Pas, ein Schritt, Tritt, wel- ches Wort besonders auf den Tantz-Böden ge- bräuchlich. z. E. pas gra- ve, ist ein langsam vor sich weggestrichener Schritt. Pas a pas, heist, Schritt vor Schritt.
Pascendi jus, die Trift-Ge- rechtigkeit, Huth, oder Weide.
Pasquill, Pasquinade, ei- ne Schmäh-Schrift, Schmäh-Karten, eine heimlich ausgesprengte Ehren-Schändung.
Pasquillant, derjenige, wel- cher Schmäh-Briefe ma- chet, ein Ehren-Dieb, Lä- sterer, Schmäher, Ver- läumder.
Pass und repass, heist, daß ei- ner an einem Ort oder in einem Lande sicher und ungehindert ab- und zurei- sen darf.
Passable, zimlich, das noch hingehet, noch zu ertragen ist.
[Spaltenumbruch]
Pas
Passablement, mittelmäsi- ger Weise.
Passade, ein Ritt im tour- niren. it. ein Zehr-Pfen- ning.
Passage, ein Paß, enger Weg, enge Strasse und Durchgang, derjenige Ort, welchen man noth- wendig passiren muß, wann man aus einem Land ins andere reisen will. Also sagt man: ei- nem die Passage nicht ver- statten; die Passage über den Fluß dem Feind di- sputirlich machen.
Passage heist zuweilen auch eine Stelle in einem Buch oder Scribenten. z. E. eine unvergleichliche Pas- sage eines alten Scriben- ten anführen. Jn der Music ist es eine künstliche Figur, da ein Sänger von der ihm vorgeschriebenen Composition bey einer grosen Noten abgehet, und allerhand geschwinde Läufe, Variationes und Intervalla machet, sich aber endlich wieder zu dem Clave, von welchem
er
F f
[Spaltenumbruch]
Par
de Scala mit dieſem Na- men beleget.
Par tout, allenthalben, uͤber- all.
Pas, ein Schritt, Tritt, wel- ches Wort beſonders auf den Tantz-Boͤden ge- braͤuchlich. z. E. pas gra- ve, iſt ein langſam vor ſich weggeſtrichener Schritt. Pas à pas, heiſt, Schritt vor Schritt.
Paſcendi jus, die Trift-Ge- rechtigkeit, Huth, oder Weide.
Pasquill, Pasquinade, ei- ne Schmaͤh-Schrift, Schmaͤh-Karten, eine heimlich ausgeſprengte Ehren-Schaͤndung.
Pasquillant, derjenige, wel- cher Schmaͤh-Briefe ma- chet, ein Ehren-Dieb, Laͤ- ſterer, Schmaͤher, Ver- laͤumder.
Paſs und repaſs, heiſt, daß ei- ner an einem Ort oder in einem Lande ſicher und ungehindert ab- und zurei- ſen darf.
Paſſable, zimlich, das noch hingehet, noch zu ertragen iſt.
[Spaltenumbruch]
Paſ
Paſſablement, mittelmaͤſi- ger Weiſe.
Paſſade, ein Ritt im tour- niren. it. ein Zehr-Pfen- ning.
Paſſage, ein Paß, enger Weg, enge Straſſe und Durchgang, derjenige Ort, welchen man noth- wendig paſſiren muß, wann man aus einem Land ins andere reiſen will. Alſo ſagt man: ei- nem die Paſſage nicht ver- ſtatten; die Paſſage uͤber den Fluß dem Feind di- ſputirlich machen.
Paſſage heiſt zuweilen auch eine Stelle in einem Buch oder Scribenten. z. E. eine unvergleichliche Paſ- ſage eines alten Scriben- ten anfuͤhren. Jn der Muſic iſt es eine kuͤnſtliche Figur, da ein Saͤnger von der ihm vorgeſchriebenen Compoſition bey einer groſen Noten abgehet, und allerhand geſchwinde Laͤufe, Variationes und Intervalla machet, ſich aber endlich wieder zu dem Clave, von welchem
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Par
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de Scala mit dieſem Na-
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Par tout, allenthalben, uͤber-
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Pas, ein Schritt, Tritt, wel-
ches Wort beſonders auf
den Tantz-Boͤden ge-
braͤuchlich. z. E. pas gra-
ve, iſt ein langſam vor ſich
weggeſtrichener Schritt.
Pas à pas, heiſt, Schritt
vor Schritt.
Paſcendi jus, die Trift-Ge-
rechtigkeit, Huth, oder
Weide.
Pasquill, Pasquinade, ei-
ne Schmaͤh-Schrift,
Schmaͤh-Karten, eine
heimlich ausgeſprengte
Ehren-Schaͤndung.
Pasquillant, derjenige, wel-
cher Schmaͤh-Briefe ma-
chet, ein Ehren-Dieb, Laͤ-
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laͤumder.
Paſs und repaſs, heiſt, daß ei-
ner an einem Ort oder in
einem Lande ſicher und
ungehindert ab- und zurei-
ſen darf.
Paſſable, zimlich, das noch
hingehet, noch zu ertragen
iſt.
Paſſablement, mittelmaͤſi-
ger Weiſe.
Paſſade, ein Ritt im tour-
niren. it. ein Zehr-Pfen-
ning.
Paſſage, ein Paß, enger
Weg, enge Straſſe und
Durchgang, derjenige
Ort, welchen man noth-
wendig paſſiren muß,
wann man aus einem
Land ins andere reiſen
will. Alſo ſagt man: ei-
nem die Paſſage nicht ver-
ſtatten; die Paſſage uͤber
den Fluß dem Feind di-
ſputirlich machen.
Paſſage heiſt zuweilen auch
eine Stelle in einem Buch
oder Scribenten. z. E.
eine unvergleichliche Paſ-
ſage eines alten Scriben-
ten anfuͤhren. Jn der
Muſic iſt es eine kuͤnſtliche
Figur, da ein Saͤnger von
der ihm vorgeſchriebenen
Compoſition bey einer
groſen Noten abgehet,
und allerhand geſchwinde
Laͤufe, Variationes und
Intervalla machet, ſich
aber endlich wieder zu
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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/467>, abgerufen am 13.06.2024.
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