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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 59. Frag/ des 4. Hundert.
dem Lande Juda 37. und also in allem auff die
77. Jahr. Zur Zeit des besagten lezten Kö-
nigs Zedekiae ist Er 3. mal ins Gefängnus ge-
legt worden. Als der König Nebucadnezar Je-
rusalem erobert/ und der König Zedekias umb-
kommen/ hat Er bevolhen/ daß es den Propheten
Jeremiae frey stehen solte/ zu den Gefangenen
Juden in Babel zu gehen/ oder bey den überbli-
benen im Jüdischen Lande zu verbleiben; welches
leztere Er erwöhlet. Dann der Oberste über das
Babylonische Kriegsheer/ der Nebusaradan/
hat Jhme einen Zehrpfenning verehrt/ und aus
der Gefängnus erlediget; hat sich hernach zum
Gedalia gehalten/ und im Jüdischen Lande ge-
wohnet: ist aber/ von den überblibnen Aufrühri-
schen Juden/ so sich in Egypten begeben/ samt
seinem Schreiber/ dem Baruch/ auch dahin ge-
schlept worden; und dieweil Er daselbst ihre Ab-
götterey gestrafft/ ist Er/ wie Hieronymus bezeu-
get/ von denselben gesteiniget worden. Seine
Propheceyung hat 52. Capitel.

III. Ezechiel war ein Sohn des Priesters
Buzi/ welcher/ als die Statt Jerusalem/ von den
Babylomern/ erobert/ oder aber under dem Kö-
nig Iehonia, so auch Iehojachin hieße/ nach Ba-
bel geführet worden; wiewol damalen zum Pro-
pheten-Amt noch nicht beruffen/ sondern erst im
5. Jahr des gefangnen Iechoniae, darzue erwöhlt.
Und hat Er seine Zeit/ mit Weißagungen wider

den

Die 59. Frag/ des 4. Hundert.
dem Lande Juda 37. und alſo in allem auff die
77. Jahr. Zur Zeit des beſagten lezten Koͤ-
nigs Zedekiæ iſt Er 3. mal ins Gefaͤngnus ge-
legt worden. Als der Koͤnig Nebucadnezar Je-
ruſalem erobert/ und der Koͤnig Zedekias umb-
kommen/ hat Er bevolhen/ daß es den Propheten
Jeremiæ frey ſtehen ſolte/ zu den Gefangenen
Juden in Babel zu gehen/ oder bey den uͤberbli-
benen im Juͤdiſchen Lande zu verbleiben; welches
leztere Er erwoͤhlet. Dann der Oberſte uͤber das
Babyloniſche Kriegsheer/ der Nebuſaradan/
hat Jhme einen Zehrpfenning verehrt/ und aus
der Gefaͤngnus erlediget; hat ſich hernach zum
Gedalia gehalten/ und im Juͤdiſchen Lande ge-
wohnet: iſt aber/ von den uͤberblibnen Aufruͤhri-
ſchen Juden/ ſo ſich in Egypten begeben/ ſamt
ſeinem Schreiber/ dem Baruch/ auch dahin ge-
ſchlept worden; und dieweil Er daſelbſt ihre Ab-
goͤtterey geſtrafft/ iſt Er/ wie Hieronymus bezeu-
get/ von denſelben geſteiniget worden. Seine
Propheceyung hat 52. Capitel.

III. Ezechiel war ein Sohn des Prieſters
Buzi/ welcher/ als die Statt Jeruſalem/ von den
Babylomern/ erobert/ oder aber under dem Koͤ-
nig Iehonia, ſo auch Iehojachin hieße/ nach Ba-
bel gefuͤhret worden; wiewol damalen zum Pro-
pheten-Amt noch nicht beruffen/ ſondern erſt im
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Und hat Er ſeine Zeit/ mit Weißagungen wider

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[306/0330] Die 59. Frag/ des 4. Hundert. dem Lande Juda 37. und alſo in allem auff die 77. Jahr. Zur Zeit des beſagten lezten Koͤ- nigs Zedekiæ iſt Er 3. mal ins Gefaͤngnus ge- legt worden. Als der Koͤnig Nebucadnezar Je- ruſalem erobert/ und der Koͤnig Zedekias umb- kommen/ hat Er bevolhen/ daß es den Propheten Jeremiæ frey ſtehen ſolte/ zu den Gefangenen Juden in Babel zu gehen/ oder bey den uͤberbli- benen im Juͤdiſchen Lande zu verbleiben; welches leztere Er erwoͤhlet. Dann der Oberſte uͤber das Babyloniſche Kriegsheer/ der Nebuſaradan/ hat Jhme einen Zehrpfenning verehrt/ und aus der Gefaͤngnus erlediget; hat ſich hernach zum Gedalia gehalten/ und im Juͤdiſchen Lande ge- wohnet: iſt aber/ von den uͤberblibnen Aufruͤhri- ſchen Juden/ ſo ſich in Egypten begeben/ ſamt ſeinem Schreiber/ dem Baruch/ auch dahin ge- ſchlept worden; und dieweil Er daſelbſt ihre Ab- goͤtterey geſtrafft/ iſt Er/ wie Hieronymus bezeu- get/ von denſelben geſteiniget worden. Seine Propheceyung hat 52. Capitel. III. Ezechiel war ein Sohn des Prieſters Buzi/ welcher/ als die Statt Jeruſalem/ von den Babylomern/ erobert/ oder aber under dem Koͤ- nig Iehonia, ſo auch Iehojachin hieße/ nach Ba- bel gefuͤhret worden; wiewol damalen zum Pro- pheten-Amt noch nicht beruffen/ ſondern erſt im 5. Jahr des gefangnen Iechoniæ, darzue erwoͤhlt. Und hat Er ſeine Zeit/ mit Weißagungen wider den

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/330>, abgerufen am 29.04.2024.