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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 19 Der Spanier ist (in Bezug auf Wissenschaft) Theolog, der Italiener Baumeister, der Franzose Allerlei, der Brite Philosoph, der Deutsche Jurist.

Lat.: Hispanus Theologus, Italus Architectus, Gallus ex omnibus aliquid, Anglus Philosophus, Germanus Jurista.

20 Der Spanier ist (in den Wissenschaften) tief, der Deutsche Meister, der Franzose kostet von allem, der Engländer Philosoph, der Italiener gelehrt.

21 Der Spanier ist (in Bezug auf Treue) trüglich, der Italiener verdächtig, der Franzose leichten Sinnes, der Engländer treulos, der Deutsche treu.

Lat.: Hispanus fallax, Italus suspectus, Gallus levis, Anglus perfidus, Germanus fidelis.

22 Der Spanier ist (in der Ehe) Tyrann, der Deutsche Herr, der Franzose ungebunden, der Engländer Diener, der Italiener Kerkermeister.

Eine Anzahl charakterisirender Vergleichungen der fünf europäischen Völker finden sich bei dem Italiener Veneroni. Selbstverständlich haben Schilderungen dieser Art nicht allgemeine Geltung; jedes Volk sieht mit seinen eigenen Augen und stellt sich gern in einem günstigern Lichte dar als andere Völker. So gilt der Spanier und Italiener für geizig und verschlagen und der Deutsche wird fast überall als trunksüchtig bezeichnet. Der Franzose nennt sich selbst feinschmeckend und hält die Spanier für stolz und die Italiener für gerieben. In Spanien gelten die Engländer für Trinker wie die Deutschen, in Deutschland die Franzosen für unbeständig.

23 Der Spanier (als Diener) ist unterthänig, der Italiener gehorsam, der Franzose behülflich, der Engländer leibeigen, der Deutsche treu.

Lat.: Hispanus subjectus, Italus obsequiosus, Gallus famulus, Anglus mancipium, Germanus fidelis.

24 Der Spanier ist (als Diener) unterwürfig, der Deutsche zuverlässig, der Franzose treu, der Engländer sklavisch, der Italiener respectvoll.

25 Der Spanier ist (beim Rath) vorsichtig, der Deutsche (zu) langsam, der Franzose (zu) rasch, der Engländer entschlossen, der Italiener fein.

26 Der Spanier ist (bei Unternehmungen) wie ein Elefant, der Deutsche wie ein Bär, der Franzose wie ein Adler, der Engländer wie ein Löwe, der Italiener wie ein Fuchs.

27 Der Spanier krankt an unzähligen Uebeln, der Italiener an Seuchen, der Franzose an Franzosen, der Engländer am Wolf, der Deutsche am Zipperlein.

Lat.: Hispanus innumera morborum genera, Italus pestem, Gallus morbum Gallicum, Anglus lupum, Germanus habet Podagram.

28 Der Spanier lebt in Waffen, der Italiener in Tempeln, der Franzose am Hofe, der Brite auf der Flotte, der Deutsche in Festungen.

Lat.: Hispanus in armis, Italus in templo, Gallus in aula, Anglus in classibus, Germanus in munimentis.

29 Der Spanier Mauserei, der Italiener Liebelei und der Deutschen Sauferei sind keine Gesetze zu geben. - Beiche, 221.

Das Wort wird Karl V. zugeschrieben, weil die Spanier ehedem als Diebe verschrien waren.

30 Der Spanier scheint verständiger als er ist.

31 Der Spanier scheint weise zu sein und ist es nicht, der Franzose ein Narr und ist's nicht, der Welsche scheint weise zu sein und ist es, der Portugiese ein Narr und ist es. - Winckler, I, 69.

32 Der Spanier schläft, der Italiener musicirt, der Deutsche raucht, der Franzose verspricht, der Engländer isst und der Amerikaner prahlt. - Witzfunken, IVa, 213.

Um die Völker durch Blumen zu charakterisiren, hat man für die Deutschen den Rosmarin, für die Engländer den Hasenfuss, für die Franzosen den Fuchsschwanz, für die Italiener die Anemone, für die Portugiesen das Gänseblümchen, für die Russen den gemeinen Löwenzahn, für die Türken die Meerzwiebel ausgewählt. (Witzfunken, IVa, 213.) Ein Deutscher hat folgende Auslegung dazu gegeben: "Denn man gewahrt beim [Spaltenumbruch] Spanier nicht, dass er Neigung hätte, Recht zu suchen und Erleuchtung zu gewinnen. Der Italiener will allenfalls fühlen, aber nicht denken. Der Deutsche überlegt und sinnt, ehe er etwas thut, so lange, dass ihm der Kopf warm wird, und am Ende sieht er alles in Qualm vergehen. Der Franzose verspricht sich, wenn er etwas verspricht. Der Engländer isst schnell auf, was andern gehört, damit den andern die Mittel ausgehen. Der Amerikaner prahlt, denn er ist der Einzige, der behaupten mag, es sei doch wol möglich, ohne England zu bestehen." (Witzfunken, VIIa, 114.)

33 Der Spanier schreibt wenig, der Deutsche schreibt viel, der Italiener schreibt viel und gut, der Engländer schreibt trefflich, der Franzose noch besser.

Lat.: Hispanus pauca scribit, Germanus multa scribit, Italus bene scribit multa, Anglus bene scribit, Gallus melius scribit.

34 Der Spanier (in Bezug auf Sprache) spricht, der Italiener schwätzt, der Franzose singt, der Brite weint, der Deutsche heult.

Lat.: Hispanus loquitur, Italus delirat, Gallus cantat, Anglus flet, Germanus alulat.

35 Der Spanier spricht mit Gott, der Italiener mit den Frauen, der Deutsche mit den Pferden, der Engländer mit den Vögeln, der Franzose mit seinen Freunden.

Schon Karl V. sagte in Betreff der Sprache, er würde spanisch mit Gott, deutsch mit seinen Pferden, französisch mit einem Freunde, englisch mit den Vögeln und italienisch mit seiner Geliebten sprechen.

36 Der Spanier stirbt edel, der Italiener verzweifelnd, der Franzose unlustig, der Brite befangen, der Deutsche gerüstet.

Lat.: Hispanus generosus, Italus desperans, Gallus invitus, Anglus praesum tuosus, Germanus paratus.

37 Der Spanier und Wenden Treu', der Preussen Glaub' und harte Reu', der Franzosen Beständigkeit, wie auch der Deutschen Nüchternheit, sammt der Italiener Andacht werden von niemand gross geacht't. - Witzfunken, VIIIa, 113; Deutsche Romanzeitung, III, 39, 234.

38 Der Spanier will die ehr haben vnd solt er sie auch aus einem stein graben. - Zinkgref, IV, 479.

"Stolz will ich den Spanier", sagt Philipp II. in Schiller's Don Carlos (III, 10).

39 Der Spanier wird begraben im Vaterlande, der Italiener im Feuer, der Franzose in Schlachten, der Engländer im Meer, der Deutsche überall.

Lat.: Hispanus in terra, Italus in igne, Gallus in acie, Anglus in aqua, Germanus ubique. (Witzfunken, VIIa, 121.)

40 Des Spaniers Gattin ist leibeigen, des Italieners eingekerkert, des Franzosen Herrin, des Engders Königin, des Deutschen wirthschaftlich.

41 Des Spaniers Krieg ist nützlicher, denn sein Friede. - Opel, 388.

42 Des Spaniers und Deutschen Langsamkeit unterscheiden sich so, dass jene immer vor sich, diese hinter sich geht. - Opel, 387.

43 Die Spanier berathen kriegerisch, ernst; die Italiener geistvoll, rachgierig; die Franzosen leicht, leidenschaftlich; der Engländer verschmitzter Kaufmann; die Belgier weichlich, zu Handelsgeschäften und Sprachkenntnissen geneigt; die Deutschen im allgemeinen ehrliche Krieger und wohlthätig, und im besondern die Franken muthig, kräftig, wein- und wahrheitslustig; die Baiern üppige Schmausgesellen; die Schwaben leicht, schwätzig, prahlerisch; die Meissner grossmüthig, reich; die Sachsen gewandt, starrköpfig; die Rheinländer brav, gastlich, offen; die Böhmen ungebildet, meuterisch; die Ungarn von rauher Lebensart; die Polen ein Gift aller Völker. - Witzfunken, VIIa, 115.

So wurden 1713 die europäischen Völker charakterisirt.

Lat.: Nationum proprietates et regionum: Hispani consulti, bellicosi, graves; Itali ingeniosi, vindictae cupidi. Galli mobiles intemperantes. Britani versi pelles negotiatores. Belgae delcati, negotiis et linguis dediti. Germani bellatores simplices, benefici. Ex his: Francones

[Spaltenumbruch] 19 Der Spanier ist (in Bezug auf Wissenschaft) Theolog, der Italiener Baumeister, der Franzose Allerlei, der Brite Philosoph, der Deutsche Jurist.

Lat.: Hispanus Theologus, Italus Architectus, Gallus ex omnibus aliquid, Anglus Philosophus, Germanus Jurista.

20 Der Spanier ist (in den Wissenschaften) tief, der Deutsche Meister, der Franzose kostet von allem, der Engländer Philosoph, der Italiener gelehrt.

21 Der Spanier ist (in Bezug auf Treue) trüglich, der Italiener verdächtig, der Franzose leichten Sinnes, der Engländer treulos, der Deutsche treu.

Lat.: Hispanus fallax, Italus suspectus, Gallus levis, Anglus perfidus, Germanus fidelis.

22 Der Spanier ist (in der Ehe) Tyrann, der Deutsche Herr, der Franzose ungebunden, der Engländer Diener, der Italiener Kerkermeister.

Eine Anzahl charakterisirender Vergleichungen der fünf europäischen Völker finden sich bei dem Italiener Veneroni. Selbstverständlich haben Schilderungen dieser Art nicht allgemeine Geltung; jedes Volk sieht mit seinen eigenen Augen und stellt sich gern in einem günstigern Lichte dar als andere Völker. So gilt der Spanier und Italiener für geizig und verschlagen und der Deutsche wird fast überall als trunksüchtig bezeichnet. Der Franzose nennt sich selbst feinschmeckend und hält die Spanier für stolz und die Italiener für gerieben. In Spanien gelten die Engländer für Trinker wie die Deutschen, in Deutschland die Franzosen für unbeständig.

23 Der Spanier (als Diener) ist unterthänig, der Italiener gehorsam, der Franzose behülflich, der Engländer leibeigen, der Deutsche treu.

Lat.: Hispanus subjectus, Italus obsequiosus, Gallus famulus, Anglus mancipium, Germanus fidelis.

24 Der Spanier ist (als Diener) unterwürfig, der Deutsche zuverlässig, der Franzose treu, der Engländer sklavisch, der Italiener respectvoll.

25 Der Spanier ist (beim Rath) vorsichtig, der Deutsche (zu) langsam, der Franzose (zu) rasch, der Engländer entschlossen, der Italiener fein.

26 Der Spanier ist (bei Unternehmungen) wie ein Elefant, der Deutsche wie ein Bär, der Franzose wie ein Adler, der Engländer wie ein Löwe, der Italiener wie ein Fuchs.

27 Der Spanier krankt an unzähligen Uebeln, der Italiener an Seuchen, der Franzose an Franzosen, der Engländer am Wolf, der Deutsche am Zipperlein.

Lat.: Hispanus innumera morborum genera, Italus pestem, Gallus morbum Gallicum, Anglus lupum, Germanus habet Podagram.

28 Der Spanier lebt in Waffen, der Italiener in Tempeln, der Franzose am Hofe, der Brite auf der Flotte, der Deutsche in Festungen.

Lat.: Hispanus in armis, Italus in templo, Gallus in aula, Anglus in classibus, Germanus in munimentis.

29 Der Spanier Mauserei, der Italiener Liebelei und der Deutschen Sauferei sind keine Gesetze zu geben.Beiche, 221.

Das Wort wird Karl V. zugeschrieben, weil die Spanier ehedem als Diebe verschrien waren.

30 Der Spanier scheint verständiger als er ist.

31 Der Spanier scheint weise zu sein und ist es nicht, der Franzose ein Narr und ist's nicht, der Welsche scheint weise zu sein und ist es, der Portugiese ein Narr und ist es.Winckler, I, 69.

32 Der Spanier schläft, der Italiener musicirt, der Deutsche raucht, der Franzose verspricht, der Engländer isst und der Amerikaner prahlt.Witzfunken, IVa, 213.

Um die Völker durch Blumen zu charakterisiren, hat man für die Deutschen den Rosmarin, für die Engländer den Hasenfuss, für die Franzosen den Fuchsschwanz, für die Italiener die Anemone, für die Portugiesen das Gänseblümchen, für die Russen den gemeinen Löwenzahn, für die Türken die Meerzwiebel ausgewählt. (Witzfunken, IVa, 213.) Ein Deutscher hat folgende Auslegung dazu gegeben: „Denn man gewahrt beim [Spaltenumbruch] Spanier nicht, dass er Neigung hätte, Recht zu suchen und Erleuchtung zu gewinnen. Der Italiener will allenfalls fühlen, aber nicht denken. Der Deutsche überlegt und sinnt, ehe er etwas thut, so lange, dass ihm der Kopf warm wird, und am Ende sieht er alles in Qualm vergehen. Der Franzose verspricht sich, wenn er etwas verspricht. Der Engländer isst schnell auf, was andern gehört, damit den andern die Mittel ausgehen. Der Amerikaner prahlt, denn er ist der Einzige, der behaupten mag, es sei doch wol möglich, ohne England zu bestehen.“ (Witzfunken, VIIa, 114.)

33 Der Spanier schreibt wenig, der Deutsche schreibt viel, der Italiener schreibt viel und gut, der Engländer schreibt trefflich, der Franzose noch besser.

Lat.: Hispanus pauca scribit, Germanus multa scribit, Italus bene scribit multa, Anglus bene scribit, Gallus melius scribit.

34 Der Spanier (in Bezug auf Sprache) spricht, der Italiener schwätzt, der Franzose singt, der Brite weint, der Deutsche heult.

Lat.: Hispanus loquitur, Italus delirat, Gallus cantat, Anglus flet, Germanus alulat.

35 Der Spanier spricht mit Gott, der Italiener mit den Frauen, der Deutsche mit den Pferden, der Engländer mit den Vögeln, der Franzose mit seinen Freunden.

Schon Karl V. sagte in Betreff der Sprache, er würde spanisch mit Gott, deutsch mit seinen Pferden, französisch mit einem Freunde, englisch mit den Vögeln und italienisch mit seiner Geliebten sprechen.

36 Der Spanier stirbt edel, der Italiener verzweifelnd, der Franzose unlustig, der Brite befangen, der Deutsche gerüstet.

Lat.: Hispanus generosus, Italus desperans, Gallus invitus, Anglus praesum tuosus, Germanus paratus.

37 Der Spanier und Wenden Treu', der Preussen Glaub' und harte Reu', der Franzosen Beständigkeit, wie auch der Deutschen Nüchternheit, sammt der Italiener Andacht werden von niemand gross geacht't.Witzfunken, VIIIa, 113; Deutsche Romanzeitung, III, 39, 234.

38 Der Spanier will die ehr haben vnd solt er sie auch aus einem stein graben.Zinkgref, IV, 479.

„Stolz will ich den Spanier“, sagt Philipp II. in Schiller's Don Carlos (III, 10).

39 Der Spanier wird begraben im Vaterlande, der Italiener im Feuer, der Franzose in Schlachten, der Engländer im Meer, der Deutsche überall.

Lat.: Hispanus in terra, Italus in igne, Gallus in acie, Anglus in aqua, Germanus ubique. (Witzfunken, VIIa, 121.)

40 Des Spaniers Gattin ist leibeigen, des Italieners eingekerkert, des Franzosen Herrin, des Engders Königin, des Deutschen wirthschaftlich.

41 Des Spaniers Krieg ist nützlicher, denn sein Friede.Opel, 388.

42 Des Spaniers und Deutschen Langsamkeit unterscheiden sich so, dass jene immer vor sich, diese hinter sich geht.Opel, 387.

43 Die Spanier berathen kriegerisch, ernst; die Italiener geistvoll, rachgierig; die Franzosen leicht, leidenschaftlich; der Engländer verschmitzter Kaufmann; die Belgier weichlich, zu Handelsgeschäften und Sprachkenntnissen geneigt; die Deutschen im allgemeinen ehrliche Krieger und wohlthätig, und im besondern die Franken muthig, kräftig, wein- und wahrheitslustig; die Baiern üppige Schmausgesellen; die Schwaben leicht, schwätzig, prahlerisch; die Meissner grossmüthig, reich; die Sachsen gewandt, starrköpfig; die Rheinländer brav, gastlich, offen; die Böhmen ungebildet, meuterisch; die Ungarn von rauher Lebensart; die Polen ein Gift aller Völker.Witzfunken, VIIa, 115.

So wurden 1713 die europäischen Völker charakterisirt.

Lat.: Nationum proprietates et regionum: Hispani consulti, bellicosi, graves; Itali ingeniosi, vindictae cupidi. Galli mobiles intemperantes. Britani versi pelles negotiatores. Belgae delcati, negotiis et linguis dediti. Germani bellatores simplices, benefici. Ex his: Francones

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[[325]/0331] 19 Der Spanier ist (in Bezug auf Wissenschaft) Theolog, der Italiener Baumeister, der Franzose Allerlei, der Brite Philosoph, der Deutsche Jurist. Lat.: Hispanus Theologus, Italus Architectus, Gallus ex omnibus aliquid, Anglus Philosophus, Germanus Jurista. 20 Der Spanier ist (in den Wissenschaften) tief, der Deutsche Meister, der Franzose kostet von allem, der Engländer Philosoph, der Italiener gelehrt. 21 Der Spanier ist (in Bezug auf Treue) trüglich, der Italiener verdächtig, der Franzose leichten Sinnes, der Engländer treulos, der Deutsche treu. Lat.: Hispanus fallax, Italus suspectus, Gallus levis, Anglus perfidus, Germanus fidelis. 22 Der Spanier ist (in der Ehe) Tyrann, der Deutsche Herr, der Franzose ungebunden, der Engländer Diener, der Italiener Kerkermeister. Eine Anzahl charakterisirender Vergleichungen der fünf europäischen Völker finden sich bei dem Italiener Veneroni. Selbstverständlich haben Schilderungen dieser Art nicht allgemeine Geltung; jedes Volk sieht mit seinen eigenen Augen und stellt sich gern in einem günstigern Lichte dar als andere Völker. So gilt der Spanier und Italiener für geizig und verschlagen und der Deutsche wird fast überall als trunksüchtig bezeichnet. Der Franzose nennt sich selbst feinschmeckend und hält die Spanier für stolz und die Italiener für gerieben. In Spanien gelten die Engländer für Trinker wie die Deutschen, in Deutschland die Franzosen für unbeständig. 23 Der Spanier (als Diener) ist unterthänig, der Italiener gehorsam, der Franzose behülflich, der Engländer leibeigen, der Deutsche treu. Lat.: Hispanus subjectus, Italus obsequiosus, Gallus famulus, Anglus mancipium, Germanus fidelis. 24 Der Spanier ist (als Diener) unterwürfig, der Deutsche zuverlässig, der Franzose treu, der Engländer sklavisch, der Italiener respectvoll. 25 Der Spanier ist (beim Rath) vorsichtig, der Deutsche (zu) langsam, der Franzose (zu) rasch, der Engländer entschlossen, der Italiener fein. 26 Der Spanier ist (bei Unternehmungen) wie ein Elefant, der Deutsche wie ein Bär, der Franzose wie ein Adler, der Engländer wie ein Löwe, der Italiener wie ein Fuchs. 27 Der Spanier krankt an unzähligen Uebeln, der Italiener an Seuchen, der Franzose an Franzosen, der Engländer am Wolf, der Deutsche am Zipperlein. Lat.: Hispanus innumera morborum genera, Italus pestem, Gallus morbum Gallicum, Anglus lupum, Germanus habet Podagram. 28 Der Spanier lebt in Waffen, der Italiener in Tempeln, der Franzose am Hofe, der Brite auf der Flotte, der Deutsche in Festungen. Lat.: Hispanus in armis, Italus in templo, Gallus in aula, Anglus in classibus, Germanus in munimentis. 29 Der Spanier Mauserei, der Italiener Liebelei und der Deutschen Sauferei sind keine Gesetze zu geben. – Beiche, 221. Das Wort wird Karl V. zugeschrieben, weil die Spanier ehedem als Diebe verschrien waren. 30 Der Spanier scheint verständiger als er ist. 31 Der Spanier scheint weise zu sein und ist es nicht, der Franzose ein Narr und ist's nicht, der Welsche scheint weise zu sein und ist es, der Portugiese ein Narr und ist es. – Winckler, I, 69. 32 Der Spanier schläft, der Italiener musicirt, der Deutsche raucht, der Franzose verspricht, der Engländer isst und der Amerikaner prahlt. – Witzfunken, IVa, 213. Um die Völker durch Blumen zu charakterisiren, hat man für die Deutschen den Rosmarin, für die Engländer den Hasenfuss, für die Franzosen den Fuchsschwanz, für die Italiener die Anemone, für die Portugiesen das Gänseblümchen, für die Russen den gemeinen Löwenzahn, für die Türken die Meerzwiebel ausgewählt. (Witzfunken, IVa, 213.) Ein Deutscher hat folgende Auslegung dazu gegeben: „Denn man gewahrt beim Spanier nicht, dass er Neigung hätte, Recht zu suchen und Erleuchtung zu gewinnen. Der Italiener will allenfalls fühlen, aber nicht denken. Der Deutsche überlegt und sinnt, ehe er etwas thut, so lange, dass ihm der Kopf warm wird, und am Ende sieht er alles in Qualm vergehen. Der Franzose verspricht sich, wenn er etwas verspricht. Der Engländer isst schnell auf, was andern gehört, damit den andern die Mittel ausgehen. Der Amerikaner prahlt, denn er ist der Einzige, der behaupten mag, es sei doch wol möglich, ohne England zu bestehen.“ (Witzfunken, VIIa, 114.) 33 Der Spanier schreibt wenig, der Deutsche schreibt viel, der Italiener schreibt viel und gut, der Engländer schreibt trefflich, der Franzose noch besser. Lat.: Hispanus pauca scribit, Germanus multa scribit, Italus bene scribit multa, Anglus bene scribit, Gallus melius scribit. 34 Der Spanier (in Bezug auf Sprache) spricht, der Italiener schwätzt, der Franzose singt, der Brite weint, der Deutsche heult. Lat.: Hispanus loquitur, Italus delirat, Gallus cantat, Anglus flet, Germanus alulat. 35 Der Spanier spricht mit Gott, der Italiener mit den Frauen, der Deutsche mit den Pferden, der Engländer mit den Vögeln, der Franzose mit seinen Freunden. Schon Karl V. sagte in Betreff der Sprache, er würde spanisch mit Gott, deutsch mit seinen Pferden, französisch mit einem Freunde, englisch mit den Vögeln und italienisch mit seiner Geliebten sprechen. 36 Der Spanier stirbt edel, der Italiener verzweifelnd, der Franzose unlustig, der Brite befangen, der Deutsche gerüstet. Lat.: Hispanus generosus, Italus desperans, Gallus invitus, Anglus praesum tuosus, Germanus paratus. 37 Der Spanier und Wenden Treu', der Preussen Glaub' und harte Reu', der Franzosen Beständigkeit, wie auch der Deutschen Nüchternheit, sammt der Italiener Andacht werden von niemand gross geacht't. – Witzfunken, VIIIa, 113; Deutsche Romanzeitung, III, 39, 234. 38 Der Spanier will die ehr haben vnd solt er sie auch aus einem stein graben. – Zinkgref, IV, 479. „Stolz will ich den Spanier“, sagt Philipp II. in Schiller's Don Carlos (III, 10). 39 Der Spanier wird begraben im Vaterlande, der Italiener im Feuer, der Franzose in Schlachten, der Engländer im Meer, der Deutsche überall. Lat.: Hispanus in terra, Italus in igne, Gallus in acie, Anglus in aqua, Germanus ubique. (Witzfunken, VIIa, 121.) 40 Des Spaniers Gattin ist leibeigen, des Italieners eingekerkert, des Franzosen Herrin, des Engders Königin, des Deutschen wirthschaftlich. 41 Des Spaniers Krieg ist nützlicher, denn sein Friede. – Opel, 388. 42 Des Spaniers und Deutschen Langsamkeit unterscheiden sich so, dass jene immer vor sich, diese hinter sich geht. – Opel, 387. 43 Die Spanier berathen kriegerisch, ernst; die Italiener geistvoll, rachgierig; die Franzosen leicht, leidenschaftlich; der Engländer verschmitzter Kaufmann; die Belgier weichlich, zu Handelsgeschäften und Sprachkenntnissen geneigt; die Deutschen im allgemeinen ehrliche Krieger und wohlthätig, und im besondern die Franken muthig, kräftig, wein- und wahrheitslustig; die Baiern üppige Schmausgesellen; die Schwaben leicht, schwätzig, prahlerisch; die Meissner grossmüthig, reich; die Sachsen gewandt, starrköpfig; die Rheinländer brav, gastlich, offen; die Böhmen ungebildet, meuterisch; die Ungarn von rauher Lebensart; die Polen ein Gift aller Völker. – Witzfunken, VIIa, 115. So wurden 1713 die europäischen Völker charakterisirt. Lat.: Nationum proprietates et regionum: Hispani consulti, bellicosi, graves; Itali ingeniosi, vindictae cupidi. Galli mobiles intemperantes. Britani versi pelles negotiatores. Belgae delcati, negotiis et linguis dediti. Germani bellatores simplices, benefici. Ex his: Francones

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [325]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/331>, abgerufen am 27.04.2024.