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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtige böse Sieben/
in dem Worte GOttes/ und in den Psal-
men/ die Güte und Gnaden-Wohltha-
ten des HErrn/ in geistlicher Andacht
spielende nachzehlen/ und zum Lobe GOt-
tes/ in deinem Hertzen/ GOtt dem Herrn
zu singen/ zu spielen/ und zu lo-
ben/ Anlaß nehmen/ massen auch der lie-
be David im 136. Psalm: das dancket
dem HErrn/ denn Er ist freundlich/
denn seine Güte währet ewiglich/ in 26.
Versen/ auch 26. mahl wiederholet.

Kpnigs-
Spiel.

Zwar es können uns auch andere Ehr-
liebende Spiele/ wenn kein Mißbrauch
darzu kömmet/ gute Lehren und Erin-
nerungen geben. E. G. Bey einer Ehr-
liebenden Gesellschafft junger Leute
ward das bekante König-Spiel zur Kurtz-
Neuner-
ley Kind-
liche Ehr-
bezeu-
gungen.
weil gespielet. Da denn/ von dem durchs
Loß erwehlten Könige einem Kinde ge-
bothen ward/ daß es seinem alten Va-
ter/ der auch zugegen war/ neuner-
ley Ehre anthun solte.
Das that es
nun auff folgende Weise: 1. sagte es:
Mein Hertzlieber Vater/ ich dancke
euch für alles Gute/ so ihr mir von
Kindauff erwiesen/ für alle Sorg-
und Mühe/ die ihr meinetwegen ge-

habt

Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/
in dem Worte GOttes/ und in den Pſal-
men/ die Guͤte und Gnaden-Wohltha-
ten des HErrn/ in geiſtlicher Andacht
ſpielende nachzehlen/ und zum Lobe GOt-
tes/ in deinem Hertzen/ GOtt dem Herrn
zu ſingen/ zu ſpielen/ und zu lo-
ben/ Anlaß nehmen/ maſſen auch der lie-
be David im 136. Pſalm: das dancket
dem HErrn/ denn Er iſt freundlich/
deñ ſeine Guͤte waͤhret ewiglich/ in 26.
Verſen/ auch 26. mahl wiederholet.

Kpnigs-
Spiel.

Zwar es koͤnnen uns auch andere Ehr-
liebende Spiele/ wenn kein Mißbrauch
darzu koͤmmet/ gute Lehren und Erin-
nerungen geben. E. G. Bey einer Ehr-
liebenden Geſellſchafft junger Leute
ward das bekante Koͤnig-Spiel zur Kuꝛtz-
Neuner-
ley Kind-
liche Ehr-
bezeu-
gungen.
weil geſpielet. Da denn/ von dem durchs
Loß erwehlten Koͤnige einem Kinde ge-
bothen ward/ daß es ſeinem alten Va-
ter/ der auch zugegen war/ neuner-
ley Ehre anthun ſolte.
Das that es
nun auff folgende Weiſe: 1. ſagte es:
Mein Hertzlieber Vater/ ich dancke
euch fuͤr alles Gute/ ſo ihr mir von
Kindauff erwieſen/ fuͤr alle Sorg-
und Muͤhe/ die ihr meinetwegen ge-

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[160/0164] Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/ in dem Worte GOttes/ und in den Pſal- men/ die Guͤte und Gnaden-Wohltha- ten des HErrn/ in geiſtlicher Andacht ſpielende nachzehlen/ und zum Lobe GOt- tes/ in deinem Hertzen/ GOtt dem Herrn zu ſingen/ zu ſpielen/ und zu lo- ben/ Anlaß nehmen/ maſſen auch der lie- be David im 136. Pſalm: das dancket dem HErrn/ denn Er iſt freundlich/ deñ ſeine Guͤte waͤhret ewiglich/ in 26. Verſen/ auch 26. mahl wiederholet. Zwar es koͤnnen uns auch andere Ehr- liebende Spiele/ wenn kein Mißbrauch darzu koͤmmet/ gute Lehren und Erin- nerungen geben. E. G. Bey einer Ehr- liebenden Geſellſchafft junger Leute ward das bekante Koͤnig-Spiel zur Kuꝛtz- weil geſpielet. Da denn/ von dem durchs Loß erwehlten Koͤnige einem Kinde ge- bothen ward/ daß es ſeinem alten Va- ter/ der auch zugegen war/ neuner- ley Ehre anthun ſolte. Das that es nun auff folgende Weiſe: 1. ſagte es: Mein Hertzlieber Vater/ ich dancke euch fuͤr alles Gute/ ſo ihr mir von Kindauff erwieſen/ fuͤr alle Sorg- und Muͤhe/ die ihr meinetwegen ge- habt Neuner- ley Kind- liche Ehr- bezeu- gungen.

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/164>, abgerufen am 07.05.2024.