Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

Fürsorge Gottes.
Beystand hast du mir heute aufs neue geschen-
ket, und meine Bemühungen und Verrichtun-
gen mit Fortgang und Segen gekrönet. Wel-
che unläugbare, herrliche Beweise deiner väter-
lichen Aufsicht und Fürsorge! Welche Summe
von Geschenken und Wohlthaten!

Und was du heute an mir und für mich ge-
than hast, Allgütiger, davon zeugen alle vergan-
gene Tage meines Lebens, und davon werden
auch gewiß -- -- daran läßt mich deine Vater-
huld nicht zweifeln -- alle meine künftigen Tage
zeugen. Ja mein ganzes Leben, alles, was ich
bin und habe und vermag, ist ein lautredender
Beweis, daß du höchst gütig, daß du lauter Güte
und Liebe bist; und das wird es ewig seyn. Denn
du bist immer derselbe, wirst stets seyn, der du
warst, und deine Güte währet ewiglich.

Voll dieses großen seligen Gedankens, lege
ich mich getrost in die Arme des Schlafes, denke
ruhig an meine Geliebten, an alle meine Brüder
und Schwestern, die so wie ich unter deiner Auf-
sicht und Fürsorge stehen, und erwarte mit kind-
licher Zuversicht für sie und für mich von dir, un-
serm gemeinschaftlichen Vater, alles, was uns in
dieser und in der zukünftigen Welt wahrhaftig
gut und glückselig machen kann. Amen.

VI. Gefühl

Fürſorge Gottes.
Beyſtand haſt du mir heute aufs neue geſchen-
ket, und meine Bemühungen und Verrichtun-
gen mit Fortgang und Segen gekrönet. Wel-
che unläugbare, herrliche Beweiſe deiner väter-
lichen Aufſicht und Fürſorge! Welche Summe
von Geſchenken und Wohlthaten!

Und was du heute an mir und für mich ge-
than haſt, Allgütiger, davon zeugen alle vergan-
gene Tage meines Lebens, und davon werden
auch gewiß — — daran läßt mich deine Vater-
huld nicht zweifeln — alle meine künftigen Tage
zeugen. Ja mein ganzes Leben, alles, was ich
bin und habe und vermag, iſt ein lautredender
Beweis, daß du höchſt gütig, daß du lauter Güte
und Liebe biſt; und das wird es ewig ſeyn. Denn
du biſt immer derſelbe, wirſt ſtets ſeyn, der du
warſt, und deine Güte währet ewiglich.

Voll dieſes großen ſeligen Gedankens, lege
ich mich getroſt in die Arme des Schlafes, denke
ruhig an meine Geliebten, an alle meine Brüder
und Schweſtern, die ſo wie ich unter deiner Auf-
ſicht und Fürſorge ſtehen, und erwarte mit kind-
licher Zuverſicht für ſie und für mich von dir, un-
ſerm gemeinſchaftlichen Vater, alles, was uns in
dieſer und in der zukünftigen Welt wahrhaftig
gut und glückſelig machen kann. Amen.

VI. Gefühl
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0179" n="157"/><fw place="top" type="header">Für&#x017F;orge Gottes.</fw><lb/>
Bey&#x017F;tand ha&#x017F;t du mir heute aufs neue ge&#x017F;chen-<lb/>
ket, und meine Bemühungen und Verrichtun-<lb/>
gen mit Fortgang und Segen gekrönet. Wel-<lb/>
che unläugbare, herrliche Bewei&#x017F;e deiner väter-<lb/>
lichen Auf&#x017F;icht und Für&#x017F;orge! Welche Summe<lb/>
von Ge&#x017F;chenken und Wohlthaten!</p><lb/>
              <p>Und was du heute an mir und für mich ge-<lb/>
than ha&#x017F;t, Allgütiger, davon zeugen alle vergan-<lb/>
gene Tage meines Lebens, und davon werden<lb/>
auch gewiß &#x2014; &#x2014; daran läßt mich deine Vater-<lb/>
huld nicht zweifeln &#x2014; alle meine künftigen Tage<lb/>
zeugen. Ja mein ganzes Leben, alles, was ich<lb/>
bin und habe und vermag, i&#x017F;t ein lautredender<lb/>
Beweis, daß du höch&#x017F;t gütig, daß du lauter Güte<lb/>
und Liebe bi&#x017F;t; und das wird es ewig &#x017F;eyn. Denn<lb/>
du bi&#x017F;t immer der&#x017F;elbe, wir&#x017F;t &#x017F;tets &#x017F;eyn, der du<lb/>
war&#x017F;t, und deine Güte währet ewiglich.</p><lb/>
              <p>Voll die&#x017F;es großen &#x017F;eligen Gedankens, lege<lb/>
ich mich getro&#x017F;t in die Arme des Schlafes, denke<lb/>
ruhig an meine Geliebten, an alle meine Brüder<lb/>
und Schwe&#x017F;tern, die &#x017F;o wie ich unter deiner Auf-<lb/>
&#x017F;icht und Für&#x017F;orge &#x017F;tehen, und erwarte mit kind-<lb/>
licher Zuver&#x017F;icht für &#x017F;ie und für mich von dir, un-<lb/>
&#x017F;erm gemein&#x017F;chaftlichen Vater, alles, was uns in<lb/>
die&#x017F;er und in der zukünftigen Welt wahrhaftig<lb/>
gut und glück&#x017F;elig machen kann. Amen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">VI.</hi> Gefühl</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[157/0179] Fürſorge Gottes. Beyſtand haſt du mir heute aufs neue geſchen- ket, und meine Bemühungen und Verrichtun- gen mit Fortgang und Segen gekrönet. Wel- che unläugbare, herrliche Beweiſe deiner väter- lichen Aufſicht und Fürſorge! Welche Summe von Geſchenken und Wohlthaten! Und was du heute an mir und für mich ge- than haſt, Allgütiger, davon zeugen alle vergan- gene Tage meines Lebens, und davon werden auch gewiß — — daran läßt mich deine Vater- huld nicht zweifeln — alle meine künftigen Tage zeugen. Ja mein ganzes Leben, alles, was ich bin und habe und vermag, iſt ein lautredender Beweis, daß du höchſt gütig, daß du lauter Güte und Liebe biſt; und das wird es ewig ſeyn. Denn du biſt immer derſelbe, wirſt ſtets ſeyn, der du warſt, und deine Güte währet ewiglich. Voll dieſes großen ſeligen Gedankens, lege ich mich getroſt in die Arme des Schlafes, denke ruhig an meine Geliebten, an alle meine Brüder und Schweſtern, die ſo wie ich unter deiner Auf- ſicht und Fürſorge ſtehen, und erwarte mit kind- licher Zuverſicht für ſie und für mich von dir, un- ſerm gemeinſchaftlichen Vater, alles, was uns in dieſer und in der zukünftigen Welt wahrhaftig gut und glückſelig machen kann. Amen. VI. Gefühl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/179
Zitationshilfe: Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zollikofer_andachtsuebungen01_1785/179>, abgerufen am 28.05.2024.