Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].Abschiedsgruß eines Vaters an seinen Sohn. Den Wanderstab in deinen Händen,
Seh' ich dich scheidend vor mir steh'n;
Willst dich, mein Sohn, zur Ferne wenden,
Und in die weite Welt nun geh'n.
So zieh' denn hin, und Gottes Segen
Begleite dich auf deinen Wegen.
Doch wo dein Herz auch immer sei,
Bleib' deinem Vaterhaus getreu!
Kehr' ein, wo Edle glauben, lieben,
Die frechen Spötter sollst du flieh'n,
Die Gott aus ihrer Brust getrieben,
Und die vor Erdengöttern knie'n.
Laß nimmer dir, mein Sohn, den Glauben
Durch Trug, und Hohn und Falschheit rauben!
Und wo dein Herz auch immer sei,
Es bleibe stets dem Höchsten treu!
Du mögst dein junges Herz behüten,
Das zart und sorgsam ich gehegt.
Du weißt, in schimmervolle Blüten
Wird oft des Todes Gift gelegt.
Abschiedsgruß eines Vaters an seinen Sohn. Den Wanderstab in deinen Händen,
Seh' ich dich scheidend vor mir steh'n;
Willst dich, mein Sohn, zur Ferne wenden,
Und in die weite Welt nun geh'n.
So zieh' denn hin, und Gottes Segen
Begleite dich auf deinen Wegen.
Doch wo dein Herz auch immer sei,
Bleib' deinem Vaterhaus getreu!
Kehr' ein, wo Edle glauben, lieben,
Die frechen Spötter sollst du flieh'n,
Die Gott aus ihrer Brust getrieben,
Und die vor Erdengöttern knie'n.
Laß nimmer dir, mein Sohn, den Glauben
Durch Trug, und Hohn und Falschheit rauben!
Und wo dein Herz auch immer sei,
Es bleibe stets dem Höchsten treu!
Du mögst dein junges Herz behüten,
Das zart und sorgsam ich gehegt.
Du weißt, in schimmervolle Blüten
Wird oft des Todes Gift gelegt.
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[Abbildung]
Abschiedsgruß eines Vaters an seinen
Sohn.
Den Wanderstab in deinen Händen, Seh' ich dich scheidend vor mir steh'n; Willst dich, mein Sohn, zur Ferne wenden, Und in die weite Welt nun geh'n. So zieh' denn hin, und Gottes Segen Begleite dich auf deinen Wegen. Doch wo dein Herz auch immer sei, Bleib' deinem Vaterhaus getreu!
Kehr' ein, wo Edle glauben, lieben, Die frechen Spötter sollst du flieh'n, Die Gott aus ihrer Brust getrieben, Und die vor Erdengöttern knie'n. Laß nimmer dir, mein Sohn, den Glauben Durch Trug, und Hohn und Falschheit rauben! Und wo dein Herz auch immer sei, Es bleibe stets dem Höchsten treu!
Du mögst dein junges Herz behüten, Das zart und sorgsam ich gehegt. Du weißt, in schimmervolle Blüten Wird oft des Todes Gift gelegt.
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Zitationshilfe: | Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901], S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wetzel_reisebegleiter_1901/7>, abgerufen am 20.05.2022. |