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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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Holtz-
daß bemeldte Setz- und Pflantzung derselben des
Herbsts und Frühjahres zu rechter Zeit/ und zwar in
denen guten Wahlen geschehe/ als welche so wol zu
deren Ausrathung als Wiedereinsetzung genau zu
observiren; Und weil hiezu von nöthen/ daß bey der
transportirung derselben kein Mangel noch Versäum-
niß vorgehe/ damit dieselbe nicht lange ausser der Er-
den liegen bleiben mögen/ So ist allenthalben im Lan-
de die Anstalt zu verfügen/ daß die dazu gehörige Ar-
beits-Leute und Fuhren jeden Orths/ von denen da-
bey Interessirenden/ unweigerlich abgefolget/ und die
Säumigen durch gebührende Zwang- und Pfan-
dungs-Mittel dazu angehalten werden.

5.

Wie aber 5. bey allen Pflantzungen das vor-
nehmste ist/ daß die neu eingesetzte Häster in gutem
Friede stehen/ und von keinem Viehe incommodiret
oder an ihrer Bekommung und Wachsthum behin-
dert werden/ zumahl die Erfahrung und der Augen-
schein bezeuget/ daß zwarviele tausend junge Häster
gepflantzet/ indem aber die bepflantzete Oehrter in kei-
nem Gehäge seyn/ noch in Friede und Ruhe gelassen/
sondern stets mit allerhand Viehe betrieben werden/
welches/ wann gleich umb den Stamm etwas her-
umb gebunden (so doch ohn dem leicht vom Regen ab-
geweichet und vom Winde versetzet werden pfleget)
sich nicht allein daran reibet/ und selbigen in seinem
angefangenen Wachsthumb an den Wurtzeln ver-

rücket/

Holtz-
daß bemeldte Setz- und Pflantzung derſelben des
Herbſts und Fruͤhjahres zu rechter Zeit/ und zwar in
denen guten Wahlen geſchehe/ als welche ſo wol zu
deren Ausrathung als Wiedereinſetzung genau zu
obſerviren; Und weil hiezu von noͤthen/ daß bey der
transportirung derſelben kein Mangel noch Verſaͤum-
niß vorgehe/ damit dieſelbe nicht lange auſſer der Er-
den liegen bleiben moͤgen/ So iſt allenthalben im Lan-
de die Anſtalt zu verfuͤgen/ daß die dazu gehoͤrige Ar-
beits-Leute und Fuhren jeden Orths/ von denen da-
bey Intereſſirenden/ unweigerlich abgefolget/ und die
Saͤumigen durch gebuͤhrende Zwang- und Pfan-
dungs-Mittel dazu angehalten werden.

5.

Wie aber 5. bey allen Pflantzungen das vor-
nehmſte iſt/ daß die neu eingeſetzte Haͤſter in gutem
Friede ſtehen/ und von keinem Viehe incommodiret
oder an ihrer Bekommung und Wachsthum behin-
dert werden/ zumahl die Erfahrung und der Augen-
ſchein bezeuget/ daß zwarviele tauſend junge Haͤſter
gepflantzet/ indem aber die bepflantzete Oehrter in kei-
nem Gehaͤge ſeyn/ noch in Friede und Ruhe gelaſſen/
ſondern ſtets mit allerhand Viehe betrieben werden/
welches/ wann gleich umb den Stamm etwas her-
umb gebunden (ſo doch ohn dem leicht vom Regen ab-
geweichet und vom Winde verſetzet werden pfleget)
ſich nicht allein daran reibet/ und ſelbigen in ſeinem
angefangenen Wachsthumb an den Wurtzeln ver-

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[152/0166] Holtz- daß bemeldte Setz- und Pflantzung derſelben des Herbſts und Fruͤhjahres zu rechter Zeit/ und zwar in denen guten Wahlen geſchehe/ als welche ſo wol zu deren Ausrathung als Wiedereinſetzung genau zu obſerviren; Und weil hiezu von noͤthen/ daß bey der transportirung derſelben kein Mangel noch Verſaͤum- niß vorgehe/ damit dieſelbe nicht lange auſſer der Er- den liegen bleiben moͤgen/ So iſt allenthalben im Lan- de die Anſtalt zu verfuͤgen/ daß die dazu gehoͤrige Ar- beits-Leute und Fuhren jeden Orths/ von denen da- bey Intereſſirenden/ unweigerlich abgefolget/ und die Saͤumigen durch gebuͤhrende Zwang- und Pfan- dungs-Mittel dazu angehalten werden. 5. Wie aber 5. bey allen Pflantzungen das vor- nehmſte iſt/ daß die neu eingeſetzte Haͤſter in gutem Friede ſtehen/ und von keinem Viehe incommodiret oder an ihrer Bekommung und Wachsthum behin- dert werden/ zumahl die Erfahrung und der Augen- ſchein bezeuget/ daß zwarviele tauſend junge Haͤſter gepflantzet/ indem aber die bepflantzete Oehrter in kei- nem Gehaͤge ſeyn/ noch in Friede und Ruhe gelaſſen/ ſondern ſtets mit allerhand Viehe betrieben werden/ welches/ wann gleich umb den Stamm etwas her- umb gebunden (ſo doch ohn dem leicht vom Regen ab- geweichet und vom Winde verſetzet werden pfleget) ſich nicht allein daran reibet/ und ſelbigen in ſeinem angefangenen Wachsthumb an den Wurtzeln ver- ruͤcket/

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/166>, abgerufen am 02.05.2024.