Stral CK mit dem Einfallslothe CH macht. Viele Schriftsteller von Ansehen, z. B. Wolf, Kästner, Erxleben, nennen ihn den gebrochnen Winkel, und geben. dagegen den Namen des Brechungswinkels dem Winkel OCK, welchen der gebrochne Stral CK mit der Verlängerung des einfallenden Strals CO macht. Es kömmt auf Benennungen nicht an, wenn gehörig erklärt wird, was man darunter verstehe. Ich habe hier diejenige gewählt, welche die Autorität der vornehmsten Schriftsteller in diesem Fache, Newtons(Opt. L. I. Def. 5.),Musschenbroeks, Priestley's, Smith's für sich hat, und von Herrn Kästner selbst im Smithschen Lehrbegrif beybehalten worden ist.
Breite, der Gestirne
Latitudo astrorum, Latitude des astres. (Taf. V. Fig. 75.) Der Abstand SL eines Gestirns S von der Ekliptik EC wird seine Breite genannt. Dieser Abstand wird durch den zwischen dem Gestirn und der Ekliptik enthaltenen Bogen SL eines auf der Ekliptik senkrecht stehenden grösten Kreises PSLp (s. Breitenkreis) gemessen. Die Breite ist entweder nördlich oder südlich, je nachdem das Gestirn von der Ekliptik aus gerechnet nach ihrem Nordpole, oder nach ihrem Südpole zu liegt.
Gestirne, welche in der Ekliptik selbst liegen, haben gar keine Breite. So hat die Sonne, deren Mittelpunkt sich stets in der Ekliptik befindet, nie eine Breite. Die Planeten befinden sich stets nahe an der Ekliptik, haben also nur geringe Breiten; die Stellen, wo sie durch die Ekliptik hindurch aus der südlichen Hälfte in die nördliche, oder aus dieser in jene übergehen, heißen ihre Knoten.
Die Breite eines Gestirns kan nie über 90° betragen. Zählt man in einem Breitenkreise pLSP von der Ekliptik aus 90°, so kömmt man in einen Pol der Ekliptik, und für Gestirne, welche noch weiter hinaus lägen, würde die Breite auf der andern Seite der Kugel von dem Punkte l aus gerechnet werden müssen, und wiederum weniger als 90° betragen.
Stral CK mit dem Einfallslothe CH macht. Viele Schriftſteller von Anſehen, z. B. Wolf, Kaͤſtner, Erxleben, nennen ihn den gebrochnen Winkel, und geben. dagegen den Namen des Brechungswinkels dem Winkel OCK, welchen der gebrochne Stral CK mit der Verlaͤngerung des einfallenden Strals CO macht. Es koͤmmt auf Benennungen nicht an, wenn gehoͤrig erklaͤrt wird, was man darunter verſtehe. Ich habe hier diejenige gewaͤhlt, welche die Autoritaͤt der vornehmſten Schriftſteller in dieſem Fache, Newtons(Opt. L. I. Def. 5.),Muſſchenbroeks, Prieſtley's, Smith's fuͤr ſich hat, und von Herrn Kaͤſtner ſelbſt im Smithſchen Lehrbegrif beybehalten worden iſt.
Breite, der Geſtirne
Latitudo aſtrorum, Latitude des aſtres. (Taf. V. Fig. 75.) Der Abſtand SL eines Geſtirns S von der Ekliptik EC wird ſeine Breite genannt. Dieſer Abſtand wird durch den zwiſchen dem Geſtirn und der Ekliptik enthaltenen Bogen SL eines auf der Ekliptik ſenkrecht ſtehenden groͤſten Kreiſes PSLp (ſ. Breitenkreis) gemeſſen. Die Breite iſt entweder noͤrdlich oder ſuͤdlich, je nachdem das Geſtirn von der Ekliptik aus gerechnet nach ihrem Nordpole, oder nach ihrem Suͤdpole zu liegt.
Geſtirne, welche in der Ekliptik ſelbſt liegen, haben gar keine Breite. So hat die Sonne, deren Mittelpunkt ſich ſtets in der Ekliptik befindet, nie eine Breite. Die Planeten befinden ſich ſtets nahe an der Ekliptik, haben alſo nur geringe Breiten; die Stellen, wo ſie durch die Ekliptik hindurch aus der ſuͤdlichen Haͤlfte in die noͤrdliche, oder aus dieſer in jene uͤbergehen, heißen ihre Knoten.
Die Breite eines Geſtirns kan nie uͤber 90° betragen. Zaͤhlt man in einem Breitenkreiſe pLSP von der Ekliptik aus 90°, ſo koͤmmt man in einen Pol der Ekliptik, und fuͤr Geſtirne, welche noch weiter hinaus laͤgen, wuͤrde die Breite auf der andern Seite der Kugel von dem Punkte l aus gerechnet werden muͤſſen, und wiederum weniger als 90° betragen.
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Stral CK mit dem Einfallslothe CH macht. Viele Schriftſteller von Anſehen, z. B. Wolf, Kaͤſtner, Erxleben, nennen ihn den gebrochnen Winkel, und geben. dagegen den Namen des Brechungswinkels dem Winkel OCK, welchen der gebrochne Stral CK mit der Verlaͤngerung des einfallenden Strals CO macht. Es koͤmmt auf Benennungen nicht an, wenn gehoͤrig erklaͤrt wird, was man darunter verſtehe. Ich habe hier diejenige gewaͤhlt, welche die Autoritaͤt der vornehmſten Schriftſteller in dieſem Fache, Newtons (Opt. L. I. Def. 5.), Muſſchenbroeks, Prieſtley's, Smith's fuͤr ſich hat, und von Herrn Kaͤſtner ſelbſt im Smithſchen Lehrbegrif beybehalten worden iſt.
Breite, der Geſtirne
Latitudo aſtrorum, Latitude des aſtres. (Taf. V. Fig. 75.) Der Abſtand SL eines Geſtirns S von der Ekliptik EC wird ſeine Breite genannt. Dieſer Abſtand wird durch den zwiſchen dem Geſtirn und der Ekliptik enthaltenen Bogen SL eines auf der Ekliptik ſenkrecht ſtehenden groͤſten Kreiſes PSLp (ſ. Breitenkreis) gemeſſen. Die Breite iſt entweder noͤrdlich oder ſuͤdlich, je nachdem das Geſtirn von der Ekliptik aus gerechnet nach ihrem Nordpole, oder nach ihrem Suͤdpole zu liegt.
Geſtirne, welche in der Ekliptik ſelbſt liegen, haben gar keine Breite. So hat die Sonne, deren Mittelpunkt ſich ſtets in der Ekliptik befindet, nie eine Breite. Die Planeten befinden ſich ſtets nahe an der Ekliptik, haben alſo nur geringe Breiten; die Stellen, wo ſie durch die Ekliptik hindurch aus der ſuͤdlichen Haͤlfte in die noͤrdliche, oder aus dieſer in jene uͤbergehen, heißen ihre Knoten.
Die Breite eines Geſtirns kan nie uͤber 90° betragen. Zaͤhlt man in einem Breitenkreiſe pLSP von der Ekliptik aus 90°, ſo koͤmmt man in einen Pol der Ekliptik, und fuͤr Geſtirne, welche noch weiter hinaus laͤgen, wuͤrde die Breite auf der andern Seite der Kugel von dem Punkte l aus gerechnet werden muͤſſen, und wiederum weniger als 90° betragen.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/450>, abgerufen am 15.06.2024.
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