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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Zehende Capitel.
alle Dinge so/ wie du GOtt gefallen
mögest/ und den Werkmeister loben.
Nit anderst/ als wann du ohngefehr
in eine Schmitten kämest/ dich nicht
erkühnen würdest die Blaßbälg zu
tadeln/ die Amboß/ die Hämmer. Und
setze einen solchen/ der nicht verstehe/
was und warum das sey/ das er doch
tadeln will/ wird er nicht/ wann er die
Kunst deß Werkmeisters nicht kan/
und nur allein ihn als einen anderu
Menschen ansihet/ wird er nit sprich
ich sich selbst antworten: Nicht ohn
Ursach sind daher die Blaßbälg ge-
setzt; der Meister weiß wol/ warum?
ob schon ich es nicht weiß. Ist das
nun nicht ein wunderlich Ding/ daß
einer/ der das Hertz nicht hat/ in der
Werkstätte den Meister zu tadeln/
unsern Herrn GOtt/ in der grossen
weiten Welt meistern will?
Also nem-
lich geschiht nichts spricht er nochmal: (*)

Nichts
(*) August. L. III. de Trin. c. IV. e. d. p. 93.

Das Zehende Capitel.
alle Dinge ſo/ wie du GOtt gefallen
moͤgeſt/ und den Werkmeiſter loben.
Nit anderſt/ als wann du ohngefehr
in eine Schmitten kaͤmeſt/ dich nicht
erkuͤhnen wuͤrdeſt die Blaßbaͤlg zu
tadeln/ die Amboß/ die Haͤmmer. Und
ſetze einen ſolchen/ der nicht verſtehe/
was und warum das ſey/ das er doch
tadeln will/ wird er nicht/ wann er die
Kunſt deß Werkmeiſters nicht kan/
und nur allein ihn als einen anderu
Menſchen anſihet/ wird er nit ſprich
ich ſich ſelbſt antworten: Nicht ohn
Urſach ſind daher die Blaßbaͤlg ge-
ſetzt; der Meiſter weiß wol/ warum?
ob ſchon ich es nicht weiß. Iſt das
nun nicht ein wunderlich Ding/ daß
einer/ der das Hertz nicht hat/ in der
Werkſtaͤtte den Meiſter zu tadeln/
unſern Herꝛn GOtt/ in der groſſen
weiten Welt meiſtern will?
Alſo nem-
lich geſchiht nichts ſpricht er nochmal: (*)

Nichts
(*) Auguſt. L. III. de Trin. c. IV. e. d. p. 93.
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[308/0384] Das Zehende Capitel. alle Dinge ſo/ wie du GOtt gefallen moͤgeſt/ und den Werkmeiſter loben. Nit anderſt/ als wann du ohngefehr in eine Schmitten kaͤmeſt/ dich nicht erkuͤhnen wuͤrdeſt die Blaßbaͤlg zu tadeln/ die Amboß/ die Haͤmmer. Und ſetze einen ſolchen/ der nicht verſtehe/ was und warum das ſey/ das er doch tadeln will/ wird er nicht/ wann er die Kunſt deß Werkmeiſters nicht kan/ und nur allein ihn als einen anderu Menſchen anſihet/ wird er nit ſprich ich ſich ſelbſt antworten: Nicht ohn Urſach ſind daher die Blaßbaͤlg ge- ſetzt; der Meiſter weiß wol/ warum? ob ſchon ich es nicht weiß. Iſt das nun nicht ein wunderlich Ding/ daß einer/ der das Hertz nicht hat/ in der Werkſtaͤtte den Meiſter zu tadeln/ unſern Herꝛn GOtt/ in der groſſen weiten Welt meiſtern will? Alſo nem- lich geſchiht nichts ſpricht er nochmal: (*) Nichts (*) Auguſt. L. III. de Trin. c. IV. e. d. p. 93.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/384>, abgerufen am 28.04.2024.