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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 69 Der wol vnglück leiden kan, der kan auch gut tag wol tragen. - Franck, I, 69a; Eyering, I, 577; Henisch, 1666, 44; Sutor, 277.

70 Des einen vnglücks aussgang ist dess andern anfang. - Henisch, 1666, 46; Petri, II, 117.

71 Die mit vnglück schwanger seyn, gebären mühe. - Henisch, 1666, 51; Petri, II, 134.

72 Du bedarfst nicht nach vnglück schicken. - Hauer, Miij.

73 Eh ein Unglück käm allein, schlüg sich eh ein Hauff darein. - Gerlach, 28.

74 Eigenes Unglück misst man nach Centnern, fremdes nach Pfunden.

Die Russen: Das eigene Unglück misst man nach Werschecken, das fremde nach Wersten.

75 Ein jeder denckt, sein vnglück sei das grösste. - Henisch, 1666, 62.

76 Ein jeder helt sein vnglück heimlich, so lang er kann. - Petri, II, 200.

77 Ein klein vnglück ist ein warnung vor grosse. - Lehmann, 829, 2.

78 Ein Unglück beut dem andern die Hand. - Kritzinger, 434a.

Lat.: Finis alterius mali gradus est futuri. (Seybold, 133.)

Schwed.: Den ena olyckan räcker den andra handen. (Törning, 23.)

79 Ein Unglück brütet das andere aus. - Parömiakon, 1817.

80 Ein Unglück, das den Beutel (die Tasche) trifft, ist nicht das grösste.

Böhm.: Ne to jest nestesti, ktere penize zasahlo; ale nestesti to jest, ktere se nema ceho ujiti. (Celakovsky, 177.)

81 Ein Unglück gebiert das andere.

Schwed.: Ond föder ond. (Grubb, 629.)

82 Ein Unglück hockt auf dem andern. - Lohrengel, I, 244.

83 Ein Unglück jagt das andere. - Schiller's Fiesco.

84 Ein Unglück kommt nie zu gelegener Zeit.

85 Ein Unglück kommt selten allein. - Luther, 425; Sailer, 214; Lohrengel, I, 244; Braun, I, 4666; Dove, 157 u. 616; Schmitz, 187, 59; für Waldeck: Curtze, 343, 372.

"Es wil kein vnglück sein allein." (Waldis, I, 85, 22.) " ... Denn schau, Gertrud, die Leiden nahn nicht einzeln wie zerstreute Späher, wie in Geschwadern ziehen sie heran." (Shakespeare, Hamlet.) Ein tunesisches Sprichwort drückt denselben Gedanken so aus: Was die Heuschrecken übrig lassen, fressen die Vögel. (Globus, VIII.) Im Morgenlande sagt man sprichwörtlich, um den Gedanken auszudrücken: wenn jemand einmal unglücklich ist, so ist er es nach allen Seiten, entweder in der Familie oder im Geschäft: Das Unglück kommt entweder über das Kamel oder den Kameltreiber, oder den Eigner des Kamels. Auch die Chinesen haben diese Erfahrung gemacht. (Hlawatsch, 33.)

Mhd.: Ungeluk unde ungevellige dink nummer off selden alleyn sind. (Köthoff, Cronica, 209b.)

Böhm.: Jedno nestesti druhe stiha. - Nehody radem, chodivaji. - Zridka jedno nestesti samo prichazi. (Celakovsky, 155.)

Dän.: Ulykken kommer ei een til byes. (Prov. dan., 520.)

Engl.: An evil chance seldom comes alone. (Gaal, 1575; Masson, 345.)

Frz.: Les malheurs et les plaisirs ne viennent jamais seuls. (Kritzinger, 434a.) - Un malheur amene son frere. (Masson, 345.) - Un malheur en amene un autre. (Gaal, 1574; Lendroy, 901.)

Holl.: Een ongeluk heeft ligt een broertje of een susje. - Een ongeluk komt zelden alleen. (Harrebomee, II, 136b.)

Ill.: Redko jedna sama nesreca dodje. - Svaka tuga samodruga. (Celakovsky, 155.)

It.: Le disgrazie sono come i starnuti, di raro ne vien un solo. - Le sciagure, e le allegrezze non vengono mai sole. (Kritzinger, 434a.) - Ogni male vuol gionta. (Pazzaglia, 100, 3 u. 207, 8.) - Un male e spesso la vigilia d'un altro. (Pazzaglia, 207, 7.) - Un malanno non vien mai solo. (Gaal, 1574.) - Una disgrazia per lo piu non vien mai solo. (Pazzaglia, 100, 2; Masson, 345.)

Kroat.: Nesreca je dujo repa. - Nevolja redom ide. (Celakovsky, 155.)

Lat.: Alio relinquente fluctu, alius excipit. - Dampuum solivagum non swevit visere pagum. (Reuterdahl, 196.) - Fortuna abesse nulli contenta est semel. (Publ. Syr.) (Binder I, 585; II, 1190; Philippi, I, 162.) - Nil adeo fortuna gravis miserabile fecit, ut minuant nulla gaudia parte malum. (Ovid.) (Binder II, 2086.) - Nulla calamitas sola. (Gaal, 1574; Faselius, 37; Frob., 492; Philippi, [Spaltenumbruch] II, 50; Novarin, 478; Binder II, 2277; Schonheim, N, 34; Seybold, 387.) - Nullum infortunium venit solum. (Binder II, 2277; Weber, I, 28.)

Poln.: Nigdy jedna bieda (nedza) niedokuczy. (Celakovsky, 155.)

Schwed.: Aldrig nagon olycka; att ej lycka är med. (Wensell, 6.) - Ey kombir skadhi een til by. (Reuterdahl, 196.) - Ingen olycka enkia. (Törning, 39.)

Slow.: Jedna nevola mnoho jinych prinasa. (Celakovsky, 155.)

Span.: Bien vengas mal si vienes solo. (Cervantes, Don Quixote.)

Ung.: Egyik nyomorusag ott eri a' masikat. (Gaal, 1513.)

86 Ein Unglück kommt selten allein, sagte die Frau, gestern stirbt mir der Mann, heut' zerbricht mir die Pfann'.

Dän.: I gaar döde min bonde, i deg tabte jeg min naal. (Prov. dan., 80.)

87 Ein Unglück öffnet dem andern die Thür. - Winckler, II, 47.

Lat.: Cut cito mutaris, nobis cum quando jocatis? - Si non mutater, tunc non fortuna voceter. (Chaos, 279.)

88 Ein Unglück stösst das andere mit den Hörnern (d. h.: folgt rasch aufs andere). (Lit.)

89 Ein Unglück tritt dem andern auf die Fersen. - Eiselein, 611; Simrock, 10672; Braun, I, 4669.

Frz.: Un abyme appelle un autre abyme. - Un mal et un cordelier rarement seuls en un sentier. - Un malheur n'arrive gueres sans l'autre. (Masson, 345; Kritzinger, 431a.)

90 Ein Unglück und ein Mönch sind selten allein.

Frz.: Un mal et un cordelier rarement seul pur sentier. (Leroux, I, 6.)

91 Ein Unglück zieht das andere nach sich.

Frz.: Un abeime attire l'autre.

It.: Sventura tien dietro a sventura. - Una disgrazia tira l'altra.

92 Ein Ynglück bringt das andere auf dem Rücken. - Petri, II, 541; Sailer, 213.

" ... Wie man im gemeinen Sprichwort zu sagen pflegt, dass selten ein Unglück allein komme, sondern trage je eins das ander auff dem Rücken mit sich. " (Gottfrid, 1095b.) - "Bei mir traf wol das Sprichwort ein: Es kommt kein Unglück ganz allein." (Witzfunken, Vb, 28.)

Dän.: Den ene ulykke baer en anden paa ryggen. (Prov. dan., 565.)

Engl.: One misfortune comes on the neck of another.

Lat.: Aliud ex alio malum. (Terenz.) (Binder II, 129; Froberg, 19; Philippi, I, 20; Seybold, 19.) - Finis unius mali est parasceve alterius.

Poln.: Nigdy na jednym nieszczesciu nie stanie. (Lompa, 25.)

93 Ein vnglück folget immer auffs ander.

"Wie man sagt: Finis vnius mali gradus est futuri." (Franck, Zeytbuch, CCCXLIIIIb.)

Lat.: Mala malis succedunt. (Seybold, 293.)

94 Ein vnglück führt das ander am reyen. - Lehmann, 832, 51; Henisch, 1667, 3.

95 Ein vnglück, kein vnglück. - Petri, II, 233; Henisch, 1667, 4; Sailer, 112; Simrock, 10678.

96 Ein vnglück sucht das ander. - Petri, II, 233.

97 Einem Unglück kann man nicht bass entlaufen, denn man ergebe sich darein.

Lat.: Fortuna omnis susperanda ferendo est. (Philippi, I, 162.)

98 Eines andern Unglück ist nur ein Traum.

Lat.: Alterius poenis fit castigatio lenis. (Sutor, 99.)

99 Eines jeden Unglück schickt sich am besten auf seinem Rück'. - Binder III, 3797.

100 Eines Unglück ist dess andern glück. - Lehmann, 832, 51; Dove, 202.

In Frankreich heisst es im Sprichwort: Das Unglück der Brabanter und Flamänder war das Glück der Holländer und Seeländer.

Böhm.: Dokud jednomu se nesetmi, nemuz druhemu svilati. (Celakovsky, 156.)

Holl.: Door des eenen ongeluk komt een ander uit den druk. (Harrebomee, II, 136a.)

101 Eines Unglücks End und Ausgang ist des andern Anfang. - Gerlach, 133.

102 Eines vnglücks end ist offt ein staffel zum newen. - Lehmann, 831, 31.

103 Ek hew emmer Onglück, säd' de reike Baur, as he sik den Stromp verkehrt antog. (Danzig.) - Hoefer, 136; Frischbier, 64.

104 En Unglöck hät breit Föss, säd' de Frau, so sah se ene Kappeziner kummen. (Köln.) - Weyden, I, 4.

[Spaltenumbruch] 69 Der wol vnglück leiden kan, der kan auch gut tag wol tragen.Franck, I, 69a; Eyering, I, 577; Henisch, 1666, 44; Sutor, 277.

70 Des einen vnglücks aussgang ist dess andern anfang.Henisch, 1666, 46; Petri, II, 117.

71 Die mit vnglück schwanger seyn, gebären mühe.Henisch, 1666, 51; Petri, II, 134.

72 Du bedarfst nicht nach vnglück schicken.Hauer, Miij.

73 Eh ein Unglück käm allein, schlüg sich eh ein Hauff darein.Gerlach, 28.

74 Eigenes Unglück misst man nach Centnern, fremdes nach Pfunden.

Die Russen: Das eigene Unglück misst man nach Werschecken, das fremde nach Wersten.

75 Ein jeder denckt, sein vnglück sei das grösste.Henisch, 1666, 62.

76 Ein jeder helt sein vnglück heimlich, so lang er kann.Petri, II, 200.

77 Ein klein vnglück ist ein warnung vor grosse.Lehmann, 829, 2.

78 Ein Unglück beut dem andern die Hand.Kritzinger, 434a.

Lat.: Finis alterius mali gradus est futuri. (Seybold, 133.)

Schwed.: Den ena olyckan räcker den andra handen. (Törning, 23.)

79 Ein Unglück brütet das andere aus.Parömiakon, 1817.

80 Ein Unglück, das den Beutel (die Tasche) trifft, ist nicht das grösste.

Böhm.: Ne to jest neštĕstí, které peníze zasáhlo; ale neštĕstí to jest, které se nemá čeho ujíti. (Čelakovsky, 177.)

81 Ein Unglück gebiert das andere.

Schwed.: Ond föder ond. (Grubb, 629.)

82 Ein Unglück hockt auf dem andern.Lohrengel, I, 244.

83 Ein Unglück jagt das andere.Schiller's Fiesco.

84 Ein Unglück kommt nie zu gelegener Zeit.

85 Ein Unglück kommt selten allein.Luther, 425; Sailer, 214; Lohrengel, I, 244; Braun, I, 4666; Dove, 157 u. 616; Schmitz, 187, 59; für Waldeck: Curtze, 343, 372.

„Es wil kein vnglück sein allein.“ (Waldis, I, 85, 22.) „ ... Denn schau, Gertrud, die Leiden nahn nicht einzeln wie zerstreute Späher, wie in Geschwadern ziehen sie heran.“ (Shakespeare, Hamlet.) Ein tunesisches Sprichwort drückt denselben Gedanken so aus: Was die Heuschrecken übrig lassen, fressen die Vögel. (Globus, VIII.) Im Morgenlande sagt man sprichwörtlich, um den Gedanken auszudrücken: wenn jemand einmal unglücklich ist, so ist er es nach allen Seiten, entweder in der Familie oder im Geschäft: Das Unglück kommt entweder über das Kamel oder den Kameltreiber, oder den Eigner des Kamels. Auch die Chinesen haben diese Erfahrung gemacht. (Hlawatsch, 33.)

Mhd.: Ungeluk unde ungevellige dink nummer off selden alleyn sind. (Köthoff, Cronica, 209b.)

Böhm.: Jedno neštĕstí druhè stíhá. – Nehody řadem, chodívají. – Zřídka jedno neštĕstí samo přichazí. (Čelakovsky, 155.)

Dän.: Ulykken kommer ei een til byes. (Prov. dan., 520.)

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Frz.: Les malheurs et les plaisirs ne viennent jamais seuls. (Kritzinger, 434a.) – Un malheur amène son frère. (Masson, 345.) – Un malheur en amène un autre. (Gaal, 1574; Lendroy, 901.)

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Ill.: Rêdko jedna sama nesrĕca dodje. – Svaka tuga samodruga. (Čelakovsky, 155.)

It.: Le disgrazie sono come i starnuti, di raro ne vien un solo. – Le sciagure, e le allegrezze non vengono mai sole. (Kritzinger, 434a.) – Ogni male vuol gionta. (Pazzaglia, 100, 3 u. 207, 8.) – Un male è spesso la vigilia d'un altro. (Pazzaglia, 207, 7.) – Un malanno non vien mai solo. (Gaal, 1574.) – Una disgrazia per lo più non vien mai solo. (Pazzaglia, 100, 2; Masson, 345.)

Kroat.: Nesreca je dujo repa. – Nevolja redom ide. (Čelakovsky, 155.)

Lat.: Alio relinquente fluctu, alius excipit. – Dampuum solivagum non swevit visere pagum. (Reuterdahl, 196.) – Fortuna abesse nulli contenta est semel. (Publ. Syr.) (Binder I, 585; II, 1190; Philippi, I, 162.) – Nil adeo fortuna gravis miserabile fecit, ut minuant nulla gaudia parte malum. (Ovid.) (Binder II, 2086.) – Nulla calamitas sola. (Gaal, 1574; Faselius, 37; Frob., 492; Philippi, [Spaltenumbruch] II, 50; Novarin, 478; Binder II, 2277; Schonheim, N, 34; Seybold, 387.) – Nullum infortunium venit solum. (Binder II, 2277; Weber, I, 28.)

Poln.: Nigdy jedna bieda (nędza) niedokuczy. (Čelakovsky, 155.)

Schwed.: Aldrig någon olycka; att ej lycka är med. (Wensell, 6.) – Ey kombir skadhi een til by. (Reuterdahl, 196.) – Ingen olycka enkia. (Törning, 39.)

Slow.: Jedna nĕvola mnoho jiných prinášá. (Čelakovsky, 155.)

Span.: Bien vengas mal si vienes solo. (Cervantes, Don Quixote.)

Ung.: Egyik nyomorúság ott érí a' masikát. (Gaal, 1513.)

86 Ein Unglück kommt selten allein, sagte die Frau, gestern stirbt mir der Mann, heut' zerbricht mir die Pfann'.

Dän.: I gaar døde min bonde, i deg tabte jeg min naal. (Prov. dan., 80.)

87 Ein Unglück öffnet dem andern die Thür.Winckler, II, 47.

Lat.: Cut cito mutaris, nobis cum quando jocatis? – Si non mutater, tunc non fortuna voceter. (Chaos, 279.)

88 Ein Unglück stösst das andere mit den Hörnern (d. h.: folgt rasch aufs andere). (Lit.)

89 Ein Unglück tritt dem andern auf die Fersen.Eiselein, 611; Simrock, 10672; Braun, I, 4669.

Frz.: Un abyme appelle un autre abyme. – Un mal et un cordelier rarement seuls en un sentier. – Un malheur n'arrive guères sans l'autre. (Masson, 345; Kritzinger, 431a.)

90 Ein Unglück und ein Mönch sind selten allein.

Frz.: Un mal et un cordelier rarement seul pur sentier. (Leroux, I, 6.)

91 Ein Unglück zieht das andere nach sich.

Frz.: Un abîme attire l'autre.

It.: Sventura tien dietro a sventura. – Una disgrazia tira l'altra.

92 Ein Ynglück bringt das andere auf dem Rücken.Petri, II, 541; Sailer, 213.

„ ... Wie man im gemeinen Sprichwort zu sagen pflegt, dass selten ein Unglück allein komme, sondern trage je eins das ander auff dem Rücken mit sich. “ (Gottfrid, 1095b.) – „Bei mir traf wol das Sprichwort ein: Es kommt kein Unglück ganz allein.“ (Witzfunken, Vb, 28.)

Dän.: Den ene ulykke bær en anden paa ryggen. (Prov. dan., 565.)

Engl.: One misfortune comes on the neck of another.

Lat.: Aliud ex alio malum. (Terenz.) (Binder II, 129; Froberg, 19; Philippi, I, 20; Seybold, 19.) – Finis unius mali est parasceve alterius.

Poln.: Nigdy na jednym nieszčzęśčiu nie stanie. (Lompa, 25.)

93 Ein vnglück folget immer auffs ander.

„Wie man sagt: Finis vnius mali gradus est futuri.“ (Franck, Zeytbuch, CCCXLIIIIb.)

Lat.: Mala malis succedunt. (Seybold, 293.)

94 Ein vnglück führt das ander am reyen.Lehmann, 832, 51; Henisch, 1667, 3.

95 Ein vnglück, kein vnglück.Petri, II, 233; Henisch, 1667, 4; Sailer, 112; Simrock, 10678.

96 Ein vnglück sucht das ander.Petri, II, 233.

97 Einem Unglück kann man nicht bass entlaufen, denn man ergebe sich darein.

Lat.: Fortuna omnis susperanda ferendo est. (Philippi, I, 162.)

98 Eines andern Unglück ist nur ein Traum.

Lat.: Alterius poenis fit castigatio lenis. (Sutor, 99.)

99 Eines jeden Unglück schickt sich am besten auf seinem Rück'.Binder III, 3797.

100 Eines Unglück ist dess andern glück.Lehmann, 832, 51; Dove, 202.

In Frankreich heisst es im Sprichwort: Das Unglück der Brabanter und Flamänder war das Glück der Holländer und Seeländer.

Böhm.: Dokud jednomu se nesetmí, nemůz druhému svílati. (Čelakovsky, 156.)

Holl.: Door des eenen ongeluk komt een ander uit den druk. (Harrebomée, II, 136a.)

101 Eines Unglücks End und Ausgang ist des andern Anfang.Gerlach, 133.

102 Eines vnglücks end ist offt ein staffel zum newen.Lehmann, 831, 31.

103 Ek hew emmer Onglück, säd' de rîke Bûr, as he sik den Stromp verkehrt antog. (Danzig.) – Hoefer, 136; Frischbier, 64.

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[[721]/0727] 69 Der wol vnglück leiden kan, der kan auch gut tag wol tragen. – Franck, I, 69a; Eyering, I, 577; Henisch, 1666, 44; Sutor, 277. 70 Des einen vnglücks aussgang ist dess andern anfang. – Henisch, 1666, 46; Petri, II, 117. 71 Die mit vnglück schwanger seyn, gebären mühe. – Henisch, 1666, 51; Petri, II, 134. 72 Du bedarfst nicht nach vnglück schicken. – Hauer, Miij. 73 Eh ein Unglück käm allein, schlüg sich eh ein Hauff darein. – Gerlach, 28. 74 Eigenes Unglück misst man nach Centnern, fremdes nach Pfunden. Die Russen: Das eigene Unglück misst man nach Werschecken, das fremde nach Wersten. 75 Ein jeder denckt, sein vnglück sei das grösste. – Henisch, 1666, 62. 76 Ein jeder helt sein vnglück heimlich, so lang er kann. – Petri, II, 200. 77 Ein klein vnglück ist ein warnung vor grosse. – Lehmann, 829, 2. 78 Ein Unglück beut dem andern die Hand. – Kritzinger, 434a. Lat.: Finis alterius mali gradus est futuri. (Seybold, 133.) Schwed.: Den ena olyckan räcker den andra handen. (Törning, 23.) 79 Ein Unglück brütet das andere aus. – Parömiakon, 1817. 80 Ein Unglück, das den Beutel (die Tasche) trifft, ist nicht das grösste. Böhm.: Ne to jest neštĕstí, které peníze zasáhlo; ale neštĕstí to jest, které se nemá čeho ujíti. (Čelakovsky, 177.) 81 Ein Unglück gebiert das andere. Schwed.: Ond föder ond. (Grubb, 629.) 82 Ein Unglück hockt auf dem andern. – Lohrengel, I, 244. 83 Ein Unglück jagt das andere. – Schiller's Fiesco. 84 Ein Unglück kommt nie zu gelegener Zeit. 85 Ein Unglück kommt selten allein. – Luther, 425; Sailer, 214; Lohrengel, I, 244; Braun, I, 4666; Dove, 157 u. 616; Schmitz, 187, 59; für Waldeck: Curtze, 343, 372. „Es wil kein vnglück sein allein.“ (Waldis, I, 85, 22.) „ ... Denn schau, Gertrud, die Leiden nahn nicht einzeln wie zerstreute Späher, wie in Geschwadern ziehen sie heran.“ (Shakespeare, Hamlet.) Ein tunesisches Sprichwort drückt denselben Gedanken so aus: Was die Heuschrecken übrig lassen, fressen die Vögel. (Globus, VIII.) Im Morgenlande sagt man sprichwörtlich, um den Gedanken auszudrücken: wenn jemand einmal unglücklich ist, so ist er es nach allen Seiten, entweder in der Familie oder im Geschäft: Das Unglück kommt entweder über das Kamel oder den Kameltreiber, oder den Eigner des Kamels. Auch die Chinesen haben diese Erfahrung gemacht. (Hlawatsch, 33.) Mhd.: Ungeluk unde ungevellige dink nummer off selden alleyn sind. (Köthoff, Cronica, 209b.) Böhm.: Jedno neštĕstí druhè stíhá. – Nehody řadem, chodívají. – Zřídka jedno neštĕstí samo přichazí. (Čelakovsky, 155.) Dän.: Ulykken kommer ei een til byes. (Prov. dan., 520.) Engl.: An evil chance seldom comes alone. (Gaal, 1575; Masson, 345.) Frz.: Les malheurs et les plaisirs ne viennent jamais seuls. (Kritzinger, 434a.) – Un malheur amène son frère. (Masson, 345.) – Un malheur en amène un autre. (Gaal, 1574; Lendroy, 901.) Holl.: Een ongeluk heeft ligt een broêrtje of een susje. – Een ongeluk komt zelden alleen. (Harrebomée, II, 136b.) Ill.: Rêdko jedna sama nesrĕca dodje. – Svaka tuga samodruga. (Čelakovsky, 155.) It.: Le disgrazie sono come i starnuti, di raro ne vien un solo. – Le sciagure, e le allegrezze non vengono mai sole. (Kritzinger, 434a.) – Ogni male vuol gionta. (Pazzaglia, 100, 3 u. 207, 8.) – Un male è spesso la vigilia d'un altro. (Pazzaglia, 207, 7.) – Un malanno non vien mai solo. (Gaal, 1574.) – Una disgrazia per lo più non vien mai solo. (Pazzaglia, 100, 2; Masson, 345.) Kroat.: Nesreca je dujo repa. – Nevolja redom ide. (Čelakovsky, 155.) Lat.: Alio relinquente fluctu, alius excipit. – Dampuum solivagum non swevit visere pagum. (Reuterdahl, 196.) – Fortuna abesse nulli contenta est semel. (Publ. Syr.) (Binder I, 585; II, 1190; Philippi, I, 162.) – Nil adeo fortuna gravis miserabile fecit, ut minuant nulla gaudia parte malum. (Ovid.) (Binder II, 2086.) – Nulla calamitas sola. (Gaal, 1574; Faselius, 37; Frob., 492; Philippi, II, 50; Novarin, 478; Binder II, 2277; Schonheim, N, 34; Seybold, 387.) – Nullum infortunium venit solum. (Binder II, 2277; Weber, I, 28.) Poln.: Nigdy jedna bieda (nędza) niedokuczy. (Čelakovsky, 155.) Schwed.: Aldrig någon olycka; att ej lycka är med. (Wensell, 6.) – Ey kombir skadhi een til by. (Reuterdahl, 196.) – Ingen olycka enkia. (Törning, 39.) Slow.: Jedna nĕvola mnoho jiných prinášá. (Čelakovsky, 155.) Span.: Bien vengas mal si vienes solo. (Cervantes, Don Quixote.) Ung.: Egyik nyomorúság ott érí a' masikát. (Gaal, 1513.) 86 Ein Unglück kommt selten allein, sagte die Frau, gestern stirbt mir der Mann, heut' zerbricht mir die Pfann'. Dän.: I gaar døde min bonde, i deg tabte jeg min naal. (Prov. dan., 80.) 87 Ein Unglück öffnet dem andern die Thür. – Winckler, II, 47. Lat.: Cut cito mutaris, nobis cum quando jocatis? – Si non mutater, tunc non fortuna voceter. (Chaos, 279.) 88 Ein Unglück stösst das andere mit den Hörnern (d. h.: folgt rasch aufs andere). (Lit.) 89 Ein Unglück tritt dem andern auf die Fersen. – Eiselein, 611; Simrock, 10672; Braun, I, 4669. Frz.: Un abyme appelle un autre abyme. – Un mal et un cordelier rarement seuls en un sentier. – Un malheur n'arrive guères sans l'autre. (Masson, 345; Kritzinger, 431a.) 90 Ein Unglück und ein Mönch sind selten allein. Frz.: Un mal et un cordelier rarement seul pur sentier. (Leroux, I, 6.) 91 Ein Unglück zieht das andere nach sich. Frz.: Un abîme attire l'autre. It.: Sventura tien dietro a sventura. – Una disgrazia tira l'altra. 92 Ein Ynglück bringt das andere auf dem Rücken. – Petri, II, 541; Sailer, 213. „ ... Wie man im gemeinen Sprichwort zu sagen pflegt, dass selten ein Unglück allein komme, sondern trage je eins das ander auff dem Rücken mit sich. “ (Gottfrid, 1095b.) – „Bei mir traf wol das Sprichwort ein: Es kommt kein Unglück ganz allein.“ (Witzfunken, Vb, 28.) Dän.: Den ene ulykke bær en anden paa ryggen. (Prov. dan., 565.) Engl.: One misfortune comes on the neck of another. Lat.: Aliud ex alio malum. (Terenz.) (Binder II, 129; Froberg, 19; Philippi, I, 20; Seybold, 19.) – Finis unius mali est parasceve alterius. Poln.: Nigdy na jednym nieszčzęśčiu nie stanie. (Lompa, 25.) 93 Ein vnglück folget immer auffs ander. „Wie man sagt: Finis vnius mali gradus est futuri.“ (Franck, Zeytbuch, CCCXLIIIIb.) Lat.: Mala malis succedunt. (Seybold, 293.) 94 Ein vnglück führt das ander am reyen. – Lehmann, 832, 51; Henisch, 1667, 3. 95 Ein vnglück, kein vnglück. – Petri, II, 233; Henisch, 1667, 4; Sailer, 112; Simrock, 10678. 96 Ein vnglück sucht das ander. – Petri, II, 233. 97 Einem Unglück kann man nicht bass entlaufen, denn man ergebe sich darein. Lat.: Fortuna omnis susperanda ferendo est. (Philippi, I, 162.) 98 Eines andern Unglück ist nur ein Traum. Lat.: Alterius poenis fit castigatio lenis. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [721]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/727>, abgerufen am 15.05.2024.