Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
und Franzosen entlehnet, oder bestund in
einer Beschreibung einiger Versuche,
welche man in London und Paris gese-
hen hatte. Jn denen Versammlungen,
in welchen man die Naturlehre vorträgt,
wurde auch nicht vielmehr gethan, als
daß man eine gläserne Röhre mit Tuche
oder Papiere rieb, und Sand, Federn
und Goldtheilchen damit in Bewegung
brachte, und auf das Knistern Achtung
gab, welches sich hören lässet, wenn man
mit den Fingern an der geriebnen Röhre
hinfähret. Man würde es auch vielleicht
noch eine zeitlang hierbey haben bewen-
den lassen, wenn nicht der Herr Profes-
sor Hausen ein halbes Jahr vor seinem
Ende besondern Fleiß angewendet hätte,
das vornehmste, was er von der Electri-
cität in den Schriften des Herrn von
Gvericke und einiger Ausländer gelesen,
und auf seiner gelehrten Reise vor 26
Jahren gesehen hatte, in Leipzig bekannt
zu machen. Durch seine Erzählung,

wie

Vorrede.
und Franzoſen entlehnet, oder beſtund in
einer Beſchreibung einiger Verſuche,
welche man in London und Paris geſe-
hen hatte. Jn denen Verſammlungen,
in welchen man die Naturlehre vortraͤgt,
wurde auch nicht vielmehr gethan, als
daß man eine glaͤſerne Roͤhre mit Tuche
oder Papiere rieb, und Sand, Federn
und Goldtheilchen damit in Bewegung
brachte, und auf das Kniſtern Achtung
gab, welches ſich hoͤren laͤſſet, wenn man
mit den Fingern an der geriebnen Roͤhre
hinfaͤhret. Man wuͤrde es auch vielleicht
noch eine zeitlang hierbey haben bewen-
den laſſen, wenn nicht der Herr Profeſ-
ſor Hauſen ein halbes Jahr vor ſeinem
Ende beſondern Fleiß angewendet haͤtte,
das vornehmſte, was er von der Electri-
citaͤt in den Schriften des Herrn von
Gvericke und einiger Auslaͤnder geleſen,
und auf ſeiner gelehrten Reiſe vor 26
Jahren geſehen hatte, in Leipzig bekannt
zu machen. Durch ſeine Erzaͤhlung,

wie
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0012"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
und Franzo&#x017F;en entlehnet, oder be&#x017F;tund in<lb/>
einer Be&#x017F;chreibung einiger Ver&#x017F;uche,<lb/>
welche man in London und Paris ge&#x017F;e-<lb/>
hen hatte. Jn denen Ver&#x017F;ammlungen,<lb/>
in welchen man die Naturlehre vortra&#x0364;gt,<lb/>
wurde auch nicht vielmehr gethan, als<lb/>
daß man eine gla&#x0364;&#x017F;erne Ro&#x0364;hre mit Tuche<lb/>
oder Papiere rieb, und Sand, Federn<lb/>
und Goldtheilchen damit in Bewegung<lb/>
brachte, und auf das Kni&#x017F;tern Achtung<lb/>
gab, welches &#x017F;ich ho&#x0364;ren la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et, wenn man<lb/>
mit den Fingern an der geriebnen Ro&#x0364;hre<lb/>
hinfa&#x0364;hret. Man wu&#x0364;rde es auch vielleicht<lb/>
noch eine zeitlang hierbey haben bewen-<lb/>
den la&#x017F;&#x017F;en, wenn nicht der Herr Profe&#x017F;-<lb/>
&#x017F;or Hau&#x017F;en ein halbes Jahr vor &#x017F;einem<lb/>
Ende be&#x017F;ondern Fleiß angewendet ha&#x0364;tte,<lb/>
das vornehm&#x017F;te, was er von der Electri-<lb/>
cita&#x0364;t in den Schriften des Herrn von<lb/>
Gvericke und einiger Ausla&#x0364;nder gele&#x017F;en,<lb/>
und auf &#x017F;einer gelehrten Rei&#x017F;e vor 26<lb/>
Jahren ge&#x017F;ehen hatte, in Leipzig bekannt<lb/>
zu machen. Durch &#x017F;eine Erza&#x0364;hlung,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0012] Vorrede. und Franzoſen entlehnet, oder beſtund in einer Beſchreibung einiger Verſuche, welche man in London und Paris geſe- hen hatte. Jn denen Verſammlungen, in welchen man die Naturlehre vortraͤgt, wurde auch nicht vielmehr gethan, als daß man eine glaͤſerne Roͤhre mit Tuche oder Papiere rieb, und Sand, Federn und Goldtheilchen damit in Bewegung brachte, und auf das Kniſtern Achtung gab, welches ſich hoͤren laͤſſet, wenn man mit den Fingern an der geriebnen Roͤhre hinfaͤhret. Man wuͤrde es auch vielleicht noch eine zeitlang hierbey haben bewen- den laſſen, wenn nicht der Herr Profeſ- ſor Hauſen ein halbes Jahr vor ſeinem Ende beſondern Fleiß angewendet haͤtte, das vornehmſte, was er von der Electri- citaͤt in den Schriften des Herrn von Gvericke und einiger Auslaͤnder geleſen, und auf ſeiner gelehrten Reiſe vor 26 Jahren geſehen hatte, in Leipzig bekannt zu machen. Durch ſeine Erzaͤhlung, wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/12
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/12>, abgerufen am 29.04.2024.