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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] Schleim/
Sand und
Grieß in
den Nieren
und Blasen/
Stein/
verstopf-
fung der
Leber und
Miltzes/
viertägig
Fieber.
nutzliches Wasser destilliert/ auff vier oder
fünff loth getruncken/ reiniget es die Nieren/
Harngäng und Blasen vom Schleim/
Sand und Grieß/ führet auß den Stein/
und verhütet sein wachsthum/ eröffnet die
verstopffung der Leber und Miltzes/ treibet
auß die Gelbsucht/ und dienet wider das vier-
tägig Fieber.



CAPUT LX.
[Abbildung] Breite krause Basilien. Ocimum
latifolium crispum.

Namen.

BAsilienkraut Basilg oder Basilgram
heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen] [fremdsprachliches Material - 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 6 Zeichen fehlen]. Lateinisch/ Ocimum, Ocimum
basilicum, Herba basilica, Herba regia,
Jta-
liänisch/ Basilico. Frantzösisch/ Basilie. Spa-
nisch/ Albahaca. Englisch/ Basil. Nider-
ländisch/ Basilicomcruyt.

Geschlecht und Gestalt.

1. Das erste Geschlecht/ die breite krause
Basilien/ Ocimum latifolium maculatum vel
crispum, C. B. Sanctomauritanum, latum crispum
maximum, J. B.
hat ein kleine zaselichte wurtz/
auß welcher sich ein fast elen-hoher hauptsten-
gel erhebt/ so etwas rauch/ braun-roth/ und in
kurtze nebenzweiglein getheilet wird. Die
blätter sind rund/ zween finger breit/ etliche
roth-schwartz/ andere blaw/ etliche gefleckt/
tieff zerkerfft und krauß/ so an langen stie-
len hangen. Die Blume formiert ein Aeh-
re/ und ist weißroth. Der same wird schwartz
und grösser als der nachfolgenden/ so in klei-
nen häußlein liget. Sie blühet im Hew-und
Augstmonat. Jst erstlich auß Jndien in
Spanien/ von dar in Jtalien/ endlich auch
in Teutschland gebracht/ und in den
Gärten gezielet worden. Ein andere art
mit grün-gebückelten blätteren wird in
[Spaltenumbruch] dem Fürstlichen Eichstettischen Garten ge-
funden/ allda noch ein andere krause Basi-
lien herfürkomt/ welche nicht über ein schuh
hoch wächßt/ und grün-krause blätter brin-
get/ so ein lieblichen Nägelein-und Citro-
nen-geruch von sich geben. Die Blumen
erscheinen weiß/ die wurtzel und der same ist
klein.

2. Die Aegyptische Basilien/ mit welcher
die Lustgärten der Aegyptier zu Alexandria
angefüllet sind/ Ocimum AEgyp[tia]c. wächßt
drey elen hoch und auch höher/ hat längere
blätter als die unserige/ welche dünner und
mit einer rothen farb begossen/ auch einen
sehr lieblichen geruch von sich geben/ denn
sie mit demselbigen alle Geschlecht der Ba-
silien weit übertrifft. Jn Ober-Aethiopien
oder Abissine/ in dem Königreich Tigrai/
wächßt diese wolriechende Basilien hauf-
fenweise auff den Bergen und in den Bü-
schen. Jn vorgemeldtem Eystettischen Gar-
ten bringet sie einen gantz grünen stengel
herfür/ so bißweilen dunckel-oder satt-roth
wird. Die blätter sind grün aber breiter und
kürtzer als an dem Bingelkraut. Sie trägt
weisse blumen/ die wurtzel ist zasicht und
dauret nur ein Jahr. Das gantze Gewächs
gibt einen überauß lieblichen geruch von
sich.

[Abbildung] Die grosse Basilien. Ocimum
majus.

3. Die grosse Basilien/ Ocimum Caryo-
phyllatum majus, C. B. Ocimum magnum, J. B.

hat ein lange holtzichte wurtzel/ mit vielen
angehenckten zaseln/ auß welcher ein runder
braunfarbiger und rauchlichter stengel her-
für kommet/ so in nebenzweiglein getheilet
wird. Jhre blätter vergleichen sich dem
Bingelkraut/ sind breit/ dick und länglicht/
etliche weiß/ andere schwartz-braun: mit sol-
cher farb erscheinen auch die blumen umb

den

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] Schleim/
Sand und
Grieß in
den Nierẽ
und Blaſẽ/
Stein/
verſtopf-
fung der
Leber und
Miltzes/
viertaͤgig
Fieber.
nutzliches Waſſer deſtilliert/ auff vier oder
fuͤnff loth getruncken/ reiniget es die Nieren/
Harngaͤng und Blaſen vom Schleim/
Sand und Grieß/ fuͤhret auß den Stein/
und verhuͤtet ſein wachsthum/ eroͤffnet die
verſtopffung der Leber und Miltzes/ treibet
auß die Gelbſucht/ und dienet wider das vier-
taͤgig Fieber.



CAPUT LX.
[Abbildung] Breite krauſe Baſilien. Ocimum
latifolium criſpum.

Namen.

BAſilienkraut Baſilg oder Baſilgram
heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen] [fremdsprachliches Material – 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 6 Zeichen fehlen]. Lateiniſch/ Ocimum, Ocimum
baſilicum, Herba baſilica, Herba regia,
Jta-
liaͤniſch/ Baſilico. Frantzoͤſiſch/ Baſilie. Spa-
niſch/ Albahaca. Engliſch/ Baſil. Nider-
laͤndiſch/ Baſilicomcruyt.

Geſchlecht und Geſtalt.

1. Das erſte Geſchlecht/ die breite krauſe
Baſilien/ Ocimum latifolium maculatum vel
criſpum, C. B. Sanctomauritanum, latum criſpum
maximum, J. B.
hat ein kleine zaſelichte wurtz/
auß welcher ſich ein faſt elen-hoher hauptſten-
gel erhebt/ ſo etwas rauch/ braun-roth/ und in
kurtze nebenzweiglein getheilet wird. Die
blaͤtter ſind rund/ zween finger breit/ etliche
roth-ſchwartz/ andere blaw/ etliche gefleckt/
tieff zerkerfft und krauß/ ſo an langen ſtie-
len hangen. Die Blume formiert ein Aeh-
re/ und iſt weißroth. Der ſame wird ſchwartz
und groͤſſer als der nachfolgenden/ ſo in klei-
nen haͤußlein liget. Sie bluͤhet im Hew-und
Augſtmonat. Jſt erſtlich auß Jndien in
Spanien/ von dar in Jtalien/ endlich auch
in Teutſchland gebracht/ und in den
Gaͤrten gezielet worden. Ein andere art
mit gruͤn-gebuͤckelten blaͤtteren wird in
[Spaltenumbruch] dem Fuͤrſtlichen Eichſtettiſchen Garten ge-
funden/ allda noch ein andere krauſe Baſi-
lien herfuͤrkomt/ welche nicht uͤber ein ſchuh
hoch waͤchßt/ und gruͤn-krauſe blaͤtter brin-
get/ ſo ein lieblichen Naͤgelein-und Citro-
nen-geruch von ſich geben. Die Blumen
erſcheinen weiß/ die wurtzel und der ſame iſt
klein.

2. Die Aegyptiſche Baſilien/ mit welcher
die Luſtgaͤrten der Aegyptier zu Alexandria
angefuͤllet ſind/ Ocimum Ægyp[tia]c. waͤchßt
drey elen hoch und auch hoͤher/ hat laͤngere
blaͤtter als die unſerige/ welche duͤnner und
mit einer rothen farb begoſſen/ auch einen
ſehr lieblichen geruch von ſich geben/ denn
ſie mit demſelbigen alle Geſchlecht der Ba-
ſilien weit uͤbertrifft. Jn Ober-Aethiopien
oder Abiſſine/ in dem Koͤnigreich Tigrai/
waͤchßt dieſe wolriechende Baſilien hauf-
fenweiſe auff den Bergen und in den Buͤ-
ſchen. Jn vorgemeldtem Eyſtettiſchen Gar-
ten bringet ſie einen gantz gruͤnen ſtengel
herfuͤr/ ſo bißweilen dunckel-oder ſatt-roth
wird. Die blaͤtter ſind gruͤn aber breiter und
kuͤrtzer als an dem Bingelkraut. Sie traͤgt
weiſſe blumen/ die wurtzel iſt zaſicht und
dauret nur ein Jahr. Das gantze Gewaͤchs
gibt einen uͤberauß lieblichen geruch von
ſich.

[Abbildung] Die groſſe Baſilien. Ocimum
majus.

3. Die groſſe Baſilien/ Ocimum Caryo-
phyllatum majus, C. B. Ocimum magnum, J. B.

hat ein lange holtzichte wurtzel/ mit vielen
angehenckten zaſeln/ auß welcher ein runder
braunfarbiger und rauchlichter ſtengel her-
fuͤr kommet/ ſo in nebenzweiglein getheilet
wird. Jhre blaͤtter vergleichen ſich dem
Bingelkraut/ ſind breit/ dick und laͤnglicht/
etliche weiß/ andere ſchwartz-braun: mit ſol-
cher farb erſcheinen auch die blumen umb

den
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[591/0607] Von den Kraͤuteren. nutzliches Waſſer deſtilliert/ auff vier oder fuͤnff loth getruncken/ reiniget es die Nieren/ Harngaͤng und Blaſen vom Schleim/ Sand und Grieß/ fuͤhret auß den Stein/ und verhuͤtet ſein wachsthum/ eroͤffnet die verſtopffung der Leber und Miltzes/ treibet auß die Gelbſucht/ und dienet wider das vier- taͤgig Fieber. Schleim/ Sand und Grieß in den Nierẽ und Blaſẽ/ Stein/ verſtopf- fung der Leber und Miltzes/ viertaͤgig Fieber. CAPUT LX. [Abbildung Breite krauſe Baſilien. Ocimum latifolium criſpum. ] Namen. BAſilienkraut Baſilg oder Baſilgram heißt Griechiſch/ __ __- ______. Lateiniſch/ Ocimum, Ocimum baſilicum, Herba baſilica, Herba regia, Jta- liaͤniſch/ Baſilico. Frantzoͤſiſch/ Baſilie. Spa- niſch/ Albahaca. Engliſch/ Baſil. Nider- laͤndiſch/ Baſilicomcruyt. Geſchlecht und Geſtalt. 1. Das erſte Geſchlecht/ die breite krauſe Baſilien/ Ocimum latifolium maculatum vel criſpum, C. B. Sanctomauritanum, latum criſpum maximum, J. B. hat ein kleine zaſelichte wurtz/ auß welcher ſich ein faſt elen-hoher hauptſten- gel erhebt/ ſo etwas rauch/ braun-roth/ und in kurtze nebenzweiglein getheilet wird. Die blaͤtter ſind rund/ zween finger breit/ etliche roth-ſchwartz/ andere blaw/ etliche gefleckt/ tieff zerkerfft und krauß/ ſo an langen ſtie- len hangen. Die Blume formiert ein Aeh- re/ und iſt weißroth. Der ſame wird ſchwartz und groͤſſer als der nachfolgenden/ ſo in klei- nen haͤußlein liget. Sie bluͤhet im Hew-und Augſtmonat. Jſt erſtlich auß Jndien in Spanien/ von dar in Jtalien/ endlich auch in Teutſchland gebracht/ und in den Gaͤrten gezielet worden. Ein andere art mit gruͤn-gebuͤckelten blaͤtteren wird in dem Fuͤrſtlichen Eichſtettiſchen Garten ge- funden/ allda noch ein andere krauſe Baſi- lien herfuͤrkomt/ welche nicht uͤber ein ſchuh hoch waͤchßt/ und gruͤn-krauſe blaͤtter brin- get/ ſo ein lieblichen Naͤgelein-und Citro- nen-geruch von ſich geben. Die Blumen erſcheinen weiß/ die wurtzel und der ſame iſt klein. 2. Die Aegyptiſche Baſilien/ mit welcher die Luſtgaͤrten der Aegyptier zu Alexandria angefuͤllet ſind/ Ocimum Ægyptiac. waͤchßt drey elen hoch und auch hoͤher/ hat laͤngere blaͤtter als die unſerige/ welche duͤnner und mit einer rothen farb begoſſen/ auch einen ſehr lieblichen geruch von ſich geben/ denn ſie mit demſelbigen alle Geſchlecht der Ba- ſilien weit uͤbertrifft. Jn Ober-Aethiopien oder Abiſſine/ in dem Koͤnigreich Tigrai/ waͤchßt dieſe wolriechende Baſilien hauf- fenweiſe auff den Bergen und in den Buͤ- ſchen. Jn vorgemeldtem Eyſtettiſchen Gar- ten bringet ſie einen gantz gruͤnen ſtengel herfuͤr/ ſo bißweilen dunckel-oder ſatt-roth wird. Die blaͤtter ſind gruͤn aber breiter und kuͤrtzer als an dem Bingelkraut. Sie traͤgt weiſſe blumen/ die wurtzel iſt zaſicht und dauret nur ein Jahr. Das gantze Gewaͤchs gibt einen uͤberauß lieblichen geruch von ſich. [Abbildung Die groſſe Baſilien. Ocimum majus. ] 3. Die groſſe Baſilien/ Ocimum Caryo- phyllatum majus, C. B. Ocimum magnum, J. B. hat ein lange holtzichte wurtzel/ mit vielen angehenckten zaſeln/ auß welcher ein runder braunfarbiger und rauchlichter ſtengel her- fuͤr kommet/ ſo in nebenzweiglein getheilet wird. Jhre blaͤtter vergleichen ſich dem Bingelkraut/ ſind breit/ dick und laͤnglicht/ etliche weiß/ andere ſchwartz-braun: mit ſol- cher farb erſcheinen auch die blumen umb den

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/607>, abgerufen am 29.04.2024.