Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 36 Die sünd stosset dem fass den boden gar auss. - Henisch, 443, 27.

37 Die Sünde gebiert den Tod.

Holl.: De zonde genereert den dood. (Harrebomee, II, 508a.)

38 Die Sünde gebiert drei Töchter: das böse Gewissen aus Noth, einen bösen Tod und der Hölle Roth.

39 Die Sünde geht süss ein, aber bitter wieder aus. - Simrock, 1022.

Mhd.: Sünde ist süeziu arebeit, si geit doch nach liebe leit. - Manc sünde kurze fröude hat, nach der vil langiu riuwe gat. (Freidank.) (Zingerle, 144.)

Böhm.: Hrisne slasti vedou k propasti. (Celakovsky, 26.)

40 Die Sünde ist der Leute Verderben.

It.: Il peccato genera la morte. (Pazzaglia, 272, 5.)

41 Die Sünde ist der Magnetstein, der das Elend zieht ins Land herein.

42 Die Sünde ist des Teufels Saatfeld.

Böhm.: Hrich d'ablu smich. (Celakovsky, 24.)

43 Die Sünde ist ein Pfeil der leicht stecken bleibt, aber schwer wieder herauszuziehen ist.

It.: Il peccato e simile alla saetta, che aye, volmente si ficca, e malage volmente si trae.

44 Die Sünde ist eine Angel des Todes. - Winckler, V, 2.

45 Die Sünde ist schwärzer als der Teufel.

It.: Niuna cosa e piu brutta del peccato. (Pazzaglia, 272, 6.)

Lat.: Efficas est peccatum quod ex Angelo facit daemonem. (Chaos, 749.)

46 Die Sünde ist süss, auf eine folgt die andere gewiss.

Böhm.: Hrich sladky, a clovek padky. (Celakovsky, 26.)

47 Die Sünde ist süss (leicht), wenn sie grüsst, und bitter (drückt), wenn man sie büsst.

Böhm.: Nic neni nad hrich sladsiho, a nic neni nad nej horcejsiho. (Celakovsky, 25.)

Dän.: Hvad man med synd faaer, det med sorg gaaer. - Hver er sin synd söd og sin anger led. (Bohn I, 375.)

Holl.: De zonde is zoet in 't volbrengen, maar het einde is zuur. (Harrebomee, II, 508a.)

48 Die Sünde kann das Licht nicht sehen.

Poln.: Grzech ciemnosc lubi. - Grzech skry osci szuka. (Celakovsky, 25.)

49 Die Sünde kehrt lachend ein und geht weinend aus.

50 Die Sünde scheidet nicht ohne Kampf.

Holl.: De zonde scheidt niet van het hart dan met hevigheid. - De zonde wordt zonder toorn niet uitgebluscht. (Harrebomee, II, 508a.)

51 Die Sünde scheut das Licht, verräth sich aber im Gesicht.

Engl.: O how sin comet up in once face.

52 Die Sünde schleicht gar lieblich ein, doch bringt zuletzt sie grosse Pein.

Lat.: Peccatum blande ingreditur, sed in fine mordet, ut coluber. (Chaos, 749.)

Poln.: Grzech zamislany smakuje, a popelniony katuje. (Celakovsky, 26.)

53 Die Sünde trägt ihre Ruthe auf dem eigenen Rücken.

Holl.: De zonde draagt hare eigene roede op den rug. (Harrebomee, II, 508a.)

54 Die Sünde verderbt Leib und Seele.

Holl.: De zonde schendt lighaam en ziel. (Harrebomee, II, 508a.)

55 Die Sünde verlässt den Menschen oft eher als der Mensch die Sünde.

Dän.: Synden forlader tiere menneskene, end menneskene forlade den. (Prov. dan., 541.)

56 Die Sünden der Fürsten müssen die Unterthanen büssen.

It.: I peccati de' principi fanno piangere i sudditi.

57 Drei Sünden zerstören drei Regiment: Gottlosigkeit das geistliche, Ungerechtigkeit das weltliche und Ueppigkeit das häusliche. - Einfälle, 374; Sailer, 349.

58 Drey grosse sünden seynd zu Rom: arm seyn, fromm seyn vnd forcht der sünden. - Zinkgref, IV, 249.

59 Drey sünden werden zu Rom nicht gestrafft: Tag vnd Nacht schwelgen, meineyt vnd vnzucht. - Zinkgref, IV, 228.

[Spaltenumbruch] 60 Ein Sünd bringt die ander. - Petri, II, 228.

Dän.: Synd avler anden. (Prov. dan., 540.)

61 Ein sünde gelon macht darumb nit fromm. - Lehmann, 739, 12.

62 Ein vnwüssende sünd ist nicht so böss, als die mit wüssen geschiht.

Lat.: Ignorans facinus pecco sciente minus. (Loci comm., 162.)

63 Eine kleine Sünde ist auch eine Sünde.

Lat.: Etiam capillas umbram habet. (Seybold, 156.)

64 Eine Sünde heckt (deckt und weckt) die andere. - Harms, 64.

Die Russen: Jede Sünde verlangt eine Gegensünde. (Altmann VI, 429.)

65 Eine Sünde kommt selten allein. - Parömiakon, 538.

66 Eine Sünde thut der andern die Thür auf. - Parömiakon, 537.

67 Es bleibt keine Sünde allein, hat sie nicht Gesellschaft, sie schafft (sucht) sich ein'.

Holl.: Geen sloffigheid gaat ooit alleen, vindt ze geen gezelschap, zij makt en een. (Harrebomee, II, 285b.)

68 Es gibt eine Sünd der andern die Schnallen in die Hand.

Holl.: De eene zonde treekt de andere. (Harrebomee, II, 508a.)

Lat.: Ex peccato peccatum nascitur. (Chaos, 749.)

69 Es hat jeder mehr Sünden als er bekennt.

70 Es ist doppelt Sünde, wenn der Reiche den Armen straft.

Dän.: Det er dobbelt synd, naar den rige straffer den fattige. (Prov. dan., 541.)

71 Es ist eine schwere Sünd', für die man keinen Glauben find.

Böhm.: Nejvetsi hrichove jsou ti, o nichz dobri ani veriti nechti. (Celakovsky, 25.)

Poln.: Grzechy wielkie do wierzenia trudne. (Celakovsky, 25.)

72 Es ist kein sünd dann arm sein. - Franck, II, 6b; Gruter, I, 35.

Holl.: Geene zonde dan arm te zijn. (Harrebomee, II, 508a.)

73 Es ist keine grössere Sünde in der Welt als arm sein (oder: kein Geld haben). - Simrock, 571; Sailer, 197; Sutor, 626; Gaal, 101.

"Kein grössere Sünde, denn kein gelt haben." (Spangenberg, Katechismus, 270b.)

It.: Chi non ha, non sa. (Gaal, 101.)

Lat.: Barbaries grandis habere nihil. (Ovid.) (Binder I, 122; II, 318.)

74 Es ist keine Sünde, dass der Abt von Sanct- Hilarius bei der Königin schlafe. - Klosterspiegel, 61, 7.

Der König selbst war nämlich Abt.

75 Es ist keine Sünde, sie hat ihr Pflästerchen (ihren Anwalt, Advocaten).

76 Es ist keine Sünde so gross, sie kann vergeben werden.

Frz.: A tout peche misericorde. (Lendroy, 1182; Cahier, 1103.)

77 Es ist keine Sünde so verborgen, dass sie nicht offenbar werde.

Frz.: Nul peche n'est si cele, qui ne soit enfin revele. (Kritzinger, 520a.)

78 Es ist keine Sünde, wenn man einen Fluch nur halb heraussagt, sagte die Nonne. - Klosterspiegel, 54, 24.

79 Es ist keine Sünde, wer Böses kann, es ist nur eine Sünde, wer's gethan.

80 Es ist keiner ohne Sünde.

Engl.: Many without punishment, none without sin. (Bohn II, 13.)

Lat.: Nam vitiis nemo sine nascitur, optimus ille, qui minimis urgetur. (Seybold, 326.)

Ung.: Senki sinie a' ki valamivel ados ne lenne. (Gaal, 1483.)

81 Es ist keiner weit bei der Sünde, der nahe bei der Gefahr ist. - Parömiakon, 360.

82 Es ist keyn sünd, sie hat ein vormund. - Franck, I, 72b; Lehmann, II, 312, 24; Braun, I, 4353; Körte, 5803.

Lat.: Omne vitium suum habet patrimonium. (Franck, I, 72b.)

83 Es muss mancher die Sünde büssen, die ein anderer begangen hat.

It.: Una fa il peccato, e l'altro ne fa penitenza.

[Spaltenumbruch] 36 Die sünd stosset dem fass den boden gar auss.Henisch, 443, 27.

37 Die Sünde gebiert den Tod.

Holl.: De zonde genereert den dood. (Harrebomée, II, 508a.)

38 Die Sünde gebiert drei Töchter: das böse Gewissen aus Noth, einen bösen Tod und der Hölle Roth.

39 Die Sünde geht süss ein, aber bitter wieder aus.Simrock, 1022.

Mhd.: Sünde ist süeziu arebeit, si gît doch nâch liebe leit. – Manc sünde kurze fröude hât, nâch der vil langiu riuwe gât. (Freidank.) (Zingerle, 144.)

Böhm.: Hřišne slasti vedou k propasti. (Čelakovsky, 26.)

40 Die Sünde ist der Leute Verderben.

It.: Il peccato genera la morte. (Pazzaglia, 272, 5.)

41 Die Sünde ist der Magnetstein, der das Elend zieht ins Land herein.

42 Die Sünde ist des Teufels Saatfeld.

Böhm.: Hřich d'ablu smich. (Čelakovsky, 24.)

43 Die Sünde ist ein Pfeil der leicht stecken bleibt, aber schwer wieder herauszuziehen ist.

It.: Il peccato è simile alla saetta, che aye, volmente si ficca, e malage volmente si trae.

44 Die Sünde ist eine Angel des Todes.Winckler, V, 2.

45 Die Sünde ist schwärzer als der Teufel.

It.: Niuna cosa è più brutta del peccato. (Pazzaglia, 272, 6.)

Lat.: Efficas est peccatum quod ex Angelo facit daemonem. (Chaos, 749.)

46 Die Sünde ist süss, auf eine folgt die andere gewiss.

Böhm.: Hřich sladký, a človĕk padký. (Čelakovsky, 26.)

47 Die Sünde ist süss (leicht), wenn sie grüsst, und bitter (drückt), wenn man sie büsst.

Böhm.: Nic není nad hřich sladšího, a nic není nad nĕj hořčejšího. (Čelakovsky, 25.)

Dän.: Hvad man med synd faaer, det med sorg gaaer. – Hver er sin synd sød og sin anger led. (Bohn I, 375.)

Holl.: De zonde is zoet in 't volbrengen, maar het einde is zuur. (Harrebomée, II, 508a.)

48 Die Sünde kann das Licht nicht sehen.

Poln.: Grzech ciemnośc lubi. – Grzech skry ośći szuka. (Čelakovsky, 25.)

49 Die Sünde kehrt lachend ein und geht weinend aus.

50 Die Sünde scheidet nicht ohne Kampf.

Holl.: De zonde scheidt niet van het hart dan met hevigheid. – De zonde wordt zonder toorn niet uitgebluscht. (Harrebomée, II, 508a.)

51 Die Sünde scheut das Licht, verräth sich aber im Gesicht.

Engl.: O how sin comet up in once face.

52 Die Sünde schleicht gar lieblich ein, doch bringt zuletzt sie grosse Pein.

Lat.: Peccatum blande ingreditur, sed in fine mordet, ut coluber. (Chaos, 749.)

Poln.: Grzech zamiślany smakuje, a popełniony katuje. (Čelakovsky, 26.)

53 Die Sünde trägt ihre Ruthe auf dem eigenen Rücken.

Holl.: De zonde draagt hare eigene roede op den rug. (Harrebomée, II, 508a.)

54 Die Sünde verderbt Leib und Seele.

Holl.: De zonde schendt lighaam en ziel. (Harrebomée, II, 508a.)

55 Die Sünde verlässt den Menschen oft eher als der Mensch die Sünde.

Dän.: Synden forlader tiere menneskene, end menneskene forlade den. (Prov. dan., 541.)

56 Die Sünden der Fürsten müssen die Unterthanen büssen.

It.: I peccati de' principi fanno piangere i sudditi.

57 Drei Sünden zerstören drei Regiment: Gottlosigkeit das geistliche, Ungerechtigkeit das weltliche und Ueppigkeit das häusliche.Einfälle, 374; Sailer, 349.

58 Drey grosse sünden seynd zu Rom: arm seyn, fromm seyn vnd forcht der sünden.Zinkgref, IV, 249.

59 Drey sünden werden zu Rom nicht gestrafft: Tag vnd Nacht schwelgen, meineyt vnd vnzucht.Zinkgref, IV, 228.

[Spaltenumbruch] 60 Ein Sünd bringt die ander.Petri, II, 228.

Dän.: Synd avler anden. (Prov. dan., 540.)

61 Ein sünde gelon macht darumb nit fromm.Lehmann, 739, 12.

62 Ein vnwüssende sünd ist nicht so böss, als die mit wüssen geschiht.

Lat.: Ignorans facinus pecco sciente minus. (Loci comm., 162.)

63 Eine kleine Sünde ist auch eine Sünde.

Lat.: Etiam capillas umbram habet. (Seybold, 156.)

64 Eine Sünde heckt (deckt und weckt) die andere.Harms, 64.

Die Russen: Jede Sünde verlangt eine Gegensünde. (Altmann VI, 429.)

65 Eine Sünde kommt selten allein.Parömiakon, 538.

66 Eine Sünde thut der andern die Thür auf.Parömiakon, 537.

67 Es bleibt keine Sünde allein, hat sie nicht Gesellschaft, sie schafft (sucht) sich ein'.

Holl.: Geen sloffigheid gaat ooit alleen, vindt ze geen gezelschap, zij makt en een. (Harrebomée, II, 285b.)

68 Es gibt eine Sünd der andern die Schnallen in die Hand.

Holl.: De eene zonde treekt de andere. (Harrebomée, II, 508a.)

Lat.: Ex peccato peccatum nascitur. (Chaos, 749.)

69 Es hat jeder mehr Sünden als er bekennt.

70 Es ist doppelt Sünde, wenn der Reiche den Armen straft.

Dän.: Det er dobbelt synd, naar den rige straffer den fattige. (Prov. dan., 541.)

71 Es ist eine schwere Sünd', für die man keinen Glauben find.

Böhm.: Nejvĕtši hříchové jsou ti, o nichž dobří ani vĕřití nechtí. (Čelakovsky, 25.)

Poln.: Grzechy wielkie do wierzenia trudne. (Čelakovsky, 25.)

72 Es ist kein sünd dann arm sein.Franck, II, 6b; Gruter, I, 35.

Holl.: Geene zonde dan arm te zijn. (Harrebomée, II, 508a.)

73 Es ist keine grössere Sünde in der Welt als arm sein (oder: kein Geld haben).Simrock, 571; Sailer, 197; Sutor, 626; Gaal, 101.

„Kein grössere Sünde, denn kein gelt haben.“ (Spangenberg, Katechismus, 270b.)

It.: Chi non hà, non sà. (Gaal, 101.)

Lat.: Barbaries grandis habere nihil. (Ovid.) (Binder I, 122; II, 318.)

74 Es ist keine Sünde, dass der Abt von Sanct- Hilarius bei der Königin schlafe.Klosterspiegel, 61, 7.

Der König selbst war nämlich Abt.

75 Es ist keine Sünde, sie hat ihr Pflästerchen (ihren Anwalt, Advocaten).

76 Es ist keine Sünde so gross, sie kann vergeben werden.

Frz.: A tout péché miséricorde. (Lendroy, 1182; Cahier, 1103.)

77 Es ist keine Sünde so verborgen, dass sie nicht offenbar werde.

Frz.: Nul péché n'est si celé, qui ne soit enfin revelé. (Kritzinger, 520a.)

78 Es ist keine Sünde, wenn man einen Fluch nur halb heraussagt, sagte die Nonne.Klosterspiegel, 54, 24.

79 Es ist keine Sünde, wer Böses kann, es ist nur eine Sünde, wer's gethan.

80 Es ist keiner ohne Sünde.

Engl.: Many without punishment, none without sin. (Bohn II, 13.)

Lat.: Nam vitiis nemo sine nascitur, optimus ille, qui minimis urgetur. (Seybold, 326.)

Ung.: Senki sinie a' ki valamivel adós ne lenne. (Gaal, 1483.)

81 Es ist keiner weit bei der Sünde, der nahe bei der Gefahr ist.Parömiakon, 360.

82 Es ist keyn sünd, sie hat ein vormund.Franck, I, 72b; Lehmann, II, 312, 24; Braun, I, 4353; Körte, 5803.

Lat.: Omne vitium suum habet patrimonium. (Franck, I, 72b.)

83 Es muss mancher die Sünde büssen, die ein anderer begangen hat.

It.: Una fa il peccato, e l'altro ne fa penitenza.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0487" n="[481]"/><cb n="961"/>
36 Die sünd stosset dem fass den boden gar auss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 443, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Die Sünde gebiert den Tod.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De zonde genereert den dood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 508<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Die Sünde gebiert drei Töchter: das böse Gewissen aus Noth, einen bösen Tod und der Hölle Roth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Die Sünde geht süss ein, aber bitter wieder aus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1022.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Sünde ist süeziu arebeit, si gît doch nâch liebe leit. &#x2013; Manc sünde kurze fröude hât, nâch der vil langiu riuwe gât. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 144.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: H&#x0159;i&#x0161;ne slasti vedou k propasti. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 26.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Die Sünde ist der Leute Verderben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il peccato genera la morte. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 272, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Die Sünde ist der Magnetstein, der das Elend zieht ins Land herein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Die Sünde ist des Teufels Saatfeld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: H&#x0159;ich d'ablu smich. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 24.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Die Sünde ist ein Pfeil der leicht stecken bleibt, aber schwer wieder herauszuziehen ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il peccato è simile alla saetta, che aye, volmente si ficca, e malage volmente si trae.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Die Sünde ist eine Angel des Todes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, V, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Die Sünde ist schwärzer als der Teufel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Niuna cosa è più brutta del peccato. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 272, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Efficas est peccatum quod ex Angelo facit daemonem. (<hi rendition="#i">Chaos, 749.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">46 Die Sünde ist süss, auf eine folgt die andere gewiss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: H&#x0159;ich sladký, a &#x010D;lov&#x0115;k padký. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 26.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Die Sünde ist süss (leicht), wenn sie grüsst, und bitter (drückt), wenn man sie büsst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nic není nad h&#x0159;ich slad&#x0161;ího, a nic není nad n&#x0115;j ho&#x0159;&#x010D;ej&#x0161;ího. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvad man med synd faaer, det med sorg gaaer. &#x2013; Hver er sin synd sød og sin anger led. (<hi rendition="#i">Bohn I, 375.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De zonde is zoet in 't volbrengen, maar het einde is zuur. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 508<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Die Sünde kann das Licht nicht sehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Grzech ciemno&#x015B;c lubi. &#x2013; Grzech skry o&#x015B;&#x0107;i szuka. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Die Sünde kehrt lachend ein und geht weinend aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Die Sünde scheidet nicht ohne Kampf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De zonde scheidt niet van het hart dan met hevigheid. &#x2013; De zonde wordt zonder toorn niet uitgebluscht. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 508<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">51 Die Sünde scheut das Licht, verräth sich aber im Gesicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: O how sin comet up in once face.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Die Sünde schleicht gar lieblich ein, doch bringt zuletzt sie grosse Pein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Peccatum blande ingreditur, sed in fine mordet, ut coluber. (<hi rendition="#i">Chaos, 749.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Grzech zami&#x015B;lany smakuje, a pope&#x0142;niony katuje. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 26.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Die Sünde trägt ihre Ruthe auf dem eigenen Rücken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De zonde draagt hare eigene roede op den rug. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 508<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Die Sünde verderbt Leib und Seele.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De zonde schendt lighaam en ziel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 508<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">55 Die Sünde verlässt den Menschen oft eher als der Mensch die Sünde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Synden forlader tiere menneskene, end menneskene forlade den. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 541.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Die Sünden der Fürsten müssen die Unterthanen büssen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: I peccati de' principi fanno piangere i sudditi.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Drei Sünden zerstören drei Regiment: Gottlosigkeit das geistliche, Ungerechtigkeit das weltliche und Ueppigkeit das häusliche.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Einfälle, 374; Sailer, 349.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Drey grosse sünden seynd zu Rom: arm seyn, fromm seyn vnd forcht der sünden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 249.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Drey sünden werden zu Rom nicht gestrafft: Tag vnd Nacht schwelgen, meineyt vnd vnzucht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="962"/>
60 Ein Sünd bringt die ander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Synd avler anden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 540.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Ein sünde gelon macht darumb nit fromm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 739, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Ein vnwüssende sünd ist nicht so böss, als die mit wüssen geschiht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ignorans facinus pecco sciente minus. (<hi rendition="#i">Loci comm., 162.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Eine kleine Sünde ist auch eine Sünde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Etiam capillas umbram habet. (<hi rendition="#i">Seybold, 156.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Eine Sünde heckt (deckt und weckt) die andere.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harms, 64.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Jede Sünde verlangt eine Gegensünde. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 429.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Eine Sünde kommt selten allein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 538.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Eine Sünde thut der andern die Thür auf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 537.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Es bleibt keine Sünde allein, hat sie nicht Gesellschaft, sie schafft (sucht) sich ein'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geen sloffigheid gaat ooit alleen, vindt ze geen gezelschap, zij makt en een. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 285<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">68 Es gibt eine Sünd der andern die Schnallen in die Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De eene zonde treekt de andere. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 508<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ex peccato peccatum nascitur. (<hi rendition="#i">Chaos, 749.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">69 Es hat jeder mehr Sünden als er bekennt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">70 Es ist doppelt Sünde, wenn der Reiche den Armen straft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er dobbelt synd, naar den rige straffer den fattige. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 541.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">71 Es ist eine schwere Sünd', für die man keinen Glauben find.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nejv&#x0115;t&#x0161;i h&#x0159;íchové jsou ti, o nich&#x017E; dob&#x0159;í ani v&#x0115;&#x0159;ití nechtí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Grzechy wielkie do wierzenia trudne. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Es ist kein sünd dann arm sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 6<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geene zonde dan arm te zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 508<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Es ist keine grössere Sünde in der Welt als arm sein (oder: kein Geld haben).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 571; Sailer, 197; Sutor, 626; Gaal, 101.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Kein grössere Sünde, denn kein gelt haben.&#x201C; (<hi rendition="#i">Spangenberg, Katechismus, 270<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non hà, non sà. (<hi rendition="#i">Gaal, 101.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Barbaries grandis habere nihil. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 122; II, 318.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Es ist keine Sünde, dass der Abt von Sanct- Hilarius bei der Königin schlafe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 61, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der König selbst war nämlich Abt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">75 Es ist keine Sünde, sie hat ihr Pflästerchen (ihren Anwalt, Advocaten).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">76 Es ist keine Sünde so gross, sie kann vergeben werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A tout péché miséricorde. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1182; Cahier, 1103.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">77 Es ist keine Sünde so verborgen, dass sie nicht offenbar werde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Nul péché n'est si celé, qui ne soit enfin revelé. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 520<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Es ist keine Sünde, wenn man einen Fluch nur halb heraussagt, sagte die Nonne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 54, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">79 Es ist keine Sünde, wer Böses kann, es ist nur eine Sünde, wer's gethan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">80 Es ist keiner ohne Sünde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Many without punishment, none without sin. (<hi rendition="#i">Bohn II, 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nam vitiis nemo sine nascitur, optimus ille, qui minimis urgetur. (<hi rendition="#i">Seybold, 326.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Senki sinie a' ki valamivel adós ne lenne. (<hi rendition="#i">Gaal, 1483.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">81 Es ist keiner weit bei der Sünde, der nahe bei der Gefahr ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 360.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Es ist keyn sünd, sie hat ein vormund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 72<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 312, 24; Braun, I, 4353; Körte, 5803.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omne vitium suum habet patrimonium. (<hi rendition="#i">Franck, I, 72<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Es muss mancher die Sünde büssen, die ein anderer begangen hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Una fa il peccato, e l'altro ne fa penitenza.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[481]/0487] 36 Die sünd stosset dem fass den boden gar auss. – Henisch, 443, 27. 37 Die Sünde gebiert den Tod. Holl.: De zonde genereert den dood. (Harrebomée, II, 508a.) 38 Die Sünde gebiert drei Töchter: das böse Gewissen aus Noth, einen bösen Tod und der Hölle Roth. 39 Die Sünde geht süss ein, aber bitter wieder aus. – Simrock, 1022. Mhd.: Sünde ist süeziu arebeit, si gît doch nâch liebe leit. – Manc sünde kurze fröude hât, nâch der vil langiu riuwe gât. (Freidank.) (Zingerle, 144.) Böhm.: Hřišne slasti vedou k propasti. (Čelakovsky, 26.) 40 Die Sünde ist der Leute Verderben. It.: Il peccato genera la morte. (Pazzaglia, 272, 5.) 41 Die Sünde ist der Magnetstein, der das Elend zieht ins Land herein. 42 Die Sünde ist des Teufels Saatfeld. Böhm.: Hřich d'ablu smich. (Čelakovsky, 24.) 43 Die Sünde ist ein Pfeil der leicht stecken bleibt, aber schwer wieder herauszuziehen ist. It.: Il peccato è simile alla saetta, che aye, volmente si ficca, e malage volmente si trae. 44 Die Sünde ist eine Angel des Todes. – Winckler, V, 2. 45 Die Sünde ist schwärzer als der Teufel. It.: Niuna cosa è più brutta del peccato. (Pazzaglia, 272, 6.) Lat.: Efficas est peccatum quod ex Angelo facit daemonem. (Chaos, 749.) 46 Die Sünde ist süss, auf eine folgt die andere gewiss. Böhm.: Hřich sladký, a človĕk padký. (Čelakovsky, 26.) 47 Die Sünde ist süss (leicht), wenn sie grüsst, und bitter (drückt), wenn man sie büsst. Böhm.: Nic není nad hřich sladšího, a nic není nad nĕj hořčejšího. (Čelakovsky, 25.) Dän.: Hvad man med synd faaer, det med sorg gaaer. – Hver er sin synd sød og sin anger led. (Bohn I, 375.) Holl.: De zonde is zoet in 't volbrengen, maar het einde is zuur. (Harrebomée, II, 508a.) 48 Die Sünde kann das Licht nicht sehen. Poln.: Grzech ciemnośc lubi. – Grzech skry ośći szuka. (Čelakovsky, 25.) 49 Die Sünde kehrt lachend ein und geht weinend aus. 50 Die Sünde scheidet nicht ohne Kampf. Holl.: De zonde scheidt niet van het hart dan met hevigheid. – De zonde wordt zonder toorn niet uitgebluscht. (Harrebomée, II, 508a.) 51 Die Sünde scheut das Licht, verräth sich aber im Gesicht. Engl.: O how sin comet up in once face. 52 Die Sünde schleicht gar lieblich ein, doch bringt zuletzt sie grosse Pein. Lat.: Peccatum blande ingreditur, sed in fine mordet, ut coluber. (Chaos, 749.) Poln.: Grzech zamiślany smakuje, a popełniony katuje. (Čelakovsky, 26.) 53 Die Sünde trägt ihre Ruthe auf dem eigenen Rücken. Holl.: De zonde draagt hare eigene roede op den rug. (Harrebomée, II, 508a.) 54 Die Sünde verderbt Leib und Seele. Holl.: De zonde schendt lighaam en ziel. (Harrebomée, II, 508a.) 55 Die Sünde verlässt den Menschen oft eher als der Mensch die Sünde. Dän.: Synden forlader tiere menneskene, end menneskene forlade den. (Prov. dan., 541.) 56 Die Sünden der Fürsten müssen die Unterthanen büssen. It.: I peccati de' principi fanno piangere i sudditi. 57 Drei Sünden zerstören drei Regiment: Gottlosigkeit das geistliche, Ungerechtigkeit das weltliche und Ueppigkeit das häusliche. – Einfälle, 374; Sailer, 349. 58 Drey grosse sünden seynd zu Rom: arm seyn, fromm seyn vnd forcht der sünden. – Zinkgref, IV, 249. 59 Drey sünden werden zu Rom nicht gestrafft: Tag vnd Nacht schwelgen, meineyt vnd vnzucht. – Zinkgref, IV, 228. 60 Ein Sünd bringt die ander. – Petri, II, 228. Dän.: Synd avler anden. (Prov. dan., 540.) 61 Ein sünde gelon macht darumb nit fromm. – Lehmann, 739, 12. 62 Ein vnwüssende sünd ist nicht so böss, als die mit wüssen geschiht. Lat.: Ignorans facinus pecco sciente minus. (Loci comm., 162.) 63 Eine kleine Sünde ist auch eine Sünde. Lat.: Etiam capillas umbram habet. (Seybold, 156.) 64 Eine Sünde heckt (deckt und weckt) die andere. – Harms, 64. Die Russen: Jede Sünde verlangt eine Gegensünde. (Altmann VI, 429.) 65 Eine Sünde kommt selten allein. – Parömiakon, 538. 66 Eine Sünde thut der andern die Thür auf. – Parömiakon, 537. 67 Es bleibt keine Sünde allein, hat sie nicht Gesellschaft, sie schafft (sucht) sich ein'. Holl.: Geen sloffigheid gaat ooit alleen, vindt ze geen gezelschap, zij makt en een. (Harrebomée, II, 285b.) 68 Es gibt eine Sünd der andern die Schnallen in die Hand. Holl.: De eene zonde treekt de andere. (Harrebomée, II, 508a.) Lat.: Ex peccato peccatum nascitur. (Chaos, 749.) 69 Es hat jeder mehr Sünden als er bekennt. 70 Es ist doppelt Sünde, wenn der Reiche den Armen straft. Dän.: Det er dobbelt synd, naar den rige straffer den fattige. (Prov. dan., 541.) 71 Es ist eine schwere Sünd', für die man keinen Glauben find. Böhm.: Nejvĕtši hříchové jsou ti, o nichž dobří ani vĕřití nechtí. (Čelakovsky, 25.) Poln.: Grzechy wielkie do wierzenia trudne. (Čelakovsky, 25.) 72 Es ist kein sünd dann arm sein. – Franck, II, 6b; Gruter, I, 35. Holl.: Geene zonde dan arm te zijn. (Harrebomée, II, 508a.) 73 Es ist keine grössere Sünde in der Welt als arm sein (oder: kein Geld haben). – Simrock, 571; Sailer, 197; Sutor, 626; Gaal, 101. „Kein grössere Sünde, denn kein gelt haben.“ (Spangenberg, Katechismus, 270b.) It.: Chi non hà, non sà. (Gaal, 101.) Lat.: Barbaries grandis habere nihil. (Ovid.) (Binder I, 122; II, 318.) 74 Es ist keine Sünde, dass der Abt von Sanct- Hilarius bei der Königin schlafe. – Klosterspiegel, 61, 7. Der König selbst war nämlich Abt. 75 Es ist keine Sünde, sie hat ihr Pflästerchen (ihren Anwalt, Advocaten). 76 Es ist keine Sünde so gross, sie kann vergeben werden. Frz.: A tout péché miséricorde. (Lendroy, 1182; Cahier, 1103.) 77 Es ist keine Sünde so verborgen, dass sie nicht offenbar werde. Frz.: Nul péché n'est si celé, qui ne soit enfin revelé. (Kritzinger, 520a.) 78 Es ist keine Sünde, wenn man einen Fluch nur halb heraussagt, sagte die Nonne. – Klosterspiegel, 54, 24. 79 Es ist keine Sünde, wer Böses kann, es ist nur eine Sünde, wer's gethan. 80 Es ist keiner ohne Sünde. Engl.: Many without punishment, none without sin. (Bohn II, 13.) Lat.: Nam vitiis nemo sine nascitur, optimus ille, qui minimis urgetur. (Seybold, 326.) Ung.: Senki sinie a' ki valamivel adós ne lenne. (Gaal, 1483.) 81 Es ist keiner weit bei der Sünde, der nahe bei der Gefahr ist. – Parömiakon, 360. 82 Es ist keyn sünd, sie hat ein vormund. – Franck, I, 72b; Lehmann, II, 312, 24; Braun, I, 4353; Körte, 5803. Lat.: Omne vitium suum habet patrimonium. (Franck, I, 72b.) 83 Es muss mancher die Sünde büssen, die ein anderer begangen hat. It.: Una fa il peccato, e l'altro ne fa penitenza.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/487
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [481]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/487>, abgerufen am 07.05.2024.