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Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

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Die LXI. Frag.

WAs das Erste anbelangt/ ist
albereit etwas in der vorgehenden Frag
gesagt/ und daselbst auch der Carfunckel/
der Pestilentzischen Geschwer/ gedacht worden.

Es entspringen aber die Geschwer von der ver-
derbten Feuchtigkeit/ so die Natur an einem Ort
des Leibs samlet. Die Bewegung des Leibs ist nutz-
lich; item/ Ochsenzungen auffgelegt. So thut
das Wasser vom Menschenkoht wunderbarlich
heilen. Oder/ lege Nussen mit Honig/ und ein we-
nig Rauten/ vermischt/ über. Man bereitet auch
einen rohten Stein zu alten Geschweren/ und off-
nen Schäden/ und andern vielen Gebresten nutz-
lich/ so in den Oesterreichischen Landen gemein ist;
und man vielleicht denselben des gleichen in den
Apothecken finden wird: Wie auch des Herrn
Sigmund Friederichen/ Freyherrns zu Herber-
stein/ gutes Pflaster; dessen/ und des vorgehen-
den Steins Beschreibung/ zu lang seyn/ hieher zu
setzen. Wollen daher anderer gedencken/ als einer
Salben/ dardurch allerley Löcher geheilet worden/
Nimm Pfenningkrauts/ oder Naterkrauts/ bee-
der Geschlechts/ jedes 4. Loth/ der spitzigen Oster-
lucey/ oder Aristolochiae acutae, Heidnisch Wund-
kraut/ oder Consolidae Ponticae, jedes ein halbs
Pfund/ stosse es zusammen mit anderthalb Pfund
gewaschenen Terpentin/ und acht Loth Eyer-Oel/
daraus mache ein Gestalt gleich einer Salben.

Was
Die LXI. Frag.

WAs das Erſte anbelangt/ iſt
albereit etwas in der vorgehenden Frag
geſagt/ und daſelbſt auch der Carfunckel/
der Peſtilentziſchen Geſchwer/ gedacht worden.

Es entſpringen aber die Geſchwer von der ver-
derbten Feuchtigkeit/ ſo die Natur an einem Ort
des Leibs ſamlet. Die Bewegung des Leibs iſt nutz-
lich; item/ Ochſenzungen auffgelegt. So thut
das Waſſer vom Menſchenkoht wunderbarlich
heilen. Oder/ lege Nuſſen mit Honig/ und ein we-
nig Rauten/ vermiſcht/ uͤber. Man bereitet auch
einen rohten Stein zu alten Geſchweren/ und off-
nen Schaͤden/ und andern vielen Gebreſten nutz-
lich/ ſo in den Oeſterreichiſchen Landen gemein iſt;
und man vielleicht denſelben des gleichen in den
Apothecken finden wird: Wie auch des Herrn
Sigmund Friederichen/ Freyherrns zu Herber-
ſtein/ gutes Pflaſter; deſſen/ und des vorgehen-
den Steins Beſchreibung/ zu lang ſeyn/ hieher zu
ſetzen. Wollen daher anderer gedencken/ als einer
Salben/ dardurch allerley Loͤcher geheilet worden/
Nimm Pfenningkrauts/ oder Naterkrauts/ bee-
der Geſchlechts/ jedes 4. Loth/ der ſpitzigen Oſter-
lucey/ oder Ariſtolochiæ acutæ, Heidniſch Wund-
kraut/ oder Conſolidæ Ponticæ, jedes ein halbs
Pfund/ ſtoſſe es zuſam̃en mit anderthalb Pfund
gewaſchenen Terpentin/ und acht Loth Eyer-Oel/
daraus mache ein Geſtalt gleich einer Salben.

Was
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[270/0298] Die LXI. Frag. WAs das Erſte anbelangt/ iſt albereit etwas in der vorgehenden Frag geſagt/ und daſelbſt auch der Carfunckel/ der Peſtilentziſchen Geſchwer/ gedacht worden. Es entſpringen aber die Geſchwer von der ver- derbten Feuchtigkeit/ ſo die Natur an einem Ort des Leibs ſamlet. Die Bewegung des Leibs iſt nutz- lich; item/ Ochſenzungen auffgelegt. So thut das Waſſer vom Menſchenkoht wunderbarlich heilen. Oder/ lege Nuſſen mit Honig/ und ein we- nig Rauten/ vermiſcht/ uͤber. Man bereitet auch einen rohten Stein zu alten Geſchweren/ und off- nen Schaͤden/ und andern vielen Gebreſten nutz- lich/ ſo in den Oeſterreichiſchen Landen gemein iſt; und man vielleicht denſelben des gleichen in den Apothecken finden wird: Wie auch des Herrn Sigmund Friederichen/ Freyherrns zu Herber- ſtein/ gutes Pflaſter; deſſen/ und des vorgehen- den Steins Beſchreibung/ zu lang ſeyn/ hieher zu ſetzen. Wollen daher anderer gedencken/ als einer Salben/ dardurch allerley Loͤcher geheilet worden/ Nimm Pfenningkrauts/ oder Naterkrauts/ bee- der Geſchlechts/ jedes 4. Loth/ der ſpitzigen Oſter- lucey/ oder Ariſtolochiæ acutæ, Heidniſch Wund- kraut/ oder Conſolidæ Ponticæ, jedes ein halbs Pfund/ ſtoſſe es zuſam̃en mit anderthalb Pfund gewaſchenen Terpentin/ und acht Loth Eyer-Oel/ daraus mache ein Geſtalt gleich einer Salben. Was

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/298>, abgerufen am 13.05.2024.