gesammelt, und im Jahre 1709 zu Leipzig unter dem Titel: Elementa Aerometriae, herausgegeben. Seitdem ist es gewöhnlich geworden, diese Wissenschaft als einen besondern Theil der angewandten Mathematik anzusehen, und man hat ihr nach der Zeit mehrere wichtige Erweiterungen und Zusätze beygefügt. Denn
1) sind die Werkzeuge, wodurch sich die Eigenschaften der Luft wahrnehmen und zum Theil abmessen lassen, seit des Herrn v. Wolf Zeiten ungemein verbessert worden, wovon man die Artikel: Luftpumpe, Barometer, Thermometer, Hygrometer u. a. nachsehen kan.
2) ist die Theorie der Höhenmessungen mit dem Barometer seitdem weit mehr bearbeitet und berichtiget worden, s. Höhenmessungen; barometrische.
3) hat man in neuern Zeiten außer der atmosphärischen Luft viele andere elastische flüßige Materien kennen gelernt, die in Absicht auf Druck, Elasticität u. s. f. auf ähnliche Art wirken. s. Gas. Daher lassen sich jetzt die Untersuchungen der Aerometrie auf alle elastische flüßige Materien überhaupt anwenden, und man muß unter dem Namen der Luft oft alle diese Luftgattungen oder Gasarten verstehen, so wie in der Hydrostatik, Hydraulik rc. der Name Wasser alle flüßige Materien bedeutet.
4) Die ganz neue Erfindung der Aerostaten oder Luftbälle, wovon der nächstfolgende Artikel mehrere Nachricht giebt, hat einen neuen Abschnitt der Aerometrie veranlasset, welchem man den Namen der Aerostatik beygelegt hat. Dieser Name ist zwar nicht ganz schicklich, da Aerostatik eigentlich die Lehre vom Gleichgewicht der Luft mit sich selbst und mit fremden Körpern bedeutet; er scheint aber bereits angenommen zu seyn. s. Aerostatik.
5) Da die vom Herrn von Wolf gesammelten Untersuchungen größtentheils blos statisch waren, oder den Zustand des Gleichgewichts betrafen, so hat man seitdem auch die Bewegung elastischer flüßigen Materien in Betrachtung gezogen, und den Untersuchungen darüber den Namen der Pnevmatik gegeben. So, wie Anwendungen der höhern Mathematik auf die Lehre von Druck und
geſammelt, und im Jahre 1709 zu Leipzig unter dem Titel: Elementa Aërometriae, herausgegeben. Seitdem iſt es gewoͤhnlich geworden, dieſe Wiſſenſchaft als einen beſondern Theil der angewandten Mathematik anzuſehen, und man hat ihr nach der Zeit mehrere wichtige Erweiterungen und Zuſaͤtze beygefuͤgt. Denn
1) ſind die Werkzeuge, wodurch ſich die Eigenſchaften der Luft wahrnehmen und zum Theil abmeſſen laſſen, ſeit des Herrn v. Wolf Zeiten ungemein verbeſſert worden, wovon man die Artikel: Luftpumpe, Barometer, Thermometer, Hygrometer u. a. nachſehen kan.
2) iſt die Theorie der Hoͤhenmeſſungen mit dem Barometer ſeitdem weit mehr bearbeitet und berichtiget worden, ſ. Hoͤhenmeſſungen; barometriſche.
3) hat man in neuern Zeiten außer der atmoſphaͤriſchen Luft viele andere elaſtiſche fluͤßige Materien kennen gelernt, die in Abſicht auf Druck, Elaſticitaͤt u. ſ. f. auf aͤhnliche Art wirken. ſ. Gas. Daher laſſen ſich jetzt die Unterſuchungen der Aerometrie auf alle elaſtiſche fluͤßige Materien uͤberhaupt anwenden, und man muß unter dem Namen der Luft oft alle dieſe Luftgattungen oder Gasarten verſtehen, ſo wie in der Hydroſtatik, Hydraulik rc. der Name Waſſer alle fluͤßige Materien bedeutet.
4) Die ganz neue Erfindung der Aeroſtaten oder Luftbaͤlle, wovon der naͤchſtfolgende Artikel mehrere Nachricht giebt, hat einen neuen Abſchnitt der Aerometrie veranlaſſet, welchem man den Namen der Aeroſtatik beygelegt hat. Dieſer Name iſt zwar nicht ganz ſchicklich, da Aeroſtatik eigentlich die Lehre vom Gleichgewicht der Luft mit ſich ſelbſt und mit fremden Koͤrpern bedeutet; er ſcheint aber bereits angenommen zu ſeyn. ſ. Aeroſtatik.
5) Da die vom Herrn von Wolf geſammelten Unterſuchungen groͤßtentheils blos ſtatiſch waren, oder den Zuſtand des Gleichgewichts betrafen, ſo hat man ſeitdem auch die Bewegung elaſtiſcher fluͤßigen Materien in Betrachtung gezogen, und den Unterſuchungen daruͤber den Namen der Pnevmatik gegeben. So, wie Anwendungen der hoͤhern Mathematik auf die Lehre von Druck und
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geſammelt, und im Jahre 1709 zu Leipzig unter dem Titel: Elementa Aërometriae, herausgegeben. Seitdem iſt es gewoͤhnlich geworden, dieſe Wiſſenſchaft als einen beſondern Theil der angewandten Mathematik anzuſehen, und man hat ihr nach der Zeit mehrere wichtige Erweiterungen und Zuſaͤtze beygefuͤgt. Denn
1) ſind die Werkzeuge, wodurch ſich die Eigenſchaften der Luft wahrnehmen und zum Theil abmeſſen laſſen, ſeit des Herrn v. Wolf Zeiten ungemein verbeſſert worden, wovon man die Artikel: Luftpumpe, Barometer, Thermometer, Hygrometer u. a. nachſehen kan.
2) iſt die Theorie der Hoͤhenmeſſungen mit dem Barometer ſeitdem weit mehr bearbeitet und berichtiget worden, ſ. Hoͤhenmeſſungen; barometriſche.
3) hat man in neuern Zeiten außer der atmoſphaͤriſchen Luft viele andere elaſtiſche fluͤßige Materien kennen gelernt, die in Abſicht auf Druck, Elaſticitaͤt u. ſ. f. auf aͤhnliche Art wirken. ſ. Gas. Daher laſſen ſich jetzt die Unterſuchungen der Aerometrie auf alle elaſtiſche fluͤßige Materien uͤberhaupt anwenden, und man muß unter dem Namen der Luft oft alle dieſe Luftgattungen oder Gasarten verſtehen, ſo wie in der Hydroſtatik, Hydraulik rc. der Name Waſſer alle fluͤßige Materien bedeutet.
4) Die ganz neue Erfindung der Aeroſtaten oder Luftbaͤlle, wovon der naͤchſtfolgende Artikel mehrere Nachricht giebt, hat einen neuen Abſchnitt der Aerometrie veranlaſſet, welchem man den Namen der Aeroſtatik beygelegt hat. Dieſer Name iſt zwar nicht ganz ſchicklich, da Aeroſtatik eigentlich die Lehre vom Gleichgewicht der Luft mit ſich ſelbſt und mit fremden Koͤrpern bedeutet; er ſcheint aber bereits angenommen zu ſeyn. ſ. Aeroſtatik.
5) Da die vom Herrn von Wolf geſammelten Unterſuchungen groͤßtentheils blos ſtatiſch waren, oder den Zuſtand des Gleichgewichts betrafen, ſo hat man ſeitdem auch die Bewegung elaſtiſcher fluͤßigen Materien in Betrachtung gezogen, und den Unterſuchungen daruͤber den Namen der Pnevmatik gegeben. So, wie Anwendungen der hoͤhern Mathematik auf die Lehre von Druck und
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/67>, abgerufen am 16.06.2024.
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