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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 104 Zwischen Thür vnd Angel soll sich niemand legen. - Petri, II, 831.

105 Zwischen thür vnd wandt sol niemant legen sein handt. - Franck, I, 88a; II, 131b; Schottel, 1115b; Petri, II, 831; Egenolff, 397a; Sailer, 72; Simrock, 10315; Körte, 5974; Braun, I, 4511.

"Menge sich keiner zwischen Thür vnnd Angel, er muss sonst das Bad ausgieseen." (Mathesy, 355b.)

Engl.: Burn not thy fingers to snaff another man's candle. (Masson, 360.) - Put not the hand between the bark and the tree.

Frz.: Entre l'enclume et le marteau qui doigt y met est un grand veau. - Il ne faut pas mettre le doigt entre le bois et l'ecorce. (Körte, 5974; Cahier, 119; Gaal, 1522; Masson, 360.)

It.: Tra carne e ugna non sin uom che vi pugna.

Lat.: Si cupis pacem, linguam compesce loquacem. (Sutor, 478.)

Schwed.: Den som kryper emellan barken och träät, han blijr klämder. (Grubb, 142.) - Man bör inte tränga sig mellan barken och trädet.

*106 A iess hoite gor hinger der Thiere. - Robinson, 315; Frommann, III, 247, 197.

*107 Alle Thüren verschlossen finden. - Braun, I, 4517.

*108 An allen Thüren anbossen. - Eiselein, 595.

*109 An die unrechte Thür anklopfen (anbossen). - Körte, 5979b; Braun, I, 4510.

*110 Bei der einen Thür aus, bei der andern ein. - Eiselein, 596.

*111 Bei der rechten Thür eingehen. - Eiselein, 596.

*112 Bei offenen Thüren handeln.

Holl.: Met open deuren handelen (wandelen). (Harrebomee, II, 128b.)

*113 Dafür steht eine weite Thür offen (oder: öffnet sich eine weite Thür).

Holl.: Daar staat eene wijde deur voor open. (Harrebomee I, 127a.)

*114 Dar si de Dör vör mit de holten Klinke. - Richey, 31.

D. h. das thue nicht oder: das thue ich nicht.

*115 Dar si de Dör vör un dat hele Haus. - Richey, 36.

*116 Das heisst, mit der Thür ins Haus fallen.

Frz.: C'est vouloir prendre des lievres au son du tambour.

*117 Das ist an die Thür eines Tauben geklopft.

Holl.: Dat is aan eens dooven mans deur geklopt. (Harrebomee, II, 127a.)

*118 Dat geit sou tou vä user Düer, all wenn dei Düwel inn'n Schatstein (Schornstein) wöer. (Ravensberg.) - Firmenich, I, 283, 20.

*119 De fallt mit de Dähr in't Haus. (Rastede.) - Firmenich, III, 26, 11; für Schlesien: Frommann, III, 414, 581; für Franken: Frommann, VI, 325, 387.

*120 Der sieht durch eine eiserne Thür.

Er weiss und sieht, was er nicht sehen und wissen sollte; oder auch um zu sagen, er will gesehen haben, was er nicht wissen kann.

*121 Die rechte Thür verfehlen. - Egenolff, 294a.

"Ja vnbesehns vnd vbereilt; damit offt wird der Thür gefeihlt." (Waldis, II, 70, 21.)

*122 Die Thür ist grösser (geworden) als das Haus. - Breslauer Zeitung, 1865, Nr. 587, S. 3343.

*123 Die Thür ist in ihren Angeln geblieben. - Burckhardt, 710.

Jedes Ding ist auf seinem passenden Platz.

*124 Die Thür ist niedrig, mache dich nicht zu hoch.

*125 Die Thür steht immer offen, wie an König Alures Hofe. - Eyering, I, 727.

Lat.: Haud unquam arcet ostium.

*126 Die Thür suchen. - Eiselein, 595.

Sich in der Eile fortmachen. Sich nach dem Loche umsehen, das der Zimmermann gelassen hat.

Frz.: Gagner la porte. (Kritzinger, 550b.)

*127 Die Thür verschliessen, wenn der Stall leer ist.

Lat.: Accepto damno januam claudere. (Faselius, 4; Philippi, I, 5; Wiegand, 1166.)

*128 Die Thür verschlossen finden.

Frz.: Trouver visage de bois. (Kritzinger, 76a.)

*129 Dies wird die Thür zuthun.

Damit wird die Sache zum Abschluss kommen. "Ich habe noch 20000 Dukaten in banco stehen, dies wird die Thür zu thun." (Köhler, 87, 5.) " ...Da nur das Geld hernach so in allem die Losung sei, die Thür zu thun." "Das poculum, womit Joseph weissaget, thut auch in etwas die januam zu." (Köhler, Alam. Techn. Interim, XXXIII.)

[Spaltenumbruch] *130 Doa kummt mer zwischen Thür und Ang'l1. (Schles.) - Frommann, III, 414, 571; für Franken: Frommann, VI, 325, 387.

1) D. i. in die Klemme.

*131 Du feelest der thure. (S. Weg.) - Agricola I, 372; Eyering, I, 798; Egenolff, 192b; Eiselein, 595; Sailer, 120.

"D. i. du erlangst es nicht vnd kompst auch nicht dazu, du wirst von furuber gehen müssen vnd wirst nichts daran haben; denn der thüre feelen heysst kein glucke zu etwas haben, die thure aber treffen vnd zur rechten thur eingehen, gluck und heyl haben."

Dän.: At fare vild om dörren. (Prov. dan., 157.)

Lat.: Aberrare a janua. (Binder I, 2; II, 92; Sutor, 738; Faselius, 2; Hanzely, 1; Philippi, I, 2.) - Fortuna moderate quaerenda. (Dum tibi magna petis cursu festinus anhelo, estiolum ne te fallat, amice, cave.) (Glandorp, 80, 51.)

*132 Du gehest (nicht) bei der rechten Thür ein. - Sutor, 273; Eiselein, 596; Körte, 5979c; Braun, I, 4520.

Lat.: Aliam quercum excute. (Eiselein, 595; Tappius, 234a.)

*133 Du hast (nicht) an der rechten Thür anbosst. - Mayer, II, 4.

Lat.: Fas fictile sone, homo sermone probatur. (Sutor, 475.) - Ipsum ostii limen tetigisti. - Res in foro nostro vertitur. - Sed noveris venisse te ipsas ad fores. (Eiselein, 596.)

*134 Du hast die rechte Thür getroffen. - Eiselein, 596.

*135 Du klopfst nicht an die rechte Thür. - Schottel, 1126b.

*136 Eine offene Thür einrennen.

Etwas völlig Ueberflüssiges und Zweckloses thun. Von Siegen ohne Anstrengung. In einem berliner Briefe, der die Absicht der französischen Regierung widerlegt, die süddeutschen Staaten gegen preussische Vergewaltigung zu schützen, heisst es: "Die leitenden Staatsmänner Frankreichs dürften sich schwerlich die lächerliche Blösse geben, öffentlich ein Verfahren einzuschlagen, für welches der Volkswitz den Ausdruck erfunden hat; eine offene Thür einrennen (enfoncer une porte ouverte)." ( Bresl. Zeitung, 1870, Nr. 97, S. 688.) In Bezug auf die Interpellation des Abgeordneten Windthorst-Meppen im preussischen Abgeordnetenhause (November 1873) die Veränderungen im Ministerium betreffend, sagt die Schles. Presse (Nr. 290 vom 20 Nov. 1873); "Nur schade, dass der Abgeordnete für Meppen diese nun grosse Action des Centrums ins Werk setzt, um eine offene Thür einzustossen."

*137 Eine Thür aufmachen, um ein Fenster zu schliessen.

Eine grössere Schuld machen, um eine kleinere zu tilgen.

Holl.: Eene deur open doen, om een venster te stoppen. (Harrebomee, I, 127b.)

*138 Eine Thür mit Goldleisten an einem Schweinestall.

Holl.: Eene gouden deur aan een varkenskot. (Harrebomee, I, 127b.)

*139 Einem die Thür aufmachen. - Körte, 5979.

*140 Einem die Thür einrennen.

Holl.: Zij loopen de deur bij hem af. (Harrebomee, II, 129a.)

*141 Einem die Thür vor den Hintern schlagen. - Coler, 220a; Mathesy, 234b.

Ihn unsanft hinausbefördern.

*142 Einem die Thür vor der Nase zuschlagen (zuthun, zuwerfen). - Lohrengel, II, 199.

Frz.: Fermer la porte sur soi. (Kritzinger, 309b.)

Holl.: De deur wordt hem voor den neus toegedaan. - Hij krijgt het schuitje. (Harrebomee, II, 127a u. 262a.)

*143 Einem die Thür weisen. - Herberger, Hertzpostille, 644.

Ihn fortgehen heissen. Um verhüllend den Gedanken auszudrücken: einem die Thür weisen, sagt man jüdisch-deutsch: Heissen mojchel sein. Eigentlich heisst mojchel sein, um Verzeihung bitten.

Frz.: Vous n'aves qu'a regarder la porte. (Kritzinger, 593a.)

Holl.: Hij wijst hem het gat van de deur. (Harrebomee, I, 128b.)

*144 Einem dye thür verlauffen. - Wicelius, Vertedigsrede.

"Und zog sein beste Kunst herfür, das er jm einst verlieff die Thür." (Waldis, IV, 94.)

*145 Einem Thür und Thor öffnen. - Eiselein, 595; Braun, I, 4515.

Lat.: Fores aperire. (Eiselein, 595.)

*146 Einen hinter die thür bey seyt setzen. - Luther's Tischr., 237a.

Verachten.

[Spaltenumbruch] 104 Zwischen Thür vnd Angel soll sich niemand legen.Petri, II, 831.

105 Zwischen thür vnd wandt sol niemant legen sein handt.Franck, I, 88a; II, 131b; Schottel, 1115b; Petri, II, 831; Egenolff, 397a; Sailer, 72; Simrock, 10315; Körte, 5974; Braun, I, 4511.

„Menge sich keiner zwischen Thür vnnd Angel, er muss sonst das Bad ausgieseen.“ (Mathesy, 355b.)

Engl.: Burn not thy fingers to snaff another man's candle. (Masson, 360.) – Put not the hand between the bark and the tree.

Frz.: Entre l'enclume et le marteau qui doigt y met est un grand veau. – Il ne faut pas mettre le doigt entre le bois et l'écorce. (Körte, 5974; Cahier, 119; Gaal, 1522; Masson, 360.)

It.: Tra carne e ugna non sin uom che vi pugna.

Lat.: Si cupis pacem, linguam compesce loquacem. (Sutor, 478.)

Schwed.: Den som kryper emellan barken och träät, han blijr klämder. (Grubb, 142.) – Man bör inte tränga sig mellan barken och trädet.

*106 A iess hoite gor hinger der Thiere.Robinson, 315; Frommann, III, 247, 197.

*107 Alle Thüren verschlossen finden.Braun, I, 4517.

*108 An allen Thüren anbossen.Eiselein, 595.

*109 An die unrechte Thür anklopfen (anbossen).Körte, 5979b; Braun, I, 4510.

*110 Bei der einen Thür aus, bei der andern ein.Eiselein, 596.

*111 Bei der rechten Thür eingehen.Eiselein, 596.

*112 Bei offenen Thüren handeln.

Holl.: Met open deuren handelen (wandelen). (Harrebomée, II, 128b.)

*113 Dafür steht eine weite Thür offen (oder: öffnet sich eine weite Thür).

Holl.: Daar staat eene wijde deur voor open. (Harrebomée I, 127a.)

*114 Dar si de Dör vör mit de holten Klinke.Richey, 31.

D. h. das thue nicht oder: das thue ich nicht.

*115 Dar si de Dör vör un dat hêle Hûs.Richey, 36.

*116 Das heisst, mit der Thür ins Haus fallen.

Frz.: C'est vouloir prendre des lièvres au son du tambour.

*117 Das ist an die Thür eines Tauben geklopft.

Holl.: Dat is aan eens dooven mans deur geklopt. (Harrebomée, II, 127a.)

*118 Dat geit sou tou vä user Düër, all wenn dei Düwel inn'n Schatstein (Schornstein) wöer. (Ravensberg.) – Firmenich, I, 283, 20.

*119 De fallt mit de Dähr in't Hûs. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 11; für Schlesien: Frommann, III, 414, 581; für Franken: Frommann, VI, 325, 387.

*120 Der sieht durch eine eiserne Thür.

Er weiss und sieht, was er nicht sehen und wissen sollte; oder auch um zu sagen, er will gesehen haben, was er nicht wissen kann.

*121 Die rechte Thür verfehlen.Egenolff, 294a.

„Ja vnbesehns vnd vbereilt; damit offt wird der Thür gefeihlt.“ (Waldis, II, 70, 21.)

*122 Die Thür ist grösser (geworden) als das Haus.Breslauer Zeitung, 1865, Nr. 587, S. 3343.

*123 Die Thür ist in ihren Angeln geblieben.Burckhardt, 710.

Jedes Ding ist auf seinem passenden Platz.

*124 Die Thür ist niedrig, mache dich nicht zu hoch.

*125 Die Thür steht immer offen, wie an König Alures Hofe.Eyering, I, 727.

Lat.: Haud unquam arcet ostium.

*126 Die Thür suchen.Eiselein, 595.

Sich in der Eile fortmachen. Sich nach dem Loche umsehen, das der Zimmermann gelassen hat.

Frz.: Gagner la porte. (Kritzinger, 550b.)

*127 Die Thür verschliessen, wenn der Stall leer ist.

Lat.: Accepto damno januam claudere. (Faselius, 4; Philippi, I, 5; Wiegand, 1166.)

*128 Die Thür verschlossen finden.

Frz.: Trouver visage de bois. (Kritzinger, 76a.)

*129 Dies wird die Thür zuthun.

Damit wird die Sache zum Abschluss kommen. „Ich habe noch 20000 Dukaten in banco stehen, dies wird die Thür zu thun.“ (Köhler, 87, 5.) „ ...Da nur das Geld hernach so in allem die Losung sei, die Thür zu thun.“ „Das poculum, womit Joseph weissaget, thut auch in etwas die januam zu.“ (Köhler, Alam. Techn. Interim, XXXIII.)

[Spaltenumbruch] *130 Doa kummt mer zwischen Thür und Ang'l1. (Schles.) – Frommann, III, 414, 571; für Franken: Frommann, VI, 325, 387.

1) D. i. in die Klemme.

*131 Du feelest der thure. (S. Weg.) – Agricola I, 372; Eyering, I, 798; Egenolff, 192b; Eiselein, 595; Sailer, 120.

„D. i. du erlangst es nicht vnd kompst auch nicht dazu, du wirst von furuber gehen müssen vnd wirst nichts daran haben; denn der thüre feelen heysst kein glucke zu etwas haben, die thure aber treffen vnd zur rechten thur eingehen, gluck und heyl haben.“

Dän.: At fare vild om dørren. (Prov. dan., 157.)

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*132 Du gehest (nicht) bei der rechten Thür ein.Sutor, 273; Eiselein, 596; Körte, 5979c; Braun, I, 4520.

Lat.: Aliam quercum excute. (Eiselein, 595; Tappius, 234a.)

*133 Du hast (nicht) an der rechten Thür anbosst.Mayer, II, 4.

Lat.: Fas fictile sone, homo sermone probatur. (Sutor, 475.) – Ipsum ostii limen tetigisti. – Res in foro nostro vertitur. – Sed noveris venisse te ipsas ad fores. (Eiselein, 596.)

*134 Du hast die rechte Thür getroffen.Eiselein, 596.

*135 Du klopfst nicht an die rechte Thür.Schottel, 1126b.

*136 Eine offene Thür einrennen.

Etwas völlig Ueberflüssiges und Zweckloses thun. Von Siegen ohne Anstrengung. In einem berliner Briefe, der die Absicht der französischen Regierung widerlegt, die süddeutschen Staaten gegen preussische Vergewaltigung zu schützen, heisst es: „Die leitenden Staatsmänner Frankreichs dürften sich schwerlich die lächerliche Blösse geben, öffentlich ein Verfahren einzuschlagen, für welches der Volkswitz den Ausdruck erfunden hat; eine offene Thür einrennen (enfoncer une porte ouverte).“ ( Bresl. Zeitung, 1870, Nr. 97, S. 688.) In Bezug auf die Interpellation des Abgeordneten Windthorst-Meppen im preussischen Abgeordnetenhause (November 1873) die Veränderungen im Ministerium betreffend, sagt die Schles. Presse (Nr. 290 vom 20 Nov. 1873); „Nur schade, dass der Abgeordnete für Meppen diese nun grosse Action des Centrums ins Werk setzt, um eine offene Thür einzustossen.“

*137 Eine Thür aufmachen, um ein Fenster zu schliessen.

Eine grössere Schuld machen, um eine kleinere zu tilgen.

Holl.: Eene deur open doen, om een venster te stoppen. (Harrebomée, I, 127b.)

*138 Eine Thür mit Goldleisten an einem Schweinestall.

Holl.: Eene gouden deur aan een varkenskot. (Harrebomée, I, 127b.)

*139 Einem die Thür aufmachen.Körte, 5979.

*140 Einem die Thür einrennen.

Holl.: Zij loopen de deur bij hem af. (Harrebomée, II, 129a.)

*141 Einem die Thür vor den Hintern schlagen.Coler, 220a; Mathesy, 234b.

Ihn unsanft hinausbefördern.

*142 Einem die Thür vor der Nase zuschlagen (zuthun, zuwerfen).Lohrengel, II, 199.

Frz.: Fermer la porte sur soi. (Kritzinger, 309b.)

Holl.: De deur wordt hem voor den neus toegedaan. – Hij krijgt het schuitje. (Harrebomée, II, 127a u. 262a.)

*143 Einem die Thür weisen.Herberger, Hertzpostille, 644.

Ihn fortgehen heissen. Um verhüllend den Gedanken auszudrücken: einem die Thür weisen, sagt man jüdisch-deutsch: Heissen mojchel sein. Eigentlich heisst mojchel sein, um Verzeihung bitten.

Frz.: Vous n'avés qu'à regarder la porte. (Kritzinger, 593a.)

Holl.: Hij wijst hem het gat van de deur. (Harrebomée, I, 128b.)

*144 Einem dye thür verlauffen.Wicelius, Vertedigsrede.

„Und zog sein beste Kunst herfür, das er jm einst verlieff die Thür.“ (Waldis, IV, 94.)

*145 Einem Thür und Thor öffnen.Eiselein, 595; Braun, I, 4515.

Lat.: Fores aperire. (Eiselein, 595.)

*146 Einen hinter die thür bey seyt setzen.Luther's Tischr., 237a.

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[[598]/0604] 104 Zwischen Thür vnd Angel soll sich niemand legen. – Petri, II, 831. 105 Zwischen thür vnd wandt sol niemant legen sein handt. – Franck, I, 88a; II, 131b; Schottel, 1115b; Petri, II, 831; Egenolff, 397a; Sailer, 72; Simrock, 10315; Körte, 5974; Braun, I, 4511. „Menge sich keiner zwischen Thür vnnd Angel, er muss sonst das Bad ausgieseen.“ (Mathesy, 355b.) Engl.: Burn not thy fingers to snaff another man's candle. (Masson, 360.) – Put not the hand between the bark and the tree. Frz.: Entre l'enclume et le marteau qui doigt y met est un grand veau. – Il ne faut pas mettre le doigt entre le bois et l'écorce. (Körte, 5974; Cahier, 119; Gaal, 1522; Masson, 360.) It.: Tra carne e ugna non sin uom che vi pugna. Lat.: Si cupis pacem, linguam compesce loquacem. (Sutor, 478.) Schwed.: Den som kryper emellan barken och träät, han blijr klämder. (Grubb, 142.) – Man bör inte tränga sig mellan barken och trädet. *106 A iess hoite gor hinger der Thiere. – Robinson, 315; Frommann, III, 247, 197. *107 Alle Thüren verschlossen finden. – Braun, I, 4517. *108 An allen Thüren anbossen. – Eiselein, 595. *109 An die unrechte Thür anklopfen (anbossen). – Körte, 5979b; Braun, I, 4510. *110 Bei der einen Thür aus, bei der andern ein. – Eiselein, 596. *111 Bei der rechten Thür eingehen. – Eiselein, 596. *112 Bei offenen Thüren handeln. Holl.: Met open deuren handelen (wandelen). (Harrebomée, II, 128b.) *113 Dafür steht eine weite Thür offen (oder: öffnet sich eine weite Thür). Holl.: Daar staat eene wijde deur voor open. (Harrebomée I, 127a.) *114 Dar si de Dör vör mit de holten Klinke. – Richey, 31. D. h. das thue nicht oder: das thue ich nicht. *115 Dar si de Dör vör un dat hêle Hûs. – Richey, 36. *116 Das heisst, mit der Thür ins Haus fallen. Frz.: C'est vouloir prendre des lièvres au son du tambour. *117 Das ist an die Thür eines Tauben geklopft. Holl.: Dat is aan eens dooven mans deur geklopt. (Harrebomée, II, 127a.) *118 Dat geit sou tou vä user Düër, all wenn dei Düwel inn'n Schatstein (Schornstein) wöer. (Ravensberg.) – Firmenich, I, 283, 20. *119 De fallt mit de Dähr in't Hûs. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 11; für Schlesien: Frommann, III, 414, 581; für Franken: Frommann, VI, 325, 387. *120 Der sieht durch eine eiserne Thür. Er weiss und sieht, was er nicht sehen und wissen sollte; oder auch um zu sagen, er will gesehen haben, was er nicht wissen kann. *121 Die rechte Thür verfehlen. – Egenolff, 294a. „Ja vnbesehns vnd vbereilt; damit offt wird der Thür gefeihlt.“ (Waldis, II, 70, 21.) *122 Die Thür ist grösser (geworden) als das Haus. – Breslauer Zeitung, 1865, Nr. 587, S. 3343. *123 Die Thür ist in ihren Angeln geblieben. – Burckhardt, 710. Jedes Ding ist auf seinem passenden Platz. *124 Die Thür ist niedrig, mache dich nicht zu hoch. *125 Die Thür steht immer offen, wie an König Alures Hofe. – Eyering, I, 727. Lat.: Haud unquam arcet ostium. *126 Die Thür suchen. – Eiselein, 595. Sich in der Eile fortmachen. Sich nach dem Loche umsehen, das der Zimmermann gelassen hat. Frz.: Gagner la porte. (Kritzinger, 550b.) *127 Die Thür verschliessen, wenn der Stall leer ist. Lat.: Accepto damno januam claudere. (Faselius, 4; Philippi, I, 5; Wiegand, 1166.) *128 Die Thür verschlossen finden. Frz.: Trouver visage de bois. (Kritzinger, 76a.) *129 Dies wird die Thür zuthun. Damit wird die Sache zum Abschluss kommen. „Ich habe noch 20000 Dukaten in banco stehen, dies wird die Thür zu thun.“ (Köhler, 87, 5.) „ ...Da nur das Geld hernach so in allem die Losung sei, die Thür zu thun.“ „Das poculum, womit Joseph weissaget, thut auch in etwas die januam zu.“ (Köhler, Alam. Techn. Interim, XXXIII.) *130 Doa kummt mer zwischen Thür und Ang'l1. (Schles.) – Frommann, III, 414, 571; für Franken: Frommann, VI, 325, 387. 1) D. i. in die Klemme. *131 Du feelest der thure. (S. Weg.) – Agricola I, 372; Eyering, I, 798; Egenolff, 192b; Eiselein, 595; Sailer, 120. „D. i. du erlangst es nicht vnd kompst auch nicht dazu, du wirst von furuber gehen müssen vnd wirst nichts daran haben; denn der thüre feelen heysst kein glucke zu etwas haben, die thure aber treffen vnd zur rechten thur eingehen, gluck und heyl haben.“ Dän.: At fare vild om dørren. (Prov. dan., 157.) Lat.: Aberrare a janua. (Binder I, 2; II, 92; Sutor, 738; Faselius, 2; Hanzely, 1; Philippi, I, 2.) – Fortuna moderate quaerenda. (Dum tibi magna petis cursu festinus anhelo, estiolum ne te fallat, amice, cave.) (Glandorp, 80, 51.) *132 Du gehest (nicht) bei der rechten Thür ein. – Sutor, 273; Eiselein, 596; Körte, 5979c; Braun, I, 4520. Lat.: Aliam quercum excute. 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In Bezug auf die Interpellation des Abgeordneten Windthorst-Meppen im preussischen Abgeordnetenhause (November 1873) die Veränderungen im Ministerium betreffend, sagt die Schles. Presse (Nr. 290 vom 20 Nov. 1873); „Nur schade, dass der Abgeordnete für Meppen diese nun grosse Action des Centrums ins Werk setzt, um eine offene Thür einzustossen.“ *137 Eine Thür aufmachen, um ein Fenster zu schliessen. Eine grössere Schuld machen, um eine kleinere zu tilgen. Holl.: Eene deur open doen, om een venster te stoppen. (Harrebomée, I, 127b.) *138 Eine Thür mit Goldleisten an einem Schweinestall. Holl.: Eene gouden deur aan een varkenskot. (Harrebomée, I, 127b.) *139 Einem die Thür aufmachen. – Körte, 5979. *140 Einem die Thür einrennen. Holl.: Zij loopen de deur bij hem af. (Harrebomée, II, 129a.) *141 Einem die Thür vor den Hintern schlagen. – Coler, 220a; Mathesy, 234b. Ihn unsanft hinausbefördern. *142 Einem die Thür vor der Nase zuschlagen (zuthun, zuwerfen). – Lohrengel, II, 199. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [598]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/604>, abgerufen am 17.06.2024.