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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Achte Capitel.
7.
Mir sey genug/ daß auch vor mich gestorben
dein lieber Sohn/ jens Leben mir erworben.
Ach! diese Ehr/

und keine mehr (dorben.
begehr' ein Mensch: dann sonst wär er ver-
8.
Je kleiner ich in meinen Augen schwebe/
je höher ich in deinen mich erhebe.
der Demut-Weg/

der Himmelsteg!
Gib/ daß ich hoch/ doch in der Nidre/ strebe.
9.
Du sitzest hoch/ und sihest tieff hernider.
Muß ich schon seyn ein Fuß der andren
Es schadt mir nicht. (Glieder:

dein Wort verspricht:
Wer nidrigt sich/ der wird erhöhet wieder.
10.
Laß mich allein/ wie klein ich sey auf Erden/
ein grosses Werkzeug deiner Ehren werden.
Dein' Ordnung hier

gib daß ich zier'
in Demut/ schlecht und recht/ und ohn Be-
schwerden.
Erklä-
Das Achte Capitel.
7.
Mir ſey genug/ daß auch vor mich geſtorben
dein lieber Sohn/ jens Leben mir erworben.
Ach! dieſe Ehr/

und keine mehr (dorben.
begehr’ ein Menſch: dann ſonſt waͤr er ver-
8.
Je kleiner ich in meinen Augen ſchwebe/
je hoͤher ich in deinen mich erhebe.
der Demut-Weg/

der Himmelſteg!
Gib/ daß ich hoch/ doch in der Nidre/ ſtrebe.
9.
Du ſitzeſt hoch/ und ſiheſt tieff hernider.
Muß ich ſchon ſeyn ein Fuß der andren
Es ſchadt mir nicht. (Glieder:

dein Wort verſpricht:
Wer nidrigt ſich/ der wird erhoͤhet wieder.
10.
Laß mich allein/ wie klein ich ſey auf Erden/
ein groſſes Werkzeug deiner Ehren werdẽ.
Dein’ Ordnung hier

gib daß ich zier’
in Demut/ ſchlecht und recht/ und ohn Be-
ſchwerden.
Erklaͤ-
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[230/0302] Das Achte Capitel. 7. Mir ſey genug/ daß auch vor mich geſtorben dein lieber Sohn/ jens Leben mir erworben. Ach! dieſe Ehr/ und keine mehr (dorben. begehr’ ein Menſch: dann ſonſt waͤr er ver- 8. Je kleiner ich in meinen Augen ſchwebe/ je hoͤher ich in deinen mich erhebe. der Demut-Weg/ der Himmelſteg! Gib/ daß ich hoch/ doch in der Nidre/ ſtrebe. 9. Du ſitzeſt hoch/ und ſiheſt tieff hernider. Muß ich ſchon ſeyn ein Fuß der andren Es ſchadt mir nicht. (Glieder: dein Wort verſpricht: Wer nidrigt ſich/ der wird erhoͤhet wieder. 10. Laß mich allein/ wie klein ich ſey auf Erden/ ein groſſes Werkzeug deiner Ehren werdẽ. Dein’ Ordnung hier gib daß ich zier’ in Demut/ ſchlecht und recht/ und ohn Be- ſchwerden. Erklaͤ-

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/302>, abgerufen am 27.04.2024.