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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 99. Frag/ des 4. Hundert.
Grünspan/ als vil von nöthen ist. An einem Ort
hab ich auch etwas vom Wein gelesen.

Zum rothen Sigelwachs/ nimm 1. Pfund
Wachs/ Terpentin 6. oder 7. Lot/ zerlaß es mit
einander über dem Feuer. Wans darnach vom
Feuer gehoben/ und fast kalt worden/ so mische
den Zinober/ der mit dissolvirt ist/ darunter. Die
Form aber/ darein du es gießen wilt/ feuchte mit
Eßig an/ so wird das Wachs schöner.

Zum Hispanischen Wachs/ nimm des Wa-
cholderhartz/ oder Sandaracae, des Gummi Sar-
cocollae
,
Geigenhartz oder Colophoniae, Mastix/
und Gummi Laccae, iedes 2. quintl/ Leinöl 1. Lot/
und misch es nach Apothecker Kunst.

Und dieweil etlichmal des Lutirens/ oder der
Lutamanten/ in vorigen Fragen/ gedacht wor-
den/ damit man die Gefäß im distilliren/ und
sonsten/ wol vermacht; so wil ich zum Beschluß/
auch deren noch gedencken/ und zwar aus An-
dern/ dises/ so auch die Spiritus nicht leichtlich
durchdringen laßen solle/ nimm schwartzes Pech/
und gemeines Wachs/ iedes 1. Pfund/ lebendi-
gen Kalch/ und Ziegelöl/ iedes 1. Lot/ temperire/
und machs warm/ wenn du es brauchen wilt.
Sonst macht man auch ein Lutament aus gemei-
nen Meel/ und Saltz. Die Gläser zu verluti-
ren wird auch neuer Kalch/ und Eyerklar/ mit
einem Tuch umgeschlagen. Aus Ammoniaco,
Hartz/ Schwefel/ Mastix/ und Wachs/ so man

mit-

Die 99. Frag/ des 4. Hundert.
Gruͤnſpan/ als vil von noͤthen iſt. An einem Ort
hab ich auch etwas vom Wein geleſen.

Zum rothen Sigelwachs/ nimm 1. Pfund
Wachs/ Terpentin 6. oder 7. Lot/ zerlaß es mit
einander uͤber dem Feuer. Wans darnach vom
Feuer gehoben/ und faſt kalt worden/ ſo miſche
den Zinober/ der mit diſſolvirt iſt/ darunter. Die
Form aber/ darein du es gießen wilt/ feuchte mit
Eßig an/ ſo wird das Wachs ſchoͤner.

Zum Hiſpaniſchen Wachs/ nimm des Wa-
cholderhartz/ oder Sandaracæ, des Gummi Sar-
cocollæ
,
Geigenhartz oder Colophoniæ, Maſtix/
und Gummi Laccæ, iedes 2. quintl/ Leinoͤl 1. Lot/
und miſch es nach Apothecker Kunſt.

Und dieweil etlichmal des Lutirens/ oder der
Lutamanten/ in vorigen Fragen/ gedacht wor-
den/ damit man die Gefaͤß im diſtilliren/ und
ſonſten/ wol vermacht; ſo wil ich zum Beſchluß/
auch deren noch gedencken/ und zwar aus An-
dern/ diſes/ ſo auch die Spiritus nicht leichtlich
durchdringen laßen ſolle/ nimm ſchwartzes Pech/
und gemeines Wachs/ iedes 1. Pfund/ lebendi-
gen Kalch/ und Ziegeloͤl/ iedes 1. Lot/ temperire/
und machs warm/ wenn du es brauchen wilt.
Sonſt macht man auch ein Lutament aus gemei-
nen Meel/ und Saltz. Die Glaͤſer zu verluti-
ren wird auch neuer Kalch/ und Eyerklar/ mit
einem Tuch umgeſchlagen. Aus Ammoniaco,
Hartz/ Schwefel/ Maſtix/ und Wachs/ ſo man

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[492/0516] Die 99. Frag/ des 4. Hundert. Gruͤnſpan/ als vil von noͤthen iſt. An einem Ort hab ich auch etwas vom Wein geleſen. Zum rothen Sigelwachs/ nimm 1. Pfund Wachs/ Terpentin 6. oder 7. Lot/ zerlaß es mit einander uͤber dem Feuer. Wans darnach vom Feuer gehoben/ und faſt kalt worden/ ſo miſche den Zinober/ der mit diſſolvirt iſt/ darunter. Die Form aber/ darein du es gießen wilt/ feuchte mit Eßig an/ ſo wird das Wachs ſchoͤner. Zum Hiſpaniſchen Wachs/ nimm des Wa- cholderhartz/ oder Sandaracæ, des Gummi Sar- cocollæ, Geigenhartz oder Colophoniæ, Maſtix/ und Gummi Laccæ, iedes 2. quintl/ Leinoͤl 1. Lot/ und miſch es nach Apothecker Kunſt. Und dieweil etlichmal des Lutirens/ oder der Lutamanten/ in vorigen Fragen/ gedacht wor- den/ damit man die Gefaͤß im diſtilliren/ und ſonſten/ wol vermacht; ſo wil ich zum Beſchluß/ auch deren noch gedencken/ und zwar aus An- dern/ diſes/ ſo auch die Spiritus nicht leichtlich durchdringen laßen ſolle/ nimm ſchwartzes Pech/ und gemeines Wachs/ iedes 1. Pfund/ lebendi- gen Kalch/ und Ziegeloͤl/ iedes 1. Lot/ temperire/ und machs warm/ wenn du es brauchen wilt. Sonſt macht man auch ein Lutament aus gemei- nen Meel/ und Saltz. Die Glaͤſer zu verluti- ren wird auch neuer Kalch/ und Eyerklar/ mit einem Tuch umgeſchlagen. Aus Ammoniaco, Hartz/ Schwefel/ Maſtix/ und Wachs/ ſo man mit-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/516>, abgerufen am 30.04.2024.