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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

meisten Tiere draufgingen, Kraals hatten und Vieh hielten und mir sagten, daß
dort zu Zeiten eine Fliege mit ganz hartem Körper vorkomme, und daß ihnen
infolge des Stiches einer solchen Fliege ihr Vieh krepirt sei. Die Massais hatten
auch einige Mittel aus der Pflanzenwelt dagegen, die, wie sie behaupteten, oft
helfen; bei unsern Pferden und Eseln blieben sie aber ohne Erfolg. Auch hier
bei Mbuguui haben Massais wie Ndorobbos dieselbe Ansicht. Die schädliche Fliege
soll besonders bei Regen auftreten. Ob es nnn gerade die Tsetsefliege oder ein
andres Insekt ist, ist ziemlich gleich; jedenfalls möchte ich das Vorhandensein eines
solchen Insekts nicht in den Bereich der Fabel verweisen, solange nicht an Ort und
Stelle diese Pferdekrankheit studirt, erkannt und ein Gegenmittel gefunden ist. Es
ist ja auch möglich, daß im Wasser oder im Futter schädliche Bestandteile sind,
die die Krankheit verursachen; nach vielfachen Beobachtungen, die ich früher in der
Wißmannschen Truppe bei Dienstpferden machen konnte, mich nach Beobachtungen
andrer hat sich taufrisches Gras oder Futter als besonders schädlich erwiesen.
Möglich, daß sich hier in den Tropen durch den Morgentau kleine schädliche
Pilze auf manchen Pflanzen schnell bilden. Thatsache ist, daß Pferde, eingeführte
Esel und Maultiere hierzulande zu neunzig bis fünfundneunzig Prozent einem
ziemlich sichern Tode geweiht sind; allerdings pflegen sich Tiere, die einmal ein¬
gewöhnt sind, lange gesund zu halten, sie verlangen aber eine dauernde, peinlich
gewissenhafte Pflege und Beobachtung.

Aus alledem habe ich die Überzeugung gewonnen, daß als Zug- (oder Last-)
eier am besten im Lande geborne Tiere ^Pferde, Esel) verwendet werden. Unser
Bestreben muß daher darauf gerichtet sein, nicht nur Bastards, sondern vor allem
einen Stamm reiner Tiere (Hengste und Stuten) zu schaffen, die im Lande ge¬
boren sind. Gelingt das auch zunächst nur mit einem Paar, so ist schon viel
gewonnen. Es kommt ja vor, daß sich mich Bastarde fortpflanzen, es ist aber so
selten, daß man Bastarde nicht als Zuchttiere betrachten kann. Solange aber nicht
ein solcher Stamm geschaffen ist, bleiben Kreuzungen immer mehr oder minder ein
Wagnis, da viel von den zur Zucht eiuzuführeudeu Tieren krcpireu werden.

Von dem hiesigen eingebornen Vieh halte ich nicht viel. Weshalb verwenden
die Massais nicht in Zeiten, wo sie keine Esel haben, ihr Vieh zum Tragen? Sie
haben doch die größten Erfahrungen. Das ans Marschieren gewöhnte Vieh dieses
Nomadenstammes würde doch in erster Linie in Frage kommen, während das seit
Jahrhunderten an Stallfütterung gewöhnte Vieh der Gevirgsvölker (Kilimandjaro,
Pare, Ugueno usw ) kaum einfache Märsche ohne jede Last aushält, und z. B.
Wadschaggavieh nach ein- bis zweitägigem Marsch wiederholt halbtot bei mir ankam.
Manche werden der Ansicht sein, man könne das Vieh trainiren. Ich glaube das
nicht, da das Vieh eben durch Jahrhunderte hindurch verwöhnt ist. Auch hier
halte ich eine Kreuzung mit starkem Vieh -- etwa Zebubulleu aus Indien -- für
den einzig richtigen Weg, um Zuchttiere (Kühe und Bullen) zu bekommen, die im
Lande geboren siud und das Blut eines "Zugviehs von Profession" in sich haben.

Vorläufig, bis solche gute Zugtiere geschaffen sind, halte ich die Esel aus
der Landschaft Umbugwe für das beste Zugtier, das man bekommen kann. Diese
Umbugwcescl zeichnen sich durch Stärke, Schönheit und etwas natürliches Feuer
vorteilhaft vor ihren andern afrikanischen Verwandten aus. Ich habe Versuche mit
Einfahren gemacht und fahre mit vier Umbugweeseln (zwei als Vortrab und Reserve-
csel), indem ich aller anderthalb bis zwei Stunden umspanne, stundenweit mit einem
nach meinen Angaben konstruirten zweirädrigen Wagen in die Steppe. Dieser
Wagen nimmt zehn bis zwanzig Lasten und vier Personen ans und ist mit Sonnen-


Grenzboten III 1897 36
Maßgebliches und Unmaßgebliches

meisten Tiere draufgingen, Kraals hatten und Vieh hielten und mir sagten, daß
dort zu Zeiten eine Fliege mit ganz hartem Körper vorkomme, und daß ihnen
infolge des Stiches einer solchen Fliege ihr Vieh krepirt sei. Die Massais hatten
auch einige Mittel aus der Pflanzenwelt dagegen, die, wie sie behaupteten, oft
helfen; bei unsern Pferden und Eseln blieben sie aber ohne Erfolg. Auch hier
bei Mbuguui haben Massais wie Ndorobbos dieselbe Ansicht. Die schädliche Fliege
soll besonders bei Regen auftreten. Ob es nnn gerade die Tsetsefliege oder ein
andres Insekt ist, ist ziemlich gleich; jedenfalls möchte ich das Vorhandensein eines
solchen Insekts nicht in den Bereich der Fabel verweisen, solange nicht an Ort und
Stelle diese Pferdekrankheit studirt, erkannt und ein Gegenmittel gefunden ist. Es
ist ja auch möglich, daß im Wasser oder im Futter schädliche Bestandteile sind,
die die Krankheit verursachen; nach vielfachen Beobachtungen, die ich früher in der
Wißmannschen Truppe bei Dienstpferden machen konnte, mich nach Beobachtungen
andrer hat sich taufrisches Gras oder Futter als besonders schädlich erwiesen.
Möglich, daß sich hier in den Tropen durch den Morgentau kleine schädliche
Pilze auf manchen Pflanzen schnell bilden. Thatsache ist, daß Pferde, eingeführte
Esel und Maultiere hierzulande zu neunzig bis fünfundneunzig Prozent einem
ziemlich sichern Tode geweiht sind; allerdings pflegen sich Tiere, die einmal ein¬
gewöhnt sind, lange gesund zu halten, sie verlangen aber eine dauernde, peinlich
gewissenhafte Pflege und Beobachtung.

Aus alledem habe ich die Überzeugung gewonnen, daß als Zug- (oder Last-)
eier am besten im Lande geborne Tiere ^Pferde, Esel) verwendet werden. Unser
Bestreben muß daher darauf gerichtet sein, nicht nur Bastards, sondern vor allem
einen Stamm reiner Tiere (Hengste und Stuten) zu schaffen, die im Lande ge¬
boren sind. Gelingt das auch zunächst nur mit einem Paar, so ist schon viel
gewonnen. Es kommt ja vor, daß sich mich Bastarde fortpflanzen, es ist aber so
selten, daß man Bastarde nicht als Zuchttiere betrachten kann. Solange aber nicht
ein solcher Stamm geschaffen ist, bleiben Kreuzungen immer mehr oder minder ein
Wagnis, da viel von den zur Zucht eiuzuführeudeu Tieren krcpireu werden.

Von dem hiesigen eingebornen Vieh halte ich nicht viel. Weshalb verwenden
die Massais nicht in Zeiten, wo sie keine Esel haben, ihr Vieh zum Tragen? Sie
haben doch die größten Erfahrungen. Das ans Marschieren gewöhnte Vieh dieses
Nomadenstammes würde doch in erster Linie in Frage kommen, während das seit
Jahrhunderten an Stallfütterung gewöhnte Vieh der Gevirgsvölker (Kilimandjaro,
Pare, Ugueno usw ) kaum einfache Märsche ohne jede Last aushält, und z. B.
Wadschaggavieh nach ein- bis zweitägigem Marsch wiederholt halbtot bei mir ankam.
Manche werden der Ansicht sein, man könne das Vieh trainiren. Ich glaube das
nicht, da das Vieh eben durch Jahrhunderte hindurch verwöhnt ist. Auch hier
halte ich eine Kreuzung mit starkem Vieh — etwa Zebubulleu aus Indien — für
den einzig richtigen Weg, um Zuchttiere (Kühe und Bullen) zu bekommen, die im
Lande geboren siud und das Blut eines „Zugviehs von Profession" in sich haben.

Vorläufig, bis solche gute Zugtiere geschaffen sind, halte ich die Esel aus
der Landschaft Umbugwe für das beste Zugtier, das man bekommen kann. Diese
Umbugwcescl zeichnen sich durch Stärke, Schönheit und etwas natürliches Feuer
vorteilhaft vor ihren andern afrikanischen Verwandten aus. Ich habe Versuche mit
Einfahren gemacht und fahre mit vier Umbugweeseln (zwei als Vortrab und Reserve-
csel), indem ich aller anderthalb bis zwei Stunden umspanne, stundenweit mit einem
nach meinen Angaben konstruirten zweirädrigen Wagen in die Steppe. Dieser
Wagen nimmt zehn bis zwanzig Lasten und vier Personen ans und ist mit Sonnen-


Grenzboten III 1897 36
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[0289] Maßgebliches und Unmaßgebliches meisten Tiere draufgingen, Kraals hatten und Vieh hielten und mir sagten, daß dort zu Zeiten eine Fliege mit ganz hartem Körper vorkomme, und daß ihnen infolge des Stiches einer solchen Fliege ihr Vieh krepirt sei. Die Massais hatten auch einige Mittel aus der Pflanzenwelt dagegen, die, wie sie behaupteten, oft helfen; bei unsern Pferden und Eseln blieben sie aber ohne Erfolg. Auch hier bei Mbuguui haben Massais wie Ndorobbos dieselbe Ansicht. Die schädliche Fliege soll besonders bei Regen auftreten. Ob es nnn gerade die Tsetsefliege oder ein andres Insekt ist, ist ziemlich gleich; jedenfalls möchte ich das Vorhandensein eines solchen Insekts nicht in den Bereich der Fabel verweisen, solange nicht an Ort und Stelle diese Pferdekrankheit studirt, erkannt und ein Gegenmittel gefunden ist. Es ist ja auch möglich, daß im Wasser oder im Futter schädliche Bestandteile sind, die die Krankheit verursachen; nach vielfachen Beobachtungen, die ich früher in der Wißmannschen Truppe bei Dienstpferden machen konnte, mich nach Beobachtungen andrer hat sich taufrisches Gras oder Futter als besonders schädlich erwiesen. Möglich, daß sich hier in den Tropen durch den Morgentau kleine schädliche Pilze auf manchen Pflanzen schnell bilden. Thatsache ist, daß Pferde, eingeführte Esel und Maultiere hierzulande zu neunzig bis fünfundneunzig Prozent einem ziemlich sichern Tode geweiht sind; allerdings pflegen sich Tiere, die einmal ein¬ gewöhnt sind, lange gesund zu halten, sie verlangen aber eine dauernde, peinlich gewissenhafte Pflege und Beobachtung. Aus alledem habe ich die Überzeugung gewonnen, daß als Zug- (oder Last-) eier am besten im Lande geborne Tiere ^Pferde, Esel) verwendet werden. Unser Bestreben muß daher darauf gerichtet sein, nicht nur Bastards, sondern vor allem einen Stamm reiner Tiere (Hengste und Stuten) zu schaffen, die im Lande ge¬ boren sind. Gelingt das auch zunächst nur mit einem Paar, so ist schon viel gewonnen. Es kommt ja vor, daß sich mich Bastarde fortpflanzen, es ist aber so selten, daß man Bastarde nicht als Zuchttiere betrachten kann. Solange aber nicht ein solcher Stamm geschaffen ist, bleiben Kreuzungen immer mehr oder minder ein Wagnis, da viel von den zur Zucht eiuzuführeudeu Tieren krcpireu werden. Von dem hiesigen eingebornen Vieh halte ich nicht viel. Weshalb verwenden die Massais nicht in Zeiten, wo sie keine Esel haben, ihr Vieh zum Tragen? Sie haben doch die größten Erfahrungen. Das ans Marschieren gewöhnte Vieh dieses Nomadenstammes würde doch in erster Linie in Frage kommen, während das seit Jahrhunderten an Stallfütterung gewöhnte Vieh der Gevirgsvölker (Kilimandjaro, Pare, Ugueno usw ) kaum einfache Märsche ohne jede Last aushält, und z. B. Wadschaggavieh nach ein- bis zweitägigem Marsch wiederholt halbtot bei mir ankam. Manche werden der Ansicht sein, man könne das Vieh trainiren. Ich glaube das nicht, da das Vieh eben durch Jahrhunderte hindurch verwöhnt ist. Auch hier halte ich eine Kreuzung mit starkem Vieh — etwa Zebubulleu aus Indien — für den einzig richtigen Weg, um Zuchttiere (Kühe und Bullen) zu bekommen, die im Lande geboren siud und das Blut eines „Zugviehs von Profession" in sich haben. Vorläufig, bis solche gute Zugtiere geschaffen sind, halte ich die Esel aus der Landschaft Umbugwe für das beste Zugtier, das man bekommen kann. Diese Umbugwcescl zeichnen sich durch Stärke, Schönheit und etwas natürliches Feuer vorteilhaft vor ihren andern afrikanischen Verwandten aus. Ich habe Versuche mit Einfahren gemacht und fahre mit vier Umbugweeseln (zwei als Vortrab und Reserve- csel), indem ich aller anderthalb bis zwei Stunden umspanne, stundenweit mit einem nach meinen Angaben konstruirten zweirädrigen Wagen in die Steppe. Dieser Wagen nimmt zehn bis zwanzig Lasten und vier Personen ans und ist mit Sonnen- Grenzboten III 1897 36

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_225585/289>, abgerufen am 01.11.2024.