt sich selbst an und offenbart seine eigene Schalkheit.

83 Wer andere in den Ofen schieben will, muss selbst hinein.Sutor, 304.

84 Wer den Ofen zu stark heizt, verbrennt das Brot.

Holl.: Wer in der haast den oven stockt, bakt gehorende brooden. (Harrebomée, II, 157b.)

85 Wer einen hinterm Ofen sucht, muss selber dahinter gesteckt haben.Eiselein, 499; Reinsberg IV, 50.

86 Wer einen warmen Ofen will han, muss selber nach dem Feuer gahn.

Frz.: Feu ne sera jà bien couvert là où il y a autruy sergent. (Leroux, I, 45.)

87 Wer im Ofen gewesen ist, der sucht den andern darin.

Bei Tunnicius (120): De in dem oven is gewest, de socht den anderen dârinne. (In furno quaerit alium nutritus in illo.)

88 Wer neben dem Ofen steht, kann leicht warm werden.

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[[559]/0573] 43 Im eigenen Ofen ist gut Brot backen. Dän.: Hvo der gaaer i bye at bage, mister baade kull og kage. (Prov. dan., 44.) 44 Im kalten Ofen bäckt man kein Brot. – Eiselein, 499; Simrock, 7655. Dän.: Gammel ovn bager og brød. (Prov. dan., 444.) 45 In den kalten Ofen ist übel blasen. – Simrock, 7654; Reinsberg IV, 3. 46 In einem kleinen Ofen braucht man kein gross Feuer. Holl.: Tot een' kleinen oven heeft men weinig vuur noodig. (Harrebomée, II, 157b.) 47 In 'm kaulen Oben es schlecht Braut backen. (Waldeck.) Es ist schlecht Brot backen im kalten Ofen. 48 Je heisser der Ofen, je härter das Brot. 49 Je näher beim Ofen, desto wärmer. Lat.: Fervidior locus est, cui propior focus est. (Binder II, 1130; Neander, 281.) 50 Jeder Ofen ist ein gut Gespann, im Sommer kühl, im Winter warm. – Aarg. Taschenbuch. Ofenspruch. 51 Kalten Ofen herzt niemand. 52 Kalter Ofen bäckt kein Brot. 53 Kiegen 'n heten Uoaven is nich gud gapen. (S. Backofen 7.) (Rheine in Münsterland.) – Firmenich, I, 285, 5. Lat.: Cornutam bestiam petis. (Faselius, 51.) 54 Kleine Oefen brauchen wenig Holz. 55 Kleine Oefen fangen zuerst Hitze. – Winckler, IX, 69. 56 Let din Aun ek olte wacker warm nud. (Altfries.) – Hansen, 14. Lass deinen Ofen nicht allzu schnell warm werden; gerathe nicht gleich in Hitze. 57 Man heitzt den Ofen, der einen wermt. – Petri, II, 447; Lehmann, 143, 50; Eiselein, 497. 58 Man hitzt den Ofen, dass er einen wieder wermet. – Lehmann, 910, 38; Sailer, 178. 59 Man kann nicht vor dem Ofen und in der Mühle zugleich sein. – Winckler, IX, 68. Holl.: Men kan niet te zamen ter oven en ter molen zijn. (Harrebomée, II, 157b.) 60 Man soggt nüms achtern Abnd, o'r man hett sülfs darachter setn. – Eichwald, 13; Schütze, I, 52; für Franken: Frommann, VI, 321, 301; für Waldeck: Curtze, 349, 435; für Hannover: Schambach, I, 70; für Oldenburg: Firmenich, III, 28, 81; für Niederösterreich: Frommann, III, 391, 49; für Iserlohn: Woeste, 77, 606; für Altmark: Danneil, 206; für Baiern: Zaupser, 91; hochdeutsch bei Petri, II, 469; Körte, 4653; Simrock, 7643; Lohrengel, I, 565; Braun, I, 3133. Die Finnen: Der sucht den andern im Ofen, der selbst im Ofen wohnt. (Bertram, 65.) Böhm.: Kdo sám rád v pec lazí, ten do druhého to také mní. – Kdo v té peci bývá, jiného tom hledá (mnívá). – Kdo v peci bývá, rád tam jiného ožehem hledá (štárá). (Čelakovský, 372.) Lat.: Autumat hoc in te, quod novit perfidus in se. (Philippi, I, 53.) – Optimus quisque minus est suspicax. (Binder II, 2438; Lehmann, 40, 6.) – Qui fuit in furno, socium sibi quaerit in illo. (Gartner, 42; Binder II, 2775; Eiselein, 499; Gaal, 1232.) Poln.: Sam w piecu lega, a drugiego ožogiem sięga (maca). (Čelakovský, 372.) 61 Mit dem Ofen ist schwer um die Wette gähnen. – Simrock, 7656. Mhd.: Ez dunket mich ein tumber sin, swer waent den oven übergin. (Freidank.) (Zingerle, 111.) 62 'Ne wârmen Oven ess bässer als 'ne kâle (kalter) Fründ. (Köln.) – Firmenich, I, 473, 69. 63 Nicht alle können sich an Einem Ofen wärmen. Holl.: Die aan den eenen oven niet mag, gaat tot den anderen. (Harrebomée, II, 157a.) 64 Niemandts suecht einen hinder dem ofen, er sei denn zuvor selbst darhinden gesteckt. – Nas, 102b. Schwed.: Ingen söker den andra back ugnen, utan han har sjelf vant derför. (Grubb, 394.) 65 Ofen, Bett und Kanne sind gut dem alten Manne. – Pistor., II, 22; Simrock, 7648; Körte, 4650; Braun, I, 3137. Auch mit dem Zusatz: doch hüt' er sich vor einer jungen Hanne. 66 Oefen im Sommer und Soldaten im Frieden sind wenig geschätzt. Dän.: Ovnen om sommeren og soldaten i fred agtes intet. (Prov. dan., 444.) 67 Ofen ist nicht weit von Pest. – Parömiakon, 3125. „Es weiss ein jeder, dass zwei Städte in Ungarn nebeneinander, eine heisst Pest, die andere Ofen. So oft eine Pest im Lande grassirt, so oft ist Pest und Ofen beisammen, denn niemals ist man inbrünstiger in der Andacht als zur Pestzeit.“ (Abrahamisches Lauberhütt, II.) 68 Ofen und Frau sollen daheim bleiben. – Eiselein, 499; Simrock, 7660. 69 'S isch nid grad en Ofe g'sch. und Bänk drum ume. – Sutermeister, 139. 70 So muss me kon Ofe fuira, dass 's Fuir an d' Stubendecke schlät. (Oberschwaben.) 71 Was der Ofen bietet, bekommt der Tisch. Böhm.: Co má pec, to na stůl mec. (Čelakovský, 414.) 72 Wenn der Ofen anfängt, kalt zu werden, hört die Liebe auf, warm zu sein. 73 Wenn der Ofen bittert, so muss man jhn schmieren mit Glimpff vnd Gedult. – Petri, II, 637. 74 Wenn der Ofen heiss ist, merkt man es wol. Holl.: Als de oven heet is, de mond heeft er gevoel van. (Harrebomée, II, 156b.) 75 Wenn der Ofen zu heiss ist, verbrennt das Brot (der Kuchen). Holl.: Een oven, te heet gestookt, helpt de heele bakkerij in brand. (Harrebomée, II, 157a.) 76 Wenn der Ofen zu viel bittert vnd kein schmieren hilfft, so muss man jhn gar einbrechen. – Petri, II, 637. 77 Wenn der Ofen zum Teige kommt, ist's Zeit, ihn zu heizen. Es ist Zeit Hochzeit zu machen, wenn das Mädchen den Mann sucht. Engl.: 'T is time to set when the oven comes to the dough. (Bohn II, 122.) 78 Wenn einer nah bim Ofe syz, su gang er nem hekte nig 'wärmt danne. – Gotthelf, Geldstag, 195. 79 Wenn man alles hinter dem Ofen lernen könnte, brauchte man nicht auf Universitäten und in fremde Länder zu gehen. – Chaos, 735. Lat.: Scilicet haud una capitur sapientia sede, sed variis terris quaeritur atque locis. (Binder I, 1592; II, 3038; Philippi, II, 169; Seybold, 541.) 80 Wenn man einen alten Ofen gleich viel schmieret, so raucht er doch. – Petri, II, 665. 81 Wer allzeit hinderm Ofen sitzt vnd Grillen vnd Höltzlin spitzt, vnd fremde Landt nicht beschawt, der ist ein Aff in seiner Haut. – Henisch, 1210, 22; Petri, II, 680; Gerlach, 236; Keil, 26. 82 Wer andere hinterm Ofen sucht, brennt sich grob. – Parömiakon, 2473. Er klagt sich selbst an und offenbart seine eigene Schalkheit. 83 Wer andere in den Ofen schieben will, muss selbst hinein. – Sutor, 304. 84 Wer den Ofen zu stark heizt, verbrennt das Brot. Holl.: Wer in der haast den oven stockt, bakt gehorende brooden. (Harrebomée, II, 157b.) 85 Wer einen hinterm Ofen sucht, muss selber dahinter gesteckt haben. – Eiselein, 499; Reinsberg IV, 50. 86 Wer einen warmen Ofen will han, muss selber nach dem Feuer gahn. Frz.: Feu ne sera jà bien couvert là où il y a autruy sergent. (Leroux, I, 45.) 87 Wer im Ofen gewesen ist, der sucht den andern darin. Bei Tunnicius (120): De in dem oven is gewest, de socht den anderen dârinne. (In furno quaerit alium nutritus in illo.) 88 Wer neben dem Ofen steht, kann leicht warm werden. 89 Wer nicht in den Offen wil, der legt sich in die quere. „Sagt man im gemeinen Sprichwort.“ (Mathesy Sarepta, 94.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [559]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/573>, abgerufen am 29.04.2024.