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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 90. Frag/ des 4. Hundert.
Gefahr/ sonderlich zu Kriegs-Zeiten/ auff den
Raisen/ und sonsten/ gewesen; aber allezeit/
durch Gottes des HErren Beystand/ (deme ich
auch darfür demütigst Lob/ und Danck sage) be-
hüetet worden. Dises ist noch zu melden/ daß/
wie Theils wollen/ der Rauch von den Wachol-
derbeeren/ und Holtz: wie auch die schöne rothe
Corallen/ allerley Gespenst/ und Zauberey/ ver-
treiben sollen.

Die 90. Frag.
Was pfleget man zum Waßersieden für
theils Krancke zu nehmen?

NAchdeme die Personen/ und die
Kranckheiten seyn; darnach hat man
sich auch hierinn zu richten.

Wider das Huesten nimt man 2. Loth Zu-
cker/ und ein Maß frisch Brunnenwaßer/ und
siedet es den dritten Theil ein. Wil mans beßer
haben/ so thuet man darzue ein halb Lot klein ge-
schnitten Süßholtz/ und 1. Lot der kleinen Rosin-
lein/ oder Weinbeerlein/ und last es mit dem Zu-
cker sieden/ seihet es darnach durch/ und trinckt
davon nach notturfft. Oder/ man nimt Sauer-
Ampfer/ und Chinaewurzel/ Süßholtz/ kleine
Weinbeer/ des besten Zimmet/ iedes 3. quintl/
Fenchel 2. / Coriander 1. / grob zerschnitten
auf 6. gemeine Maß Waßer. Oder siede erst-
lich den halben Theil mit 3. Maß/ ein halbe
Stund. Jst auch wider das Seitenstechen. Also

Fenchel-

Die 90. Frag/ des 4. Hundert.
Gefahr/ ſonderlich zu Kriegs-Zeiten/ auff den
Raiſen/ und ſonſten/ geweſen; aber allezeit/
durch Gottes des HErꝛen Beyſtand/ (deme ich
auch darfuͤr demuͤtigſt Lob/ und Danck ſage) be-
huͤetet worden. Diſes iſt noch zu melden/ daß/
wie Theils wollen/ der Rauch von den Wachol-
derbeeren/ und Holtz: wie auch die ſchoͤne rothe
Corallen/ allerley Geſpenſt/ und Zauberey/ ver-
treiben ſollen.

Die 90. Frag.
Was pfleget man zum Waßerſieden fuͤr
theils Krancke zu nehmen?

NAchdeme die Perſonen/ und die
Kranckheiten ſeyn; darnach hat man
ſich auch hierinn zu richten.

Wider das Hueſten nimt man 2. Loth Zu-
cker/ und ein Maß friſch Brunnenwaßer/ und
ſiedet es den dritten Theil ein. Wil mans beßer
haben/ ſo thuet man darzue ein halb Lot klein ge-
ſchnitten Suͤßholtz/ und 1. Lot der kleinen Roſin-
lein/ oder Weinbeerlein/ und laſt es mit dem Zu-
cker ſieden/ ſeihet es darnach durch/ und trinckt
davon nach notturfft. Oder/ man nimt Sauer-
Ampfer/ und Chinæwurzel/ Suͤßholtz/ kleine
Weinbeer/ des beſten Zimmet/ iedes 3. quintl/
Fenchel 2. ꝗ/ Coriander 1. ꝗ/ grob zerſchnitten
auf 6. gemeine Maß Waßer. Oder ſiede erſt-
lich den halben Theil mit 3. Maß/ ein halbe
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[452/0476] Die 90. Frag/ des 4. Hundert. Gefahr/ ſonderlich zu Kriegs-Zeiten/ auff den Raiſen/ und ſonſten/ geweſen; aber allezeit/ durch Gottes des HErꝛen Beyſtand/ (deme ich auch darfuͤr demuͤtigſt Lob/ und Danck ſage) be- huͤetet worden. Diſes iſt noch zu melden/ daß/ wie Theils wollen/ der Rauch von den Wachol- derbeeren/ und Holtz: wie auch die ſchoͤne rothe Corallen/ allerley Geſpenſt/ und Zauberey/ ver- treiben ſollen. Die 90. Frag. Was pfleget man zum Waßerſieden fuͤr theils Krancke zu nehmen? NAchdeme die Perſonen/ und die Kranckheiten ſeyn; darnach hat man ſich auch hierinn zu richten. Wider das Hueſten nimt man 2. Loth Zu- cker/ und ein Maß friſch Brunnenwaßer/ und ſiedet es den dritten Theil ein. Wil mans beßer haben/ ſo thuet man darzue ein halb Lot klein ge- ſchnitten Suͤßholtz/ und 1. Lot der kleinen Roſin- lein/ oder Weinbeerlein/ und laſt es mit dem Zu- cker ſieden/ ſeihet es darnach durch/ und trinckt davon nach notturfft. Oder/ man nimt Sauer- Ampfer/ und Chinæwurzel/ Suͤßholtz/ kleine Weinbeer/ des beſten Zimmet/ iedes 3. quintl/ Fenchel 2. ꝗ/ Coriander 1. ꝗ/ grob zerſchnitten auf 6. gemeine Maß Waßer. Oder ſiede erſt- lich den halben Theil mit 3. Maß/ ein halbe Stund. Jſt auch wider das Seitenſtechen. Alſo Fenchel-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/476>, abgerufen am 02.05.2024.