Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.

Bild:
<< vorherige Seite

und Dispositionen gebrauchet, uns zu schaden, so fern kan auch wider dieselbe gestritten, und also mediate in diabolum agirt werden. Ich könte mich weit besser erklären und legitimiren, wie ich Königs Anmerckungen über Muralts Chirurgische Wercke an der Hand hätte, als worinnen solche Zeugniße angeführet werden, die gewißlich unverwerfflich seynd, sonderlich was er von einem Schäfer in Mähren selbs gesehen hat. Der Würtenb. berühmte Leib-Medicus, Herr Doct. Rosin. Lentilius hat ein Compositum gegen Zufälle, die der Zauberey zugeschrieben werden, welches in denen Ephemerid. N. C. nicht nur einmal, als was fürtreffliches, allegiret wird.

§. 2.

Solte man bey morbis acutis Phantasien, entetirte impressiones auf gewisse Personen, örter etc. spüren, so kan ich wiederum nichts sträffliches absehen, wenn man auch da mit klugen natürlichen Mitteln zu begegnen suchte, z. E. den Zulauff des Volcks abhalten; nicht zugeben, daß die Abwartenden aus des Patienten Fürgeben groß Werck machten, sie in ihren Einbildungen stärckten etc. Ja man könte die Krancken gar aus ihren Wohnungen in andere Häuser, und wol auch aus dem Dorff sonst wohin bringen, wiewol mir die Beschaffenheit

und Dispositionen gebrauchet, uns zu schaden, so fern kan auch wider dieselbe gestritten, und also mediate in diabolum agirt werden. Ich koͤnte mich weit besser erklaͤren und legitimiren, wie ich Koͤnigs Anmerckungen uͤber Muralts Chirurgische Wercke an der Hand haͤtte, als worinnen solche Zeugniße angefuͤhret werden, die gewißlich unverwerfflich seynd, sonderlich was er von einem Schaͤfer in Maͤhren selbs gesehen hat. Der Wuͤrtenb. beruͤhmte Leib-Medicus, Herr Doct. Rosin. Lentilius hat ein Compositum gegen Zufaͤlle, die der Zauberey zugeschrieben werden, welches in denen Ephemerid. N. C. nicht nur einmal, als was fuͤrtreffliches, allegiret wird.

§. 2.

Solte man bey morbis acutis Phantasien, entetirte impressiones auf gewisse Personen, oͤrter ꝛc. spuͤren, so kan ich wiederum nichts straͤffliches absehen, wenn man auch da mit klugen natuͤrlichen Mitteln zu begegnen suchte, z. E. den Zulauff des Volcks abhalten; nicht zugeben, daß die Abwartenden aus des Patienten Fuͤrgeben groß Werck machten, sie in ihren Einbildungen staͤrckten ꝛc. Ja man koͤnte die Krancken gar aus ihren Wohnungen in andere Haͤuser, und wol auch aus dem Dorff sonst wohin bringen, wiewol mir die Beschaffenheit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0094" n="94"/>
und <hi rendition="#aq">Disposition</hi>en gebrauchet, uns zu schaden, so fern kan auch wider dieselbe gestritten, und also <hi rendition="#aq">mediate in diabolum agi</hi>rt werden. Ich ko&#x0364;nte mich weit besser erkla&#x0364;ren und <hi rendition="#aq">legitimi</hi>ren, wie ich Ko&#x0364;nigs Anmerckungen u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">Muralts Chirurgi</hi>sche Wercke an der Hand ha&#x0364;tte, als worinnen solche Zeugniße angefu&#x0364;hret werden, die gewißlich unverwerfflich seynd, sonderlich was er von einem Scha&#x0364;fer in Ma&#x0364;hren selbs gesehen hat. Der Wu&#x0364;rtenb. beru&#x0364;hmte Leib-<hi rendition="#aq">Medicus</hi>, Herr <hi rendition="#aq">Doct. Rosin. Lentilius</hi> hat ein <hi rendition="#aq">Compositum</hi> gegen Zufa&#x0364;lle, die der Zauberey zugeschrieben werden, welches in denen <hi rendition="#aq">Ephemerid. N. C.</hi> nicht nur <hi rendition="#fr">einmal,</hi> als was fu&#x0364;rtreffliches, <hi rendition="#aq">allegi</hi>ret wird.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>§. 2.</head>
            <p>Solte man bey <hi rendition="#aq">morbis acutis Phantasi</hi>en, <hi rendition="#aq">entetirte impressiones</hi> auf gewisse Personen, o&#x0364;rter &#xA75B;c. spu&#x0364;ren, so kan ich wiederum nichts stra&#x0364;ffliches absehen, wenn man auch da mit klugen natu&#x0364;rlichen Mitteln zu begegnen suchte, z. E. den Zulauff des Volcks abhalten; nicht zugeben, daß die Abwartenden aus des <hi rendition="#aq">Patien</hi>ten Fu&#x0364;rgeben groß Werck machten, sie in ihren Einbildungen sta&#x0364;rckten &#xA75B;c. Ja man ko&#x0364;nte die Krancken gar aus ihren Wohnungen in andere Ha&#x0364;user, und wol auch aus dem Dorff sonst wohin bringen, wiewol mir die Beschaffenheit
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0094] und Dispositionen gebrauchet, uns zu schaden, so fern kan auch wider dieselbe gestritten, und also mediate in diabolum agirt werden. Ich koͤnte mich weit besser erklaͤren und legitimiren, wie ich Koͤnigs Anmerckungen uͤber Muralts Chirurgische Wercke an der Hand haͤtte, als worinnen solche Zeugniße angefuͤhret werden, die gewißlich unverwerfflich seynd, sonderlich was er von einem Schaͤfer in Maͤhren selbs gesehen hat. Der Wuͤrtenb. beruͤhmte Leib-Medicus, Herr Doct. Rosin. Lentilius hat ein Compositum gegen Zufaͤlle, die der Zauberey zugeschrieben werden, welches in denen Ephemerid. N. C. nicht nur einmal, als was fuͤrtreffliches, allegiret wird. §. 2. Solte man bey morbis acutis Phantasien, entetirte impressiones auf gewisse Personen, oͤrter ꝛc. spuͤren, so kan ich wiederum nichts straͤffliches absehen, wenn man auch da mit klugen natuͤrlichen Mitteln zu begegnen suchte, z. E. den Zulauff des Volcks abhalten; nicht zugeben, daß die Abwartenden aus des Patienten Fuͤrgeben groß Werck machten, sie in ihren Einbildungen staͤrckten ꝛc. Ja man koͤnte die Krancken gar aus ihren Wohnungen in andere Haͤuser, und wol auch aus dem Dorff sonst wohin bringen, wiewol mir die Beschaffenheit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Geviertstriche „—“ werden als normale Gedankenstriche „–“ wiedergegeben.
  • Die Majuskelschreibweise Ae, Oe, Ue wird als Ä, Ö, Ü wiedergegeben.
  • Worttrennungen am Zeilenende werden ignoriert. Das Wort wird noch auf der gleichen Seite vervollständigt.
  • Virgeln werden als Komma wiedergegeben.
  • Reklamanten bleiben unberücksichtigt.
  • Die Transkription folgt im Übrigen dem Original.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732/94
Zitationshilfe: W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732/94>, abgerufen am 16.04.2024.