Reinecken aber behagte das wohl, er schwatzte vergnüglich Seinen Freunden was vor und hörte sich prei- sen und loben. Hohen Muthes schied er von dannen. Der gnädige König Sandte Geleite mit ihm, und sagte freundlich zum Abschied: Kommt bald wieder! Da kniete der Fuchs am Throne zur Erden, Sprach: ich dank euch von Herzen und mei- ner gnädigen Frauen, Eurem Rathe, den Herren zusammen. Es spare, mein König, Gott zu vielen Ehren euch auf, und was ihr begehret Thu ich gern, ich lieb euch gewiß und bin es euch schuldig. Jetzo, wenn ihr's vergönnt, gedenk ich nach Hause zu reisen,
Reinecken aber behagte das wohl, er schwatzte vergnuͤglich Seinen Freunden was vor und hoͤrte sich prei- sen und loben. Hohen Muthes schied er von dannen. Der gnaͤdige Koͤnig Sandte Geleite mit ihm, und sagte freundlich zum Abschied: Kommt bald wieder! Da kniete der Fuchs am Throne zur Erden, Sprach: ich dank euch von Herzen und mei- ner gnaͤdigen Frauen, Eurem Rathe, den Herren zusammen. Es spare, mein Koͤnig, Gott zu vielen Ehren euch auf, und was ihr begehret Thu ich gern, ich lieb euch gewiß und bin es euch schuldig. Jetzo, wenn ihr's vergoͤnnt, gedenk ich nach Hause zu reisen,
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0493"n="485"/><lgn="19"><l>Reinecken aber behagte das wohl, er<lb/><spacedim="horizontal"/>schwatzte vergnuͤglich</l><lb/><l>Seinen Freunden was vor und hoͤrte sich prei-<lb/><spacedim="horizontal"/>sen und loben.</l><lb/><l>Hohen Muthes schied er von dannen. Der<lb/><spacedim="horizontal"/>gnaͤdige Koͤnig</l><lb/><l>Sandte Geleite mit ihm, und sagte freundlich<lb/><spacedim="horizontal"/>zum Abschied:</l><lb/><l>Kommt bald wieder! Da kniete der Fuchs<lb/><spacedim="horizontal"/>am Throne zur Erden,</l><lb/><l>Sprach: ich dank euch von Herzen und mei-<lb/><spacedim="horizontal"/>ner gnaͤdigen Frauen,</l><lb/><l>Eurem Rathe, den Herren zusammen. Es<lb/><spacedim="horizontal"/>spare, mein Koͤnig,</l><lb/><l>Gott zu vielen Ehren euch auf, und was ihr<lb/><spacedim="horizontal"/>begehret</l><lb/><l>Thu ich gern, ich lieb euch gewiß und bin es<lb/><spacedim="horizontal"/>euch schuldig.</l><lb/><l>Jetzo, wenn ihr's vergoͤnnt, gedenk ich nach<lb/><spacedim="horizontal"/>Hause zu reisen,</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[485/0493]
Reinecken aber behagte das wohl, er
schwatzte vergnuͤglich
Seinen Freunden was vor und hoͤrte sich prei-
sen und loben.
Hohen Muthes schied er von dannen. Der
gnaͤdige Koͤnig
Sandte Geleite mit ihm, und sagte freundlich
zum Abschied:
Kommt bald wieder! Da kniete der Fuchs
am Throne zur Erden,
Sprach: ich dank euch von Herzen und mei-
ner gnaͤdigen Frauen,
Eurem Rathe, den Herren zusammen. Es
spare, mein Koͤnig,
Gott zu vielen Ehren euch auf, und was ihr
begehret
Thu ich gern, ich lieb euch gewiß und bin es
euch schuldig.
Jetzo, wenn ihr's vergoͤnnt, gedenk ich nach
Hause zu reisen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/493>, abgerufen am 10.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.