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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 5. Frag/ des 4. Hundert.
sonen/ das ihre nemmen. Dann durch das Homa-
gium
thätten sich der Fürst/ und die Undertha-
nen/ zu gleicher Treu/ und Glauben/ gegen einan-
der verbünden; daß die allgemeine Herrschafft
des Fürsten/ wegen der Treu/ so ihme die Under-
thanen zu laisten/ so weit eingezogen/ und gemäs-
siget wird/ daß der Keyser nur etwas Gewalts
über ihre Sachen hat; wann etwan dieselbe/ den
Gesätzen gemäß/ zur Cammer/ oder in den fiscum,
gezogen werden; davon auch die oben erwente
Gail, und Mynsinger, zu sehen. Zu dem sich
fromme/ und gerechte Fürsten selber hüetten/ daß
Sie Niemants etwas/ wider Recht/ und ohne
gnugsame Ursach/ nehmen/ wol wißend/ daß die
Gewalthätigkeit/ oder das Violentum, der Na-
tur/ und daher dem Menschlichen Willen/ und
deßelben Würckungen zu wider/ und nicht lang-
würig seye; wie deßen Ursach beym Sagittario ex.
Eth. exot.
4. p.
97. zu finden. Sihe aber auch/ wel-
cher gestalt ein Keyser/ ein Herr der Welt seye?
was in des Iohannis a CZettriz, Equitis Silesii,
dissertatione Iuridico-politica, Quomodo Impe-
rator sit Mundi Dominus,
weitläuffig dispu-
tirt wird/ so An. 1620. zu Straßburg
gedruckt worden.



Die

Die 5. Frag/ des 4. Hundert.
ſonen/ das ihre nemmen. Dann durch das Homa-
gium
thaͤtten ſich der Fuͤrſt/ und die Undertha-
nen/ zu gleicher Treu/ und Glauben/ gegen einan-
der verbuͤnden; daß die allgemeine Herꝛſchafft
des Fuͤrſten/ wegen der Treu/ ſo ihme die Under-
thanen zu laiſten/ ſo weit eingezogen/ und gemaͤſ-
ſiget wird/ daß der Keyſer nur etwas Gewalts
uͤber ihre Sachen hat; wann etwan dieſelbe/ den
Geſaͤtzen gemaͤß/ zur Cammer/ oder in den fiscum,
gezogen werden; davon auch die oben erwente
Gail, und Mynſinger, zu ſehen. Zu dem ſich
fromme/ und gerechte Fuͤrſten ſelber huͤetten/ daß
Sie Niemants etwas/ wider Recht/ und ohne
gnugſame Urſach/ nehmen/ wol wißend/ daß die
Gewalthaͤtigkeit/ oder das Violentum, der Na-
tur/ und daher dem Menſchlichen Willen/ und
deßelben Wuͤrckungen zu wider/ und nicht lang-
wuͤrig ſeye; wie deßen Urſach beym Sagittario ex.
Eth. exot.
4. p.
97. zu finden. Sihe aber auch/ wel-
cher geſtalt ein Keyſer/ ein Herr der Welt ſeye?
was in des Iohannis â CZettriz, Equitis Sıleſii,
diſſertatione Iuridico-politica, Quomodo Impe-
rator ſit Mundi Dominus,
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gedruckt worden.



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[29/0053] Die 5. Frag/ des 4. Hundert. ſonen/ das ihre nemmen. Dann durch das Homa- gium thaͤtten ſich der Fuͤrſt/ und die Undertha- nen/ zu gleicher Treu/ und Glauben/ gegen einan- der verbuͤnden; daß die allgemeine Herꝛſchafft des Fuͤrſten/ wegen der Treu/ ſo ihme die Under- thanen zu laiſten/ ſo weit eingezogen/ und gemaͤſ- ſiget wird/ daß der Keyſer nur etwas Gewalts uͤber ihre Sachen hat; wann etwan dieſelbe/ den Geſaͤtzen gemaͤß/ zur Cammer/ oder in den fiscum, gezogen werden; davon auch die oben erwente Gail, und Mynſinger, zu ſehen. Zu dem ſich fromme/ und gerechte Fuͤrſten ſelber huͤetten/ daß Sie Niemants etwas/ wider Recht/ und ohne gnugſame Urſach/ nehmen/ wol wißend/ daß die Gewalthaͤtigkeit/ oder das Violentum, der Na- tur/ und daher dem Menſchlichen Willen/ und deßelben Wuͤrckungen zu wider/ und nicht lang- wuͤrig ſeye; wie deßen Urſach beym Sagittario ex. Eth. exot. 4. p. 97. zu finden. Sihe aber auch/ wel- cher geſtalt ein Keyſer/ ein Herr der Welt ſeye? was in des Iohannis â CZettriz, Equitis Sıleſii, diſſertatione Iuridico-politica, Quomodo Impe- rator ſit Mundi Dominus, weitlaͤuffig diſpu- tirt wird/ ſo An. 1620. zu Straßburg gedruckt worden. Die

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/53>, abgerufen am 26.04.2024.