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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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des Feuer-Schadens.
Ad Pag. 48.

Dero Königl. Majest. zu
Schweden/ in die Hertzog-
thümber Bremen und Verden/ verordnete GOU-
VERNEUR
und Regierung. Fügen allen und jeden dieser
Stadt Einwohnern/ sonderlich denjenigen/ so vom Lande oder
aus der Frembde in hiesiger Stadt in denen Wirthshäusern/
oder bey andern Bürgern logiren/ hiermit zu wissen/ was ge-
stalt die Erfahrung bezeuget/ daß so woltheils Einwohnere als
Frembde an diesem Orth zum öfftern mit dem Schiessen/ be-
vorab in den Wirths-Häusern/ grosse Ungelegenheit veruhrsa-
chen/ durch solches Schiessen auch leichtlich eine Feuersbrunst/
am allermeisten bey dieser heissen Sommer-Zeit/ und ander
Unglück entstehen könte. Wann uns aber sothanen Muth-
willen der Einwohner und Frembden/ in specie derer in dieser
Stadt und in den Wirthshäusern sich befindenden Soldaten/
wes Condition dieselbe gleich seyn/ länger stillschweigend nach-
zusehen/ Ambts und Gewissens halber unverantwortlich
fällt; Diesem nach befehlen im Nahmen vorhöchstgedachter
Jhr. Königl. Majest. zu Schweden/ unsers allergnädigsten
Königs/ wir obbesagter massen hiermit allen und jeden/ daß sie
sich von dato an/ bey hoher willkührlicher Straffe/ des Schies-
sens in und vor den Häusern allerdings enthalten/ die Wirthe
auch dabenebenst dahin sehen sollen/ daß ihren Gästen ein sol-
ches in Zeiten angedeutet/ und sie davor gewarnet wer-
den: Widrigen falls dieselbe vor allen daraus entstehenden
Schaden gehalten/ auch sonst nach Befindung darüber ernst-
lich bestraffet werden sollen. Würden aber die Soldaten oder
Gäste der Wirthe Vermahnung kein Gehör geben/ so sollen sie
bey Vermeidung obiger Bedreuung gehalten seyn/ solches also-

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des Feuer-Schadens.
Ad Pag. 48.

Dero Königl. Majeſt. zu
Schweden/ in die Hertzog-
thuͤmber Bremen und Verden/ verordnete GOU-
VERNEUR
und Regierung. Fuͤgen allen und jeden dieſer
Stadt Einwohnern/ ſonderlich denjenigen/ ſo vom Lande oder
aus der Frembde in hieſiger Stadt in denen Wirthshaͤuſern/
oder bey andern Buͤrgern logiren/ hiermit zu wiſſen/ was ge-
ſtalt die Erfahrung bezeuget/ daß ſo woltheils Einwohnere als
Frembde an dieſem Orth zum oͤfftern mit dem Schieſſen/ be-
vorab in den Wirths-Haͤuſern/ groſſe Ungelegenheit veruhrſa-
chen/ durch ſolches Schieſſen auch leichtlich eine Feuersbrunſt/
am allermeiſten bey dieſer heiſſen Sommer-Zeit/ und ander
Ungluͤck entſtehen koͤnte. Wann uns aber ſothanen Muth-
willen der Einwohner und Frembden/ in ſpecie derer in dieſer
Stadt und in den Wirthshaͤuſern ſich befindenden Soldaten/
wes Condition dieſelbe gleich ſeyn/ laͤnger ſtillſchweigend nach-
zuſehen/ Ambts und Gewiſſens halber unverantwortlich
faͤllt; Dieſem nach befehlen im Nahmen vorhoͤchſtgedachter
Jhr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden/ unſers allergnaͤdigſten
Koͤnigs/ wir obbeſagter maſſen hiermit allen und jeden/ daß ſie
ſich von dato an/ bey hoher willkuͤhrlicher Straffe/ des Schieſ-
ſens in und vor den Haͤuſern allerdings enthalten/ die Wirthe
auch dabenebenſt dahin ſehen ſollen/ daß ihren Gaͤſten ein ſol-
ches in Zeiten angedeutet/ und ſie davor gewarnet wer-
den: Widrigen falls dieſelbe vor allen daraus entſtehenden
Schaden gehalten/ auch ſonſt nach Befindung daruͤber ernſt-
lich beſtraffet werden ſollen. Wuͤrden aber die Soldaten oder
Gaͤſte der Wirthe Vermahnung kein Gehoͤr geben/ ſo ſollen ſie
bey Vermeidung obiger Bedreuung gehalten ſeyn/ ſolches alſo-

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[241/0255] des Feuer-Schadens. Ad Pag. 48. Dero Königl. Majeſt. zu Schweden/ in die Hertzog- thuͤmber Bremen und Verden/ verordnete GOU- VERNEUR und Regierung. Fuͤgen allen und jeden dieſer Stadt Einwohnern/ ſonderlich denjenigen/ ſo vom Lande oder aus der Frembde in hieſiger Stadt in denen Wirthshaͤuſern/ oder bey andern Buͤrgern logiren/ hiermit zu wiſſen/ was ge- ſtalt die Erfahrung bezeuget/ daß ſo woltheils Einwohnere als Frembde an dieſem Orth zum oͤfftern mit dem Schieſſen/ be- vorab in den Wirths-Haͤuſern/ groſſe Ungelegenheit veruhrſa- chen/ durch ſolches Schieſſen auch leichtlich eine Feuersbrunſt/ am allermeiſten bey dieſer heiſſen Sommer-Zeit/ und ander Ungluͤck entſtehen koͤnte. Wann uns aber ſothanen Muth- willen der Einwohner und Frembden/ in ſpecie derer in dieſer Stadt und in den Wirthshaͤuſern ſich befindenden Soldaten/ wes Condition dieſelbe gleich ſeyn/ laͤnger ſtillſchweigend nach- zuſehen/ Ambts und Gewiſſens halber unverantwortlich faͤllt; Dieſem nach befehlen im Nahmen vorhoͤchſtgedachter Jhr. Koͤnigl. Majeſt. zu Schweden/ unſers allergnaͤdigſten Koͤnigs/ wir obbeſagter maſſen hiermit allen und jeden/ daß ſie ſich von dato an/ bey hoher willkuͤhrlicher Straffe/ des Schieſ- ſens in und vor den Haͤuſern allerdings enthalten/ die Wirthe auch dabenebenſt dahin ſehen ſollen/ daß ihren Gaͤſten ein ſol- ches in Zeiten angedeutet/ und ſie davor gewarnet wer- den: Widrigen falls dieſelbe vor allen daraus entſtehenden Schaden gehalten/ auch ſonſt nach Befindung daruͤber ernſt- lich beſtraffet werden ſollen. Wuͤrden aber die Soldaten oder Gaͤſte der Wirthe Vermahnung kein Gehoͤr geben/ ſo ſollen ſie bey Vermeidung obiger Bedreuung gehalten ſeyn/ ſolches alſo- fort H h 3

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/255>, abgerufen am 28.04.2024.