Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Mann/ wenn mein Reden nicht tügen
soll/ so kan ich wol stillschweigen.
Rep. Ja wenns ein Scheit Holtz wäre/
da weiß ich wol/ wo der Keil hingehöret;
Aber in euer lose Maul darff ich keinen
Keil stecken/ drum bleibe ich auch mit
meiner Holtzaxt daheim.
Misch. Nun nun/ wenn ihr nichts zu reden
habt/ so geht nur hinein/ und laßt euch
eines schencken/ der Wein ist gar kräff-
tig/ ihr stummen Leute werdet wol re-
den lernen.

(Führet sie hinein/ und gehet ab)
Fris Was soll ich aus der Welt machen?
Jch finde so viel Praler/ die sich hernach-
mals auch einen poßierlichen Wider-
sacher eintreiben lassen/ ich muß nur ge-
hen/ sonst muß ich wider meinen Wil-
len zum Narren werden/ oder muß
mein Geld in der Compagnie vertrin-
cken/ das mir im geringsten nicht anste-
het.
(gehet ab.)
Vierd-
N n
Mann/ wenn mein Reden nicht tuͤgen
ſoll/ ſo kan ich wol ſtillſchweigen.
Rep. Ja wenns ein Scheit Holtz waͤre/
da weiß ich wol/ wo der Keil hingehoͤret;
Aber in euer loſe Maul darff ich keinen
Keil ſtecken/ drum bleibe ich auch mit
meiner Holtzaxt daheim.
Miſch. Nun nun/ wenn ihr nichts zu reden
habt/ ſo geht nur hinein/ und laßt euch
eines ſchencken/ der Wein iſt gar kraͤff-
tig/ ihr ſtummen Leute werdet wol re-
den lernen.

(Fuͤhret ſie hinein/ und gehet ab)
Friſ Was ſoll ich aus der Welt machen?
Jch finde ſo viel Praler/ die ſich hernach-
mals auch einen poßierlichen Wider-
ſacher eintreiben laſſen/ ich muß nur ge-
hen/ ſonſt muß ich wider meinen Wil-
len zum Narren werden/ oder muß
mein Geld in der Compagnie vertrin-
cken/ das mir im geringſten nicht anſte-
het.
(gehet ab.)
Vierd-
N n
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#CON">
            <p><pb facs="#f1003" n="835"/>
Mann/ wenn mein Reden nicht tu&#x0364;gen<lb/>
&#x017F;oll/ &#x017F;o kan ich wol &#x017F;till&#x017F;chweigen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#REP">
            <speaker>Rep.</speaker>
            <p>Ja wenns ein Scheit Holtz wa&#x0364;re/<lb/>
da weiß ich wol/ wo der Keil hingeho&#x0364;ret;<lb/>
Aber in euer lo&#x017F;e Maul darff ich keinen<lb/>
Keil &#x017F;tecken/ drum bleibe ich auch mit<lb/>
meiner Holtzaxt daheim.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MIS">
            <speaker>Mi&#x017F;ch.</speaker>
            <p>Nun nun/ wenn ihr nichts zu reden<lb/>
habt/ &#x017F;o geht nur hinein/ und laßt euch<lb/>
eines &#x017F;chencken/ der Wein i&#x017F;t gar kra&#x0364;ff-<lb/>
tig/ ihr &#x017F;tummen Leute werdet wol re-<lb/>
den lernen.</p><lb/>
            <stage>(Fu&#x0364;hret &#x017F;ie hinein/ und gehet ab)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRI">
            <speaker>Fri&#x017F;</speaker>
            <p>Was &#x017F;oll ich aus der Welt machen?<lb/>
Jch finde &#x017F;o viel Praler/ die &#x017F;ich hernach-<lb/>
mals auch einen poßierlichen Wider-<lb/>
&#x017F;acher eintreiben la&#x017F;&#x017F;en/ ich muß nur ge-<lb/>
hen/ &#x017F;on&#x017F;t muß ich wider meinen Wil-<lb/>
len zum Narren werden/ oder muß<lb/>
mein Geld in der Compagnie vertrin-<lb/>
cken/ das mir im gering&#x017F;ten nicht an&#x017F;te-<lb/>
het.</p>
            <stage>(gehet ab.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#b">N n</hi> </fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Vierd-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[835/1003] Mann/ wenn mein Reden nicht tuͤgen ſoll/ ſo kan ich wol ſtillſchweigen. Rep. Ja wenns ein Scheit Holtz waͤre/ da weiß ich wol/ wo der Keil hingehoͤret; Aber in euer loſe Maul darff ich keinen Keil ſtecken/ drum bleibe ich auch mit meiner Holtzaxt daheim. Miſch. Nun nun/ wenn ihr nichts zu reden habt/ ſo geht nur hinein/ und laßt euch eines ſchencken/ der Wein iſt gar kraͤff- tig/ ihr ſtummen Leute werdet wol re- den lernen. (Fuͤhret ſie hinein/ und gehet ab) Friſ Was ſoll ich aus der Welt machen? Jch finde ſo viel Praler/ die ſich hernach- mals auch einen poßierlichen Wider- ſacher eintreiben laſſen/ ich muß nur ge- hen/ ſonſt muß ich wider meinen Wil- len zum Narren werden/ oder muß mein Geld in der Compagnie vertrin- cken/ das mir im geringſten nicht anſte- het. (gehet ab.) Vierd- N n

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/1003
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 835. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/1003>, abgerufen am 06.05.2024.