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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 114 Viel kleine Regen machen einen Platzregen. - Simrock, 8297; Orakel, 41.

Engl.: Many drops make a shower.

115 Viel Regen im Mai, wenig im September und umgekehrt. - Schnabel, Statistik.

116 Viel Regen im October, viel Wind im December.

117 Vil Ren, vil Men. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 80.

118 Vom Regen im April zeugt der Mai seine Blumen. - Orakel, 430.

Frz.: Les pluies d'Avril produisent les fleurs de Mai. (Orakel, 431.)

119 Vom Regen wird man nass. - Petri, II, 578.

120 Vom vielen Regen wird der Marmor rauh.

Lat.: Gutta cavat lapidem, non vi, sed saepe cadendo. (Eiselein, 523.)

121 Warme Regen im April verheissen gute Ernte und reichen Herbst. - Orakel, 427.

122 Warmer Regen macht die Pilze gross.

123 Was der Regen nicht tränkt, netzt der Thau. - Altmann VI, 476.

124 Wegen Eines Regens macht man keinen Schirm (Mantel).

Holl.: Men maakt geene kap om eenen regen. (Harrebomee, II, 213a.)

125 Welchem der Regen netzt den Rucken, der wird vom Schüttlen wieder drucken. - Eyering, III, 433.

126 Wen der Regen in einem verfallenen Hause sieht, hinter dem ist er her.

Auf den Unglücklichen stürmt alles ein; ihm geht alles fehl.

127 Wenn der Regen vorüber ist, nimmst du den Mantel um. - Sailer, 163.

Wer zu spät klug ist.

128 Wenn kein Regen auf die Berge fiele, so trüge die Donau bald keine Kiele.

129 Wenn Regen bringt der Pfingsttag, erwartet uns so manche Plag'. - Boebel, 64.

130 Wenn Regen fällt in den Kranz der Braut, der Reichthum einst aus dem Hause schaut.

131 Wenn Regen kommt, ist Schnee verdorben (verloren). - Körte, 5801.

Holl.: Als de regen komt, is de sneeuw bedorven. (Harrebomee, II, 212b.)

132 Wer beim Regen ist unter Dach, verlässt nicht leichtlich sein Gemach.

It.: Chi e al coperto quando piove, e ben matto se si muove. (Bohn I, 80.)

133 Wer dem Regen entgehen will, geräth in den Hagel. - Schlechta, 476.

Engl.: Avoiding the rain, we meet the tempest.

134 Wer dem Regen entlaufen will, fällt oft ins Wasser. - Petri, II, 690; Gaal, 1303; Körte, 5002; Simrock, 8293.

D. h. oft fällt ins Wasser, wer dem Regen entrinnen will. "Dem regen (mancher) offt entlauffen thut vnd senckt sich in wassers flut." "Wer offt (= offt, wer) dem regen will entlauffen, im grossen wasser thut ersauffen." (Waldis, I, 76, 23; II, 51, 23.)

Lat.: Dum vitant stulti vitia, in contraria currunt. (Horaz.) (Philippi, I, 128; Gaal, 1363; Schonheim, D, 16; Seybold, 141.)

135 Wer den Regen fürchtet, darf nicht auf die Strasse gehen. - Altmann VI, 399.

136 Wer im Regen geht, wird auch nass.

"Es kan nicht wol nachbleiben, dass, wer im Regen gehet, dass er nicht soll nass werden." (Theatrum Diabolorum, 135a.)

137 Wer im Regen vnnd Wind zunechst in der Haussthür stehet, der ist eben sowohl in der gefahr vnnd im Wetter wie der mitten im Weg. - Lehmann, 245, 26.

138 Wer nie im Regen verkehrt, weiss nicht, was Sonnenschein werth.

Aehnlich russisch Altmann VI, 443.

139 Wer noch nicht im Regen gewesen, weiss nicht, was Sonnenschein ist.

140 Zu viel Regen ist kein Segen (oder: verdirbt der Ernte Segen).

It.: Pioggia soverchia rovina le biade. (Pazzaglia, 293, 2.)

[Spaltenumbruch] 141 Zu viel Regen verdirbt auch türkisch Korn.

Das bekanntlich viel Nässe verträgt und fordert.

142 Zu viel und kalte Regen kommen dem Bienen- und Weinstock nicht gelegen. - Orakel, 554.

*143 Aus dem Regen in den Bach kommen. - Nigrinus, 262.

*144 Aus dem Regen in die Traufe kommen. (S. Rauch 110, Scylla und Staub.) - Bücking, 345; Körte, 5003; Eiselein, 524; Simrock, 8293; Lohrengel, II, 37.

In Bedburg: Dä ess us dem Rän en de Dachsief kummen. Ein Gedicht von R. Döring ist mit dieser Redensart überschrieben. (Düsseldorf, II.)

Engl.: Out of the frying-pan into the fire. (Masson, 289.)

Frz.: Changer un cheval borgne contre un aveugle. - Sauter de la poele sur la braise (le feu). - Se cacher dans l'eau de peur de la pluie. (Lendroy, 95; 223 u. 1225.) - Se jeter dans le feu pour eviter la fumee. (Masson, 289.) - Tomber de Charybde en Scylla. - Tomber de fievre en chaud mal. (Körte, 5003; Lendroy, 341.)

Holl.: Hij staat wel uit den regen, maar niet uit den drop. - Van den regen in den drop. - Van de wal in de sloot. (Harrebomee, II, 213a.)

It.: Cader dalla padella nelle brage. (Marin, 18.) - Chi sta sotto la frasca, ha quella che piove, e quella che casca. - Guardate de cader della padella nella brace. - Guardate di fuggir l'acqua sotto le grondaje. (Biber.)

Lat.: Cinerem vitans in ignem incidit. (Philippi, I, 82; Hanzely, 172.) - Cineres evitans, in carbones incidit. (Apostol., XVIII; Binder I, 196; II, 490; Seybold, 236.) - Cucurrit quispiam, ne pluvia madesceret et in foveam praefocatus est. (Eiselein, 524.) - De calcaria in carbonariam decurrere. (Masson, 289.) - Evitata Charybdi in Scyllam incidi. (Binder II, 1489; Eiselein, 524; Schonheim, I, 11.) - Fumum fugiens, in ignem incidi. - Incidit in Scyllam cupiens vitare Charybdin. (Eiselein, 524; Philippi, I, 192; Schonheim, I, 11.) - In vitium ducit culpae fuga, si caret arte. - Versura solvis. (Terenz.) (Philippi, II, 261.)

Poln.: Wyszedl z deszcza pod rynne. (Lompa, 34.)

Schwed.: Komma ur askan i elden. (Marin, 18.)

Span.: Caer de la freidera en las brasas. (Suez.)

*145 Aus einem kleinen Regen laufen und gar in den Teich fallen.

Schwed.: Fly droppet och raka i slagregnet. - I thet man wäijer en ringa snara, wefwar mäng sig i större fara. (Törning, 90.)

Span.: Huyendo del toro, cayo en el arrogo. (Bohn I, 225.)

*146 Auss dem Regen in die Dachtrauff gerathen. - Dietrich, II, 515.

*147 Da habt ihr den Regen ohne den Wind. (Kreis Nimptsch in Schlesien.)

Wird gebraucht beim Eintritt eines unerwarteten Ereignisses.

*148 Das ist ein Regen im Sonnenschein.

In Bezug auf Freudenthränen.

*149 Das kann (ihm) der Regen nicht abwaschen. (S. Rhein.) - Ayrer, I, 338.

Diesen Hohn, Schimpf, Spott. - Davon entbindet ihn nichts, er muss es thun.

*150 Dem Regen entlauffen und ins Wasser fallen. - Schottel, 1118b.

"Er wil dem Regen entlauffen vnd felt gar ins wasser." (Mathesy, 265a.)

*151 Den Regen auffangen.

Lat.: Imbrem haurire. (Faselius, 130a.)

*152 Den Regen fliehen und in die bach fallen. - Gottfrid, 813b u. 1108b; Kirchhof, Wendvnmut, I, 280.

Die Russen: Der Newa entgehen und ins Finnische Meer fallen. (Altmann VI, 518.)

Holl.: Hij mijdt den regen, en valt in de slot. (Harrebomee, II, 213a.)

*153 Der Regen hat ihm den Pass auf dem Felde verlegt.

Er kann nicht auf dem Felde arbeiten.

*154 Er flücht de Räge und g'heit i Bach. (S. Sattel.) - Sutermeister, 89.

*155 Er hat einen Regen im Leibe.

Ist dick und fett.

*156 Er ist vom Regen in die Traufe kommen. - Mayer, II, 159.

*157 Er macht Regen und Sonnenschein.

Er vermag alles; er ist allmächtig.

*158 Er war schon vor dem Regen unterm Dache.

*159 Er will mit dem Regen des Nachbars sein Kraut giessen.

Von denen, die sich auf anders verlassen.

*160 Hat kam ham au'r, üsh an kullen Rin. - Johansen, 151.

Es kam über (befiel) ihn, wie ein kalter Regen.

[Spaltenumbruch] 114 Viel kleine Regen machen einen Platzregen.Simrock, 8297; Orakel, 41.

Engl.: Many drops make a shower.

115 Viel Regen im Mai, wenig im September und umgekehrt.Schnabel, Statistik.

116 Viel Regen im October, viel Wind im December.

117 Vil Rên, vil Mên. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 80.

118 Vom Regen im April zeugt der Mai seine Blumen.Orakel, 430.

Frz.: Les pluies d'Avril produisent les fleurs de Mai. (Orakel, 431.)

119 Vom Regen wird man nass.Petri, II, 578.

120 Vom vielen Regen wird der Marmor rauh.

Lat.: Gutta cavat lapidem, non vi, sed saepe cadendo. (Eiselein, 523.)

121 Warme Regen im April verheissen gute Ernte und reichen Herbst.Orakel, 427.

122 Warmer Regen macht die Pilze gross.

123 Was der Regen nicht tränkt, netzt der Thau.Altmann VI, 476.

124 Wegen Eines Regens macht man keinen Schirm (Mantel).

Holl.: Men maakt geene kap om éénen regen. (Harrebomée, II, 213a.)

125 Welchem der Regen netzt den Rucken, der wird vom Schüttlen wieder drucken.Eyering, III, 433.

126 Wen der Regen in einem verfallenen Hause sieht, hinter dem ist er her.

Auf den Unglücklichen stürmt alles ein; ihm geht alles fehl.

127 Wenn der Regen vorüber ist, nimmst du den Mantel um.Sailer, 163.

Wer zu spät klug ist.

128 Wenn kein Regen auf die Berge fiele, so trüge die Donau bald keine Kiele.

129 Wenn Regen bringt der Pfingsttag, erwartet uns so manche Plag'.Boebel, 64.

130 Wenn Regen fällt in den Kranz der Braut, der Reichthum einst aus dem Hause schaut.

131 Wenn Regen kommt, ist Schnee verdorben (verloren).Körte, 5801.

Holl.: Als de regen komt, is de sneeuw bedorven. (Harrebomée, II, 212b.)

132 Wer beim Regen ist unter Dach, verlässt nicht leichtlich sein Gemach.

It.: Chi è al coperto quando piove, è ben matto se si muove. (Bohn I, 80.)

133 Wer dem Regen entgehen will, geräth in den Hagel.Schlechta, 476.

Engl.: Avoiding the rain, we meet the tempest.

134 Wer dem Regen entlaufen will, fällt oft ins Wasser.Petri, II, 690; Gaal, 1303; Körte, 5002; Simrock, 8293.

D. h. oft fällt ins Wasser, wer dem Regen entrinnen will. „Dem regen (mancher) offt entlauffen thut vnd senckt sich in wassers flut.“ „Wer offt (= offt, wer) dem regen will entlauffen, im grossen wasser thut ersauffen.“ (Waldis, I, 76, 23; II, 51, 23.)

Lat.: Dum vitant stulti vitia, in contraria currunt. (Horaz.) (Philippi, I, 128; Gaal, 1363; Schonheim, D, 16; Seybold, 141.)

135 Wer den Regen fürchtet, darf nicht auf die Strasse gehen.Altmann VI, 399.

136 Wer im Regen geht, wird auch nass.

„Es kan nicht wol nachbleiben, dass, wer im Regen gehet, dass er nicht soll nass werden.“ (Theatrum Diabolorum, 135a.)

137 Wer im Regen vnnd Wind zunechst in der Haussthür stehet, der ist eben sowohl in der gefahr vnnd im Wetter wie der mitten im Weg.Lehmann, 245, 26.

138 Wer nie im Regen verkehrt, weiss nicht, was Sonnenschein werth.

Aehnlich russisch Altmann VI, 443.

139 Wer noch nicht im Regen gewesen, weiss nicht, was Sonnenschein ist.

140 Zu viel Regen ist kein Segen (oder: verdirbt der Ernte Segen).

It.: Pioggia soverchia rovina le biade. (Pazzaglia, 293, 2.)

[Spaltenumbruch] 141 Zu viel Regen verdirbt auch türkisch Korn.

Das bekanntlich viel Nässe verträgt und fordert.

142 Zu viel und kalte Regen kommen dem Bienen- und Weinstock nicht gelegen.Orakel, 554.

*143 Aus dem Regen in den Bach kommen.Nigrinus, 262.

*144 Aus dem Regen in die Traufe kommen. (S. Rauch 110, Scylla und Staub.) – Bücking, 345; Körte, 5003; Eiselein, 524; Simrock, 8293; Lohrengel, II, 37.

In Bedburg: Dä ess us dem Rän en de Dâchsief kummen. Ein Gedicht von R. Döring ist mit dieser Redensart überschrieben. (Düsseldorf, II.)

Engl.: Out of the frying-pan into the fire. (Masson, 289.)

Frz.: Changer un cheval borgne contre un aveugle. – Sauter de la poêle sur la braise (le feu). – Se cacher dans l'eau de peur de la pluie. (Lendroy, 95; 223 u. 1225.) – Se jeter dans le feu pour éviter la fumée. (Masson, 289.) – Tomber de Charybde en Scylla. – Tomber de fièvre en chaud mal. (Körte, 5003; Lendroy, 341.)

Holl.: Hij staat wel uit den regen, maar niet uit den drop. – Van den regen in den drop. – Van de wal in de sloot. (Harrebomée, II, 213a.)

It.: Cader dalla padella nelle brage. (Marin, 18.) – Chi sta sotto la frasca, ha quella che piove, e quella che casca. – Guardate de cader della padella nella brace. – Guardate di fuggir l'acqua sotto le grondaje. (Biber.)

Lat.: Cinerem vitans in ignem incidit. (Philippi, I, 82; Hanzely, 172.) – Cineres evitans, in carbones incidit. (Apostol., XVIII; Binder I, 196; II, 490; Seybold, 236.) – Cucurrit quispiam, ne pluvia madesceret et in foveam praefocatus est. (Eiselein, 524.) – De calcaria in carbonariam decurrere. (Masson, 289.) – Evitata Charybdi in Scyllam incidi. (Binder II, 1489; Eiselein, 524; Schonheim, I, 11.) – Fumum fugiens, in ignem incidi. – Incidit in Scyllam cupiens vitare Charybdin. (Eiselein, 524; Philippi, I, 192; Schonheim, I, 11.) – In vitium ducit culpae fuga, si caret arte. – Versura solvis. (Terenz.) (Philippi, II, 261.)

Poln.: Wyszedł z dészcza pod rynnę. (Lompa, 34.)

Schwed.: Komma ur askan i elden. (Marin, 18.)

Span.: Caer de la freidera en las brasas. (Suez.)

*145 Aus einem kleinen Regen laufen und gar in den Teich fallen.

Schwed.: Fly droppet och råka i slagregnet. – I thet man wäijer en ringa snara, wefwar mäng sig i större fara. (Törning, 90.)

Span.: Huyendo del toro, cayó en el arrogo. (Bohn I, 225.)

*146 Auss dem Regen in die Dachtrauff gerathen.Dietrich, II, 515.

*147 Da habt ihr den Regen ohne den Wind. (Kreis Nimptsch in Schlesien.)

Wird gebraucht beim Eintritt eines unerwarteten Ereignisses.

*148 Das ist ein Regen im Sonnenschein.

In Bezug auf Freudenthränen.

*149 Das kann (ihm) der Regen nicht abwaschen. (S. Rhein.) – Ayrer, I, 338.

Diesen Hohn, Schimpf, Spott. – Davon entbindet ihn nichts, er muss es thun.

*150 Dem Regen entlauffen und ins Wasser fallen.Schottel, 1118b.

„Er wil dem Regen entlauffen vnd felt gar ins wasser.“ (Mathesy, 265a.)

*151 Den Regen auffangen.

Lat.: Imbrem haurire. (Faselius, 130a.)

*152 Den Regen fliehen und in die bach fallen.Gottfrid, 813b u. 1108b; Kirchhof, Wendvnmut, I, 280.

Die Russen: Der Newa entgehen und ins Finnische Meer fallen. (Altmann VI, 518.)

Holl.: Hij mijdt den regen, en valt in de slot. (Harrebomée, II, 213a.)

*153 Der Regen hat ihm den Pass auf dem Felde verlegt.

Er kann nicht auf dem Felde arbeiten.

*154 Er flücht de Räge und g'heit i Bach. (S. Sattel.) – Sutermeister, 89.

*155 Er hat einen Regen im Leibe.

Ist dick und fett.

*156 Er ist vom Regen in die Traufe kommen.Mayer, II, 159.

*157 Er macht Regen und Sonnenschein.

Er vermag alles; er ist allmächtig.

*158 Er war schon vor dem Regen unterm Dache.

*159 Er will mit dem Regen des Nachbars sein Kraut giessen.

Von denen, die sich auf anders verlassen.

*160 Hat kâm ham àu'r, üsh an kullen Rin.Johansen, 151.

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[[791]/0805] 114 Viel kleine Regen machen einen Platzregen. – Simrock, 8297; Orakel, 41. Engl.: Many drops make a shower. 115 Viel Regen im Mai, wenig im September und umgekehrt. – Schnabel, Statistik. 116 Viel Regen im October, viel Wind im December. 117 Vil Rên, vil Mên. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 80. 118 Vom Regen im April zeugt der Mai seine Blumen. – Orakel, 430. Frz.: Les pluies d'Avril produisent les fleurs de Mai. (Orakel, 431.) 119 Vom Regen wird man nass. – Petri, II, 578. 120 Vom vielen Regen wird der Marmor rauh. Lat.: Gutta cavat lapidem, non vi, sed saepe cadendo. (Eiselein, 523.) 121 Warme Regen im April verheissen gute Ernte und reichen Herbst. – Orakel, 427. 122 Warmer Regen macht die Pilze gross. 123 Was der Regen nicht tränkt, netzt der Thau. – Altmann VI, 476. 124 Wegen Eines Regens macht man keinen Schirm (Mantel). Holl.: Men maakt geene kap om éénen regen. (Harrebomée, II, 213a.) 125 Welchem der Regen netzt den Rucken, der wird vom Schüttlen wieder drucken. – Eyering, III, 433. 126 Wen der Regen in einem verfallenen Hause sieht, hinter dem ist er her. Auf den Unglücklichen stürmt alles ein; ihm geht alles fehl. 127 Wenn der Regen vorüber ist, nimmst du den Mantel um. – Sailer, 163. Wer zu spät klug ist. 128 Wenn kein Regen auf die Berge fiele, so trüge die Donau bald keine Kiele. 129 Wenn Regen bringt der Pfingsttag, erwartet uns so manche Plag'. – Boebel, 64. 130 Wenn Regen fällt in den Kranz der Braut, der Reichthum einst aus dem Hause schaut. 131 Wenn Regen kommt, ist Schnee verdorben (verloren). – Körte, 5801. Holl.: Als de regen komt, is de sneeuw bedorven. (Harrebomée, II, 212b.) 132 Wer beim Regen ist unter Dach, verlässt nicht leichtlich sein Gemach. It.: Chi è al coperto quando piove, è ben matto se si muove. (Bohn I, 80.) 133 Wer dem Regen entgehen will, geräth in den Hagel. – Schlechta, 476. Engl.: Avoiding the rain, we meet the tempest. 134 Wer dem Regen entlaufen will, fällt oft ins Wasser. – Petri, II, 690; Gaal, 1303; Körte, 5002; Simrock, 8293. D. h. oft fällt ins Wasser, wer dem Regen entrinnen will. „Dem regen (mancher) offt entlauffen thut vnd senckt sich in wassers flut.“ „Wer offt (= offt, wer) dem regen will entlauffen, im grossen wasser thut ersauffen.“ (Waldis, I, 76, 23; II, 51, 23.) Lat.: Dum vitant stulti vitia, in contraria currunt. (Horaz.) (Philippi, I, 128; Gaal, 1363; Schonheim, D, 16; Seybold, 141.) 135 Wer den Regen fürchtet, darf nicht auf die Strasse gehen. – Altmann VI, 399. 136 Wer im Regen geht, wird auch nass. „Es kan nicht wol nachbleiben, dass, wer im Regen gehet, dass er nicht soll nass werden.“ (Theatrum Diabolorum, 135a.) 137 Wer im Regen vnnd Wind zunechst in der Haussthür stehet, der ist eben sowohl in der gefahr vnnd im Wetter wie der mitten im Weg. – Lehmann, 245, 26. 138 Wer nie im Regen verkehrt, weiss nicht, was Sonnenschein werth. Aehnlich russisch Altmann VI, 443. 139 Wer noch nicht im Regen gewesen, weiss nicht, was Sonnenschein ist. 140 Zu viel Regen ist kein Segen (oder: verdirbt der Ernte Segen). It.: Pioggia soverchia rovina le biade. (Pazzaglia, 293, 2.) 141 Zu viel Regen verdirbt auch türkisch Korn. Das bekanntlich viel Nässe verträgt und fordert. 142 Zu viel und kalte Regen kommen dem Bienen- und Weinstock nicht gelegen. – Orakel, 554. *143 Aus dem Regen in den Bach kommen. – Nigrinus, 262. *144 Aus dem Regen in die Traufe kommen. (S. Rauch 110, Scylla und Staub.) – Bücking, 345; Körte, 5003; Eiselein, 524; Simrock, 8293; Lohrengel, II, 37. In Bedburg: Dä ess us dem Rän en de Dâchsief kummen. Ein Gedicht von R. Döring ist mit dieser Redensart überschrieben. (Düsseldorf, II.) Engl.: Out of the frying-pan into the fire. (Masson, 289.) Frz.: Changer un cheval borgne contre un aveugle. – Sauter de la poêle sur la braise (le feu). – Se cacher dans l'eau de peur de la pluie. (Lendroy, 95; 223 u. 1225.) – Se jeter dans le feu pour éviter la fumée. (Masson, 289.) – Tomber de Charybde en Scylla. – Tomber de fièvre en chaud mal. (Körte, 5003; Lendroy, 341.) Holl.: Hij staat wel uit den regen, maar niet uit den drop. – Van den regen in den drop. – Van de wal in de sloot. (Harrebomée, II, 213a.) It.: Cader dalla padella nelle brage. (Marin, 18.) – Chi sta sotto la frasca, ha quella che piove, e quella che casca. – Guardate de cader della padella nella brace. – Guardate di fuggir l'acqua sotto le grondaje. (Biber.) Lat.: Cinerem vitans in ignem incidit. (Philippi, I, 82; Hanzely, 172.) – Cineres evitans, in carbones incidit. (Apostol., XVIII; Binder I, 196; II, 490; Seybold, 236.) – Cucurrit quispiam, ne pluvia madesceret et in foveam praefocatus est. (Eiselein, 524.) – De calcaria in carbonariam decurrere. (Masson, 289.) – Evitata Charybdi in Scyllam incidi. (Binder II, 1489; Eiselein, 524; Schonheim, I, 11.) – Fumum fugiens, in ignem incidi. – Incidit in Scyllam cupiens vitare Charybdin. (Eiselein, 524; Philippi, I, 192; Schonheim, I, 11.) – In vitium ducit culpae fuga, si caret arte. – Versura solvis. (Terenz.) (Philippi, II, 261.) Poln.: Wyszedł z dészcza pod rynnę. (Lompa, 34.) Schwed.: Komma ur askan i elden. (Marin, 18.) Span.: Caer de la freidera en las brasas. (Suez.) *145 Aus einem kleinen Regen laufen und gar in den Teich fallen. Schwed.: Fly droppet och råka i slagregnet. – I thet man wäijer en ringa snara, wefwar mäng sig i större fara. (Törning, 90.) Span.: Huyendo del toro, cayó en el arrogo. (Bohn I, 225.) *146 Auss dem Regen in die Dachtrauff gerathen. – Dietrich, II, 515. *147 Da habt ihr den Regen ohne den Wind. (Kreis Nimptsch in Schlesien.) Wird gebraucht beim Eintritt eines unerwarteten Ereignisses. *148 Das ist ein Regen im Sonnenschein. In Bezug auf Freudenthränen. *149 Das kann (ihm) der Regen nicht abwaschen. (S. Rhein.) – Ayrer, I, 338. Diesen Hohn, Schimpf, Spott. – Davon entbindet ihn nichts, er muss es thun. *150 Dem Regen entlauffen und ins Wasser fallen. – Schottel, 1118b. „Er wil dem Regen entlauffen vnd felt gar ins wasser.“ (Mathesy, 265a.) *151 Den Regen auffangen. Lat.: Imbrem haurire. (Faselius, 130a.) *152 Den Regen fliehen und in die bach fallen. – Gottfrid, 813b u. 1108b; Kirchhof, Wendvnmut, I, 280. Die Russen: Der Newa entgehen und ins Finnische Meer fallen. (Altmann VI, 518.) Holl.: Hij mijdt den regen, en valt in de slot. (Harrebomée, II, 213a.) *153 Der Regen hat ihm den Pass auf dem Felde verlegt. Er kann nicht auf dem Felde arbeiten. *154 Er flücht de Räge und g'heit i Bach. (S. Sattel.) – Sutermeister, 89. *155 Er hat einen Regen im Leibe. Ist dick und fett. *156 Er ist vom Regen in die Traufe kommen. – Mayer, II, 159. *157 Er macht Regen und Sonnenschein. Er vermag alles; er ist allmächtig. *158 Er war schon vor dem Regen unterm Dache. *159 Er will mit dem Regen des Nachbars sein Kraut giessen. Von denen, die sich auf anders verlassen. *160 Hat kâm ham àu'r, üsh an kullen Rin. – Johansen, 151. Es kam über (befiel) ihn, wie ein kalter Regen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [791]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/805>, abgerufen am 29.04.2024.