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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Chirurgischer
strichen/ denen aber/ so sich bewegen und
über Feld reisen müssen/ legt man ein wenig
Pfauen-wisch über.

30. Ob man einen Pestsüchti-
gen/ und wie oder wo man
Ihm zur Ader lassen
wolle?

Daß in Pestzeiten nicht leicht denen da-
mit behaffteten/ zur Ader zu lassen/ ist hier-
aus zu sehen/ in dem man der Natur durch
Schweißtreibende Mittel den Gifft vom
Hertzen und innerlichen Gliedern zu treiben/
sich bemühet/ die Purgation und Aderläß
aber/ ziehen das/ was schon einmahl her-
aus getrieben/ wieder in den Leib: Doch
kan man den sehr Blutreichen am dritten
Tage auch eine Ader öffnen.

31. Ob und wo einer schwange-
ren Frauen zu lassen?

Den schwangeren kan man füglich im
vierdten/ biß zu End des sechsten Monds
lassen/ am Arm oder auff der Hand/ an den
Füssen aber gar nicht.

32. Wie ist von dem gelassenen
Bluth zu
judiciren?

Wiewoll solches mehr von einem Medi-

co

Chirurgiſcher
ſtrichen/ denen aber/ ſo ſich bewegen und
uͤber Feld reiſen muͤſſen/ legt man ein wenig
Pfauen-wiſch uͤber.

30. Ob man einen Peſtſuͤchti-
gen/ und wie oder wo man
Ihm zur Ader laſſen
wolle?

Daß in Peſtzeiten nicht leicht denen da-
mit behaffteten/ zur Ader zu laſſen/ iſt hier-
aus zu ſehen/ in dem man der Natur durch
Schweißtreibende Mittel den Gifft vom
Hertzen und innerlichen Gliedern zu treiben/
ſich bemuͤhet/ die Purgation und Aderlaͤß
aber/ ziehen das/ was ſchon einmahl her-
aus getrieben/ wieder in den Leib: Doch
kan man den ſehr Blutreichen am dritten
Tage auch eine Ader oͤffnen.

31. Ob und wo einer ſchwange-
ren Frauen zu laſſen?

Den ſchwangeren kan man fuͤglich im
vierdten/ biß zu End des ſechſten Monds
laſſen/ am Arm oder auff der Hand/ an den
Fuͤſſen aber gar nicht.

32. Wie iſt von dem gelaſſenen
Bluth zu
judiciren?

Wiewoll ſolches mehr von einem Medi-

co
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[540/0562] Chirurgiſcher ſtrichen/ denen aber/ ſo ſich bewegen und uͤber Feld reiſen muͤſſen/ legt man ein wenig Pfauen-wiſch uͤber. 30. Ob man einen Peſtſuͤchti- gen/ und wie oder wo man Ihm zur Ader laſſen wolle? Daß in Peſtzeiten nicht leicht denen da- mit behaffteten/ zur Ader zu laſſen/ iſt hier- aus zu ſehen/ in dem man der Natur durch Schweißtreibende Mittel den Gifft vom Hertzen und innerlichen Gliedern zu treiben/ ſich bemuͤhet/ die Purgation und Aderlaͤß aber/ ziehen das/ was ſchon einmahl her- aus getrieben/ wieder in den Leib: Doch kan man den ſehr Blutreichen am dritten Tage auch eine Ader oͤffnen. 31. Ob und wo einer ſchwange- ren Frauen zu laſſen? Den ſchwangeren kan man fuͤglich im vierdten/ biß zu End des ſechſten Monds laſſen/ am Arm oder auff der Hand/ an den Fuͤſſen aber gar nicht. 32. Wie iſt von dem gelaſſenen Bluth zu judiciren? Wiewoll ſolches mehr von einem Medi- co

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/562>, abgerufen am 30.04.2024.