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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 83 Ein grosser wind ist selten gelegen, er bracht zuletzt ein grossen regen.

Lat.: Raro cadit uentus nisi cum pluuia uiolentus. (Loci comm., 193.)

84 Ein guter Wind ist dem Doctor funfzehn Kreuzer Schaden. - Binder III, 4071.

85 Ein guter Wind weht nicht lange.

It.: Non dura sempre il vento in poppa. (Pazzaglia, 397, 5.)

86 Ein sanfter Wind biegt die Aeste, ein Sturm zerbricht sie. - Parömiakon, 1526.

87 Ein schwacher Wind hilft dem Feuer, ein starker bläst es aus. - Altmann VI, 432.

88 Ein starker Wind und ein altes Weib sind nie umsonst gegangen.

Frz. Schweiz: Grosch' oura et ville fena n'an djiame crei porin. (Schweiz, II, 120, 12.)

89 Ein Wind, der von Ostern bis Pfingsten regiert, im ganzen Jahr sich wenig verliert. (Herford.) - Böbel, 62.

90 Erhebt sich ein Wind in der dritten Nacht, auff grosse Pest man habe acht. - Lins.

91 Es bläset nicht immer der nämliche Wind.

92 Es gehört nicht viel Wind dazu, einen Dudelsack aufzublasen.

Böhm.: Dechu malo, a dudy velike. (Celakovsky, 502.)

93 Es geht viel Wind in eine Florhaube.

Holl.: Daar gaat veel wind in eene huck. (Harrebomee, II, 469b.)

94 Es gohd nit eisder ei Wind. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 65.

95 Es ist ein böser Wind, bei dem man weder segeln noch vor Anker liegen kann.

96 Es ist ein böser Wind, der keinem dienlich ist. - Winckler, XIX, 80.

Engl.: It is an ill wind blows nobody profit. (Gaal, 1583; Bohn II, 142.)

Frz.: A quelque chose malheur est bon. (Bohn II, 142.)

97 Es ist kein Wind so bös (schlimm), der nicht Einem etwas Gutes (Vortheil) brächte. - Sprichwörtergarten, 196.

Was für einige ein Uebel ist, wird für andere ein Gut.

Holl.: De wind is nooit zoo slecht, of hij brengt iemand voordeel aan. (Harrebomee, II, 470a.)

98 Es ist keinem windt noch wetter zu trawen, es sehe so freundtlich, als es wolle. - Lehmann, 719, 20; Petri, II, 839.

99 Es leben viele vom Winde, die keine (Wind-) Mühle haben. - Binder III, 4074.

100 Es stiebet einem manch sawer Wind in der Welt vnter das angesicht. - Mathesy, Postilla, CLXVIIb.

101 Es wehet nit alzeit ein wind. - Franck, II, 104a; Gruter, I, 39; Lehmann, 175, 14; 808, 1; Petri, II, 303; Henisch, 837, 58; Masson, 347; Simrock, 11650; Körte, 6859.

Böhm.: Ne jeden vitr vzdycky veje. (Celakovsky, 157.)

Dän.: Det blaeser ei altid een vind. (Prov. dan., 153.)

Holl.: Het waait niet altijd eenen wind. (Harrebomee, II, 460b.)

Lat.: Omnium rerum vicissitudo est. (Terenz.) (Philippi, II, 73.) - Ruina ruinam trahit. (Sutor, 1002.)

102 Es weht nicht allzeit ein günstiger Wind.

Holl.: Het is niet altijd een gunstige wind. (Harrebomee, II, 470b.)

103 Fehlt's an Wind, so greif' zum Ruder. - Eiselein, 643; Simrock, 11648.

104 Gegen den Wind kann man nicht pausten (blasen). - Frischbier, 4055.

Poln.: Przeciw wiatra tradno dmuchac. (Frischbier, 4325.)

105 Gegen Wind und Strom ist schwer zu segeln.

106 Grosse Winde, grosse Kriege. - Simrock, 11654.

107 Grosser Wind bringt oft nur kleinen Regen. - Simrock, 11652; Körte, 6860; Körte2, 8587.

Mhd.: Sich hebet manec grozer wint des regene doch vil kleine sint. (Freidank.) - Sich hebet manig grozer wint des regne doch vil kleine sint nach grozem donre dik beschicht, daz man gar kleinez wetter sicht. (Boner.) (Zingerle, 175.)

108 Grosser Wind ist selten ohne Regen. - Simrock, 11653.

[Spaltenumbruch] 109 Grosser Wind ohne Regen ist selten gelegen. - Lehmann, II, 568, 70; Petri, II, 520.

Frz.: Apres vent pluye vient. (Leroux, I, 75.)

Lat.: Raro cadit ventus, nisi cur pluvia violentus.

110 Grosser Wind und starker Regen, ist mir offtermals entgegen; ich duck mich, lass vorüber gan, das Wetter will sein Fortgang han. - Gerlach, I, 17.

111 Guter Wind, gut Fahrwasser.

Holl.: Goede wind, goed tij. (Harrebomee, II, 470a.)

112 Guter Wind, gute Fahrt.

Schwed.: God wind gjer skeppet fahrt. (Grubb, 840.)

113 Heulende Winde, ächzende Tannen. - Altmann V, 85.

114 Hier ist Wind, sagte Hans, und blies in die Segel.

Holl.: Het is altemal wind, zei Fop, en heij blijs in het zeil. (Harrebomee, II, 470a.)

115 Hinter dem Winde schifft der Kluge.

116 Je grösser des Windes Wuth, je fester muss man halten den Hut.

117 Je mehr der Wind geht, je mehr klappern die Mühlen.

118 Je nach dem Winde dreht sich die Fahne.

119 Je stärker der Wind, je grösser die Wellen.

120 Jeder fängt den Wind in seinem Segel.

Sucht das von der Gelegenheit Gebotene zu seinem Vortheil auszubeuten.

121 Jeder Wind hat seinen Gegenwind.

Holl.: Alle winden hebben hunne keer- (of: weer-) winden. (Harrebomee, II, 469b.)

122 Kommen die Wind aus Süd' oder Westen, so gehen die Fische aus ihren Nesten. (Euskirchen.) - Böbel, 125.

123 Mag der Wind blasen, wie er will, Ostern kommt vor End' April (kommt zur rechten Zeit).

Böhm.: Duj vetre nebo neduj; Velkonoc prede dvermi, a ne Vanoce. (Celakovsky, 446.)

124 Man hört den Wind wol sausen, aber woher er kommt, weiss man nicht. - Eyering, I, 423; II, 605.

125 Man kann dem Winde nicht vor sein. - Eiselein, 644.

126 Man kann den Wind nicht in Netzen fangen.

It.: Non si puo prender il vento con le reti. (Pazzaglia, 397, 1.)

127 Man kann von zwei Winden gefasst werden, aber nur einer treibt. - Altmann VI, 427.

128 Man muss den (guten) Wind benutzen, wenn er weht.

Die Holländer sagen mit Bezug auf ihre vielen Windmühlen: Man muss den guten Wind nicht (unbenutzt) über das Haupt hin wehen lassen.

Holl.: Men moet den wind gebruiken, terwijl men ze heeft. (Harrebomee, II, 472a.)

129 Man muss den Wind nützen, wenn er in die Segel bläst.

Schwed.: Nyttia vinden, dn west intet huru länge han bläs. (Grubb, 573.)

130 Man muss den Wind über die Häuser wehen lassen.

Frz.: Il faut laisser courir le vent par-dessus les tuiles. - On ne peut pas empecher le vent de venter. (Kritzinger, 706b u. 707b.)

131 Man muss immer wissen, wo der Wind herkommt.

It.: Pazza e, chi non sa da che parte vien il vento. (Pazzaglia, 397, 3.)

132 Man muss nicht gegen den Wind pissen.

133 Mit dem Winde macht Gott die Bäwme fruchtbar, wenn sie sich in den zwölff Nächten ramlen. - Mathesy, 369a.

134 Mit gutem Winde ist gut segeln (schiffen). - Petri, II, 477.

Lat.: Velis secundis bene navigandum.

135 Mit Wind handeln gebürt Herren vnd nicht Krämern. - Lehmann, 931, 48.

136 Nach dem Winde schaut der Schiffer, auch wenn er auf dem Lande. - Altmann, VI, 499.

137 Nach dem Winde stellt man die Segel.

Die Mittel zur Erreichung eines Zweckes müssen sich nach den Umständen richten.

It.: Conviene navigar secondo il vento. (Biber.)

[Spaltenumbruch] 83 Ein grosser wind ist selten gelegen, er bracht zuletzt ein grossen regen.

Lat.: Raro cadit uentus nisi cum pluuia uiolentus. (Loci comm., 193.)

84 Ein guter Wind ist dem Doctor funfzehn Kreuzer Schaden.Binder III, 4071.

85 Ein guter Wind weht nicht lange.

It.: Non dura sempre il vento in poppa. (Pazzaglia, 397, 5.)

86 Ein sanfter Wind biegt die Aeste, ein Sturm zerbricht sie.Parömiakon, 1526.

87 Ein schwacher Wind hilft dem Feuer, ein starker bläst es aus.Altmann VI, 432.

88 Ein starker Wind und ein altes Weib sind nie umsonst gegangen.

Frz. Schweiz: Grosch' oura et ville féna n'an djiamé crei porin. (Schweiz, II, 120, 12.)

89 Ein Wind, der von Ostern bis Pfingsten regiert, im ganzen Jahr sich wenig verliert. (Herford.) – Böbel, 62.

90 Erhebt sich ein Wind in der dritten Nacht, auff grosse Pest man habe acht.Lins.

91 Es bläset nicht immer der nämliche Wind.

92 Es gehört nicht viel Wind dazu, einen Dudelsack aufzublasen.

Böhm.: Dechu málo, a dudy veliké. (Čelakovsky, 502.)

93 Es geht viel Wind in eine Florhaube.

Holl.: Daar gaat veel wind in eene huck. (Harrebomée, II, 469b.)

94 Es gohd nit eisder ei Wind. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 65.

95 Es ist ein böser Wind, bei dem man weder segeln noch vor Anker liegen kann.

96 Es ist ein böser Wind, der keinem dienlich ist.Winckler, XIX, 80.

Engl.: It is an ill wind blows nobody profit. (Gaal, 1583; Bohn II, 142.)

Frz.: A quelque chose malheur est bon. (Bohn II, 142.)

97 Es ist kein Wind so bös (schlimm), der nicht Einem etwas Gutes (Vortheil) brächte.Sprichwörtergarten, 196.

Was für einige ein Uebel ist, wird für andere ein Gut.

Holl.: De wind is nooit zoo slecht, of hij brengt iemand voordeel aan. (Harrebomée, II, 470a.)

98 Es ist keinem windt noch wetter zu trawen, es sehe so freundtlich, als es wolle.Lehmann, 719, 20; Petri, II, 839.

99 Es leben viele vom Winde, die keine (Wind-) Mühle haben.Binder III, 4074.

100 Es stiebet einem manch sawer Wind in der Welt vnter das angesicht.Mathesy, Postilla, CLXVIIb.

101 Es wehet nit alzeit ein wind.Franck, II, 104a; Gruter, I, 39; Lehmann, 175, 14; 808, 1; Petri, II, 303; Henisch, 837, 58; Masson, 347; Simrock, 11650; Körte, 6859.

Böhm.: Ne jeden vítr vždycky vĕje. (Čelakovsky, 157.)

Dän.: Det blaeser ei altid een vind. (Prov. dan., 153.)

Holl.: Het waait niet altijd eenen wind. (Harrebomée, II, 460b.)

Lat.: Omnium rerum vicissitudo est. (Terenz.) (Philippi, II, 73.) – Ruina ruinam trahit. (Sutor, 1002.)

102 Es weht nicht allzeit ein günstiger Wind.

Holl.: Het is niet altijd een gunstige wind. (Harrebomée, II, 470b.)

103 Fehlt's an Wind, so greif' zum Ruder.Eiselein, 643; Simrock, 11648.

104 Gegen den Wind kann man nicht pûsten (blasen).Frischbier, 4055.

Poln.: Przeciw wiatra tradno dmuchać. (Frischbier, 4325.)

105 Gegen Wind und Strom ist schwer zu segeln.

106 Grosse Winde, grosse Kriege.Simrock, 11654.

107 Grosser Wind bringt oft nur kleinen Regen.Simrock, 11652; Körte, 6860; Körte2, 8587.

Mhd.: Sich hebet manec grôzer wint des regene doch vil kleine sint. (Freidank.) – Sich hebet manig grôzer wint des regne doch vil kleine sint nâch grôzem donre dik beschicht, daz man gar kleinez wetter sicht. (Boner.) (Zingerle, 175.)

108 Grosser Wind ist selten ohne Regen.Simrock, 11653.

[Spaltenumbruch] 109 Grosser Wind ohne Regen ist selten gelegen.Lehmann, II, 568, 70; Petri, II, 520.

Frz.: Après vent pluye vient. (Leroux, I, 75.)

Lat.: Raro cadit ventus, nisi cur pluvia violentus.

110 Grosser Wind und starker Regen, ist mir offtermals entgegen; ich duck mich, lass vorüber gan, das Wetter will sein Fortgang han.Gerlach, I, 17.

111 Guter Wind, gut Fahrwasser.

Holl.: Goede wind, goed tij. (Harrebomée, II, 470a.)

112 Guter Wind, gute Fahrt.

Schwed.: God wind gjer skeppet fahrt. (Grubb, 840.)

113 Heulende Winde, ächzende Tannen.Altmann V, 85.

114 Hier ist Wind, sagte Hans, und blies in die Segel.

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115 Hinter dem Winde schifft der Kluge.

116 Je grösser des Windes Wuth, je fester muss man halten den Hut.

117 Je mehr der Wind geht, je mehr klappern die Mühlen.

118 Je nach dem Winde dreht sich die Fahne.

119 Je stärker der Wind, je grösser die Wellen.

120 Jeder fängt den Wind in seinem Segel.

Sucht das von der Gelegenheit Gebotene zu seinem Vortheil auszubeuten.

121 Jeder Wind hat seinen Gegenwind.

Holl.: Alle winden hebben hunne keer- (of: weêr-) winden. (Harrebomée, II, 469b.)

122 Kommen die Wind aus Süd' oder Westen, so gehen die Fische aus ihren Nesten. (Euskirchen.) – Böbel, 125.

123 Mag der Wind blasen, wie er will, Ostern kommt vor End' April (kommt zur rechten Zeit).

Böhm.: Duj vĕtře nebo neduj; Velkonoc přede dveřmi, a ne Vánoce. (Čelakovsky, 446.)

124 Man hört den Wind wol sausen, aber woher er kommt, weiss man nicht.Eyering, I, 423; II, 605.

125 Man kann dem Winde nicht vor sein.Eiselein, 644.

126 Man kann den Wind nicht in Netzen fangen.

It.: Non si può prender il vento con le reti. (Pazzaglia, 397, 1.)

127 Man kann von zwei Winden gefasst werden, aber nur einer treibt.Altmann VI, 427.

128 Man muss den (guten) Wind benutzen, wenn er weht.

Die Holländer sagen mit Bezug auf ihre vielen Windmühlen: Man muss den guten Wind nicht (unbenutzt) über das Haupt hin wehen lassen.

Holl.: Men moet den wind gebruiken, terwijl men ze heeft. (Harrebomée, II, 472a.)

129 Man muss den Wind nützen, wenn er in die Segel bläst.

Schwed.: Nyttia vinden, dn west intet huru länge han bläs. (Grubb, 573.)

130 Man muss den Wind über die Häuser wehen lassen.

Frz.: Il faut laisser courir le vent par-dessus les tuiles. – On ne peut pas empêcher le vent de venter. (Kritzinger, 706b u. 707b.)

131 Man muss immer wissen, wo der Wind herkommt.

It.: Pazza è, chi non sa da che parte vien il vento. (Pazzaglia, 397, 3.)

132 Man muss nicht gegen den Wind pissen.

133 Mit dem Winde macht Gott die Bäwme fruchtbar, wenn sie sich in den zwölff Nächten ramlen.Mathesy, 369a.

134 Mit gutem Winde ist gut segeln (schiffen).Petri, II, 477.

Lat.: Velis secundis bene navigandum.

135 Mit Wind handeln gebürt Herren vnd nicht Krämern.Lehmann, 931, 48.

136 Nach dem Winde schaut der Schiffer, auch wenn er auf dem Lande.Altmann, VI, 499.

137 Nach dem Winde stellt man die Segel.

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[[126]/0138] 83 Ein grosser wind ist selten gelegen, er bracht zuletzt ein grossen regen. Lat.: Raro cadit uentus nisi cum pluuia uiolentus. (Loci comm., 193.) 84 Ein guter Wind ist dem Doctor funfzehn Kreuzer Schaden. – Binder III, 4071. 85 Ein guter Wind weht nicht lange. It.: Non dura sempre il vento in poppa. (Pazzaglia, 397, 5.) 86 Ein sanfter Wind biegt die Aeste, ein Sturm zerbricht sie. – Parömiakon, 1526. 87 Ein schwacher Wind hilft dem Feuer, ein starker bläst es aus. – Altmann VI, 432. 88 Ein starker Wind und ein altes Weib sind nie umsonst gegangen. Frz. Schweiz: Grosch' oura et ville féna n'an djiamé crei porin. (Schweiz, II, 120, 12.) 89 Ein Wind, der von Ostern bis Pfingsten regiert, im ganzen Jahr sich wenig verliert. (Herford.) – Böbel, 62. 90 Erhebt sich ein Wind in der dritten Nacht, auff grosse Pest man habe acht. – Lins. 91 Es bläset nicht immer der nämliche Wind. 92 Es gehört nicht viel Wind dazu, einen Dudelsack aufzublasen. Böhm.: Dechu málo, a dudy veliké. (Čelakovsky, 502.) 93 Es geht viel Wind in eine Florhaube. Holl.: Daar gaat veel wind in eene huck. (Harrebomée, II, 469b.) 94 Es gohd nit eisder ei Wind. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 65. 95 Es ist ein böser Wind, bei dem man weder segeln noch vor Anker liegen kann. 96 Es ist ein böser Wind, der keinem dienlich ist. – Winckler, XIX, 80. Engl.: It is an ill wind blows nobody profit. (Gaal, 1583; Bohn II, 142.) Frz.: A quelque chose malheur est bon. (Bohn II, 142.) 97 Es ist kein Wind so bös (schlimm), der nicht Einem etwas Gutes (Vortheil) brächte. – Sprichwörtergarten, 196. Was für einige ein Uebel ist, wird für andere ein Gut. Holl.: De wind is nooit zoo slecht, of hij brengt iemand voordeel aan. (Harrebomée, II, 470a.) 98 Es ist keinem windt noch wetter zu trawen, es sehe so freundtlich, als es wolle. – Lehmann, 719, 20; Petri, II, 839. 99 Es leben viele vom Winde, die keine (Wind-) Mühle haben. – Binder III, 4074. 100 Es stiebet einem manch sawer Wind in der Welt vnter das angesicht. – Mathesy, Postilla, CLXVIIb. 101 Es wehet nit alzeit ein wind. – Franck, II, 104a; Gruter, I, 39; Lehmann, 175, 14; 808, 1; Petri, II, 303; Henisch, 837, 58; Masson, 347; Simrock, 11650; Körte, 6859. Böhm.: Ne jeden vítr vždycky vĕje. (Čelakovsky, 157.) Dän.: Det blaeser ei altid een vind. (Prov. dan., 153.) Holl.: Het waait niet altijd eenen wind. (Harrebomée, II, 460b.) Lat.: Omnium rerum vicissitudo est. (Terenz.) (Philippi, II, 73.) – Ruina ruinam trahit. (Sutor, 1002.) 102 Es weht nicht allzeit ein günstiger Wind. Holl.: Het is niet altijd een gunstige wind. (Harrebomée, II, 470b.) 103 Fehlt's an Wind, so greif' zum Ruder. – Eiselein, 643; Simrock, 11648. 104 Gegen den Wind kann man nicht pûsten (blasen). – Frischbier, 4055. Poln.: Przeciw wiatra tradno dmuchać. (Frischbier, 4325.) 105 Gegen Wind und Strom ist schwer zu segeln. 106 Grosse Winde, grosse Kriege. – Simrock, 11654. 107 Grosser Wind bringt oft nur kleinen Regen. – Simrock, 11652; Körte, 6860; Körte2, 8587. Mhd.: Sich hebet manec grôzer wint des regene doch vil kleine sint. (Freidank.) – Sich hebet manig grôzer wint des regne doch vil kleine sint nâch grôzem donre dik beschicht, daz man gar kleinez wetter sicht. (Boner.) (Zingerle, 175.) 108 Grosser Wind ist selten ohne Regen. – Simrock, 11653. 109 Grosser Wind ohne Regen ist selten gelegen. – Lehmann, II, 568, 70; Petri, II, 520. Frz.: Après vent pluye vient. (Leroux, I, 75.) Lat.: Raro cadit ventus, nisi cur pluvia violentus. 110 Grosser Wind und starker Regen, ist mir offtermals entgegen; ich duck mich, lass vorüber gan, das Wetter will sein Fortgang han. – Gerlach, I, 17. 111 Guter Wind, gut Fahrwasser. Holl.: Goede wind, goed tij. (Harrebomée, II, 470a.) 112 Guter Wind, gute Fahrt. Schwed.: God wind gjer skeppet fahrt. (Grubb, 840.) 113 Heulende Winde, ächzende Tannen. – Altmann V, 85. 114 Hier ist Wind, sagte Hans, und blies in die Segel. Holl.: Het is altemal wind, zei Fop, en hîj blijs in het zeil. (Harrebomée, II, 470a.) 115 Hinter dem Winde schifft der Kluge. 116 Je grösser des Windes Wuth, je fester muss man halten den Hut. 117 Je mehr der Wind geht, je mehr klappern die Mühlen. 118 Je nach dem Winde dreht sich die Fahne. 119 Je stärker der Wind, je grösser die Wellen. 120 Jeder fängt den Wind in seinem Segel. Sucht das von der Gelegenheit Gebotene zu seinem Vortheil auszubeuten. 121 Jeder Wind hat seinen Gegenwind. Holl.: Alle winden hebben hunne keer- (of: weêr-) winden. (Harrebomée, II, 469b.) 122 Kommen die Wind aus Süd' oder Westen, so gehen die Fische aus ihren Nesten. (Euskirchen.) – Böbel, 125. 123 Mag der Wind blasen, wie er will, Ostern kommt vor End' April (kommt zur rechten Zeit). Böhm.: Duj vĕtře nebo neduj; Velkonoc přede dveřmi, a ne Vánoce. (Čelakovsky, 446.) 124 Man hört den Wind wol sausen, aber woher er kommt, weiss man nicht. – Eyering, I, 423; II, 605. 125 Man kann dem Winde nicht vor sein. – Eiselein, 644. 126 Man kann den Wind nicht in Netzen fangen. It.: Non si può prender il vento con le reti. (Pazzaglia, 397, 1.) 127 Man kann von zwei Winden gefasst werden, aber nur einer treibt. – Altmann VI, 427. 128 Man muss den (guten) Wind benutzen, wenn er weht. Die Holländer sagen mit Bezug auf ihre vielen Windmühlen: Man muss den guten Wind nicht (unbenutzt) über das Haupt hin wehen lassen. Holl.: Men moet den wind gebruiken, terwijl men ze heeft. (Harrebomée, II, 472a.) 129 Man muss den Wind nützen, wenn er in die Segel bläst. Schwed.: Nyttia vinden, dn west intet huru länge han bläs. (Grubb, 573.) 130 Man muss den Wind über die Häuser wehen lassen. Frz.: Il faut laisser courir le vent par-dessus les tuiles. – On ne peut pas empêcher le vent de venter. (Kritzinger, 706b u. 707b.) 131 Man muss immer wissen, wo der Wind herkommt. It.: Pazza è, chi non sa da che parte vien il vento. (Pazzaglia, 397, 3.) 132 Man muss nicht gegen den Wind pissen. 133 Mit dem Winde macht Gott die Bäwme fruchtbar, wenn sie sich in den zwölff Nächten ramlen. – Mathesy, 369a. 134 Mit gutem Winde ist gut segeln (schiffen). – Petri, II, 477. Lat.: Velis secundis bene navigandum. 135 Mit Wind handeln gebürt Herren vnd nicht Krämern. – Lehmann, 931, 48. 136 Nach dem Winde schaut der Schiffer, auch wenn er auf dem Lande. – Altmann, VI, 499. 137 Nach dem Winde stellt man die Segel. Die Mittel zur Erreichung eines Zweckes müssen sich nach den Umständen richten. It.: Conviene navigar secondo il vento. (Biber.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [126]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/138>, abgerufen am 29.04.2024.