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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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Schiessen und Heidebrennen.
nicht zuerforschen seyn/ soll die gantze an der Heyde interessirte
Baurschafft den Thäter zumachen/ und biß so lange der Straf-
fe halber vor selbigen in die Stelle zutreten/ gebunden und ge-
halten seyn. 4. Sol auff der Grose gantz und gar nicht geja-
get und geschossen/ sondern damit allerdings eingehalten wer-
den; Und wird die Grose verstanden und gerechnet von Domi-
nica Laetare
biß auff den 1. Augusti. Würde aber einer oder
ander dawider zuhandeln sich betreten lassen/ der oder dieselbe
sollen in Straffe folgender gestalt verfallen seyn/ daß derselbe/
so zwar Jagens-Gerechtigkeit sonsten hat/ und doch in solcher
verbothenen Zeit schiessen oder jagen wird/ bezahlen solle vor je-
den Hasen -- 3. Rthlr. Vor ein Rehe -- 10. Rthlr. Vor ei-
nen Hirsch -- 24. Rthlr. Vor eine Berghenne -- 2. Rthaler.
Vor ein Rephun -- 11/2. Rthlr. Wer aber zujagen gar nicht
berechtiget ist/ und doch in gedachter Grose schiesset oder jagt/
der sol mit doppelter Straffe angesehen werden. Und zwar sol-
ches alles bey und unter der Condition, daß/ wann ein- oder
ander das zweyte/ dritte oder mehrmahl darüber betreten wür-
de/ selbiger/ der Befindung nach/ mit Verhöhung sothauer
Geld- oder gar/ nach Grösse des Verbrechens/ mit willkührli-
cher schwerer Straffe beleget werden solle. 5. Deßgleichen
sollen Fünfftens die Feld- oder Berghüner zu keiner Zeit mit
Stricken gefangen/ noch (ohn allein die Hahnen außgenom-
men) geschossen werden. 6. Nicht weniger sol von der auff
dem Lande liegenden Soldatesca zu Roß und Fuß/ Niemand
von dieser Verordnung exempt und befreyet/ sondern derselbi-
gen sämptlich und jeder insonderheit/ so wol ratione des Ver-
boths/ als auch der Straffe/ gleich denen andern subject und un-
terworffen seyn. Gestalt dann auch den jenigen/ welche die
Contravenienten bey hiesigem Königl. Gouvernement an-
melden werden/ ein gewisses dafür von den einkommenden
Straff-Geldern zugewandt werden sol. 7. Doch ist zum Sie-
benden/ einen Wolff zuschiessen/ gantz unverbothen/ (jedoch/ daß

nicht
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Schieſſen und Heidebrennen.
nicht zuerforſchen ſeyn/ ſoll die gantze an der Heyde intereſſirte
Baurſchafft den Thaͤter zumachen/ und biß ſo lange der Straf-
fe halber vor ſelbigen in die Stelle zutreten/ gebunden und ge-
halten ſeyn. 4. Sol auff der Groſe gantz und gar nicht geja-
get und geſchoſſen/ ſondern damit allerdings eingehalten wer-
den; Und wird die Groſe verſtanden und gerechnet von Domi-
nica Lætare
biß auff den 1. Auguſti. Wuͤrde aber einer oder
ander dawider zuhandeln ſich betreten laſſen/ der oder dieſelbe
ſollen in Straffe folgender geſtalt verfallen ſeyn/ daß derſelbe/
ſo zwar Jagens-Gerechtigkeit ſonſten hat/ und doch in ſolcher
verbothenen Zeit ſchieſſen oder jagen wird/ bezahlen ſolle vor je-
den Haſen — 3. Rthlr. Vor ein Rehe — 10. Rthlr. Vor ei-
nen Hirſch — 24. Rthlr. Vor eine Berghenne — 2. Rthaler.
Vor ein Rephun — 1½. Rthlr. Wer aber zujagen gar nicht
berechtiget iſt/ und doch in gedachter Groſe ſchieſſet oder jagt/
der ſol mit doppelter Straffe angeſehen werden. Und zwar ſol-
ches alles bey und unter der Condition, daß/ wann ein- oder
ander das zweyte/ dritte oder mehrmahl daruͤber betreten wuͤr-
de/ ſelbiger/ der Befindung nach/ mit Verhoͤhung ſothauer
Geld- oder gar/ nach Groͤſſe des Verbrechens/ mit willkuͤhrli-
cher ſchwerer Straffe beleget werden ſolle. 5. Deßgleichen
ſollen Fuͤnfftens die Feld- oder Berghuͤner zu keiner Zeit mit
Stricken gefangen/ noch (ohn allein die Hahnen außgenom-
men) geſchoſſen werden. 6. Nicht weniger ſol von der auff
dem Lande liegenden Soldateſca zu Roß und Fuß/ Niemand
von dieſer Verordnung exempt und befreyet/ ſondern derſelbi-
gen ſaͤmptlich und jeder inſonderheit/ ſo wol ratione des Ver-
boths/ als auch der Straffe/ gleich denen andern ſubject und un-
terworffen ſeyn. Geſtalt dann auch den jenigen/ welche die
Contravenienten bey hieſigem Koͤnigl. Gouvernement an-
melden werden/ ein gewiſſes dafuͤr von den einkommenden
Straff-Geldern zugewandt werden ſol. 7. Doch iſt zum Sie-
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[273/0287] Schieſſen und Heidebrennen. nicht zuerforſchen ſeyn/ ſoll die gantze an der Heyde intereſſirte Baurſchafft den Thaͤter zumachen/ und biß ſo lange der Straf- fe halber vor ſelbigen in die Stelle zutreten/ gebunden und ge- halten ſeyn. 4. Sol auff der Groſe gantz und gar nicht geja- get und geſchoſſen/ ſondern damit allerdings eingehalten wer- den; Und wird die Groſe verſtanden und gerechnet von Domi- nica Lætare biß auff den 1. Auguſti. Wuͤrde aber einer oder ander dawider zuhandeln ſich betreten laſſen/ der oder dieſelbe ſollen in Straffe folgender geſtalt verfallen ſeyn/ daß derſelbe/ ſo zwar Jagens-Gerechtigkeit ſonſten hat/ und doch in ſolcher verbothenen Zeit ſchieſſen oder jagen wird/ bezahlen ſolle vor je- den Haſen — 3. Rthlr. Vor ein Rehe — 10. Rthlr. Vor ei- nen Hirſch — 24. Rthlr. Vor eine Berghenne — 2. Rthaler. Vor ein Rephun — 1½. Rthlr. Wer aber zujagen gar nicht berechtiget iſt/ und doch in gedachter Groſe ſchieſſet oder jagt/ der ſol mit doppelter Straffe angeſehen werden. Und zwar ſol- ches alles bey und unter der Condition, daß/ wann ein- oder ander das zweyte/ dritte oder mehrmahl daruͤber betreten wuͤr- de/ ſelbiger/ der Befindung nach/ mit Verhoͤhung ſothauer Geld- oder gar/ nach Groͤſſe des Verbrechens/ mit willkuͤhrli- cher ſchwerer Straffe beleget werden ſolle. 5. Deßgleichen ſollen Fuͤnfftens die Feld- oder Berghuͤner zu keiner Zeit mit Stricken gefangen/ noch (ohn allein die Hahnen außgenom- men) geſchoſſen werden. 6. Nicht weniger ſol von der auff dem Lande liegenden Soldateſca zu Roß und Fuß/ Niemand von dieſer Verordnung exempt und befreyet/ ſondern derſelbi- gen ſaͤmptlich und jeder inſonderheit/ ſo wol ratione des Ver- boths/ als auch der Straffe/ gleich denen andern ſubject und un- terworffen ſeyn. Geſtalt dann auch den jenigen/ welche die Contravenienten bey hieſigem Koͤnigl. Gouvernement an- melden werden/ ein gewiſſes dafuͤr von den einkommenden Straff-Geldern zugewandt werden ſol. 7. Doch iſt zum Sie- benden/ einen Wolff zuſchieſſen/ gantz unverbothen/ (jedoch/ daß nicht M m 3

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/287>, abgerufen am 28.04.2024.