Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] anderstwo. Es ist ein nider Kräutlein/ hat
halb spannen-lange wollichte zweiglein/ an
welchen allezeit die blättlein gegen einander
über stehen/ zwischen welchen auff den gipf-
feln der stengelein länglichte/ gekerffte/ him-
mel-blaue und breite Blumen mit zweyen
fäsemlein/ erscheinen/ wenn nun diese ver-
gehen/ kommen dicke und grosse schoten her-
nach/ so mit kleinem Samen angefüllt sind.
Die Wurtzel kriecht mit ihren dünnen za-
seln hin und wider.

6. Der kleine haarige Berg-Gamander-
lein/ Chamaedris Alpina minima hirsuta, C. B.
Hat ein dünnes/ haariges Würtzelein/ auß
welchem ein (bißweilen aber zwey oder drey)
dünne zweiglein/ zween oder auff das höch-
ste drey zoll hoch/ herfür kommen. Die blät-
ter neben der wurtzel sind klein/ rund/ haa-
rig/ zerkerfft und dicklicht/ es hangen aber
keine blätter an den zweiglein/ die endlich in
stielein außgehen/ deren jedes ein blaues
blümlein trägt/ welchem kleine/ glatte und
enge täschlein nachfolgen. Es wächßt auff
den gipffeln der Schweitzerischen und Ty-
rolischen Alp-gebürgen/ wird auch auff der
höhe des Bergs Baldo bey Verona in Jta-
lien gefunden.

7. Der Oesterreichische Gamanderlein/
Chamaedris Austriaca foliis tenuissime lacinia-
tis, C. B.
Hat ein holtzichten/ runden/ haa-
rigen und schuh-hohen stengel/ welcher sich
in Neben-zincklein außbreitet. Die blätter
sind ein wenig haaricht/ rauch/ und in
schmale fälte zertheilt. Seine blumen schei-
nen himmel-blau/ wie ein länglicht ähre/
denen runde und zwey-spältige köpflein nach-
folgen/ in welchen ein sehr kleines sämlein
verschlossen liget.

8. Der Spanische Gamanderlein/ Cha-
maedris Hispanica foliis tenuissime divisis, C. B.

Hat viel ein dünneren stengel als die vorigen/
er ist auch rund/ nur ein wenig haaricht und
mit vielen gläichen unterschieden. Die blät-
ter sind kürtzer/ schmäler/ und ziehen sich bey
den gläichen zusammen. Der stengel gehet
auff ein Wasen mit sehr dünnen blättlein
auß/ und wird bey dein obersten gläich in
zween drey zoll lange stiel ohne blätter zer-
theilt/ auff denen ihre blümlein sitzen.

9. Der vermeinte/ grosse/ breit-blättige
Gamanderlein/ Chamaedris spuria major la-
tifolia, C. B.
Bekomt auß seiner wurtzel viel
viereckichte/ haarige stengel/ so elen-hoch/
auch bißweilen höher wachsen/ und mit gläi-
chen unterschieden sind. Die großlichten
Blätter vergleichen sich der gemeinen Ga-
manderlein/ deren jederzeit zwey gegen ein-
ander über stehen/ und an dem umbkreiß
gekerfft/ auch eines bittern geschmacks sind.
Die obern stengel werden in etliche Neben-
ästlein zertheilt/ so ein ablanges ähre von
himmel-blauen vier-blättigen Blumen tra-
gen/ denen glatte zwey-spältige köpflein voll
kleinen Samens nachfolgen. Die Wurtzel
ist zaßlicht/ und bringt jährlich neue stengel
herfür/ welche zu underst auch ihre zaseln
haben. Er wächßt auff vielen Büheln und
Bergen in Ungarn/ Oesterreich/ Mähren
und Böhmen an steinichten orten zwischen
den Stauden.

10. Der vermeinte kleine/ breit-blättige
[Spaltenumbruch] Gamanderlein/ Chamaedris spuria minor la-
tifolia, C. B. Chamaedryos falsa species, Teu-
crium 5. Clusii, J. B.
Bringt auß seiner wur-
tzel viel braun-rothe und zween zoll lange
rüthlein oder stengelein herfür/ so auff dem
boden ligen/ und von ihren gegen einander
über stehenden blättern umbgeben werden/
die sich des gemeinen Gamanderleins-blät-
tern vergleichen/ sind jedoch kleiner/ an dem
umbkreiß gekerfft/ und eines bitterlichten ge-
schmacks. Oben werden die rüthlein in
Neben-zincklein getheilt/ die tragen geähr-
te/ vier-blättige/ himmel-blaue oder aschen-
farbe blümlein/ in deren mitte zwey fäsem-
lein sich befinden/ denen glatte und mit röth-
lichtem samen angefüllte schötlein nachfol-
gen. Die wurtzel ist sehr zaßlicht/ und stoßt
jährlich neue rüthlein herfür/ so bißweilen
unten auch ihre zaseln haben. Er wächßt
in Oesterreich/ insonderheit umb Wien auff
ungebauten trockenen Aeckern/ und kleinen
Büheln an den Wegen.

11. Der vermeinte kleine/ schmal-blät-
tige Gamanderlein/ Chamaedris spuria mi-
nor angustifolia, C. B.
Hat eine schwärtzlich-
te/ holtzichte und zaßlichte wurtzel. Seine
viel ästlein sind einer spannen hoch/ rund/
röthlicht/ hart und etwas haaricht/ neigen
sich auff die erden/ und zertheilen sich in
viel Neben-zweiglein. Die Blätter neben
der Wurtzel sind nicht zerkerfft/ stumpff/
breitlicht und bißweilen ablang/ die übrigen
blätter aber neben den stengeln/ findet man
zerkerfft/ kurtz/ schmal und spitzig/ es hat
in einem ablangen ähre viel bleich-blaue und
vier-blättige Blumen/ die mit fäsemlein
begabt sind/ welchen ein kleiner Samen in
kleinen täschlein nachfolget. Es blühet in
dem Sommer auff ungebauten und trocknen
Aeckern/ und wird allhier bey Brüglingen
häuffig gefunden.

12. Der vermeinte grosse/ schmal-blät-
tige Gamanderlein/ Chamaedris sputia ma-
jor angustifolia, C. B. spuria angustifolia, J. B.

Bekomt auß einer dünnen/ langen/ krie-
chenden/ holtzichten/ faßlichten wurtzel/ viel
runde/ haarige/ dünne/ holtzichte/ über der
erden zerstrewte/ qwer-hand lange rüth-
lein; daran je zwey und zwey gegen einan-
der stehende/ gekerbte/ ablange blättlein er-
scheinen; diese Rüthlein werden oben in et-
liche neben-ästlein getrennet/ welche denn
mit himmel-blauen blümlein also in ähre
gestalt gezieret werden/ daß die undern blüm-
lein jederzeit ehender als die obern außschlief-
fen. Diese Blümlein sind mit einem kur-
tzen/ dünnen stielein unterstützet/ und haben
dabey zugleich ein dünnes/ ablanges/ grü-
nes blättlein. Wächßt durchgehends fast in
den Wiesen neben den Bächlein; wie auch
auff den dürren und trocknen Heiden umb
Basel.

13. Der vermeinte kleine/ rund-blättige
Gamanderlein/ Chamaedris spuria minor ro-
tundifolia, C. B. spuria latifolia s. Foemina, J. B.

Wurtzelt mit vielen zaseln in die erden/ biß-
weilen wurtzeln einige zur erden sich neigen-
de rüthlein ein. Treibt wollichte/ dünne/ run-
de und schwache stengelein spannen-hoch über
sich/ an welchen je und je zwey gegen einan-
der stehende/ gekerbte/ haarige/ satt-grüne/ et-

was

Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] anderſtwo. Es iſt ein nider Kraͤutlein/ hat
halb ſpannen-lange wollichte zweiglein/ an
welchen allezeit die blaͤttlein gegen einander
uͤber ſtehen/ zwiſchen welchen auff den gipf-
feln der ſtengelein laͤnglichte/ gekerffte/ him-
mel-blaue und breite Blumen mit zweyen
faͤſemlein/ erſcheinen/ wenn nun dieſe ver-
gehen/ kommen dicke und groſſe ſchoten her-
nach/ ſo mit kleinem Samen angefuͤllt ſind.
Die Wurtzel kriecht mit ihren duͤnnen za-
ſeln hin und wider.

6. Der kleine haarige Berg-Gamander-
lein/ Chamædris Alpina minima hirſuta, C. B.
Hat ein duͤnnes/ haariges Wuͤrtzelein/ auß
welchem ein (bißweilen aber zwey oder drey)
duͤnne zweiglein/ zween oder auff das hoͤch-
ſte drey zoll hoch/ herfuͤr kommen. Die blaͤt-
ter neben der wurtzel ſind klein/ rund/ haa-
rig/ zerkerfft und dicklicht/ es hangen aber
keine blaͤtter an den zweiglein/ die endlich in
ſtielein außgehen/ deren jedes ein blaues
bluͤmlein traͤgt/ welchem kleine/ glatte und
enge taͤſchlein nachfolgen. Es waͤchßt auff
den gipffeln der Schweitzeriſchen und Ty-
roliſchen Alp-gebuͤrgen/ wird auch auff der
hoͤhe des Bergs Baldo bey Verona in Jta-
lien gefunden.

7. Der Oeſterꝛeichiſche Gamanderlein/
Chamædris Auſtriaca foliis tenuiſſimè lacinia-
tis, C. B.
Hat ein holtzichten/ runden/ haa-
rigen und ſchuh-hohen ſtengel/ welcher ſich
in Neben-zincklein außbreitet. Die blaͤtter
ſind ein wenig haaricht/ rauch/ und in
ſchmale faͤlte zertheilt. Seine blumen ſchei-
nen himmel-blau/ wie ein laͤnglicht aͤhre/
denen runde und zwey-ſpaͤltige koͤpflein nach-
folgen/ in welchen ein ſehr kleines ſaͤmlein
verſchloſſen liget.

8. Der Spaniſche Gamanderlein/ Cha-
mædris Hiſpanica foliis tenuiſſimè diviſis, C. B.

Hat viel ein duͤnneren ſtengel als die vorigen/
er iſt auch rund/ nur ein wenig haaricht und
mit vielen glaͤichen unterſchieden. Die blaͤt-
ter ſind kuͤrtzer/ ſchmaͤler/ und ziehen ſich bey
den glaͤichen zuſammen. Der ſtengel gehet
auff ein Waſen mit ſehr duͤnnen blaͤttlein
auß/ und wird bey dein oberſten glaͤich in
zween drey zoll lange ſtiel ohne blaͤtter zer-
theilt/ auff denen ihre bluͤmlein ſitzen.

9. Der vermeinte/ groſſe/ breit-blaͤttige
Gamanderlein/ Chamædris ſpuria major la-
tifolia, C. B.
Bekomt auß ſeiner wurtzel viel
viereckichte/ haarige ſtengel/ ſo elen-hoch/
auch bißweilen hoͤher wachſen/ und mit glaͤi-
chen unterſchieden ſind. Die großlichten
Blaͤtter vergleichen ſich der gemeinen Ga-
manderlein/ deren jederzeit zwey gegen ein-
ander uͤber ſtehen/ und an dem umbkreiß
gekerfft/ auch eines bittern geſchmacks ſind.
Die obern ſtengel werden in etliche Neben-
aͤſtlein zertheilt/ ſo ein ablanges aͤhre von
himmel-blauen vier-blaͤttigen Blumen tra-
gen/ denen glatte zwey-ſpaͤltige koͤpflein voll
kleinen Samens nachfolgen. Die Wurtzel
iſt zaßlicht/ und bringt jaͤhrlich neue ſtengel
herfuͤr/ welche zu underſt auch ihre zaſeln
haben. Er waͤchßt auff vielen Buͤheln und
Bergen in Ungarn/ Oeſterꝛeich/ Maͤhren
und Boͤhmen an ſteinichten orten zwiſchen
den Stauden.

10. Der vermeinte kleine/ breit-blaͤttige
[Spaltenumbruch] Gamanderlein/ Chamædris ſpuria minor la-
tifolia, C. B. Chamædryos falſa ſpecies, Teu-
crium 5. Cluſii, J. B.
Bringt auß ſeiner wur-
tzel viel braun-rothe und zween zoll lange
ruͤthlein oder ſtengelein herfuͤr/ ſo auff dem
boden ligen/ und von ihren gegen einander
uͤber ſtehenden blaͤttern umbgeben werden/
die ſich des gemeinen Gamanderleins-blaͤt-
tern vergleichen/ ſind jedoch kleiner/ an dem
umbkreiß gekerfft/ und eines bitterlichten ge-
ſchmacks. Oben werden die ruͤthlein in
Neben-zincklein getheilt/ die tragen geaͤhr-
te/ vier-blaͤttige/ himmel-blaue oder aſchen-
farbe bluͤmlein/ in deren mitte zwey faͤſem-
lein ſich befinden/ denen glatte und mit roͤth-
lichtem ſamen angefuͤllte ſchoͤtlein nachfol-
gen. Die wurtzel iſt ſehr zaßlicht/ und ſtoßt
jaͤhrlich neue ruͤthlein herfuͤr/ ſo bißweilen
unten auch ihre zaſeln haben. Er waͤchßt
in Oeſterꝛeich/ inſonderheit umb Wien auff
ungebauten trockenen Aeckern/ und kleinen
Buͤheln an den Wegen.

11. Der vermeinte kleine/ ſchmal-blaͤt-
tige Gamanderlein/ Chamædris ſpuria mi-
nor anguſtifolia, C. B.
Hat eine ſchwaͤrtzlich-
te/ holtzichte und zaßlichte wurtzel. Seine
viel aͤſtlein ſind einer ſpannen hoch/ rund/
roͤthlicht/ hart und etwas haaricht/ neigen
ſich auff die erden/ und zertheilen ſich in
viel Neben-zweiglein. Die Blaͤtter neben
der Wurtzel ſind nicht zerkerfft/ ſtumpff/
breitlicht und bißweilen ablang/ die uͤbrigen
blaͤtter aber neben den ſtengeln/ findet man
zerkerfft/ kurtz/ ſchmal und ſpitzig/ es hat
in einem ablangen aͤhre viel bleich-blaue und
vier-blaͤttige Blumen/ die mit faͤſemlein
begabt ſind/ welchen ein kleiner Samen in
kleinen taͤſchlein nachfolget. Es bluͤhet in
dem Sommer auff ungebauten und trocknen
Aeckern/ und wird allhier bey Bruͤglingen
haͤuffig gefunden.

12. Der vermeinte groſſe/ ſchmal-blaͤt-
tige Gamanderlein/ Chamædris ſputia ma-
jor anguſtifolia, C. B. ſpuria anguſtifolia, J. B.

Bekomt auß einer duͤnnen/ langen/ krie-
chenden/ holtzichten/ faßlichten wurtzel/ viel
runde/ haarige/ duͤnne/ holtzichte/ uͤber der
erden zerſtrewte/ qwer-hand lange ruͤth-
lein; daran je zwey und zwey gegen einan-
der ſtehende/ gekerbte/ ablange blaͤttlein er-
ſcheinen; dieſe Ruͤthlein werden oben in et-
liche neben-aͤſtlein getrennet/ welche denn
mit himmel-blauen bluͤmlein alſo in aͤhre
geſtalt gezieret werden/ daß die undern bluͤm-
lein jederzeit ehender als die obern außſchlief-
fen. Dieſe Bluͤmlein ſind mit einem kur-
tzen/ duͤnnen ſtielein unterſtuͤtzet/ und haben
dabey zugleich ein duͤnnes/ ablanges/ gruͤ-
nes blaͤttlein. Waͤchßt durchgehends faſt in
den Wieſen neben den Baͤchlein; wie auch
auff den duͤrꝛen und trocknen Heiden umb
Baſel.

13. Der vermeinte kleine/ rund-blaͤttige
Gamanderlein/ Chamædris ſpuria minor ro-
tundifolia, C. B. ſpuria latifolia ſ. Fœmina, J. B.

Wurtzelt mit vielen zaſeln in die erden/ biß-
weilen wurtzeln einige zur erden ſich neigen-
de ruͤthlein ein. Treibt wollichte/ duͤnne/ run-
de und ſchwache ſtengelein ſpannen-hoch uͤber
ſich/ an welchen je und je zwey gegen einan-
der ſtehende/ gekerbte/ haarige/ ſatt-gruͤne/ et-

was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0751" n="735"/><fw place="top" type="header">Von den Kra&#x0364;uteren.</fw><lb/><cb/>
ander&#x017F;two. Es i&#x017F;t ein nider Kra&#x0364;utlein/ hat<lb/>
halb &#x017F;pannen-lange wollichte zweiglein/ an<lb/>
welchen allezeit die bla&#x0364;ttlein gegen einander<lb/>
u&#x0364;ber &#x017F;tehen/ zwi&#x017F;chen welchen auff den gipf-<lb/>
feln der &#x017F;tengelein la&#x0364;nglichte/ gekerffte/ him-<lb/>
mel-blaue und breite Blumen mit zweyen<lb/>
fa&#x0364;&#x017F;emlein/ er&#x017F;cheinen/ wenn nun die&#x017F;e ver-<lb/>
gehen/ kommen dicke und gro&#x017F;&#x017F;e &#x017F;choten her-<lb/>
nach/ &#x017F;o mit kleinem Samen angefu&#x0364;llt &#x017F;ind.<lb/>
Die Wurtzel kriecht mit ihren du&#x0364;nnen za-<lb/>
&#x017F;eln hin und wider.</p><lb/>
            <p>6. Der kleine haarige Berg-Gamander-<lb/>
lein/ <hi rendition="#aq">Chamædris Alpina minima hir&#x017F;uta, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi><lb/>
Hat ein du&#x0364;nnes/ haariges Wu&#x0364;rtzelein/ auß<lb/>
welchem ein (bißweilen aber zwey oder drey)<lb/>
du&#x0364;nne zweiglein/ zween oder auff das ho&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;te drey zoll hoch/ herfu&#x0364;r kommen. Die bla&#x0364;t-<lb/>
ter neben der wurtzel &#x017F;ind klein/ rund/ haa-<lb/>
rig/ zerkerfft und dicklicht/ es hangen aber<lb/>
keine bla&#x0364;tter an den zweiglein/ die endlich in<lb/>
&#x017F;tielein außgehen/ deren jedes ein blaues<lb/>
blu&#x0364;mlein tra&#x0364;gt/ welchem kleine/ glatte und<lb/>
enge ta&#x0364;&#x017F;chlein nachfolgen. Es wa&#x0364;chßt auff<lb/>
den gipffeln der Schweitzeri&#x017F;chen und Ty-<lb/>
roli&#x017F;chen Alp-gebu&#x0364;rgen/ wird auch auff der<lb/>
ho&#x0364;he des Bergs Baldo bey Verona in Jta-<lb/>
lien gefunden.</p><lb/>
            <p>7. Der Oe&#x017F;ter&#xA75B;eichi&#x017F;che Gamanderlein/<lb/><hi rendition="#aq">Chamædris Au&#x017F;triaca foliis tenui&#x017F;&#x017F;imè lacinia-<lb/>
tis, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> Hat ein holtzichten/ runden/ haa-<lb/>
rigen und &#x017F;chuh-hohen &#x017F;tengel/ welcher &#x017F;ich<lb/>
in Neben-zincklein außbreitet. Die bla&#x0364;tter<lb/>
&#x017F;ind ein wenig haaricht/ rauch/ und in<lb/>
&#x017F;chmale fa&#x0364;lte zertheilt. Seine blumen &#x017F;chei-<lb/>
nen himmel-blau/ wie ein la&#x0364;nglicht a&#x0364;hre/<lb/>
denen runde und zwey-&#x017F;pa&#x0364;ltige ko&#x0364;pflein nach-<lb/>
folgen/ in welchen ein &#x017F;ehr kleines &#x017F;a&#x0364;mlein<lb/>
ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en liget.</p><lb/>
            <p>8. Der Spani&#x017F;che Gamanderlein/ <hi rendition="#aq">Cha-<lb/>
mædris Hi&#x017F;panica foliis tenui&#x017F;&#x017F;imè divi&#x017F;is, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi><lb/>
Hat viel ein du&#x0364;nneren &#x017F;tengel als die vorigen/<lb/>
er i&#x017F;t auch rund/ nur ein wenig haaricht und<lb/>
mit vielen gla&#x0364;ichen unter&#x017F;chieden. Die bla&#x0364;t-<lb/>
ter &#x017F;ind ku&#x0364;rtzer/ &#x017F;chma&#x0364;ler/ und ziehen &#x017F;ich bey<lb/>
den gla&#x0364;ichen zu&#x017F;ammen. Der &#x017F;tengel gehet<lb/>
auff ein Wa&#x017F;en mit &#x017F;ehr du&#x0364;nnen bla&#x0364;ttlein<lb/>
auß/ und wird bey dein ober&#x017F;ten gla&#x0364;ich in<lb/>
zween drey zoll lange &#x017F;tiel ohne bla&#x0364;tter zer-<lb/>
theilt/ auff denen ihre blu&#x0364;mlein &#x017F;itzen.</p><lb/>
            <p>9. Der vermeinte/ gro&#x017F;&#x017F;e/ breit-bla&#x0364;ttige<lb/>
Gamanderlein/ <hi rendition="#aq">Chamædris &#x017F;puria major la-<lb/>
tifolia, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> Bekomt auß &#x017F;einer wurtzel viel<lb/>
viereckichte/ haarige &#x017F;tengel/ &#x017F;o elen-hoch/<lb/>
auch bißweilen ho&#x0364;her wach&#x017F;en/ und mit gla&#x0364;i-<lb/>
chen unter&#x017F;chieden &#x017F;ind. Die großlichten<lb/>
Bla&#x0364;tter vergleichen &#x017F;ich der gemeinen Ga-<lb/>
manderlein/ deren jederzeit zwey gegen ein-<lb/>
ander u&#x0364;ber &#x017F;tehen/ und an dem umbkreiß<lb/>
gekerfft/ auch eines bittern ge&#x017F;chmacks &#x017F;ind.<lb/>
Die obern &#x017F;tengel werden in etliche Neben-<lb/>
a&#x0364;&#x017F;tlein zertheilt/ &#x017F;o ein ablanges a&#x0364;hre von<lb/>
himmel-blauen vier-bla&#x0364;ttigen Blumen tra-<lb/>
gen/ denen glatte zwey-&#x017F;pa&#x0364;ltige ko&#x0364;pflein voll<lb/>
kleinen Samens nachfolgen. Die Wurtzel<lb/>
i&#x017F;t zaßlicht/ und bringt ja&#x0364;hrlich neue &#x017F;tengel<lb/>
herfu&#x0364;r/ welche zu under&#x017F;t auch ihre za&#x017F;eln<lb/>
haben. Er wa&#x0364;chßt auff vielen Bu&#x0364;heln und<lb/>
Bergen in Ungarn/ Oe&#x017F;ter&#xA75B;eich/ Ma&#x0364;hren<lb/>
und Bo&#x0364;hmen an &#x017F;teinichten orten zwi&#x017F;chen<lb/>
den Stauden.</p><lb/>
            <p>10. Der vermeinte kleine/ breit-bla&#x0364;ttige<lb/><cb/>
Gamanderlein/ <hi rendition="#aq">Chamædris &#x017F;puria minor la-<lb/>
tifolia, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Chamædryos fal&#x017F;a &#x017F;pecies, Teu-<lb/>
crium 5. Clu&#x017F;ii, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi> Bringt auß &#x017F;einer wur-<lb/>
tzel viel braun-rothe und zween zoll lange<lb/>
ru&#x0364;thlein oder &#x017F;tengelein herfu&#x0364;r/ &#x017F;o auff dem<lb/>
boden ligen/ und von ihren gegen einander<lb/>
u&#x0364;ber &#x017F;tehenden bla&#x0364;ttern umbgeben werden/<lb/>
die &#x017F;ich des gemeinen Gamanderleins-bla&#x0364;t-<lb/>
tern vergleichen/ &#x017F;ind jedoch kleiner/ an dem<lb/>
umbkreiß gekerfft/ und eines bitterlichten ge-<lb/>
&#x017F;chmacks. Oben werden die ru&#x0364;thlein in<lb/>
Neben-zincklein getheilt/ die tragen gea&#x0364;hr-<lb/>
te/ vier-bla&#x0364;ttige/ himmel-blaue oder a&#x017F;chen-<lb/>
farbe blu&#x0364;mlein/ in deren mitte zwey fa&#x0364;&#x017F;em-<lb/>
lein &#x017F;ich befinden/ denen glatte und mit ro&#x0364;th-<lb/>
lichtem &#x017F;amen angefu&#x0364;llte &#x017F;cho&#x0364;tlein nachfol-<lb/>
gen. Die wurtzel i&#x017F;t &#x017F;ehr zaßlicht/ und &#x017F;toßt<lb/>
ja&#x0364;hrlich neue ru&#x0364;thlein herfu&#x0364;r/ &#x017F;o bißweilen<lb/>
unten auch ihre za&#x017F;eln haben. Er wa&#x0364;chßt<lb/>
in Oe&#x017F;ter&#xA75B;eich/ in&#x017F;onderheit umb Wien auff<lb/>
ungebauten trockenen Aeckern/ und kleinen<lb/>
Bu&#x0364;heln an den Wegen.</p><lb/>
            <p>11. Der vermeinte kleine/ &#x017F;chmal-bla&#x0364;t-<lb/>
tige Gamanderlein/ <hi rendition="#aq">Chamædris &#x017F;puria mi-<lb/>
nor angu&#x017F;tifolia, <hi rendition="#i">C. B.</hi></hi> Hat eine &#x017F;chwa&#x0364;rtzlich-<lb/>
te/ holtzichte und zaßlichte wurtzel. Seine<lb/>
viel a&#x0364;&#x017F;tlein &#x017F;ind einer &#x017F;pannen hoch/ rund/<lb/>
ro&#x0364;thlicht/ hart und etwas haaricht/ neigen<lb/>
&#x017F;ich auff die erden/ und zertheilen &#x017F;ich in<lb/>
viel Neben-zweiglein. Die Bla&#x0364;tter neben<lb/>
der Wurtzel &#x017F;ind nicht zerkerfft/ &#x017F;tumpff/<lb/>
breitlicht und bißweilen ablang/ die u&#x0364;brigen<lb/>
bla&#x0364;tter aber neben den &#x017F;tengeln/ findet man<lb/>
zerkerfft/ kurtz/ &#x017F;chmal und &#x017F;pitzig/ es hat<lb/>
in einem ablangen a&#x0364;hre viel bleich-blaue und<lb/>
vier-bla&#x0364;ttige Blumen/ die mit fa&#x0364;&#x017F;emlein<lb/>
begabt &#x017F;ind/ welchen ein kleiner Samen in<lb/>
kleinen ta&#x0364;&#x017F;chlein nachfolget. Es blu&#x0364;het in<lb/>
dem Sommer auff ungebauten und trocknen<lb/>
Aeckern/ und wird allhier bey Bru&#x0364;glingen<lb/>
ha&#x0364;uffig gefunden.</p><lb/>
            <p>12. Der vermeinte gro&#x017F;&#x017F;e/ &#x017F;chmal-bla&#x0364;t-<lb/>
tige Gamanderlein/ <hi rendition="#aq">Chamædris &#x017F;putia ma-<lb/>
jor angu&#x017F;tifolia, <hi rendition="#i">C. B.</hi> &#x017F;puria angu&#x017F;tifolia, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi><lb/>
Bekomt auß einer du&#x0364;nnen/ langen/ krie-<lb/>
chenden/ holtzichten/ faßlichten wurtzel/ viel<lb/>
runde/ haarige/ du&#x0364;nne/ holtzichte/ u&#x0364;ber der<lb/>
erden zer&#x017F;trewte/ qwer-hand lange ru&#x0364;th-<lb/>
lein; daran je zwey und zwey gegen einan-<lb/>
der &#x017F;tehende/ gekerbte/ ablange bla&#x0364;ttlein er-<lb/>
&#x017F;cheinen; die&#x017F;e Ru&#x0364;thlein werden oben in et-<lb/>
liche neben-a&#x0364;&#x017F;tlein getrennet/ welche denn<lb/>
mit himmel-blauen blu&#x0364;mlein al&#x017F;o in a&#x0364;hre<lb/>
ge&#x017F;talt gezieret werden/ daß die undern blu&#x0364;m-<lb/>
lein jederzeit ehender als die obern auß&#x017F;chlief-<lb/>
fen. Die&#x017F;e Blu&#x0364;mlein &#x017F;ind mit einem kur-<lb/>
tzen/ du&#x0364;nnen &#x017F;tielein unter&#x017F;tu&#x0364;tzet/ und haben<lb/>
dabey zugleich ein du&#x0364;nnes/ ablanges/ gru&#x0364;-<lb/>
nes bla&#x0364;ttlein. Wa&#x0364;chßt durchgehends fa&#x017F;t in<lb/>
den Wie&#x017F;en neben den Ba&#x0364;chlein; wie auch<lb/>
auff den du&#x0364;r&#xA75B;en und trocknen Heiden umb<lb/>
Ba&#x017F;el.</p><lb/>
            <p>13. Der vermeinte kleine/ rund-bla&#x0364;ttige<lb/>
Gamanderlein/ <hi rendition="#aq">Chamædris &#x017F;puria minor ro-<lb/>
tundifolia, <hi rendition="#i">C. B.</hi> &#x017F;puria latifolia &#x017F;. F&#x0153;mina, <hi rendition="#i">J. B.</hi></hi><lb/>
Wurtzelt mit vielen za&#x017F;eln in die erden/ biß-<lb/>
weilen wurtzeln einige zur erden &#x017F;ich neigen-<lb/>
de ru&#x0364;thlein ein. Treibt wollichte/ du&#x0364;nne/ run-<lb/>
de und &#x017F;chwache &#x017F;tengelein &#x017F;pannen-hoch u&#x0364;ber<lb/>
&#x017F;ich/ an welchen je und je zwey gegen einan-<lb/>
der &#x017F;tehende/ gekerbte/ haarige/ &#x017F;att-gru&#x0364;ne/ et-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">was</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[735/0751] Von den Kraͤuteren. anderſtwo. Es iſt ein nider Kraͤutlein/ hat halb ſpannen-lange wollichte zweiglein/ an welchen allezeit die blaͤttlein gegen einander uͤber ſtehen/ zwiſchen welchen auff den gipf- feln der ſtengelein laͤnglichte/ gekerffte/ him- mel-blaue und breite Blumen mit zweyen faͤſemlein/ erſcheinen/ wenn nun dieſe ver- gehen/ kommen dicke und groſſe ſchoten her- nach/ ſo mit kleinem Samen angefuͤllt ſind. Die Wurtzel kriecht mit ihren duͤnnen za- ſeln hin und wider. 6. Der kleine haarige Berg-Gamander- lein/ Chamædris Alpina minima hirſuta, C. B. Hat ein duͤnnes/ haariges Wuͤrtzelein/ auß welchem ein (bißweilen aber zwey oder drey) duͤnne zweiglein/ zween oder auff das hoͤch- ſte drey zoll hoch/ herfuͤr kommen. Die blaͤt- ter neben der wurtzel ſind klein/ rund/ haa- rig/ zerkerfft und dicklicht/ es hangen aber keine blaͤtter an den zweiglein/ die endlich in ſtielein außgehen/ deren jedes ein blaues bluͤmlein traͤgt/ welchem kleine/ glatte und enge taͤſchlein nachfolgen. Es waͤchßt auff den gipffeln der Schweitzeriſchen und Ty- roliſchen Alp-gebuͤrgen/ wird auch auff der hoͤhe des Bergs Baldo bey Verona in Jta- lien gefunden. 7. Der Oeſterꝛeichiſche Gamanderlein/ Chamædris Auſtriaca foliis tenuiſſimè lacinia- tis, C. B. Hat ein holtzichten/ runden/ haa- rigen und ſchuh-hohen ſtengel/ welcher ſich in Neben-zincklein außbreitet. Die blaͤtter ſind ein wenig haaricht/ rauch/ und in ſchmale faͤlte zertheilt. Seine blumen ſchei- nen himmel-blau/ wie ein laͤnglicht aͤhre/ denen runde und zwey-ſpaͤltige koͤpflein nach- folgen/ in welchen ein ſehr kleines ſaͤmlein verſchloſſen liget. 8. Der Spaniſche Gamanderlein/ Cha- mædris Hiſpanica foliis tenuiſſimè diviſis, C. B. Hat viel ein duͤnneren ſtengel als die vorigen/ er iſt auch rund/ nur ein wenig haaricht und mit vielen glaͤichen unterſchieden. Die blaͤt- ter ſind kuͤrtzer/ ſchmaͤler/ und ziehen ſich bey den glaͤichen zuſammen. Der ſtengel gehet auff ein Waſen mit ſehr duͤnnen blaͤttlein auß/ und wird bey dein oberſten glaͤich in zween drey zoll lange ſtiel ohne blaͤtter zer- theilt/ auff denen ihre bluͤmlein ſitzen. 9. Der vermeinte/ groſſe/ breit-blaͤttige Gamanderlein/ Chamædris ſpuria major la- tifolia, C. B. Bekomt auß ſeiner wurtzel viel viereckichte/ haarige ſtengel/ ſo elen-hoch/ auch bißweilen hoͤher wachſen/ und mit glaͤi- chen unterſchieden ſind. Die großlichten Blaͤtter vergleichen ſich der gemeinen Ga- manderlein/ deren jederzeit zwey gegen ein- ander uͤber ſtehen/ und an dem umbkreiß gekerfft/ auch eines bittern geſchmacks ſind. Die obern ſtengel werden in etliche Neben- aͤſtlein zertheilt/ ſo ein ablanges aͤhre von himmel-blauen vier-blaͤttigen Blumen tra- gen/ denen glatte zwey-ſpaͤltige koͤpflein voll kleinen Samens nachfolgen. Die Wurtzel iſt zaßlicht/ und bringt jaͤhrlich neue ſtengel herfuͤr/ welche zu underſt auch ihre zaſeln haben. Er waͤchßt auff vielen Buͤheln und Bergen in Ungarn/ Oeſterꝛeich/ Maͤhren und Boͤhmen an ſteinichten orten zwiſchen den Stauden. 10. Der vermeinte kleine/ breit-blaͤttige Gamanderlein/ Chamædris ſpuria minor la- tifolia, C. B. Chamædryos falſa ſpecies, Teu- crium 5. Cluſii, J. B. Bringt auß ſeiner wur- tzel viel braun-rothe und zween zoll lange ruͤthlein oder ſtengelein herfuͤr/ ſo auff dem boden ligen/ und von ihren gegen einander uͤber ſtehenden blaͤttern umbgeben werden/ die ſich des gemeinen Gamanderleins-blaͤt- tern vergleichen/ ſind jedoch kleiner/ an dem umbkreiß gekerfft/ und eines bitterlichten ge- ſchmacks. Oben werden die ruͤthlein in Neben-zincklein getheilt/ die tragen geaͤhr- te/ vier-blaͤttige/ himmel-blaue oder aſchen- farbe bluͤmlein/ in deren mitte zwey faͤſem- lein ſich befinden/ denen glatte und mit roͤth- lichtem ſamen angefuͤllte ſchoͤtlein nachfol- gen. Die wurtzel iſt ſehr zaßlicht/ und ſtoßt jaͤhrlich neue ruͤthlein herfuͤr/ ſo bißweilen unten auch ihre zaſeln haben. Er waͤchßt in Oeſterꝛeich/ inſonderheit umb Wien auff ungebauten trockenen Aeckern/ und kleinen Buͤheln an den Wegen. 11. Der vermeinte kleine/ ſchmal-blaͤt- tige Gamanderlein/ Chamædris ſpuria mi- nor anguſtifolia, C. B. Hat eine ſchwaͤrtzlich- te/ holtzichte und zaßlichte wurtzel. Seine viel aͤſtlein ſind einer ſpannen hoch/ rund/ roͤthlicht/ hart und etwas haaricht/ neigen ſich auff die erden/ und zertheilen ſich in viel Neben-zweiglein. Die Blaͤtter neben der Wurtzel ſind nicht zerkerfft/ ſtumpff/ breitlicht und bißweilen ablang/ die uͤbrigen blaͤtter aber neben den ſtengeln/ findet man zerkerfft/ kurtz/ ſchmal und ſpitzig/ es hat in einem ablangen aͤhre viel bleich-blaue und vier-blaͤttige Blumen/ die mit faͤſemlein begabt ſind/ welchen ein kleiner Samen in kleinen taͤſchlein nachfolget. Es bluͤhet in dem Sommer auff ungebauten und trocknen Aeckern/ und wird allhier bey Bruͤglingen haͤuffig gefunden. 12. Der vermeinte groſſe/ ſchmal-blaͤt- tige Gamanderlein/ Chamædris ſputia ma- jor anguſtifolia, C. B. ſpuria anguſtifolia, J. B. Bekomt auß einer duͤnnen/ langen/ krie- chenden/ holtzichten/ faßlichten wurtzel/ viel runde/ haarige/ duͤnne/ holtzichte/ uͤber der erden zerſtrewte/ qwer-hand lange ruͤth- lein; daran je zwey und zwey gegen einan- der ſtehende/ gekerbte/ ablange blaͤttlein er- ſcheinen; dieſe Ruͤthlein werden oben in et- liche neben-aͤſtlein getrennet/ welche denn mit himmel-blauen bluͤmlein alſo in aͤhre geſtalt gezieret werden/ daß die undern bluͤm- lein jederzeit ehender als die obern außſchlief- fen. Dieſe Bluͤmlein ſind mit einem kur- tzen/ duͤnnen ſtielein unterſtuͤtzet/ und haben dabey zugleich ein duͤnnes/ ablanges/ gruͤ- nes blaͤttlein. Waͤchßt durchgehends faſt in den Wieſen neben den Baͤchlein; wie auch auff den duͤrꝛen und trocknen Heiden umb Baſel. 13. Der vermeinte kleine/ rund-blaͤttige Gamanderlein/ Chamædris ſpuria minor ro- tundifolia, C. B. ſpuria latifolia ſ. Fœmina, J. B. Wurtzelt mit vielen zaſeln in die erden/ biß- weilen wurtzeln einige zur erden ſich neigen- de ruͤthlein ein. Treibt wollichte/ duͤnne/ run- de und ſchwache ſtengelein ſpannen-hoch uͤber ſich/ an welchen je und je zwey gegen einan- der ſtehende/ gekerbte/ haarige/ ſatt-gruͤne/ et- was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/751
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/751>, abgerufen am 29.04.2024.