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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Mich etwas rum zu führen/
Doch da wird meine treu
Jn allen proben voller Schein
Wie feines gold und silber seyn.

II.
An eben dieselbe/ als er ihrer gunst versichert ward.
MEin mädgen ist mir gut!
Und ob sie gleich zu zeiten/
Absonderlich bey leuten/
Ein bißgen spröde thut;
So macht ihr wort-gezäncke
Mir gleichwohl einen muth/
Daß ich im hertzen dencke/
Mein mädgen ist mir gut.
2. Mein mädgen ist mir gut.
Manch jahr ist ja vergangen/
Seyt mein geneigt verlangen
Jn ihrer freundschafft ruht/
Wie solt ich dann nicht wissen
Jndem sie anders thut/
Wie weit ich könne schliessen/
Mein mädgen sey mir gut.
3. Mein mädgen ist mir gut!
Mein lassen und beginnen/
Das ihren zarten sinnen
Gar nichts zu wider thut/
Bewegt mir auch das hertze
Wie eine sanffte fluth/
Daß ich mit freuden schertze/
Mein mädgen ist mir gut.
4. Mein mädgen ist mir gut!
Sie macht ihr amts-gesichte
Vißweilen noch zu nichte/
Und rühret mir das blut
Durch
B 3

Mich etwas rum zu fuͤhren/
Doch da wird meine treu
Jn allen proben voller Schein
Wie feines gold und ſilber ſeyn.

II.
An eben dieſelbe/ als er ihrer gunſt verſichert ward.
MEin maͤdgen iſt mir gut!
Und ob ſie gleich zu zeiten/
Abſonderlich bey leuten/
Ein bißgen ſproͤde thut;
So macht ihr wort-gezaͤncke
Mir gleichwohl einen muth/
Daß ich im hertzen dencke/
Mein maͤdgen iſt mir gut.
2. Mein maͤdgen iſt mir gut.
Manch jahr iſt ja vergangen/
Seyt mein geneigt verlangen
Jn ihrer freundſchafft ruht/
Wie ſolt ich dann nicht wiſſen
Jndem ſie anders thut/
Wie weit ich koͤnne ſchlieſſen/
Mein maͤdgen ſey mir gut.
3. Mein maͤdgen iſt mir gut!
Mein laſſen und beginnen/
Das ihren zarten ſinnen
Gar nichts zu wider thut/
Bewegt mir auch das hertze
Wie eine ſanffte fluth/
Daß ich mit freuden ſchertze/
Mein maͤdgen iſt mir gut.
4. Mein maͤdgen iſt mir gut!
Sie macht ihr amts-geſichte
Vißweilen noch zu nichte/
Und ruͤhret mir das blut
Durch
B 3
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[0037] Mich etwas rum zu fuͤhren/ Doch da wird meine treu Jn allen proben voller Schein Wie feines gold und ſilber ſeyn. II. An eben dieſelbe/ als er ihrer gunſt verſichert ward. MEin maͤdgen iſt mir gut! Und ob ſie gleich zu zeiten/ Abſonderlich bey leuten/ Ein bißgen ſproͤde thut; So macht ihr wort-gezaͤncke Mir gleichwohl einen muth/ Daß ich im hertzen dencke/ Mein maͤdgen iſt mir gut. 2. Mein maͤdgen iſt mir gut. Manch jahr iſt ja vergangen/ Seyt mein geneigt verlangen Jn ihrer freundſchafft ruht/ Wie ſolt ich dann nicht wiſſen Jndem ſie anders thut/ Wie weit ich koͤnne ſchlieſſen/ Mein maͤdgen ſey mir gut. 3. Mein maͤdgen iſt mir gut! Mein laſſen und beginnen/ Das ihren zarten ſinnen Gar nichts zu wider thut/ Bewegt mir auch das hertze Wie eine ſanffte fluth/ Daß ich mit freuden ſchertze/ Mein maͤdgen iſt mir gut. 4. Mein maͤdgen iſt mir gut! Sie macht ihr amts-geſichte Vißweilen noch zu nichte/ Und ruͤhret mir das blut Durch B 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/37>, abgerufen am 28.04.2024.