Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693. Corn. Ja das ist wahr/ es wird meinem Herrn sauer/ aber/ er wird auch wieder ausgeqvechelt. Denn das Wildpret ist bey uns wie das Zugemüse. Jch solte wol nicht so viel sagen/ die Leute sprechen ohne das/ es geht bey uns/ wie beym reichen Manne; Aber wenn nun die liebe Gabe GOttes da ist/ so darff mans auch nicht wegwerffen. Wenn nur die Leute bißweilen zu mir schickten/ ich wolte ihnen gerne mit was aushelf- fen. Voc. Nein/ in unserm Hause haben wir den Wildpret-Zahn gar ausgeschla- gen. Wenn mein Herr einen hüb- schen Eyer-kuchen oder ein Gerichte klein Fleisch hat/ so ist er gar wohl zu frieden. Fab. Je der liebe Herr Schwager hätts ja wol zu bezahlen. Voc. Jhr sehet wol/ die Männer seyn so e- ckel/ was die Frau nicht selber macht/ das schmeckt nicht. Fab. Sie würde ja so viel Zeit abbrechen können. Voc. Ach Frau Muhme/ wo wolte das mög-
Corn. Ja das iſt wahr/ es wird meinem Herrn ſauer/ aber/ er wird auch wieder ausgeqvechelt. Denn das Wildpret iſt bey uns wie das Zugemuͤſe. Jch ſolte wol nicht ſo viel ſagen/ die Leute ſprechen ohne das/ es geht bey uns/ wie beym reichen Manne; Aber wenn nun die liebe Gabe GOttes da iſt/ ſo darff mans auch nicht wegwerffen. Weñ nur die Leute bißweilen zu mir ſchickten/ ich wolte ihnen gerne mit was aushelf- fen. Voc. Nein/ in unſerm Hauſe haben wir den Wildpret-Zahn gar ausgeſchla- gen. Wenn mein Herr einen huͤb- ſchen Eyer-kuchen oder ein Gerichte klein Fleiſch hat/ ſo iſt er gar wohl zu frieden. Fab. Je der liebe Herr Schwager haͤtts ja wol zu bezahlen. Voc. Jhr ſehet wol/ die Maͤnner ſeyn ſo e- ckel/ was die Frau nicht ſelber macht/ das ſchmeckt nicht. Fab. Sie wuͤrde ja ſo viel Zeit abbrechen koͤnnen. Voc. Ach Frau Muhme/ wo wolte das moͤg-
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Corn. Ja das iſt wahr/ es wird meinem
Herrn ſauer/ aber/ er wird auch wieder
ausgeqvechelt. Denn das Wildpret
iſt bey uns wie das Zugemuͤſe. Jch
ſolte wol nicht ſo viel ſagen/ die Leute
ſprechen ohne das/ es geht bey uns/ wie
beym reichen Manne; Aber wenn nun
die liebe Gabe GOttes da iſt/ ſo darff
mans auch nicht wegwerffen. Weñ
nur die Leute bißweilen zu mir ſchickten/
ich wolte ihnen gerne mit was aushelf-
fen.
Voc. Nein/ in unſerm Hauſe haben wir
den Wildpret-Zahn gar ausgeſchla-
gen. Wenn mein Herr einen huͤb-
ſchen Eyer-kuchen oder ein Gerichte
klein Fleiſch hat/ ſo iſt er gar wohl zu
frieden.
Fab. Je der liebe Herr Schwager haͤtts
ja wol zu bezahlen.
Voc. Jhr ſehet wol/ die Maͤnner ſeyn ſo e-
ckel/ was die Frau nicht ſelber macht/
das ſchmeckt nicht.
Fab. Sie wuͤrde ja ſo viel Zeit abbrechen
koͤnnen.
Voc. Ach Frau Muhme/ wo wolte das
moͤg-
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 736. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/904>, abgerufen am 17.06.2024. |