genen Strahlen die Schwingungsrichtung P P, so werden alle Strahlen, die durch irgend einen Hauptschnitt R R fallen, in zwei zu einander senkrechte Componenten x y und x z, d. h. in einen ordentlichen und einen ausserordentlichen Strahl zerlegt werden. Die auf den Hauptschnitt P P, welcher der Schwingungsrichtung parallel ist, und auf den Hauptschnitt S S, der zu ihr senkrecht steht, fallenden Strah- len werden aber unzerlegt durch die Platte hindurchtreten. Es müssen also die hellen und dunkeln Ringe bei paralleler Stellung der Nicols durch ein helles Kreuz, bei zu einander senkrechter durch ein dunkles Kreuz nach den Richtungen P P und S S unterbrochen sein, gerade so wie uns dies die Fig. 177 darbietet.
231 Ein Querschnitt zwischen den Nicols. Inter- ferenzerschei- nungen im ge- mischten Lichte.
Lässt man nicht homogenes, sondern gemischtes weisses Licht durch das untere Nicol'sche Prisma treten, so erscheinen natürlich auch hier abwechselnde Farbenringe, und die Aufeinanderfolge der letzteren ist genau diejenige der Newton'schen Farbenringe, bei pa- ralleler Stellung der Nicols diejenige der Newton'schen Ringe im durch- gelassenen Lichte, bei zu einander senkrechter Stellung diejenige der Newton'schen Ringe im auffallenden Lichte; auch hier sind also die im letzteren Fall auftretenden Farben complementär zu den ersteren. (S. §. 207.)
Man bezeichnet die verschiedenen Ringsysteme von der Mitte an als Farben 1., 2., 3. u. s. w. Ordnung. Wegen der Wichtigkeit, welche die genaue Unterschei- dung dieser Farben für die Untersuchung im polarisirten Lichte hat, lassen wir eine Tafel derselben hier folgen. Unter A sind die Farben bei gekreuzter, unter B die- jenigen bei paralleler Stellung der Nicols aufgeführt.
Erste Ordnung.
Zweite Ordnung.
A
B
A
B
Schwarz
--
Weiss
Purpurroth
--
Hellgrün
Grau
--
"
Violett
--
Grüngelb
Graublau
--
Gelbweiss
Indigo
--
Gelb
Gelbblau
--
Gelbbraun
Blau
--
Orange
Grünlichweiss
--
Braunroth
Blaugrün
--
Orangebraun
Weiss
--
Rothviolett
Grün
--
Carminroth
Gelbweiss
--
Violett
Hellgrün
--
Purpurroth
Gelb
--
Hellindigo
Gelbgrün
--
Purpurviolett
Braungelb
--
Blaugrau
Grüngelb
--
Violett
Bräunlichorange
--
Blau
Gelb
--
Indigo
Rothorange
--
Blaugrün
Orange
--
Dunkelblau
Roth
--
Blassgrün
Orangeroth
--
Grünblau
Dunkelroth
--
Gelbgrün.
Rothviolett
--
Grün.
Von dem Lichte.
genen Strahlen die Schwingungsrichtung P P, so werden alle Strahlen, die durch irgend einen Hauptschnitt R R fallen, in zwei zu einander senkrechte Componenten x y und x z, d. h. in einen ordentlichen und einen ausserordentlichen Strahl zerlegt werden. Die auf den Hauptschnitt P P, welcher der Schwingungsrichtung parallel ist, und auf den Hauptschnitt S S, der zu ihr senkrecht steht, fallenden Strah- len werden aber unzerlegt durch die Platte hindurchtreten. Es müssen also die hellen und dunkeln Ringe bei paralleler Stellung der Nicols durch ein helles Kreuz, bei zu einander senkrechter durch ein dunkles Kreuz nach den Richtungen P P und S S unterbrochen sein, gerade so wie uns dies die Fig. 177 darbietet.
231 Ein Querschnitt zwischen den Nicols. Inter- ferenzerschei- nungen im ge- mischten Lichte.
Lässt man nicht homogenes, sondern gemischtes weisses Licht durch das untere Nicol’sche Prisma treten, so erscheinen natürlich auch hier abwechselnde Farbenringe, und die Aufeinanderfolge der letzteren ist genau diejenige der Newton’schen Farbenringe, bei pa- ralleler Stellung der Nicols diejenige der Newton’schen Ringe im durch- gelassenen Lichte, bei zu einander senkrechter Stellung diejenige der Newton’schen Ringe im auffallenden Lichte; auch hier sind also die im letzteren Fall auftretenden Farben complementär zu den ersteren. (S. §. 207.)
Man bezeichnet die verschiedenen Ringsysteme von der Mitte an als Farben 1., 2., 3. u. s. w. Ordnung. Wegen der Wichtigkeit, welche die genaue Unterschei- dung dieser Farben für die Untersuchung im polarisirten Lichte hat, lassen wir eine Tafel derselben hier folgen. Unter A sind die Farben bei gekreuzter, unter B die- jenigen bei paralleler Stellung der Nicols aufgeführt.
Erste Ordnung.
Zweite Ordnung.
A
B
A
B
Schwarz
—
Weiss
Purpurroth
—
Hellgrün
Grau
—
„
Violett
—
Grüngelb
Graublau
—
Gelbweiss
Indigo
—
Gelb
Gelbblau
—
Gelbbraun
Blau
—
Orange
Grünlichweiss
—
Braunroth
Blaugrün
—
Orangebraun
Weiss
—
Rothviolett
Grün
—
Carminroth
Gelbweiss
—
Violett
Hellgrün
—
Purpurroth
Gelb
—
Hellindigo
Gelbgrün
—
Purpurviolett
Braungelb
—
Blaugrau
Grüngelb
—
Violett
Bräunlichorange
—
Blau
Gelb
—
Indigo
Rothorange
—
Blaugrün
Orange
—
Dunkelblau
Roth
—
Blassgrün
Orangeroth
—
Grünblau
Dunkelroth
—
Gelbgrün.
Rothviolett
—
Grün.
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Von dem Lichte.
genen Strahlen die Schwingungsrichtung P P, so werden alle Strahlen,
die durch irgend einen Hauptschnitt R R fallen, in zwei zu einander
senkrechte Componenten x y und x z, d. h. in einen ordentlichen
und einen ausserordentlichen Strahl zerlegt werden. Die auf den
Hauptschnitt P P, welcher der Schwingungsrichtung parallel ist, und
auf den Hauptschnitt S S, der zu ihr senkrecht steht, fallenden Strah-
len werden aber unzerlegt durch die Platte hindurchtreten. Es müssen
also die hellen und dunkeln Ringe bei paralleler Stellung der Nicols
durch ein helles Kreuz, bei zu einander senkrechter durch ein dunkles
Kreuz nach den Richtungen P P und S S unterbrochen sein, gerade
so wie uns dies die Fig. 177 darbietet.
Lässt man nicht homogenes, sondern gemischtes weisses Licht
durch das untere Nicol’sche Prisma treten, so erscheinen natürlich
auch hier abwechselnde Farbenringe, und die Aufeinanderfolge der
letzteren ist genau diejenige der Newton’schen Farbenringe, bei pa-
ralleler Stellung der Nicols diejenige der Newton’schen Ringe im durch-
gelassenen Lichte, bei zu einander senkrechter Stellung diejenige der
Newton’schen Ringe im auffallenden Lichte; auch hier sind also die
im letzteren Fall auftretenden Farben complementär zu den ersteren.
(S. §. 207.)
Man bezeichnet die verschiedenen Ringsysteme von der Mitte an als Farben
1., 2., 3. u. s. w. Ordnung. Wegen der Wichtigkeit, welche die genaue Unterschei-
dung dieser Farben für die Untersuchung im polarisirten Lichte hat, lassen wir eine
Tafel derselben hier folgen. Unter A sind die Farben bei gekreuzter, unter B die-
jenigen bei paralleler Stellung der Nicols aufgeführt.
Erste Ordnung. Zweite Ordnung.
A B A B
Schwarz — Weiss Purpurroth — Hellgrün
Grau — „ Violett — Grüngelb
Graublau — Gelbweiss Indigo — Gelb
Gelbblau — Gelbbraun Blau — Orange
Grünlichweiss — Braunroth Blaugrün — Orangebraun
Weiss — Rothviolett Grün — Carminroth
Gelbweiss — Violett Hellgrün — Purpurroth
Gelb — Hellindigo Gelbgrün — Purpurviolett
Braungelb — Blaugrau Grüngelb — Violett
Bräunlichorange — Blau Gelb — Indigo
Rothorange — Blaugrün Orange — Dunkelblau
Roth — Blassgrün Orangeroth — Grünblau
Dunkelroth — Gelbgrün. Rothviolett — Grün.
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Wundt, Wilhelm: Handbuch der medicinischen Physik. Erlangen, 1867, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wundt_medizinische_1867/368>, abgerufen am 16.06.2024.
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