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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Don den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] und Durst bringet/ soll sie nicht leichtlich
allein gebraucht werden.



CAPUT CXXXIII.
[Abbildung] Wilder Saffran. Cnicus.
Namen.

WIlder Saffran heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Cnicus s. Car-
tamus, J. B. Crocus Sarracenicus, Cni-
cus s. Carthamum officinarum, C. B.
Jtaliä-
nisch/ Zaffrano salvatico, Zaffrano Saracine-
sco, Zaffrano detto cartamus, Grana per li
papagalli.
Frantzösisch/ Saffran bastard, Saf-
fran sauvage, Cartame, Graine au perroquets.

Spanisch/ Alazor, Azafran, Borde o romin,
smiente de papagayo.
Englisch/ Bastard
saffron/ Mock saffron. Dänisch/ Vild saf-
ran. Niderländisch/ Wild bastaert safraen.

Gestalt.

Der wilde Saffran bringt einen eintzigen
stengel/ der ist zweyer elen hoch/ rund/ ge-
rad/ streifficht/ hart und holtzicht/ darzu
mit vielen neben-zweigen besetzt. Er gewinnt
nicht viel blätter/ und die blätter die er hat/
sind länglicht/ dick/ hart/ adericht/ grün/
vornen und auch an dem umkreiß mit schwa-
chen stacheln besetzt/ hangen an keinem stiel/
sondern stehen hart an dem stengel und zwei-
gen. Je höher sie an dem stengel und zwei-
gen stehen/ je kleiner sie sind. An den gipf-
feln des gemeldten stengels und der zweygen
sihet man runde/ stachlichte Distel-köpffe/
die sind aussen an dem umkreiß mit kleinen
blättern zu rings herumb staffiert/ anzuse-
hen wie ein Stern. Wenn sich diese Distel-
köpff zu der blüht auff thun/ bringen sie schö-
ne/ gelbe/ gefüllte/ wolriechende blumen/
nahe wie der rechte Saffran. So man diese
[Spaltenumbruch] Saffran-blumen nicht bey zeiten samblet/
verfligen sie. Der same ist weiß/ eckicht/ mit
einer harten und glatten rinden bedeckt/ fast
gestaltet wie die Gerstenkörner/ doch ein we-
nig grösser/ inwendig mit weissem/ fettem/
süssem Marck gefüllt. Die Wurtzel ist lang/
dünn/ zasicht/ hat keinen nutz in der Artz-
ney. Wird in den gärten und äckeren ge-
pflantzet.

Eigenschafft.

Der samen des wilden Saffrans ist warm
im dritten grad. Führet ein scharffes/ etzen-
des saltz/ und hat die Eigenschafft starck zu
purgieren.

Gebrauch.

Die armen Leuth brauchen die gedörrten
blumen des wilden Saffrans zu der Kost/
wie den rechten Saffran/ er färbet die speiß
gelb/ und macht den Stulgang fertig.

Es wird offt der rechte Saffran von be-
trüglichen Krämern/ mit dem wilden Saf-
ran verfälschet.

Der samen des wilden Saffrans ist den
Papageyen ein gemeine und annehmliche
Speiß/ purgieret sie aber nicht/ da er doch
sonsten starck purgieret.



CAPUT CXXXIV.
[Abbildung] Gifftheyl. Antora.
Namen.

GIfftheyl oder Heylgifft heißt Grie-
chisch/ [fremdsprachliches Material - 3 Wörter fehlen],
[fremdsprachliches Material - 3 Wörter fehlen]. Lateinisch/
Antora, Antitora, Antura, Anthora, Aconi-
tum salutiferum, Zedoaria Avicennae & Sera-
pionis, Napellus Moysis.
Jtaliänisch/ An-
toro.
Frantzösisch/ Antolle. Englisch/ The
Counter poysonto Moncks-hood/ or salu-
tary Wollffs-bane.

Gestalt.

Don den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] und Durſt bringet/ ſoll ſie nicht leichtlich
allein gebraucht werden.



CAPUT CXXXIII.
[Abbildung] Wilder Saffran. Cnicus.
Namen.

WIlder Saffran heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Cnicus ſ. Car-
tamus, J. B. Crocus Sarracenicus, Cni-
cus ſ. Carthamum officinarum, C. B.
Jtaliaͤ-
niſch/ Zaffrano ſalvatico, Zaffrano Saracine-
ſco, Zaffrano detto cartamus, Grana per li
papagalli.
Frantzoͤſiſch/ Saffran baſtard, Saf-
fran ſauvage, Cartame, Graine au perroquets.

Spaniſch/ Alazor, Azafran, Borde o romin,
ſmiente de papagayo.
Engliſch/ Baſtard
ſaffron/ Mock ſaffron. Daͤniſch/ Vild ſaf-
ran. Niderlaͤndiſch/ Wild baſtaert ſafraen.

Geſtalt.

Der wilde Saffran bringt einen eintzigen
ſtengel/ der iſt zweyer elen hoch/ rund/ ge-
rad/ ſtreifficht/ hart und holtzicht/ darzu
mit vielen neben-zweigen beſetzt. Er gewiñt
nicht viel blaͤtter/ und die blaͤtter die er hat/
ſind laͤnglicht/ dick/ hart/ adericht/ gruͤn/
vornen und auch an dem umkreiß mit ſchwa-
chen ſtacheln beſetzt/ hangen an keinem ſtiel/
ſondern ſtehen hart an dem ſtengel und zwei-
gen. Je hoͤher ſie an dem ſtengel und zwei-
gen ſtehen/ je kleiner ſie ſind. An den gipf-
feln des gemeldten ſtengels und der zweygen
ſihet man runde/ ſtachlichte Diſtel-koͤpffe/
die ſind auſſen an dem umkreiß mit kleinen
blaͤttern zu rings herumb ſtaffiert/ anzuſe-
hen wie ein Stern. Wenn ſich dieſe Diſtel-
koͤpff zu der bluͤht auff thun/ bringen ſie ſchoͤ-
ne/ gelbe/ gefuͤllte/ wolriechende blumen/
nahe wie der rechte Saffran. So man dieſe
[Spaltenumbruch] Saffran-blumen nicht bey zeiten ſamblet/
verfligen ſie. Der ſame iſt weiß/ eckicht/ mit
einer harten und glatten rinden bedeckt/ faſt
geſtaltet wie die Gerſtenkoͤrner/ doch ein we-
nig groͤſſer/ inwendig mit weiſſem/ fettem/
ſuͤſſem Marck gefuͤllt. Die Wurtzel iſt lang/
duͤnn/ zaſicht/ hat keinen nutz in der Artz-
ney. Wird in den gaͤrten und aͤckeren ge-
pflantzet.

Eigenſchafft.

Der ſamen des wilden Saffrans iſt warm
im dritten grad. Fuͤhret ein ſcharffes/ etzen-
des ſaltz/ und hat die Eigenſchafft ſtarck zu
purgieren.

Gebrauch.

Die armen Leuth brauchen die gedoͤrꝛten
blumen des wilden Saffrans zu der Koſt/
wie den rechten Saffran/ er faͤrbet die ſpeiß
gelb/ und macht den Stulgang fertig.

Es wird offt der rechte Saffran von be-
truͤglichen Kraͤmern/ mit dem wilden Saf-
ran verfaͤlſchet.

Der ſamen des wilden Saffrans iſt den
Papageyen ein gemeine und annehmliche
Speiß/ purgieret ſie aber nicht/ da er doch
ſonſten ſtarck purgieret.



CAPUT CXXXIV.
[Abbildung] Gifftheyl. Antora.
Namen.

GIfftheyl oder Heylgifft heißt Grie-
chiſch/ [fremdsprachliches Material – 3 Wörter fehlen],
[fremdsprachliches Material – 3 Wörter fehlen]. Lateiniſch/
Antora, Antitora, Antura, Anthora, Aconi-
tum ſalutiferum, Zedoaria Avicennæ & Sera-
pionis, Napellus Moyſis.
Jtaliaͤniſch/ An-
toro.
Frantzoͤſiſch/ Antolle. Engliſch/ The
Counter poyſonto Moncks-hood/ or ſalu-
tary Wollffs-bane.

Geſtalt.
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[983/0999] Don den Kraͤuteren. und Durſt bringet/ ſoll ſie nicht leichtlich allein gebraucht werden. CAPUT CXXXIII. [Abbildung Wilder Saffran. Cnicus. ] Namen. WIlder Saffran heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Cnicus ſ. Car- tamus, J. B. Crocus Sarracenicus, Cni- cus ſ. Carthamum officinarum, C. B. Jtaliaͤ- niſch/ Zaffrano ſalvatico, Zaffrano Saracine- ſco, Zaffrano detto cartamus, Grana per li papagalli. Frantzoͤſiſch/ Saffran baſtard, Saf- fran ſauvage, Cartame, Graine au perroquets. Spaniſch/ Alazor, Azafran, Borde o romin, ſmiente de papagayo. Engliſch/ Baſtard ſaffron/ Mock ſaffron. Daͤniſch/ Vild ſaf- ran. Niderlaͤndiſch/ Wild baſtaert ſafraen. Geſtalt. Der wilde Saffran bringt einen eintzigen ſtengel/ der iſt zweyer elen hoch/ rund/ ge- rad/ ſtreifficht/ hart und holtzicht/ darzu mit vielen neben-zweigen beſetzt. Er gewiñt nicht viel blaͤtter/ und die blaͤtter die er hat/ ſind laͤnglicht/ dick/ hart/ adericht/ gruͤn/ vornen und auch an dem umkreiß mit ſchwa- chen ſtacheln beſetzt/ hangen an keinem ſtiel/ ſondern ſtehen hart an dem ſtengel und zwei- gen. Je hoͤher ſie an dem ſtengel und zwei- gen ſtehen/ je kleiner ſie ſind. An den gipf- feln des gemeldten ſtengels und der zweygen ſihet man runde/ ſtachlichte Diſtel-koͤpffe/ die ſind auſſen an dem umkreiß mit kleinen blaͤttern zu rings herumb ſtaffiert/ anzuſe- hen wie ein Stern. Wenn ſich dieſe Diſtel- koͤpff zu der bluͤht auff thun/ bringen ſie ſchoͤ- ne/ gelbe/ gefuͤllte/ wolriechende blumen/ nahe wie der rechte Saffran. So man dieſe Saffran-blumen nicht bey zeiten ſamblet/ verfligen ſie. Der ſame iſt weiß/ eckicht/ mit einer harten und glatten rinden bedeckt/ faſt geſtaltet wie die Gerſtenkoͤrner/ doch ein we- nig groͤſſer/ inwendig mit weiſſem/ fettem/ ſuͤſſem Marck gefuͤllt. Die Wurtzel iſt lang/ duͤnn/ zaſicht/ hat keinen nutz in der Artz- ney. Wird in den gaͤrten und aͤckeren ge- pflantzet. Eigenſchafft. Der ſamen des wilden Saffrans iſt warm im dritten grad. Fuͤhret ein ſcharffes/ etzen- des ſaltz/ und hat die Eigenſchafft ſtarck zu purgieren. Gebrauch. Die armen Leuth brauchen die gedoͤrꝛten blumen des wilden Saffrans zu der Koſt/ wie den rechten Saffran/ er faͤrbet die ſpeiß gelb/ und macht den Stulgang fertig. Es wird offt der rechte Saffran von be- truͤglichen Kraͤmern/ mit dem wilden Saf- ran verfaͤlſchet. Der ſamen des wilden Saffrans iſt den Papageyen ein gemeine und annehmliche Speiß/ purgieret ſie aber nicht/ da er doch ſonſten ſtarck purgieret. CAPUT CXXXIV. [Abbildung Gifftheyl. Antora. ] Namen. GIfftheyl oder Heylgifft heißt Grie- chiſch/ ___, ___. Lateiniſch/ Antora, Antitora, Antura, Anthora, Aconi- tum ſalutiferum, Zedoaria Avicennæ & Sera- pionis, Napellus Moyſis. Jtaliaͤniſch/ An- toro. Frantzoͤſiſch/ Antolle. Engliſch/ The Counter poyſonto Moncks-hood/ or ſalu- tary Wollffs-bane. Geſtalt.

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 983. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/999>, abgerufen am 29.04.2024.