Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

Bild:
<< vorherige Seite
drittes dutzent
5. Drum kommet ihr Gratien/ schwinget die lieder/
Durch die erfreute Linden-lufft/
Erfüllet die gassen biß Echo hinwieder
Mit ihrer holen stimme rufft:
Die selig verknüpfften die haben gesiegt/
Sie leben erfreulich/ und lieben vergnügt.
VIII.
An eben dieselbige.
GUte nacht ihr edlen beyde/
Lobt den Himmel der euch liebt/
Und die angenehmste freude/
Dieser nacht zu eigen gibt/
Lobt den Himmel und bedenckt/
Was er euch vor gnade schenckt.
2. Euer leben und gedeyen
Das bezeugt euch mehr als wol/
Daß sich manches haupt erfreuen/
Manches hertze trösten soll/
Diese freude kan allein
Nicht vor zwo personen seyn.
3. Die geliebten Eltern zwingen
Sich zu der verlangten ruh/
Doch die lieben hertzen bringen
Vor der lust kein auge zu/
Dann sie dencken allzugleich
Edles beyde nur an euch.
4. Sie erwarten mit verlangen
Die erwünschte tageszeit/
Euch empfindlich zu empfangen/
Als ein pfand das sich verneut/
Und die freundschafft in der that
Endlich recht verknüpffet hat.
5. Nun
drittes dutzent
5. Drum kom̃et ihr Gratien/ ſchwinget die lieder/
Durch die erfreute Linden-lufft/
Erfuͤllet die gaſſen biß Echo hinwieder
Mit ihrer holen ſtimme rufft:
Die ſelig verknuͤpfften die haben geſiegt/
Sie leben erfreulich/ und lieben vergnuͤgt.
VIII.
An eben dieſelbige.
GUte nacht ihr edlen beyde/
Lobt den Himmel der euch liebt/
Und die angenehmſte freude/
Dieſer nacht zu eigen gibt/
Lobt den Himmel und bedenckt/
Was er euch vor gnade ſchenckt.
2. Euer leben und gedeyen
Das bezeugt euch mehr als wol/
Daß ſich manches haupt erfreuen/
Manches hertze troͤſten ſoll/
Dieſe freude kan allein
Nicht vor zwo perſonen ſeyn.
3. Die geliebten Eltern zwingen
Sich zu der verlangten ruh/
Doch die lieben hertzen bringen
Vor der luſt kein auge zu/
Dann ſie dencken allzugleich
Edles beyde nur an euch.
4. Sie erwarten mit verlangen
Die erwuͤnſchte tageszeit/
Euch empfindlich zu empfangen/
Als ein pfand das ſich verneut/
Und die freundſchafft in der that
Endlich recht verknuͤpffet hat.
5. Nun
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0063" n="47"/>
            <fw place="top" type="header">drittes dutzent</fw><lb/>
            <lg n="5">
              <l>5. Drum kom&#x0303;et ihr Gratien/ &#x017F;chwinget die lieder/</l><lb/>
              <l>Durch die erfreute Linden-lufft/</l><lb/>
              <l>Erfu&#x0364;llet die ga&#x017F;&#x017F;en biß Echo hinwieder</l><lb/>
              <l>Mit ihrer holen &#x017F;timme rufft:</l><lb/>
              <l>Die &#x017F;elig verknu&#x0364;pfften die haben ge&#x017F;iegt/</l><lb/>
              <l>Sie leben erfreulich/ und lieben vergnu&#x0364;gt.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">VIII.</hi><lb/>
An eben die&#x017F;elbige.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">G</hi>Ute nacht ihr edlen beyde/</l><lb/>
              <l>Lobt den Himmel der euch liebt/</l><lb/>
              <l>Und die angenehm&#x017F;te freude/</l><lb/>
              <l>Die&#x017F;er nacht zu eigen gibt/</l><lb/>
              <l>Lobt den Himmel und bedenckt/</l><lb/>
              <l>Was er euch vor gnade &#x017F;chenckt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>2. Euer leben und gedeyen</l><lb/>
              <l>Das bezeugt euch mehr als wol/</l><lb/>
              <l>Daß &#x017F;ich manches haupt erfreuen/</l><lb/>
              <l>Manches hertze tro&#x0364;&#x017F;ten &#x017F;oll/</l><lb/>
              <l>Die&#x017F;e freude kan allein</l><lb/>
              <l>Nicht vor zwo per&#x017F;onen &#x017F;eyn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>3. Die geliebten Eltern zwingen</l><lb/>
              <l>Sich zu der verlangten ruh/</l><lb/>
              <l>Doch die lieben hertzen bringen</l><lb/>
              <l>Vor der lu&#x017F;t kein auge zu/</l><lb/>
              <l>Dann &#x017F;ie dencken allzugleich</l><lb/>
              <l>Edles beyde nur an euch.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>4. Sie erwarten mit verlangen</l><lb/>
              <l>Die erwu&#x0364;n&#x017F;chte tageszeit/</l><lb/>
              <l>Euch empfindlich zu empfangen/</l><lb/>
              <l>Als ein pfand das &#x017F;ich verneut/</l><lb/>
              <l>Und die freund&#x017F;chafft in der that</l><lb/>
              <l>Endlich recht verknu&#x0364;pffet hat.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">5. Nun</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0063] drittes dutzent 5. Drum kom̃et ihr Gratien/ ſchwinget die lieder/ Durch die erfreute Linden-lufft/ Erfuͤllet die gaſſen biß Echo hinwieder Mit ihrer holen ſtimme rufft: Die ſelig verknuͤpfften die haben geſiegt/ Sie leben erfreulich/ und lieben vergnuͤgt. VIII. An eben dieſelbige. GUte nacht ihr edlen beyde/ Lobt den Himmel der euch liebt/ Und die angenehmſte freude/ Dieſer nacht zu eigen gibt/ Lobt den Himmel und bedenckt/ Was er euch vor gnade ſchenckt. 2. Euer leben und gedeyen Das bezeugt euch mehr als wol/ Daß ſich manches haupt erfreuen/ Manches hertze troͤſten ſoll/ Dieſe freude kan allein Nicht vor zwo perſonen ſeyn. 3. Die geliebten Eltern zwingen Sich zu der verlangten ruh/ Doch die lieben hertzen bringen Vor der luſt kein auge zu/ Dann ſie dencken allzugleich Edles beyde nur an euch. 4. Sie erwarten mit verlangen Die erwuͤnſchte tageszeit/ Euch empfindlich zu empfangen/ Als ein pfand das ſich verneut/ Und die freundſchafft in der that Endlich recht verknuͤpffet hat. 5. Nun

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die für das DTA ausgewählte Ausgabe von 1701 vere… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/63
Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/63>, abgerufen am 13.05.2024.