Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite

Auf eure gegenwart/ die Stände ruffen zu/
Gott geb Euch glück und heil/ Gott geb Euch fried
und ruh!
Gantz Sachsen wündschet noch glück auf glück auf
die reise/
O Edles Fürsten-blut/ und singt die freuden weise/
Die Sonne schaut herfür aus jhrem blauen Zelt
und schickt dier/ Halle zu den langgewündschten
Held.

2.
Halle/ schicke dich zu grüßen
Deinen neuen Breutigam/
Den dier schickt der Sachsenstamm
Er wil in den Arm Dich schließen/
Neige deinen zahrten Mund
Jhm entgegen auch jtzund:
Sihstu deinen Fürsten reiten?
Sihstu kommen Jhn von weiten?
Steig auf deine Türne Du/
Schaue wie Er naht herzu?
Ach seht wie blinckt das Feld mit Rossen fast bedecket/
Seht wie die traurigkeit sich allgemach verstecket
Jtzt kömmt der Printz herran/ jtzt neiget sich die Stadt/
Die Er zu schützen Jhm jtzund erwehlet hatt.
Wie lieblich lacht er doch/ wie redt er doch so freundlich/
Er meinet alles guth und stellet sich nicht feindlich
Wie jener Boreas: der süße Zephyr weht
Den Frieden mildiglich wo dieser Fürste steht.
3. Weiß-

Auf eure gegenwart/ die Staͤnde ruffen zu/
Gott geb Euch gluͤck und heil/ Gott geb Euch fried
und ruh!
Gantz Sachſen wuͤndſchet noch gluͤck auf gluͤck auf
die reiſe/
O Edles Fuͤrſten-blut/ und ſingt die freuden weiſe/
Die Sonne ſchaut herfuͤr aus jhrem blauen Zelt
und ſchickt dier/ Halle zu den langgewuͤndſchten
Held.

2.
Halle/ ſchicke dich zu gruͤßen
Deinen neuen Breutigam/
Den dier ſchickt der Sachſenſtam̃
Er wil in den Arm Dich ſchließen/
Neige deinen zahrten Mund
Jhm entgegen auch jtzund:
Sihſtu deinen Fuͤrſten reiten?
Sihſtu kommen Jhn von weiten?
Steig auf deine Tuͤrne Du/
Schaue wie Er naht herzu?
Ach ſeht wie blinckt das Feld mit Roſſen faſt bedecket/
Seht wie die traurigkeit ſich allgemach verſtecket
Jtzt koͤm̃t der Printz herran/ jtzt neiget ſich die Stadt/
Die Er zu ſchuͤtzen Jhm jtzund erwehlet hatt.
Wie lieblich lacht er doch/ wie redt er doch ſo freũdlich/
Er meinet alles guth und ſtellet ſich nicht feindlich
Wie jener Boreas: der ſuͤße Zephyr weht
Den Frieden mildiglich wo dieſer Fuͤrſte ſteht.
3. Weiß-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <pb facs="#f0173" n="157."/>
              <l>Auf eure gegenwart/ die Sta&#x0364;nde ruffen zu/</l><lb/>
              <l>Gott geb Euch glu&#x0364;ck und heil/ Gott geb Euch fried</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">und ruh!</hi> </l><lb/>
              <l>Gantz Sach&#x017F;en wu&#x0364;nd&#x017F;chet noch glu&#x0364;ck auf glu&#x0364;ck auf</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">die rei&#x017F;e/</hi> </l><lb/>
              <l>O Edles Fu&#x0364;r&#x017F;ten-blut/ und &#x017F;ingt die freuden wei&#x017F;e/</l><lb/>
              <l>Die Sonne &#x017F;chaut herfu&#x0364;r aus jhrem blauen Zelt</l><lb/>
              <l>und &#x017F;chickt dier/ Halle zu den langgewu&#x0364;nd&#x017F;chten</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Held.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <head>2.</head><lb/>
              <l>Halle/ &#x017F;chicke dich zu gru&#x0364;ßen</l><lb/>
              <l>Deinen neuen Breutigam/</l><lb/>
              <l>Den dier &#x017F;chickt der Sach&#x017F;en&#x017F;tam&#x0303;</l><lb/>
              <l>Er wil in den Arm Dich &#x017F;chließen/</l><lb/>
              <l>Neige deinen zahrten Mund</l><lb/>
              <l>Jhm entgegen auch jtzund:</l><lb/>
              <l>Sih&#x017F;tu deinen Fu&#x0364;r&#x017F;ten reiten?</l><lb/>
              <l>Sih&#x017F;tu kommen Jhn von weiten?</l><lb/>
              <l>Steig auf deine Tu&#x0364;rne Du/</l><lb/>
              <l>Schaue wie Er naht herzu?</l><lb/>
              <l>Ach &#x017F;eht wie blinckt das Feld mit Ro&#x017F;&#x017F;en fa&#x017F;t bedecket/</l><lb/>
              <l>Seht wie die traurigkeit &#x017F;ich allgemach ver&#x017F;tecket</l><lb/>
              <l>Jtzt ko&#x0364;m&#x0303;t der Printz herran/ jtzt neiget &#x017F;ich die Stadt/</l><lb/>
              <l>Die Er zu &#x017F;chu&#x0364;tzen Jhm jtzund erwehlet hatt.</l><lb/>
              <l>Wie lieblich lacht er doch/ wie redt er doch &#x017F;o freu&#x0303;dlich/</l><lb/>
              <l>Er meinet alles guth und &#x017F;tellet &#x017F;ich nicht feindlich</l><lb/>
              <l>Wie jener Boreas: der &#x017F;u&#x0364;ße Zephyr weht</l><lb/>
              <l>Den Frieden mildiglich wo die&#x017F;er Fu&#x0364;r&#x017F;te &#x017F;teht.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">3. Weiß-</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[157./0173] Auf eure gegenwart/ die Staͤnde ruffen zu/ Gott geb Euch gluͤck und heil/ Gott geb Euch fried und ruh! Gantz Sachſen wuͤndſchet noch gluͤck auf gluͤck auf die reiſe/ O Edles Fuͤrſten-blut/ und ſingt die freuden weiſe/ Die Sonne ſchaut herfuͤr aus jhrem blauen Zelt und ſchickt dier/ Halle zu den langgewuͤndſchten Held. 2. Halle/ ſchicke dich zu gruͤßen Deinen neuen Breutigam/ Den dier ſchickt der Sachſenſtam̃ Er wil in den Arm Dich ſchließen/ Neige deinen zahrten Mund Jhm entgegen auch jtzund: Sihſtu deinen Fuͤrſten reiten? Sihſtu kommen Jhn von weiten? Steig auf deine Tuͤrne Du/ Schaue wie Er naht herzu? Ach ſeht wie blinckt das Feld mit Roſſen faſt bedecket/ Seht wie die traurigkeit ſich allgemach verſtecket Jtzt koͤm̃t der Printz herran/ jtzt neiget ſich die Stadt/ Die Er zu ſchuͤtzen Jhm jtzund erwehlet hatt. Wie lieblich lacht er doch/ wie redt er doch ſo freũdlich/ Er meinet alles guth und ſtellet ſich nicht feindlich Wie jener Boreas: der ſuͤße Zephyr weht Den Frieden mildiglich wo dieſer Fuͤrſte ſteht. 3. Weiß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/173
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 157.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/173>, abgerufen am 30.04.2024.