Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

*580 Einen am hellen Tage blind machen.

Lat.: Pulverem oculis affundis. (Hieronymus.)

*581 Einen auf den Jüngsten Tag vertrösten.

Frz.: Payer la semaine des trois jeudis.

*582 Einen Tag mit schwarzer oder mit weisser Kreide bezeichnen.

*583 Einen Tag nach dem Feste (Markte) kommen.

Engl.: To come a day after the fair. (Bohn II, 159.)

Lat.: Post festum venisti.

*584 En twe Dag mehr duhn als en ennem. (Meurs.) - Firmenich, I, 403, 206.

*585 En unbesorgden Dag hebbe. - Eichwald, 276.

*586 Er fängt den Tag mit Husten an und hört mit Saufen auf.

Frz.: Commencer matines par tousser et souper par boire. (Leroux, I, 22.)

*587 Er greift den Tag bei der Wurzel an. - Klix, 108.

*588 Er hat alle acht Tage seinen Geburtstag.

Er betrinkt sich häufig, vielleicht unter dem Vorgeben, seinen Geburtstag auf diese Weise zu feiern.

*589 Er hat alle Tage Kirchtag. - Braun, I, 4370.

Der reiche Mann.

Holl.: Het is alle dagen heilige dag bij hem. (Harrebomee, I, 114b.)

*590 Er hat (dort) gute tag. - Eyering, I, 712; II, 287.

Holl.: Hij heeft daar goede dagen. (Harrebomee, I, 115b.)

*591 Er hat heute seinen guten Tag.

Ist froher Laune, freigebig.

*592 Er hat sein Tag. (Ulm.)

D. h. er ist widerwärtig.

*593 Er hat seinen Tag von Damaskus (noch nicht) gehabt.

Um zu sagen, an die Bekehrung des Apostels Paulus auf dem Wege nach Damaskus erinnernd, er ist (noch nicht) zu einer bessern, richtigern Anschauung (Erkenntniss) gekommen. "Der, an welchen die flammenden Strophen gerichtet waren, wünschte zur Antwort dem Dichter >vom Herzen einen Tag von Damaskus<. Inzwischen hat die preussische Politik ihren >Tag von Damaskus< erlebt." (Schles. Presse, 1874, Nr. 95.)

*594 Er hat so gute Tage, wie der Hund eines Blinden.

Holl.: Hij heeft beter dagen dan eens blindemans hond. (Harrebomee, I, 115b.)

*595 Er hat Tag und Nacht keine Ruhe.

*596 Er ist an keinem guten Tage geboren.

Holl.: Hij is geboren op Sint-Galperts nacht, drie dagen voor'et gelak. (Bohn I, 326.)

*597 Er ist den ganzen Tag auf den Beinen wie ein Tanzbär. (Breslau.)

*598 Er ist nur sieben Tage in der Woche ein Narr.

*599 Er ist z' arme Tage g'rathe. - Sutermeister, 97.

*600 Er kann den guten Tagen Adje sagen.

Holl.: Zeg dan adieu goede dagen. (Harrebomee, I, 118a.)

*601 Er kann die guten Tage nicht ertragen.

"Es scheinet, dieser könne die gutten Tage nicht wohl vertragen." (Keller, 148a.)

Holl.: Hij kan de weelde niet verdragen. (Harrebomee, II, 445b.)

*602 Er macht aus Tag Nacht und aus Nacht Tag.

Kehrt die vernünftige Ordnung um.

Frz.: Il fait de la nuit le jour et du jour la nuit. (Kritzinger, 402b.)

*603 Er macht in funfzehn Tagen vierzehn Meilen.

Frz.: Il feroit en quinze jours quatorze lieues. (Kritzinger, 418b.)

*604 Er macht sich gute Tage.

Dän.: Han holder juul og gode dage. (Prov. dan., 329.)

*605 Er mag au i zwee Tage meh as in eim. - Sutermeister, 61.

*606 Er muss es alle Tage auf dem Brote essen.

Man rückt es ihm täglich vor.

*607 Er sieht bei Tage nicht. - Körte, 5845b.

*608 Er sucht den Tag mit der Laterne.

Holl.: Hij zoekt op klaar lichten dag met een lantaarntje. (Harrebomee, I, 116a.)

*609 Er thut in zwei Tagen mehr als in einem.

*610 Er trägt den Tag im Mäntelchen herum. - Körte, 5845c.

Weiss nicht, was er vor Langeweile machen soll.

*611 Er verschiebt (vertagt, verheisst) es auf den Jüngsten Tag.

Holl.: Hij stelt net uit tot den jongsten dag. (Harrebomee, II, 115b.)

[Spaltenumbruch] *612 Er will lauter rothe Tage im Kalender haben.

Der Faule.

*613 Er wird sich einen guten Tag damit machen.

Holl.: Daar zult gij goeden dag van hebben. (Harrebomee, I, 112b.)

*614 Er wird sieben Tage für eine Woche nehmen.

Holl.: Zij willen zeven dagen voor eene week hebben. (Harrebomee, I, 118a.)

*615 Er wird vor dem Jüngsten Tage nicht klug.

*616 Er würde drei Tage über einen Löffelstiel reden.

Holl.: Hij zou wel drie dagen van een' koolstronk spreken. (Harrebomee, I, 116a.)

*617 Es gibt ja mehr Tage.

Holl.: Er hangen meer dagen in de lucht. - Er kamen meer dagen in de week. ( Harrebomee, I, 114a.)

*618 Es ist nicht ein Tag wie der andere.

*619 Es ist voneinander wie Tag und Nacht. - Braun, I, 4384.

Frz.: Il-y-a de la difference comme du jour a la nuit. (Kritzinger, 403a.)

*620 Es kam (war) sein Tag von Damaskus.

Die Zeit einer plötzlichen oder völligen Umwandelung des Standpunktes seiner Anschauungen und Ansichten, des Uebergangs von einer Partei zu einer andern, wie sich Paulus auf seinem Wege nach Damaskus (Apostelgesch. Kap. 4) aus einem Verfolger der Christen in ein Mitglied derselben verwandelte. - "Da mit der Demokratie kein Geschäft zu machen war, hatte er (Ollivier, Grosssiegelbewahrer von Frankreich) im Jahre 1867 seinen Tag von Damaskus und wurde Bonapartist." (Das neue Blatt, Leipzig 1870, Nr. 34, S. 127.)

*621 Es sind viel Tage ins Land gegangen.

*622 Es währt bis an den Jüngsten Tag. - Braun, I, 4377.

*623 Et is osse Dag un Nacht. (Waldeck.) - Curtze, 360.

*624 Etwas an den Tag bringen.

Frz.: Mettre quelque chose a decouvert. (Kritzinger, 206a.)

*625 Goden Dag, Er Gnaden, söven paar Strümp un dog ken Waden. (Holst.) - Schütze, IV, 331.

*626 Goden Dag, hett de Katt hier ken Wettsten brögt. - Schütze, I, 201.

Wird gesagt, wenn man wohin geht, ohne Beruf.

*627 God'n Dag un goden Weg. (Mecklenburg.) - Frommann, II, 36.

Ich halte mich nicht weiter, als nöthig ist, um ihn zu grüssen, mit ihm auf, verkehre nicht näher mit ihm.

*628 Guete Tag, wo ist min Löffel? - Sutermeister, 62.

Um einen Menschen zu schildern, bei dem Essen und Trinken das Erste und Letzte ist.

*629 Guete Tag z' Laden ii, so git's kei Loch is Dach. - Sutermeister, 3.

Schweizer Gruss.

*630 Gute Tage haben.

Frz.: Avoir les pies chauds. - Passer bien son tems. (Kritzinger, 129b u. 516a.)

*631 Guten Tag, guten Weg.

Um zu sagen, dass man mit jemand nur auf dem Grusscomment stehe.

*632 Hä litt dä ganzen Dag op der Gader un laurt we 'ne Pinksfuss. (Köln.) - Firmenich, I, 476, 241.

*633 Hä litt dä ganzen Dag auvver Stöhl un Bänk. (Köln.) - Firmenich, I, 476, 249.

*634 He baid mi kaum Dag un guden Weg. (Holst.)

Grüsst mich kaum.

*635 He get 'n Tag ehr bi d'r Strühle. (Meiningen.)

*636 He is all Dag up sin Sonndag. - Goldschmidt, 144.

In Oldenburg von dem gesagt, dessen Kleideraufwand seine Vermögensverhältnisse überschreitet.

*637 He is 'n Dag to lat uppe Welt kamen. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036.

Er hat kein Glück, er kann, wie der Dichter bei Schiller, zu nichts kommen, da alles schon vertheilt war.

*638 Heut' wär a Tag zum Schuldenmachen. - Klix, 108.

*639 Ich hätt's oich men Toage nicht vergassen. - Gomolcke, 538.

*640 In den Tag hinein leben. - Mathesy, I, 94a; Franck, Zeytbuch, CCLXIIb; Lohrengel, II, 339.

Ein Hans ohne Sorgen.

Engl.: To live from haud to mouth.

Frz.: Journee gagnee, journee magnee. - Vivre au jour le jour. - Vivre du jour la journee. (Kritzinger, 403b.)

It.: Vivere di di in di.

[Spaltenumbruch]

*580 Einen am hellen Tage blind machen.

Lat.: Pulverem oculis affundis. (Hieronymus.)

*581 Einen auf den Jüngsten Tag vertrösten.

Frz.: Payer la semaine des trois jeudis.

*582 Einen Tag mit schwarzer oder mit weisser Kreide bezeichnen.

*583 Einen Tag nach dem Feste (Markte) kommen.

Engl.: To come a day after the fair. (Bohn II, 159.)

Lat.: Post festum venisti.

*584 En twê Dag mehr duhn als en ennem. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 206.

*585 En unbesorgden Dag hebbe.Eichwald, 276.

*586 Er fängt den Tag mit Husten an und hört mit Saufen auf.

Frz.: Commencer matines par tousser et souper par boire. (Leroux, I, 22.)

*587 Er greift den Tag bei der Wurzel an.Klix, 108.

*588 Er hat alle acht Tage seinen Geburtstag.

Er betrinkt sich häufig, vielleicht unter dem Vorgeben, seinen Geburtstag auf diese Weise zu feiern.

*589 Er hat alle Tage Kirchtag.Braun, I, 4370.

Der reiche Mann.

Holl.: Het is alle dagen heilige dag bij hem. (Harrebomée, I, 114b.)

*590 Er hat (dort) gute tag.Eyering, I, 712; II, 287.

Holl.: Hij heeft daar goede dagen. (Harrebomée, I, 115b.)

*591 Er hat heute seinen guten Tag.

Ist froher Laune, freigebig.

*592 Er hat sein Tag. (Ulm.)

D. h. er ist widerwärtig.

*593 Er hat seinen Tag von Damaskus (noch nicht) gehabt.

Um zu sagen, an die Bekehrung des Apostels Paulus auf dem Wege nach Damaskus erinnernd, er ist (noch nicht) zu einer bessern, richtigern Anschauung (Erkenntniss) gekommen. „Der, an welchen die flammenden Strophen gerichtet waren, wünschte zur Antwort dem Dichter ›vom Herzen einen Tag von Damaskus‹. Inzwischen hat die preussische Politik ihren ›Tag von Damaskus‹ erlebt.“ (Schles. Presse, 1874, Nr. 95.)

*594 Er hat so gute Tage, wie der Hund eines Blinden.

Holl.: Hij heeft beter dagen dan eens blindemans hond. (Harrebomée, I, 115b.)

*595 Er hat Tag und Nacht keine Ruhe.

*596 Er ist an keinem guten Tage geboren.

Holl.: Hij is geboren op Sint-Galperts nacht, drie dagen voor'et gelak. (Bohn I, 326.)

*597 Er ist den ganzen Tag auf den Beinen wie ein Tanzbär. (Breslau.)

*598 Er ist nur sieben Tage in der Woche ein Narr.

*599 Er ist z' arme Tage g'rathe.Sutermeister, 97.

*600 Er kann den guten Tagen Adje sagen.

Holl.: Zeg dan adieu goede dagen. (Harrebomée, I, 118a.)

*601 Er kann die guten Tage nicht ertragen.

„Es scheinet, dieser könne die gutten Tage nicht wohl vertragen.“ (Keller, 148a.)

Holl.: Hij kan de weelde niet verdragen. (Harrebomée, II, 445b.)

*602 Er macht aus Tag Nacht und aus Nacht Tag.

Kehrt die vernünftige Ordnung um.

Frz.: Il fait de la nuit le jour et du jour la nuit. (Kritzinger, 402b.)

*603 Er macht in funfzehn Tagen vierzehn Meilen.

Frz.: Il feroit en quinze jours quatorze lieuës. (Kritzinger, 418b.)

*604 Er macht sich gute Tage.

Dän.: Han holder juul og gode dage. (Prov. dan., 329.)

*605 Er mag au i zwee Tage meh as in eim.Sutermeister, 61.

*606 Er muss es alle Tage auf dem Brote essen.

Man rückt es ihm täglich vor.

*607 Er sieht bei Tage nicht.Körte, 5845b.

*608 Er sucht den Tag mit der Laterne.

Holl.: Hij zoekt op klaar lichten dag met een lantaarntje. (Harrebomée, I, 116a.)

*609 Er thut in zwei Tagen mehr als in einem.

*610 Er trägt den Tag im Mäntelchen herum.Körte, 5845c.

Weiss nicht, was er vor Langeweile machen soll.

*611 Er verschiebt (vertagt, verheisst) es auf den Jüngsten Tag.

Holl.: Hij stelt net uit tot den jongsten dag. (Harrebomée, II, 115b.)

[Spaltenumbruch] *612 Er will lauter rothe Tage im Kalender haben.

Der Faule.

*613 Er wird sich einen guten Tag damit machen.

Holl.: Daar zult gij goeden dag van hebben. (Harrebomée, I, 112b.)

*614 Er wird sieben Tage für eine Woche nehmen.

Holl.: Zij willen zeven dagen voor eene week hebben. (Harrebomée, I, 118a.)

*615 Er wird vor dem Jüngsten Tage nicht klug.

*616 Er würde drei Tage über einen Löffelstiel reden.

Holl.: Hij zou wel drie dagen van een' koolstronk spreken. (Harrebomée, I, 116a.)

*617 Es gibt ja mehr Tage.

Holl.: Er hangen meer dagen in de lucht. – Er kamen meer dagen in de week. ( Harrebomée, I, 114a.)

*618 Es ist nicht ein Tag wie der andere.

*619 Es ist voneinander wie Tag und Nacht.Braun, I, 4384.

Frz.: Il-y-a de la difference comme du jour à la nuit. (Kritzinger, 403a.)

*620 Es kam (war) sein Tag von Damaskus.

Die Zeit einer plötzlichen oder völligen Umwandelung des Standpunktes seiner Anschauungen und Ansichten, des Uebergangs von einer Partei zu einer andern, wie sich Paulus auf seinem Wege nach Damaskus (Apostelgesch. Kap. 4) aus einem Verfolger der Christen in ein Mitglied derselben verwandelte. – „Da mit der Demokratie kein Geschäft zu machen war, hatte er (Ollivier, Grosssiegelbewahrer von Frankreich) im Jahre 1867 seinen Tag von Damaskus und wurde Bonapartist.“ (Das neue Blatt, Leipzig 1870, Nr. 34, S. 127.)

*621 Es sind viel Tage ins Land gegangen.

*622 Es währt bis an den Jüngsten Tag.Braun, I, 4377.

*623 Et is osse Dâg un Nacht. (Waldeck.) – Curtze, 360.

*624 Etwas an den Tag bringen.

Frz.: Mettre quelque chose à découvert. (Kritzinger, 206a.)

*625 Gôden Dag, Êr Gnaden, söven paar Strümp un dog kên Waden. (Holst.) – Schütze, IV, 331.

*626 Goden Dag, hett de Katt hier kên Wettstên brögt.Schütze, I, 201.

Wird gesagt, wenn man wohin geht, ohne Beruf.

*627 God'n Dag un goden Weg. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 36.

Ich halte mich nicht weiter, als nöthig ist, um ihn zu grüssen, mit ihm auf, verkehre nicht näher mit ihm.

*628 Guete Tag, wo ist min Löffel?Sutermeister, 62.

Um einen Menschen zu schildern, bei dem Essen und Trinken das Erste und Letzte ist.

*629 Guete Tag z' Laden ii, so git's kei Loch is Dach.Sutermeister, 3.

Schweizer Gruss.

*630 Gute Tage haben.

Frz.: Avoir les piés chauds. – Passer bien son tems. (Kritzinger, 129b u. 516a.)

*631 Guten Tag, guten Weg.

Um zu sagen, dass man mit jemand nur auf dem Grusscomment stehe.

*632 Hä litt dä ganzen Dâg op der Gâder un lûrt we 'ne Pinksfuss. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 241.

*633 Hä litt dä ganzen Dâg ûvver Stöhl un Bänk. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 249.

*634 He baid mi kûm Dag un guden Weg. (Holst.)

Grüsst mich kaum.

*635 He get 'n Tag ehr bi d'r Strühle. (Meiningen.)

*636 He is all Dag up sin Sonndag.Goldschmidt, 144.

In Oldenburg von dem gesagt, dessen Kleideraufwand seine Vermögensverhältnisse überschreitet.

*637 He is 'n Dag to lat uppe Welt kamen. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036.

Er hat kein Glück, er kann, wie der Dichter bei Schiller, zu nichts kommen, da alles schon vertheilt war.

*638 Heut' wär a Tag zum Schuldenmachen.Klix, 108.

*639 Ich hätt's oich men Toage nicht vergassen.Gomolcke, 538.

*640 In den Tag hinein leben.Mathesy, I, 94a; Franck, Zeytbuch, CCLXIIb; Lohrengel, II, 339.

Ein Hans ohne Sorgen.

Engl.: To live from haud to mouth.

Frz.: Journée gagnée, journée magnée. – Vivre au jour le jour. – Vivre du jour la journée. (Kritzinger, 403b.)

It.: Vivere di dì in dì.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0515" n="[509]"/>
          <cb n="1017"/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*580 Einen am hellen Tage blind machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pulverem oculis affundis. (<hi rendition="#i">Hieronymus.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*581 Einen auf den Jüngsten Tag vertrösten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Payer la semaine des trois jeudis.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*582 Einen Tag mit schwarzer oder mit weisser Kreide bezeichnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*583 Einen Tag nach dem Feste (Markte) kommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To come a day after the fair. (<hi rendition="#i">Bohn II, 159.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Post festum venisti.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*584 En twê Dag mehr duhn als en ennem.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 403, 206.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*585 En unbesorgden Dag hebbe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 276.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*586 Er fängt den Tag mit Husten an und hört mit Saufen auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Commencer matines par tousser et souper par boire. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*587 Er greift den Tag bei der Wurzel an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*588 Er hat alle acht Tage seinen Geburtstag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er betrinkt sich häufig, vielleicht unter dem Vorgeben, seinen Geburtstag auf diese Weise zu feiern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*589 Er hat alle Tage Kirchtag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 4370.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der reiche Mann.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is alle dagen heilige dag bij hem. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 114<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*590 Er hat (dort) gute tag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 712; II, 287.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft daar goede dagen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 115<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*591 Er hat heute seinen guten Tag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist froher Laune, freigebig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*592 Er hat sein Tag.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. er ist widerwärtig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*593 Er hat seinen Tag von Damaskus (noch nicht) gehabt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, an die Bekehrung des Apostels Paulus auf dem Wege nach Damaskus erinnernd, er ist (noch nicht) zu einer bessern, richtigern Anschauung (Erkenntniss) gekommen. &#x201E;Der, an welchen die flammenden Strophen gerichtet waren, wünschte zur Antwort dem Dichter &#x203A;vom Herzen einen Tag von Damaskus&#x2039;. Inzwischen hat die preussische Politik ihren &#x203A;Tag von Damaskus&#x2039; erlebt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Schles. Presse, 1874, Nr. 95.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*594 Er hat so gute Tage, wie der Hund eines Blinden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft beter dagen dan eens blindemans hond. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 115<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*595 Er hat Tag und Nacht keine Ruhe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*596 Er ist an keinem guten Tage geboren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is geboren op Sint-Galperts nacht, drie dagen voor'et gelak. (<hi rendition="#i">Bohn I, 326.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*597 Er ist den ganzen Tag auf den Beinen wie ein Tanzbär.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*598 Er ist nur sieben Tage in der Woche ein Narr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*599 Er ist z' arme Tage g'rathe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 97.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*600 Er kann den guten Tagen Adje sagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zeg dan adieu goede dagen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 118<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*601 Er kann die guten Tage nicht ertragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es scheinet, dieser könne die gutten Tage nicht wohl vertragen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 148<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij kan de weelde niet verdragen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 445<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*602 Er macht aus Tag Nacht und aus Nacht Tag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Kehrt die vernünftige Ordnung um.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il fait de la nuit le jour et du jour la nuit. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 402<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*603 Er macht in funfzehn Tagen vierzehn Meilen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il feroit en quinze jours quatorze lieuës. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 418<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*604 Er macht sich gute Tage.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han holder juul og gode dage. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 329.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*605 Er mag au i zwee Tage meh as in eim.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*606 Er muss es alle Tage auf dem Brote essen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man rückt es ihm täglich vor.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*607 Er sieht bei Tage nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 5845<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*608 Er sucht den Tag mit der Laterne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zoekt op klaar lichten dag met een lantaarntje. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 116<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*609 Er thut in zwei Tagen mehr als in einem.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*610 Er trägt den Tag im Mäntelchen herum.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 5845<hi rendition="#sup">c</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Weiss nicht, was er vor Langeweile machen soll.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*611 Er verschiebt (vertagt, verheisst) es auf den Jüngsten Tag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij stelt net uit tot den jongsten dag. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 115<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1018"/>
*612 Er will lauter rothe Tage im Kalender haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Faule.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*613 Er wird sich einen guten Tag damit machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar zult gij goeden dag van hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 112<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*614 Er wird sieben Tage für eine Woche nehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zij willen zeven dagen voor eene week hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 118<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*615 Er wird vor dem Jüngsten Tage nicht klug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*616 Er würde drei Tage über einen Löffelstiel reden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zou wel drie dagen van een' koolstronk spreken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 116<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*617 Es gibt ja mehr Tage.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Er hangen meer dagen in de lucht. &#x2013; Er kamen meer dagen in de week. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, I, 114<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*618 Es ist nicht ein Tag wie der andere.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*619 Es ist voneinander wie Tag und Nacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 4384.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il-y-a de la difference comme du jour à la nuit. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 403<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*620 Es kam (war) sein Tag von Damaskus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Zeit einer plötzlichen oder völligen Umwandelung des Standpunktes seiner Anschauungen und Ansichten, des Uebergangs von einer Partei zu einer andern, wie sich Paulus auf seinem Wege nach Damaskus (<hi rendition="#i">Apostelgesch. Kap. 4</hi>) aus einem Verfolger der Christen in ein Mitglied derselben verwandelte. &#x2013; &#x201E;Da mit der Demokratie kein Geschäft zu machen war, hatte er (Ollivier, Grosssiegelbewahrer von Frankreich) im Jahre 1867 seinen Tag von Damaskus und wurde Bonapartist.&#x201C; (<hi rendition="#i">Das neue Blatt, Leipzig 1870, Nr. 34, S. 127.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*621 Es sind viel Tage ins Land gegangen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*622 Es währt bis an den Jüngsten Tag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 4377.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*623 Et is osse Dâg un Nacht.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 360.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*624 Etwas an den Tag bringen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mettre quelque chose à découvert. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 206<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*625 Gôden Dag, Êr Gnaden, söven paar Strümp un dog kên Waden.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, IV, 331.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*626 Goden Dag, hett de Katt hier kên Wettstên brögt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 201.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird gesagt, wenn man wohin geht, ohne Beruf.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*627 God'n Dag un goden Weg.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich halte mich nicht weiter, als nöthig ist, um ihn zu grüssen, mit ihm auf, verkehre nicht näher mit ihm.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*628 Guete Tag, wo ist min Löffel?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 62.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um einen Menschen zu schildern, bei dem Essen und Trinken das Erste und Letzte ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*629 Guete Tag z' Laden ii, so git's kei Loch is Dach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Schweizer Gruss.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*630 Gute Tage haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Avoir les piés chauds. &#x2013; Passer bien son tems. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 129<hi rendition="#sup">b</hi> u. 516<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*631 Guten Tag, guten Weg.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, dass man mit jemand nur auf dem Grusscomment stehe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*632 Hä litt dä ganzen Dâg op der Gâder un lûrt we 'ne Pinksfuss.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 476, 241.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*633 Hä litt dä ganzen Dâg ûvver Stöhl un Bänk.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 476, 249.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*634 He baid mi kûm Dag un guden Weg.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Grüsst mich kaum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*635 He get 'n Tag ehr bi d'r Strühle.</hi> (<hi rendition="#i">Meiningen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*636 He is all Dag up sin Sonndag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Goldschmidt, 144.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Oldenburg von dem gesagt, dessen Kleideraufwand seine Vermögensverhältnisse überschreitet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*637 He is 'n Dag to lat uppe Welt kamen.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weserzeitung, 4036.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat kein Glück, er kann, wie der Dichter bei Schiller, zu nichts kommen, da alles schon vertheilt war.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*638 Heut' wär a Tag zum Schuldenmachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*639 Ich hätt's oich men Toage nicht vergassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 538.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*640 In den Tag hinein leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, I, 94<hi rendition="#sup">a</hi>; Franck, Zeytbuch, CCLXII<hi rendition="#sup">b</hi>; Lohrengel, II, 339.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Hans ohne Sorgen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To live from haud to mouth.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Journée gagnée, journée magnée. &#x2013; Vivre au jour le jour. &#x2013; Vivre du jour la journée. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 403<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Vivere di dì in dì.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"> <hi rendition="#i">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[509]/0515] *580 Einen am hellen Tage blind machen. Lat.: Pulverem oculis affundis. (Hieronymus.) *581 Einen auf den Jüngsten Tag vertrösten. Frz.: Payer la semaine des trois jeudis. *582 Einen Tag mit schwarzer oder mit weisser Kreide bezeichnen. *583 Einen Tag nach dem Feste (Markte) kommen. Engl.: To come a day after the fair. (Bohn II, 159.) Lat.: Post festum venisti. *584 En twê Dag mehr duhn als en ennem. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 206. *585 En unbesorgden Dag hebbe. – Eichwald, 276. *586 Er fängt den Tag mit Husten an und hört mit Saufen auf. Frz.: Commencer matines par tousser et souper par boire. (Leroux, I, 22.) *587 Er greift den Tag bei der Wurzel an. – Klix, 108. *588 Er hat alle acht Tage seinen Geburtstag. Er betrinkt sich häufig, vielleicht unter dem Vorgeben, seinen Geburtstag auf diese Weise zu feiern. *589 Er hat alle Tage Kirchtag. – Braun, I, 4370. Der reiche Mann. Holl.: Het is alle dagen heilige dag bij hem. (Harrebomée, I, 114b.) *590 Er hat (dort) gute tag. – Eyering, I, 712; II, 287. Holl.: Hij heeft daar goede dagen. (Harrebomée, I, 115b.) *591 Er hat heute seinen guten Tag. Ist froher Laune, freigebig. *592 Er hat sein Tag. (Ulm.) D. h. er ist widerwärtig. *593 Er hat seinen Tag von Damaskus (noch nicht) gehabt. Um zu sagen, an die Bekehrung des Apostels Paulus auf dem Wege nach Damaskus erinnernd, er ist (noch nicht) zu einer bessern, richtigern Anschauung (Erkenntniss) gekommen. „Der, an welchen die flammenden Strophen gerichtet waren, wünschte zur Antwort dem Dichter ›vom Herzen einen Tag von Damaskus‹. Inzwischen hat die preussische Politik ihren ›Tag von Damaskus‹ erlebt.“ (Schles. Presse, 1874, Nr. 95.) *594 Er hat so gute Tage, wie der Hund eines Blinden. Holl.: Hij heeft beter dagen dan eens blindemans hond. (Harrebomée, I, 115b.) *595 Er hat Tag und Nacht keine Ruhe. *596 Er ist an keinem guten Tage geboren. Holl.: Hij is geboren op Sint-Galperts nacht, drie dagen voor'et gelak. (Bohn I, 326.) *597 Er ist den ganzen Tag auf den Beinen wie ein Tanzbär. (Breslau.) *598 Er ist nur sieben Tage in der Woche ein Narr. *599 Er ist z' arme Tage g'rathe. – Sutermeister, 97. *600 Er kann den guten Tagen Adje sagen. Holl.: Zeg dan adieu goede dagen. (Harrebomée, I, 118a.) *601 Er kann die guten Tage nicht ertragen. „Es scheinet, dieser könne die gutten Tage nicht wohl vertragen.“ (Keller, 148a.) Holl.: Hij kan de weelde niet verdragen. (Harrebomée, II, 445b.) *602 Er macht aus Tag Nacht und aus Nacht Tag. Kehrt die vernünftige Ordnung um. Frz.: Il fait de la nuit le jour et du jour la nuit. (Kritzinger, 402b.) *603 Er macht in funfzehn Tagen vierzehn Meilen. Frz.: Il feroit en quinze jours quatorze lieuës. (Kritzinger, 418b.) *604 Er macht sich gute Tage. Dän.: Han holder juul og gode dage. (Prov. dan., 329.) *605 Er mag au i zwee Tage meh as in eim. – Sutermeister, 61. *606 Er muss es alle Tage auf dem Brote essen. Man rückt es ihm täglich vor. *607 Er sieht bei Tage nicht. – Körte, 5845b. *608 Er sucht den Tag mit der Laterne. Holl.: Hij zoekt op klaar lichten dag met een lantaarntje. (Harrebomée, I, 116a.) *609 Er thut in zwei Tagen mehr als in einem. *610 Er trägt den Tag im Mäntelchen herum. – Körte, 5845c. Weiss nicht, was er vor Langeweile machen soll. *611 Er verschiebt (vertagt, verheisst) es auf den Jüngsten Tag. Holl.: Hij stelt net uit tot den jongsten dag. (Harrebomée, II, 115b.) *612 Er will lauter rothe Tage im Kalender haben. Der Faule. *613 Er wird sich einen guten Tag damit machen. Holl.: Daar zult gij goeden dag van hebben. (Harrebomée, I, 112b.) *614 Er wird sieben Tage für eine Woche nehmen. Holl.: Zij willen zeven dagen voor eene week hebben. (Harrebomée, I, 118a.) *615 Er wird vor dem Jüngsten Tage nicht klug. *616 Er würde drei Tage über einen Löffelstiel reden. Holl.: Hij zou wel drie dagen van een' koolstronk spreken. (Harrebomée, I, 116a.) *617 Es gibt ja mehr Tage. Holl.: Er hangen meer dagen in de lucht. – Er kamen meer dagen in de week. ( Harrebomée, I, 114a.) *618 Es ist nicht ein Tag wie der andere. *619 Es ist voneinander wie Tag und Nacht. – Braun, I, 4384. Frz.: Il-y-a de la difference comme du jour à la nuit. (Kritzinger, 403a.) *620 Es kam (war) sein Tag von Damaskus. Die Zeit einer plötzlichen oder völligen Umwandelung des Standpunktes seiner Anschauungen und Ansichten, des Uebergangs von einer Partei zu einer andern, wie sich Paulus auf seinem Wege nach Damaskus (Apostelgesch. Kap. 4) aus einem Verfolger der Christen in ein Mitglied derselben verwandelte. – „Da mit der Demokratie kein Geschäft zu machen war, hatte er (Ollivier, Grosssiegelbewahrer von Frankreich) im Jahre 1867 seinen Tag von Damaskus und wurde Bonapartist.“ (Das neue Blatt, Leipzig 1870, Nr. 34, S. 127.) *621 Es sind viel Tage ins Land gegangen. *622 Es währt bis an den Jüngsten Tag. – Braun, I, 4377. *623 Et is osse Dâg un Nacht. (Waldeck.) – Curtze, 360. *624 Etwas an den Tag bringen. Frz.: Mettre quelque chose à découvert. (Kritzinger, 206a.) *625 Gôden Dag, Êr Gnaden, söven paar Strümp un dog kên Waden. (Holst.) – Schütze, IV, 331. *626 Goden Dag, hett de Katt hier kên Wettstên brögt. – Schütze, I, 201. Wird gesagt, wenn man wohin geht, ohne Beruf. *627 God'n Dag un goden Weg. (Mecklenburg.) – Frommann, II, 36. Ich halte mich nicht weiter, als nöthig ist, um ihn zu grüssen, mit ihm auf, verkehre nicht näher mit ihm. *628 Guete Tag, wo ist min Löffel? – Sutermeister, 62. Um einen Menschen zu schildern, bei dem Essen und Trinken das Erste und Letzte ist. *629 Guete Tag z' Laden ii, so git's kei Loch is Dach. – Sutermeister, 3. Schweizer Gruss. *630 Gute Tage haben. Frz.: Avoir les piés chauds. – Passer bien son tems. (Kritzinger, 129b u. 516a.) *631 Guten Tag, guten Weg. Um zu sagen, dass man mit jemand nur auf dem Grusscomment stehe. *632 Hä litt dä ganzen Dâg op der Gâder un lûrt we 'ne Pinksfuss. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 241. *633 Hä litt dä ganzen Dâg ûvver Stöhl un Bänk. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 249. *634 He baid mi kûm Dag un guden Weg. (Holst.) Grüsst mich kaum. *635 He get 'n Tag ehr bi d'r Strühle. (Meiningen.) *636 He is all Dag up sin Sonndag. – Goldschmidt, 144. In Oldenburg von dem gesagt, dessen Kleideraufwand seine Vermögensverhältnisse überschreitet. *637 He is 'n Dag to lat uppe Welt kamen. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036. Er hat kein Glück, er kann, wie der Dichter bei Schiller, zu nichts kommen, da alles schon vertheilt war. *638 Heut' wär a Tag zum Schuldenmachen. – Klix, 108. *639 Ich hätt's oich men Toage nicht vergassen. – Gomolcke, 538. *640 In den Tag hinein leben. – Mathesy, I, 94a; Franck, Zeytbuch, CCLXIIb; Lohrengel, II, 339. Ein Hans ohne Sorgen. Engl.: To live from haud to mouth. Frz.: Journée gagnée, journée magnée. – Vivre au jour le jour. – Vivre du jour la journée. (Kritzinger, 403b.) It.: Vivere di dì in dì.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/515
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [509]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/515>, abgerufen am 07.05.2024.