Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.XXII. Joas König in Juda hat des Priesters Jojadä Sohn Zachariam im Vorhoff des Tempels mit Steinen zu tode werffen lassen/ GOtt aber hat solch unschuldig Blut der gestalt gerochen/ daß die Syrer das gantze Land verheeret/ die Obristen im Volck erwürget/ den Tempel an Geld erschöffet/ den König härtiglich bedrengt und todkranck liegen lassen. Da die Syrer abgezogen/ machten sich die übrigen seiner Diener auf/ und schlugen Joas auf seinem Bette zu tod/ und ward nicht in die Königliche Gräber beygesetzet. Sein Sohn Amazia hat zwar die König-Mörder am Leben gestrafft/ es haben aber seine eigene Leute sich wieder ihn verbunden / und ihn endlich zu Lachis/ dahin er geflohen/ getödtet. XXIII. Cyrsilus ein Athenienser/ als Xerxes die Stadt Athen bekriegte/ dieselbe aber gar zu schwach zum Wieder stand war/ hat aus guter Meynung gerathen daß man lieber mit den Persern accordiren/ als das Vaterland also in die Schantze schlagen solte/ welches aber die Bürger dermassen verdrossen/ daß sie ihn / der so schändliche Dinge rathen dörffen/ öffentlich mit Steinen zu tode geworffen. Da die Weiber dieses gehöret/ sind sie zugefahren und sein Weib gleicher Gestalt gesteiniget/ welche Beständigkeit aber die Stadt nachgehends in die Asche geleget/ wie Mardonius sie Mardonius sie eingenommen und erobert. XXIV. Als König Salomonis Sohn Roboam oder Rehabeam zur Regierung kam/ und die Unterthanen bey ihm anhielten/ daß er die Schatzung und beschwernissen/ so sein Vater auf sie geleget/ lindern wolte/ er aber nach 3. tägiger Bedenck-Zeit nicht den alten/ sonden jungen Räthen folgte/ und an stat einer gelinden Antwort drohete/ sie 2. mahl härter zu beschweren als sein an ihm. Da nun Rehabeam den Tumult und Unwillen des Volcks vermerckte/ sandte er seinen Rentmeister Adoram zu ihnen/ sie zu stillen/ aber sie warffen den Legaten mit Steinen zu tod/ welches als es der König erfuhr/ stieg er eilend auf seine Kutsche und entflohe gen Jerusalem. Anno Mundi 2969. Lib. 1. Reg. c. 14. 2. Paral. c. 10. Joseph. lib. 8. c. 3.XXV. In Griechenland hat ein berühmter Ringer und Kämpffer Polydamas genannt / gelebet/ ein Mann von unglaublicher Stärcke/ der/ wie Hercules, einen Löwen / ohne einige Wehr und Waffen erwürget/ dann er ihn in der Mitte ergriffen und mit den Armen erdruckt hat. XXII. Joas König in Juda hat des Priesters Jojadä Sohn Zachariam im Vorhoff des Tempels mit Steinen zu tode werffen lassen/ GOtt aber hat solch unschuldig Blut der gestalt gerochen/ daß die Syrer das gantze Land verheeret/ die Obristen im Volck erwürget/ den Tempel an Geld erschöffet/ den König härtiglich bedrengt und todkranck liegen lassen. Da die Syrer abgezogen/ machten sich die übrigen seiner Diener auf/ und schlugen Joas auf seinem Bette zu tod/ und ward nicht in die Königliche Gräber beygesetzet. Sein Sohn Amazia hat zwar die König-Mörder am Leben gestrafft/ es haben aber seine eigene Leute sich wieder ihn verbunden / und ihn endlich zu Lachis/ dahin er geflohen/ getödtet. XXIII. Cyrsilus ein Athenienser/ als Xerxes die Stadt Athen bekriegte/ dieselbe aber gar zu schwach zum Wieder stand war/ hat aus guter Meynung gerathen daß man lieber mit den Persern accordiren/ als das Vaterland also in die Schantze schlagen solte/ welches aber die Bürger dermassen verdrossen/ daß sie ihn / der so schändliche Dinge rathen dörffen/ öffentlich mit Steinen zu tode geworffen. Da die Weiber dieses gehöret/ sind sie zugefahren und sein Weib gleicher Gestalt gesteiniget/ welche Beständigkeit aber die Stadt nachgehends in die Asche geleget/ wie Mardonius sie Mardonius sie eingenommen und erobert. XXIV. Als König Salomonis Sohn Roboam oder Rehabeam zur Regierung kam/ und die Unterthanen bey ihm anhielten/ daß er die Schatzung und beschwernissen/ so sein Vater auf sie geleget/ lindern wolte/ er aber nach 3. tägiger Bedenck-Zeit nicht den alten/ sonden jungen Räthen folgte/ und an stat einer gelinden Antwort drohete/ sie 2. mahl härter zu beschweren als sein an ihm. Da nun Rehabeam den Tumult und Unwillen des Volcks vermerckte/ sandte er seinen Rentmeister Adoram zu ihnen/ sie zu stillen/ aber sie warffen den Legaten mit Steinen zu tod/ welches als es der König erfuhr/ stieg er eilend auf seine Kutsche und entflohe gen Jerusalem. Anno Mundi 2969. Lib. 1. Reg. c. 14. 2. Paral. c. 10. Joseph. lib. 8. c. 3.XXV. In Griechenland hat ein berühmter Ringer und Kämpffer Polydamas genannt / gelebet/ ein Mann von unglaublicher Stärcke/ der/ wie Hercules, einen Löwen / ohne einige Wehr und Waffen erwürget/ dann er ihn in der Mitte ergriffen und mit den Armen erdruckt hat. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0422" n="412"/> <p>XXII. Joas König in Juda hat des Priesters Jojadä Sohn Zachariam im Vorhoff des Tempels mit Steinen zu tode werffen lassen/ GOtt aber hat solch unschuldig Blut der gestalt gerochen/ daß die Syrer das gantze Land verheeret/ die Obristen im Volck erwürget/ den Tempel an Geld erschöffet/ den König härtiglich bedrengt und todkranck liegen lassen. Da die Syrer abgezogen/ machten sich die übrigen seiner Diener auf/ und schlugen Joas auf seinem Bette zu tod/ und ward nicht in die Königliche Gräber beygesetzet. Sein Sohn Amazia hat zwar die König-Mörder am Leben gestrafft/ es haben aber seine eigene Leute sich wieder ihn verbunden / und ihn endlich zu Lachis/ dahin er geflohen/ getödtet.</p> <p>XXIII. Cyrsilus ein Athenienser/ als Xerxes die Stadt Athen bekriegte/ dieselbe aber gar zu schwach zum Wieder stand war/ hat aus guter Meynung gerathen daß man lieber mit den Persern accordiren/ als das Vaterland also in die Schantze schlagen solte/ welches aber die Bürger dermassen verdrossen/ daß sie ihn / der so schändliche Dinge rathen dörffen/ öffentlich mit Steinen zu tode geworffen. Da die Weiber dieses gehöret/ sind sie zugefahren und sein Weib gleicher Gestalt gesteiniget/ welche Beständigkeit aber die Stadt nachgehends in die Asche geleget/ wie Mardonius sie Mardonius sie eingenommen und erobert.</p> <p>XXIV. Als König Salomonis Sohn Roboam oder Rehabeam zur Regierung kam/ und die Unterthanen bey ihm anhielten/ daß er die Schatzung und beschwernissen/ so sein Vater auf sie geleget/ lindern wolte/ er aber nach 3. tägiger Bedenck-Zeit nicht den alten/ sonden jungen Räthen folgte/ und an stat einer gelinden Antwort drohete/ sie 2. mahl härter zu beschweren als sein an ihm. Da nun Rehabeam den Tumult und Unwillen des Volcks vermerckte/ sandte er seinen Rentmeister Adoram zu ihnen/ sie zu stillen/ aber sie warffen den Legaten mit Steinen zu tod/ welches als es der König erfuhr/ stieg er eilend auf seine Kutsche und entflohe gen Jerusalem. Anno Mundi 2969.</p> <l>Lib. 1. Reg. c. 14.</l> <l>2. Paral. c. 10.</l> <l>Joseph. lib. 8. c. 3.</l> <p>XXV. In Griechenland hat ein berühmter Ringer und Kämpffer Polydamas genannt / gelebet/ ein Mann von unglaublicher Stärcke/ der/ wie Hercules, einen Löwen / ohne einige Wehr und Waffen erwürget/ dann er ihn in der Mitte ergriffen und mit den Armen erdruckt hat.</p> </div> </body> </text> </TEI> [412/0422]
XXII. Joas König in Juda hat des Priesters Jojadä Sohn Zachariam im Vorhoff des Tempels mit Steinen zu tode werffen lassen/ GOtt aber hat solch unschuldig Blut der gestalt gerochen/ daß die Syrer das gantze Land verheeret/ die Obristen im Volck erwürget/ den Tempel an Geld erschöffet/ den König härtiglich bedrengt und todkranck liegen lassen. Da die Syrer abgezogen/ machten sich die übrigen seiner Diener auf/ und schlugen Joas auf seinem Bette zu tod/ und ward nicht in die Königliche Gräber beygesetzet. Sein Sohn Amazia hat zwar die König-Mörder am Leben gestrafft/ es haben aber seine eigene Leute sich wieder ihn verbunden / und ihn endlich zu Lachis/ dahin er geflohen/ getödtet.
XXIII. Cyrsilus ein Athenienser/ als Xerxes die Stadt Athen bekriegte/ dieselbe aber gar zu schwach zum Wieder stand war/ hat aus guter Meynung gerathen daß man lieber mit den Persern accordiren/ als das Vaterland also in die Schantze schlagen solte/ welches aber die Bürger dermassen verdrossen/ daß sie ihn / der so schändliche Dinge rathen dörffen/ öffentlich mit Steinen zu tode geworffen. Da die Weiber dieses gehöret/ sind sie zugefahren und sein Weib gleicher Gestalt gesteiniget/ welche Beständigkeit aber die Stadt nachgehends in die Asche geleget/ wie Mardonius sie Mardonius sie eingenommen und erobert.
XXIV. Als König Salomonis Sohn Roboam oder Rehabeam zur Regierung kam/ und die Unterthanen bey ihm anhielten/ daß er die Schatzung und beschwernissen/ so sein Vater auf sie geleget/ lindern wolte/ er aber nach 3. tägiger Bedenck-Zeit nicht den alten/ sonden jungen Räthen folgte/ und an stat einer gelinden Antwort drohete/ sie 2. mahl härter zu beschweren als sein an ihm. Da nun Rehabeam den Tumult und Unwillen des Volcks vermerckte/ sandte er seinen Rentmeister Adoram zu ihnen/ sie zu stillen/ aber sie warffen den Legaten mit Steinen zu tod/ welches als es der König erfuhr/ stieg er eilend auf seine Kutsche und entflohe gen Jerusalem. Anno Mundi 2969.
Lib. 1. Reg. c. 14. 2. Paral. c. 10. Joseph. lib. 8. c. 3. XXV. In Griechenland hat ein berühmter Ringer und Kämpffer Polydamas genannt / gelebet/ ein Mann von unglaublicher Stärcke/ der/ wie Hercules, einen Löwen / ohne einige Wehr und Waffen erwürget/ dann er ihn in der Mitte ergriffen und mit den Armen erdruckt hat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/422 |
Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/422>, abgerufen am 16.06.2024. |