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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Vorrede.
aufhalte weil diese Wiessenschaft ih-
ren unausbleiblichen Nutzen im
menschlichen Leben hat. Unterdes-
sen wünsche ich mit allen verständi-
gen/ daß geschieckte Leute sich auch
über die erste Arbeit machen/ in dem
dadurch ein grosses nicht allein zu
vollkommenerer Zubereitung der
Wasser-Künste und Spring-Bron-
nen; sondern auch hauptsächlich zu
der Vollkommenheit der Physick
beygetragen werden kan. Denn
in unserem Leibe selbst kommet das
meiste auf die Bewegung des Ge-
blütes und anderer flüßigen Mate-
rien an. Diese aber wird nicht eher
völlig begrieffen werden/ biß von
den Mathematicis die Bewegungen
der flüßigen Materien in richtige
Regeln verfasset worden. GOtt
gebe/ daß dieses bald geschehen mö-
ge!

Vorrede.
aufhalte weil dieſe Wieſſenſchaft ih-
ren unausbleiblichen Nutzen im
menſchlichen Leben hat. Unterdeſ-
ſen wuͤnſche ich mit allen verſtaͤndi-
gen/ daß geſchieckte Leute ſich auch
uͤber die erſte Arbeit machen/ in dem
dadurch ein groſſes nicht allein zu
vollkommenerer Zubereitung der
Waſſer-Kuͤnſte und Spring-Bron-
nen; ſondern auch hauptſaͤchlich zu
der Vollkommenheit der Phyſick
beygetragen werden kan. Denn
in unſerem Leibe ſelbſt kommet das
meiſte auf die Bewegung des Ge-
bluͤtes und anderer fluͤßigen Mate-
rien an. Dieſe aber wird nicht eher
voͤllig begrieffen werden/ biß von
den Mathematicis die Bewegungen
der fluͤßigen Materien in richtige
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gebe/ daß dieſes bald geſchehen moͤ-
ge!

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[416/0449] Vorrede. aufhalte weil dieſe Wieſſenſchaft ih- ren unausbleiblichen Nutzen im menſchlichen Leben hat. Unterdeſ- ſen wuͤnſche ich mit allen verſtaͤndi- gen/ daß geſchieckte Leute ſich auch uͤber die erſte Arbeit machen/ in dem dadurch ein groſſes nicht allein zu vollkommenerer Zubereitung der Waſſer-Kuͤnſte und Spring-Bron- nen; ſondern auch hauptſaͤchlich zu der Vollkommenheit der Phyſick beygetragen werden kan. Denn in unſerem Leibe ſelbſt kommet das meiſte auf die Bewegung des Ge- bluͤtes und anderer fluͤßigen Mate- rien an. Dieſe aber wird nicht eher voͤllig begrieffen werden/ biß von den Mathematicis die Bewegungen der fluͤßigen Materien in richtige Regeln verfaſſet worden. GOtt gebe/ daß dieſes bald geſchehen moͤ- ge!

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/449>, abgerufen am 14.05.2024.