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Coler, Johannes: Buch III: Vom Kochen. Aus: Oeconomia. Oder Haußbuch. Bd. 1. Wittenberg, 1593. S. 102-208.

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Das LXVI. Capitel.

Gute Mandelkese zu machen.

NJm ein pfund Mandeln/ brühe sie/ vnd wirff sie in
ein Wasser/ vnd wasche sie rein aus/ ein mal oder vier/ das
er gantz rein wird/ vnd lege sie auff ein Sieb/ das sie treu-
gen/ schütte sie in einen Reibetopff/ vnd reibe sie wol kleine. Nim
denn Hauseblasen/ so gros als ein gut Ganßey/ zureis sie klein/ zu
stücklein/ vnd lege sie in kalt Wasser/ wasche sie rein aus/ ein mahl
oder drey/ Vnd nim einen Topff/ da anderthalb quart eingehet/
vnd laß die Hausen bleiben in dem Topff/ vnd setze es zu den Few-
er mit reinem Wasser/ vnd laß diß wol den dritten theil einsieden/
vnd wenn das eingesotten ist/ so nims vom Fewer/ vnd laß kalt
werden. Darnach nim das dritte theil der geriebenen Mandeln/
vnd mache von dem kleinsten theil der eine Mandelsuppe mit reinem
Wasser/ vnd thue Zucker drein/ setzs zum Fewer/ vnd laß ein we-
nig aussieden/ aber nicht sehr lang/ das dirs nicht schwarz werde/
machs wol süsse/ vnd nims darnach vom Fewer/ vnd geus darein
anderthalb quartierlein Rosenwasser/ rühre es wol durcheinander/
vnd setzs auff einen ort/ das es kalt wird. Die andere zwey theil
der Mandeln nim auff ein Tuch/ vnd geus darzu von den Haus-
blasen/ vnd treibs mit gewalt durchs Tuch/ das nichts darinnen
bleibet. Wenn du das nun gar durchzogen hast/ so nim dasselbige
vnd thue es wider in den vorigen Topff/ setze es zum Fewer/ vnd
laß ein wenig auffsieden/ thue drein weissen Zucker/ vnd machs
wol süsse/ koste es zu rechter masse/ vnd nims von dem Fewer/ vnd
laß hübsch kühl werden. Darnach laß die Forme rein auswaschen/
in einem kalten Wasser/ das sie gantz rein wird/ schmiere sie ein we-
nig mit Baumöhle/ oder Mandelöhle/ wie du es hast/ doch das die

Das LXVI. Capitel.

Gute Mandelkese zu machen.

NJm ein pfund Mandeln/ bruͤhe sie/ vnd wirff sie in
ein Wasser/ vnd wasche sie rein aus/ ein mal oder vier/ das
er gantz rein wird/ vnd lege sie auff ein Sieb/ das sie treu-
gen/ schuͤtte sie in einen Reibetopff/ vnd reibe sie wol kleine. Nim
denn Hauseblasen/ so gros als ein gut Ganßey/ zureis sie klein/ zu
stuͤcklein/ vnd lege sie in kalt Wasser/ wasche sie rein aus/ ein mahl
oder drey/ Vnd nim einen Topff/ da anderthalb quart eingehet/
vnd laß die Hausen bleiben in dem Topff/ vnd setze es zu den Few-
er mit reinem Wasser/ vnd laß diß wol den dritten theil einsieden/
vnd wenn das eingesotten ist/ so nims vom Fewer/ vnd laß kalt
werden. Darnach nim das dritte theil der geriebenen Mandeln/
vnd mache von dem kleinsten theil der eine Mandelsuppe mit reinem
Wasser/ vnd thue Zucker drein/ setzs zum Fewer/ vnd laß ein we-
nig aussieden/ aber nicht sehr lang/ das dirs nicht schwarz werde/
machs wol suͤsse/ vnd nims darnach vom Fewer/ vnd geus darein
anderthalb quartierlein Rosenwasser/ ruͤhre es wol durcheinander/
vnd setzs auff einen ort/ das es kalt wird. Die andere zwey theil
der Mandeln nim auff ein Tuch/ vnd geus darzu von den Haus-
blasen/ vnd treibs mit gewalt durchs Tuch/ das nichts darinnen
bleibet. Wenn du das nun gar durchzogen hast/ so nim dasselbige
vnd thue es wider in den vorigen Topff/ setze es zum Fewer/ vnd
laß ein wenig auffsieden/ thue drein weissen Zucker/ vnd machs
wol suͤsse/ koste es zu rechter masse/ vnd nims von dem Fewer/ vnd
laß huͤbsch kuͤhl werden. Darnach laß die Forme rein auswaschen/
in einem kalten Wasser/ das sie gantz rein wird/ schmiere sie ein we-
nig mit Baumoͤhle/ oder Mandeloͤhle/ wie du es hast/ doch das die

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[146/0045] Das LXVI. Capitel. Gute Mandelkese zu machen. NJm ein pfund Mandeln/ bruͤhe sie/ vnd wirff sie in ein Wasser/ vnd wasche sie rein aus/ ein mal oder vier/ das er gantz rein wird/ vnd lege sie auff ein Sieb/ das sie treu- gen/ schuͤtte sie in einen Reibetopff/ vnd reibe sie wol kleine. Nim denn Hauseblasen/ so gros als ein gut Ganßey/ zureis sie klein/ zu stuͤcklein/ vnd lege sie in kalt Wasser/ wasche sie rein aus/ ein mahl oder drey/ Vnd nim einen Topff/ da anderthalb quart eingehet/ vnd laß die Hausen bleiben in dem Topff/ vnd setze es zu den Few- er mit reinem Wasser/ vnd laß diß wol den dritten theil einsieden/ vnd wenn das eingesotten ist/ so nims vom Fewer/ vnd laß kalt werden. Darnach nim das dritte theil der geriebenen Mandeln/ vnd mache von dem kleinsten theil der eine Mandelsuppe mit reinem Wasser/ vnd thue Zucker drein/ setzs zum Fewer/ vnd laß ein we- nig aussieden/ aber nicht sehr lang/ das dirs nicht schwarz werde/ machs wol suͤsse/ vnd nims darnach vom Fewer/ vnd geus darein anderthalb quartierlein Rosenwasser/ ruͤhre es wol durcheinander/ vnd setzs auff einen ort/ das es kalt wird. Die andere zwey theil der Mandeln nim auff ein Tuch/ vnd geus darzu von den Haus- blasen/ vnd treibs mit gewalt durchs Tuch/ das nichts darinnen bleibet. Wenn du das nun gar durchzogen hast/ so nim dasselbige vnd thue es wider in den vorigen Topff/ setze es zum Fewer/ vnd laß ein wenig auffsieden/ thue drein weissen Zucker/ vnd machs wol suͤsse/ koste es zu rechter masse/ vnd nims von dem Fewer/ vnd laß huͤbsch kuͤhl werden. Darnach laß die Forme rein auswaschen/ in einem kalten Wasser/ das sie gantz rein wird/ schmiere sie ein we- nig mit Baumoͤhle/ oder Mandeloͤhle/ wie du es hast/ doch das die

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Zitationshilfe: Coler, Johannes: Buch III: Vom Kochen. Aus: Oeconomia. Oder Haußbuch. Bd. 1. Wittenberg, 1593. S. 102-208, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/coler_kochbuch_1593/45>, abgerufen am 30.04.2024.