Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.naeus aber das letztere Theil davon getragen. Er Kipping aber hält davor/ es hätte der HErr Christus/ der Römischen Gewonheit nach/ das Qverholtz getragen. Weil er aber unterwegens matt und hinfällig worden/ hätten die Krieges-Knechte es dem Simoni eins weils zu tragen gegeben/ bis an die Richtstat Golgatha, da sie es ihm wieder abgenommen/ und dem HErrn JEsu auf den Rücken gebunden/ und also an das Crucile hinauf gezogen/ das Qverholtz fest gemachet/ und seine beyde Hände ausgespannet/ dran nageln lassen/ wie auch hernach an dem Crucilio seine heilige Füsse. Add. Dilher. dissert. Academ. Tom. 1. pag. 212. & seqq. Item M. Philipp. Zohrs pictor errans in Histor. Sacra Lips. 1619. excus. c. 2. §. 19. LXIV. Die Richt- oder Fehmstat war bey den Juden zu Jerusalem/ der Berg Calvaria, Golgatha oder Schedelstat/ von den vielen Hirnschedeln/ de alda hingerichteten Ubelthätern/ die da herumb lagen/ also benahmet. LXV. Worbey zu erinnerr/ daß theils Mahler unter dem Creutz Christi pflegen Adams Hirnschedel zu mahlen/ welcher auf solchen Berg soll seyn begraben worden. Secundum verba Augustini Serm. 71. de temp. ibi erectus est medicus, ubi jacebat aegrotus. Add. Origenes tract. 35. in Matthaeum. Athanasius Serm, de Cruce domini. Epiphan. in haeresiolog. n. 64. Ambros. lib. 5. Epist. 19.Dran doch billig Hieronym. Comment. ad Matth. 27. cap. & ad Ephes. 5. v. 14. Adam. Conzen. Comment. ad Evangel. Tom. 1. pag. 561. und andere zweifeln.LXVI. Unterwegens wurden die Cruciarii wenn man sieh hinaus zum Tode führete / noch darzu sehr verspottet und gehönet/ ja mit spitzigen Stacheln und Spiesruthen fortgetrieben. Lips. d. tr. lib. 2. c. 6. LXVII. Wenn sie nun endlich auf den Richtplatz kamen/ wurden ihnen die Kleider ausgezogen/ und Fasenackend zuweilen auf der Erden ans Creutze g[unleserliches Material]nagelt/ und solches so dann mit ihnen aufgerichtet/ merstentheils aber zog man sie hinauf ans Creutz (in dem das Crucilium oder Crucile, wie oben gedacht/ schon zuvor und ehe der arme Sünder ankam/ aufgerichtet und in der Erden befestiget war) und nagelte sie mit spitzigen Nageln dran/ etliche wurden auch nur mit Stricken dran gebunden. naeus aber das letztere Theil davon getragen. Er Kipping aber hält davor/ es hätte der HErr Christus/ der Römischen Gewonheit nach/ das Qverholtz getragen. Weil er aber unterwegens matt und hinfällig worden/ hätten die Krieges-Knechte es dem Simoni eins weils zu tragen gegeben/ bis an die Richtstat Golgatha, da sie es ihm wieder abgenommen/ und dem HErrn JEsu auf den Rücken gebunden/ und also an das Crucile hinauf gezogen/ das Qverholtz fest gemachet/ und seine beyde Hände ausgespannet/ dran nageln lassen/ wie auch hernach an dem Crucilio seine heilige Füsse. Add. Dilher. dissert. Academ. Tom. 1. pag. 212. & seqq. Item M. Philipp. Zohrs pictor errans in Histor. Sacra Lips. 1619. excus. c. 2. §. 19. LXIV. Die Richt- oder Fehmstat war bey den Juden zu Jerusalem/ der Berg Calvaria, Golgatha oder Schedelstat/ von den vielen Hirnschedeln/ de alda hingerichteten Ubelthätern/ die da herumb lagen/ also benahmet. LXV. Worbey zu erinnerr/ daß theils Mahler unter dem Creutz Christi pflegen Adams Hirnschedel zu mahlen/ welcher auf solchen Berg soll seyn begraben worden. Secundum verba Augustini Serm. 71. de temp. ibi erectus est medicus, ubi jacebat aegrotus. Add. Origenes tract. 35. in Matthaeum. Athanasius Serm, de Cruce domini. Epiphan. in haeresiolog. n. 64. Ambros. lib. 5. Epist. 19.Dran doch billig Hieronym. Comment. ad Matth. 27. cap. & ad Ephes. 5. v. 14. Adam. Conzen. Comment. ad Evangel. Tom. 1. pag. 561. und andere zweifeln.LXVI. Unterwegens wurden die Cruciarii wenn man sieh hinaus zum Tode führete / noch darzu sehr verspottet und gehönet/ ja mit spitzigen Stacheln und Spiesruthen fortgetrieben. Lips. d. tr. lib. 2. c. 6. LXVII. Wenn sie nun endlich auf den Richtplatz kamen/ wurden ihnen die Kleider ausgezogen/ und Fasenackend zuweilen auf der Erden ans Creutze g[unleserliches Material]nagelt/ und solches so dann mit ihnen aufgerichtet/ merstentheils aber zog man sie hinauf ans Creutz (in dem das Crucilium oder Crucile, wie oben gedacht/ schon zuvor und ehe der arme Sünder ankam/ aufgerichtet und in der Erden befestiget war) und nagelte sie mit spitzigen Nageln dran/ etliche wurden auch nur mit Stricken dran gebunden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0520" n="510"/> naeus aber das letztere Theil davon getragen. Er Kipping aber hält davor/ es hätte der HErr Christus/ der Römischen Gewonheit nach/ das Qverholtz getragen. Weil er aber unterwegens matt und hinfällig worden/ hätten die Krieges-Knechte es dem Simoni eins weils zu tragen gegeben/ bis an die Richtstat Golgatha, da sie es ihm wieder abgenommen/ und dem HErrn JEsu auf den Rücken gebunden/ und also an das Crucile hinauf gezogen/ das Qverholtz fest gemachet/ und seine beyde Hände ausgespannet/ dran nageln lassen/ wie auch hernach an dem Crucilio seine heilige Füsse. Add. Dilher. dissert. Academ. Tom. 1. pag. 212. & seqq. Item M. Philipp. Zohrs pictor errans in Histor. Sacra Lips. 1619. excus. c. 2. §. 19.</p> <p>LXIV. Die Richt- oder Fehmstat war bey den Juden zu Jerusalem/ der Berg Calvaria, Golgatha oder Schedelstat/ von den vielen Hirnschedeln/ de alda hingerichteten Ubelthätern/ die da herumb lagen/ also benahmet.</p> <p>LXV. Worbey zu erinnerr/ daß theils Mahler unter dem Creutz Christi pflegen Adams Hirnschedel zu mahlen/ welcher auf solchen Berg soll seyn begraben worden. Secundum verba Augustini Serm. 71. de temp. ibi erectus est medicus, ubi jacebat aegrotus.</p> <p>Add.</p> <l>Origenes tract. 35. in Matthaeum.</l> <l>Athanasius Serm, de Cruce domini.</l> <l>Epiphan. in haeresiolog. n. 64.</l> <l>Ambros. lib. 5. Epist. 19.</l> <p>Dran doch billig</p> <l>Hieronym. Comment. ad Matth. 27. cap. & ad Ephes. 5. v. 14.</l> <l>Adam. Conzen. Comment. ad Evangel. Tom. 1. pag. 561. und andere zweifeln.</l> <p>LXVI. Unterwegens wurden die Cruciarii wenn man sieh hinaus zum Tode führete / noch darzu sehr verspottet und gehönet/ ja mit spitzigen Stacheln und Spiesruthen fortgetrieben.</p> <p>Lips. d. tr. lib. 2. c. 6.</p> <p>LXVII. Wenn sie nun endlich auf den Richtplatz kamen/ wurden ihnen die Kleider ausgezogen/ und Fasenackend zuweilen auf der Erden ans Creutze g<gap reason="illegible"/>nagelt/ und solches so dann mit ihnen aufgerichtet/ merstentheils aber zog man sie hinauf ans Creutz (in dem das Crucilium oder Crucile, wie oben gedacht/ schon zuvor und ehe der arme Sünder ankam/ aufgerichtet und in der Erden befestiget war) und nagelte sie mit spitzigen Nageln dran/ etliche wurden auch nur mit Stricken dran gebunden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [510/0520]
naeus aber das letztere Theil davon getragen. Er Kipping aber hält davor/ es hätte der HErr Christus/ der Römischen Gewonheit nach/ das Qverholtz getragen. Weil er aber unterwegens matt und hinfällig worden/ hätten die Krieges-Knechte es dem Simoni eins weils zu tragen gegeben/ bis an die Richtstat Golgatha, da sie es ihm wieder abgenommen/ und dem HErrn JEsu auf den Rücken gebunden/ und also an das Crucile hinauf gezogen/ das Qverholtz fest gemachet/ und seine beyde Hände ausgespannet/ dran nageln lassen/ wie auch hernach an dem Crucilio seine heilige Füsse. Add. Dilher. dissert. Academ. Tom. 1. pag. 212. & seqq. Item M. Philipp. Zohrs pictor errans in Histor. Sacra Lips. 1619. excus. c. 2. §. 19.
LXIV. Die Richt- oder Fehmstat war bey den Juden zu Jerusalem/ der Berg Calvaria, Golgatha oder Schedelstat/ von den vielen Hirnschedeln/ de alda hingerichteten Ubelthätern/ die da herumb lagen/ also benahmet.
LXV. Worbey zu erinnerr/ daß theils Mahler unter dem Creutz Christi pflegen Adams Hirnschedel zu mahlen/ welcher auf solchen Berg soll seyn begraben worden. Secundum verba Augustini Serm. 71. de temp. ibi erectus est medicus, ubi jacebat aegrotus.
Add.
Origenes tract. 35. in Matthaeum. Athanasius Serm, de Cruce domini. Epiphan. in haeresiolog. n. 64. Ambros. lib. 5. Epist. 19. Dran doch billig
Hieronym. Comment. ad Matth. 27. cap. & ad Ephes. 5. v. 14. Adam. Conzen. Comment. ad Evangel. Tom. 1. pag. 561. und andere zweifeln. LXVI. Unterwegens wurden die Cruciarii wenn man sieh hinaus zum Tode führete / noch darzu sehr verspottet und gehönet/ ja mit spitzigen Stacheln und Spiesruthen fortgetrieben.
Lips. d. tr. lib. 2. c. 6.
LXVII. Wenn sie nun endlich auf den Richtplatz kamen/ wurden ihnen die Kleider ausgezogen/ und Fasenackend zuweilen auf der Erden ans Creutze g_ nagelt/ und solches so dann mit ihnen aufgerichtet/ merstentheils aber zog man sie hinauf ans Creutz (in dem das Crucilium oder Crucile, wie oben gedacht/ schon zuvor und ehe der arme Sünder ankam/ aufgerichtet und in der Erden befestiget war) und nagelte sie mit spitzigen Nageln dran/ etliche wurden auch nur mit Stricken dran gebunden.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/520>, abgerufen am 16.06.2024. |