Die erstgeburt (primogenitur) ist eine gerecht- same, kraft deren derjenige, welcher in einer lini der erstgeborne ist, zur erbfolge allein gelassen wird. Daher wird der erstgeborne genennet: welcher un- ter den kindern einer lini, oder eines vaters von einem geschlechte der erstgeborne, oder ältest-ge- borne ist, wenn gleich aus einer andern lini des ge- schlechtes noch ältere vorhanden sind, Mauritius in consiliis s. 535, von Ludolfde iure primoge- niturae. Er heißet deswegen der ältere herr, Hei- lands disp. de successione secundum ius primoge- niturae, cap. III § 16 fg., Estorsorigines iuris publ. Hass. s. 171, elementa iuris publ. Hass. s. 152 s. 177 fg., Ernst Salomo Cyprians unparteii- scher bericht vom vorrechte der erstgebornen in illustern familien, Gota 1728, 8v.
§ 3405
die erstgeburt ist nüzlich und nötig.
Edelmütige prinzen und erlauchte personen wis- sen, daß sie nicht eben nach art gemeiner leute, sondern nach der wohlfart des vaterlandes und des stammes erben müssen. Sie haben iren reichtum in sich und nicht außer sich zu suchen, immaßen die nachgebornen one land und leute dennoch vergnügt leben und glücklich werden können, Cyprian am a. o. cap. V s. 80 fg.
§ 3406
die lineal-fol- ge hat dabei statt.
Wo die erstgeburt eingefüret ist, hat die lineal- folge statt, folglich wird hirbei auf die nähe des glides nicht gesehen. Sie fänget von dem ersten erwerber an, und diejenige, welche von ihn abstam- men, machen linien.
§ 3407
der linien einteilungen.
Die linien werden in haubt- und neben-linien geteilet. Die neben-lini heißet: wenn die haubt-
lini
CXIIII haubtſtuͤck
§ 3404
was die erſt- geburt iſt?
Die erſtgeburt (primogenitur) iſt eine gerecht- ſame, kraft deren derjenige, welcher in einer lini der erſtgeborne iſt, zur erbfolge allein gelaſſen wird. Daher wird der erſtgeborne genennet: welcher un- ter den kindern einer lini, oder eines vaters von einem geſchlechte der erſtgeborne, oder aͤlteſt-ge- borne iſt, wenn gleich aus einer andern lini des ge- ſchlechtes noch aͤltere vorhanden ſind, Mauritius in conſiliis ſ. 535, von Ludolfde iure primoge- niturae. Er heißet deswegen der aͤltere herr, Hei- lands diſp. de ſucceſſione ſecundum ius primoge- niturae, cap. III § 16 fg., Eſtorsorigines iuris publ. Haſſ. ſ. 171, elementa iuris publ. Haſſ. ſ. 152 ſ. 177 fg., Ernſt Salomo Cyprians unparteii- ſcher bericht vom vorrechte der erſtgebornen in illuſtern familien, Gota 1728, 8v.
§ 3405
die erſtgeburt iſt nuͤzlich und noͤtig.
Edelmuͤtige prinzen und erlauchte perſonen wiſ- ſen, daß ſie nicht eben nach art gemeiner leute, ſondern nach der wohlfart des vaterlandes und des ſtammes erben muͤſſen. Sie haben iren reichtum in ſich und nicht außer ſich zu ſuchen, immaßen die nachgebornen one land und leute dennoch vergnuͤgt leben und gluͤcklich werden koͤnnen, Cyprian am a. o. cap. V ſ. 80 fg.
§ 3406
die lineal-fol- ge hat dabei ſtatt.
Wo die erſtgeburt eingefuͤret iſt, hat die lineal- folge ſtatt, folglich wird hirbei auf die naͤhe des glides nicht geſehen. Sie faͤnget von dem erſten erwerber an, und diejenige, welche von ihn abſtam- men, machen linien.
§ 3407
der linien einteilungen.
Die linien werden in haubt- und neben-linien geteilet. Die neben-lini heißet: wenn die haubt-
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CXIIII haubtſtuͤck
§ 3404
Die erſtgeburt (primogenitur) iſt eine gerecht-
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der erſtgeborne iſt, zur erbfolge allein gelaſſen wird.
Daher wird der erſtgeborne genennet: welcher un-
ter den kindern einer lini, oder eines vaters von
einem geſchlechte der erſtgeborne, oder aͤlteſt-ge-
borne iſt, wenn gleich aus einer andern lini des ge-
ſchlechtes noch aͤltere vorhanden ſind, Mauritius
in conſiliis ſ. 535, von Ludolf de iure primoge-
niturae. Er heißet deswegen der aͤltere herr, Hei-
lands diſp. de ſucceſſione ſecundum ius primoge-
niturae, cap. III § 16 fg., Eſtors origines iuris
publ. Haſſ. ſ. 171, elementa iuris publ. Haſſ. ſ. 152
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ſcher bericht vom vorrechte der erſtgebornen in illuſtern
familien, Gota 1728, 8v.
§ 3405
Edelmuͤtige prinzen und erlauchte perſonen wiſ-
ſen, daß ſie nicht eben nach art gemeiner leute,
ſondern nach der wohlfart des vaterlandes und des
ſtammes erben muͤſſen. Sie haben iren reichtum
in ſich und nicht außer ſich zu ſuchen, immaßen die
nachgebornen one land und leute dennoch vergnuͤgt
leben und gluͤcklich werden koͤnnen, Cyprian am
a. o. cap. V ſ. 80 fg.
§ 3406
Wo die erſtgeburt eingefuͤret iſt, hat die lineal-
folge ſtatt, folglich wird hirbei auf die naͤhe des
glides nicht geſehen. Sie faͤnget von dem erſten
erwerber an, und diejenige, welche von ihn abſtam-
men, machen linien.
§ 3407
Die linien werden in haubt- und neben-linien
geteilet. Die neben-lini heißet: wenn die haubt-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/308>, abgerufen am 10.11.2024.
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