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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Des Lust-Spiels
daß dero königl. natur bloß im gnädig seyn und im
wohlthun bestehn müsse. Hat mein inbrünstig gebet
bey GOtt/ oder meine geringschätzige mühwaltung in
diesem königreiche einigen nachdruck/ so verhoffe ich
zum wenigsten im willen zu erweisen/ daß ich kein laster
höher vermieden haben/ als die undanckbarkeit.
Aqv. Unsern königlichen seegen habt ihr völlig/ der
grosse König im himmel wolle solchen durch seinen
spruch kräfftig machen. Was aber die andern betrifft/
welche der Mercurie würdig genung gewesen/ wofern
es möglich wäre/ daß ein frauenzimmer mit drey lieb-
sten zugleich versorget würde; so haben dieselben nicht
zu zweiffeln/ daß bey ehester gelegenheit an sie nach-
drücklich gnung solle gedacht werden.
Coll. Was E. K. M. gefallen hat/ solches kan
nicht anders als mit erfreutem und getrostem hertzen
angenommen werden.
Sal. Die hoffnung einer höhern gnade vertilget
den überdruß dieses gegenwertigen verlusts.
Aqv. Also ist der heutige tag ein rechter freuden-
und belohnungs-tag/ und welcher mit nichts beheffti-
ger könte beleidiget werden/ als mit traurigkeit und
melancholey.
Will. GOtt segne E. K. M. mit langem leben/
damit dieselbe die früchte dieser geschlossenen heyra-
then nicht ohne sonderbare gemüths-ergetzung sehn
und geniessen möge.
Parh. Es lebe E. K. M. damit alle diejenigen
sich ihres lebens erfreuen mögen/ welche in dero könig-
lichen gnade zu ruhen beschlossen haben.
Aqv. Alter vater Commodus/ wo werden wir euch
zur ruh bringen?
Com.
Des Luſt-Spiels
daß dero koͤnigl. natur bloß im gnaͤdig ſeyn und im
wohlthun beſtehn muͤſſe. Hat mein inbruͤnſtig gebet
bey GOtt/ oder meine geringſchaͤtzige muͤhwaltung in
dieſem koͤnigreiche einigen nachdruck/ ſo verhoffe ich
zum wenigſten im willen zu erweiſen/ daß ich kein laſter
hoͤher vermieden haben/ als die undanckbarkeit.
Aqv. Unſern koͤniglichen ſeegen habt ihr voͤllig/ der
groſſe Koͤnig im himmel wolle ſolchen durch ſeinen
ſpruch kraͤfftig machen. Was aber die andern betrifft/
welche der Mercurie wuͤrdig genung geweſen/ wofern
es moͤglich waͤre/ daß ein frauenzimmer mit drey lieb-
ſten zugleich verſorget wuͤrde; ſo haben dieſelben nicht
zu zweiffeln/ daß bey eheſter gelegenheit an ſie nach-
druͤcklich gnung ſolle gedacht werden.
Coll. Was E. K. M. gefallen hat/ ſolches kan
nicht anders als mit erfreutem und getroſtem hertzen
angenommen werden.
Sal. Die hoffnung einer hoͤhern gnade vertilget
den uͤberdruß dieſes gegenwertigen verluſts.
Aqv. Alſo iſt der heutige tag ein rechter freuden-
und belohnungs-tag/ und welcher mit nichts beheffti-
ger koͤnte beleidiget werden/ als mit traurigkeit und
melancholey.
Will. GOtt ſegne E. K. M. mit langem leben/
damit dieſelbe die fruͤchte dieſer geſchloſſenen heyra-
then nicht ohne ſonderbare gemuͤths-ergetzung ſehn
und genieſſen moͤge.
Parh. Es lebe E. K. M. damit alle diejenigen
ſich ihres lebens erfreuen moͤgen/ welche in dero koͤnig-
lichen gnade zu ruhen beſchloſſen haben.
Aqv. Alter vater Commodus/ wo werden wir euch
zur ruh bringen?
Com.
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[688/0704] Des Luſt-Spiels daß dero koͤnigl. natur bloß im gnaͤdig ſeyn und im wohlthun beſtehn muͤſſe. Hat mein inbruͤnſtig gebet bey GOtt/ oder meine geringſchaͤtzige muͤhwaltung in dieſem koͤnigreiche einigen nachdruck/ ſo verhoffe ich zum wenigſten im willen zu erweiſen/ daß ich kein laſter hoͤher vermieden haben/ als die undanckbarkeit. Aqv. Unſern koͤniglichen ſeegen habt ihr voͤllig/ der groſſe Koͤnig im himmel wolle ſolchen durch ſeinen ſpruch kraͤfftig machen. Was aber die andern betrifft/ welche der Mercurie wuͤrdig genung geweſen/ wofern es moͤglich waͤre/ daß ein frauenzimmer mit drey lieb- ſten zugleich verſorget wuͤrde; ſo haben dieſelben nicht zu zweiffeln/ daß bey eheſter gelegenheit an ſie nach- druͤcklich gnung ſolle gedacht werden. Coll. Was E. K. M. gefallen hat/ ſolches kan nicht anders als mit erfreutem und getroſtem hertzen angenommen werden. Sal. Die hoffnung einer hoͤhern gnade vertilget den uͤberdruß dieſes gegenwertigen verluſts. Aqv. Alſo iſt der heutige tag ein rechter freuden- und belohnungs-tag/ und welcher mit nichts beheffti- ger koͤnte beleidiget werden/ als mit traurigkeit und melancholey. Will. GOtt ſegne E. K. M. mit langem leben/ damit dieſelbe die fruͤchte dieſer geſchloſſenen heyra- then nicht ohne ſonderbare gemuͤths-ergetzung ſehn und genieſſen moͤge. Parh. Es lebe E. K. M. damit alle diejenigen ſich ihres lebens erfreuen moͤgen/ welche in dero koͤnig- lichen gnade zu ruhen beſchloſſen haben. Aqv. Alter vater Commodus/ wo werden wir euch zur ruh bringen? Com.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/704>, abgerufen am 13.05.2024.