Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Die Frucht. XXIX. B.

oder so wie die ähnliche Nässe in den Eyern der Nat-
tern geliebert (l). Es wird ebenfalls von einem schar-
fen Alkohol (m) von Alaun (n) von der Galläpfel-
brühe (o), und vom Salpetergeiste dichter gemacht (p)

Jch habe selbst in einem Menscheneye, darinnen der
Keim abgestorben war, das Wasser vermittelst des Al-
kohols in Klümpe, und zu einer Art von dikker Molke
gebracht.

Bisweilen entstehen von selbst in diesem Wasser
gleichsam Käseartige Gerinnungen (q), welche fett an-
zusehen sind, und es lässet das faulgewordene Wasser
dergleichen kleine Massen zurükke, wenn entweder der
dünnere Theil (r) durch den Durchseiher geschieden, oder
das Wasser durch die Gewalt des Feuers davon ge-
trieben worden (s): indessen ist doch solches Wasser al-
kalisch (t) salzig, es brauset mit sauren Säften auf, und
es löset sich von der Vitriolsäure auf (v).

Da ich es im Magen und amnion betrachtete, so
schien es mir viele Aehnlichkeit mit dem Wasser des
Herzbeutels zu haben, welches eine Art von Flieswas-
ser ist.

Es wird mit der Zeit im todten Körper, und viel-
leicht bisweilen aus freien Stükken in einer reifen Frucht
salzig (x), so wie auch im Eye (y) und klebriger (z), wo-

bei

(l) [Spaltenumbruch] HOUPEVILLE l. c.

(m) SPIELMANN in lit. ROE-
DERER l. c.

(n) TAUVRY p. 148.

(o) RHADES p. 33. und zwar
hartnäkkig.

(p) LANGLEY p. 166. wenig
SPIELMAN in so fern, daß es eine
Art von Federfigur machet. RHA-
DES p. 32.

(q) n. 11.

(r) LONGFIELD.

(s) [Spaltenumbruch] FANTON p. 238. Fäden,
in Klümpe zusammen gewachsen.
LONGFIELD.

(t) LONGFIELD.

(v) Idem.

(x) ROEDERER fet.

(y) MALPIGHI.

(z) ALDES. MONRO p. 177.
an einer lange in der Mutter ver-
haltenen Menschenfrucht. CYPRI-
AN. Vom Schweine leugnet es,
LONGFIELD vom Schafe MAI-
TRE JEAN p. 219.

Die Frucht. XXIX. B.

oder ſo wie die aͤhnliche Naͤſſe in den Eyern der Nat-
tern geliebert (l). Es wird ebenfalls von einem ſchar-
fen Alkohol (m) von Alaun (n) von der Gallaͤpfel-
bruͤhe (o), und vom Salpetergeiſte dichter gemacht (p)

Jch habe ſelbſt in einem Menſcheneye, darinnen der
Keim abgeſtorben war, das Waſſer vermittelſt des Al-
kohols in Kluͤmpe, und zu einer Art von dikker Molke
gebracht.

Bisweilen entſtehen von ſelbſt in dieſem Waſſer
gleichſam Kaͤſeartige Gerinnungen (q), welche fett an-
zuſehen ſind, und es laͤſſet das faulgewordene Waſſer
dergleichen kleine Maſſen zuruͤkke, wenn entweder der
duͤnnere Theil (r) durch den Durchſeiher geſchieden, oder
das Waſſer durch die Gewalt des Feuers davon ge-
trieben worden (s): indeſſen iſt doch ſolches Waſſer al-
kaliſch (t) ſalzig, es brauſet mit ſauren Saͤften auf, und
es loͤſet ſich von der Vitriolſaͤure auf (v).

Da ich es im Magen und amnion betrachtete, ſo
ſchien es mir viele Aehnlichkeit mit dem Waſſer des
Herzbeutels zu haben, welches eine Art von Flieswaſ-
ſer iſt.

Es wird mit der Zeit im todten Koͤrper, und viel-
leicht bisweilen aus freien Stuͤkken in einer reifen Frucht
ſalzig (x), ſo wie auch im Eye (y) und klebriger (z), wo-

bei

(l) [Spaltenumbruch] HOUPEVILLE l. c.

(m) SPIELMANN in lit. ROE-
DERER l. c.

(n) TAUVRY p. 148.

(o) RHADES p. 33. und zwar
hartnaͤkkig.

(p) LANGLEY p. 166. wenig
SPIELMAN in ſo fern, daß es eine
Art von Federfigur machet. RHA-
DES p. 32.

(q) n. 11.

(r) LONGFIELD.

(s) [Spaltenumbruch] FANTON p. 238. Faͤden,
in Kluͤmpe zuſammen gewachſen.
LONGFIELD.

(t) LONGFIELD.

(v) Idem.

(x) ROEDERER fet.

(y) MALPIGHI.

(z) ALDES. MONRO p. 177.
an einer lange in der Mutter ver-
haltenen Menſchenfrucht. CYPRI-
AN. Vom Schweine leugnet es,
LONGFIELD vom Schafe MAI-
TRE JEAN p. 219.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0380" n="328"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
oder &#x017F;o wie die a&#x0364;hnliche Na&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in den Eyern der Nat-<lb/>
tern geliebert <note place="foot" n="(l)"><cb/><hi rendition="#aq">HOUPEVILLE l. c.</hi></note>. Es wird ebenfalls von einem &#x017F;char-<lb/>
fen Alkohol <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">SPIELMANN in lit. ROE-<lb/>
DERER l. c.</hi></note> von Alaun <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">TAUVRY p.</hi> 148.</note> von der Galla&#x0364;pfel-<lb/>
bru&#x0364;he <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">RHADES p.</hi> 33. und zwar<lb/>
hartna&#x0364;kkig.</note>, und vom Salpetergei&#x017F;te dichter gemacht <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">LANGLEY p.</hi> 166. wenig<lb/><hi rendition="#aq">SPIELMAN</hi> in &#x017F;o fern, daß es eine<lb/>
Art von Federfigur machet. <hi rendition="#aq">RHA-<lb/>
DES p.</hi> 32.</note></p><lb/>
              <p>Jch habe &#x017F;elb&#x017F;t in einem Men&#x017F;cheneye, darinnen der<lb/>
Keim abge&#x017F;torben war, das Wa&#x017F;&#x017F;er vermittel&#x017F;t des Al-<lb/>
kohols in Klu&#x0364;mpe, und zu einer Art von dikker Molke<lb/>
gebracht.</p><lb/>
              <p>Bisweilen ent&#x017F;tehen von &#x017F;elb&#x017F;t in die&#x017F;em Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
gleich&#x017F;am Ka&#x0364;&#x017F;eartige Gerinnungen <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">n.</hi> 11.</note>, welche fett an-<lb/>
zu&#x017F;ehen &#x017F;ind, und es la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et das faulgewordene Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
dergleichen kleine Ma&#x017F;&#x017F;en zuru&#x0364;kke, wenn entweder der<lb/>
du&#x0364;nnere Theil <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">LONGFIELD.</hi></note> durch den Durch&#x017F;eiher ge&#x017F;chieden, oder<lb/>
das Wa&#x017F;&#x017F;er durch die Gewalt des Feuers davon ge-<lb/>
trieben worden <note place="foot" n="(s)"><cb/><hi rendition="#aq">FANTON p.</hi> 238. Fa&#x0364;den,<lb/>
in Klu&#x0364;mpe zu&#x017F;ammen gewach&#x017F;en.<lb/><hi rendition="#aq">LONGFIELD.</hi></note>: inde&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t doch &#x017F;olches Wa&#x017F;&#x017F;er al-<lb/>
kali&#x017F;ch <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">LONGFIELD.</hi></note> &#x017F;alzig, es brau&#x017F;et mit &#x017F;auren Sa&#x0364;ften auf, und<lb/>
es lo&#x0364;&#x017F;et &#x017F;ich von der Vitriol&#x017F;a&#x0364;ure auf <note place="foot" n="(v)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem.</hi></hi></note>.</p><lb/>
              <p>Da ich es im Magen und <hi rendition="#aq">amnion</hi> betrachtete, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chien es mir viele Aehnlichkeit mit dem Wa&#x017F;&#x017F;er des<lb/>
Herzbeutels zu haben, welches eine Art von Flieswa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er i&#x017F;t.</p><lb/>
              <p>Es wird mit der Zeit im todten Ko&#x0364;rper, und viel-<lb/>
leicht bisweilen aus freien Stu&#x0364;kken in einer reifen Frucht<lb/>
&#x017F;alzig <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">ROEDERER fet.</hi></note>, &#x017F;o wie auch im Eye <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">MALPIGHI.</hi></note> und klebriger <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">ALDES. MONRO p.</hi> 177.<lb/>
an einer lange in der Mutter ver-<lb/>
haltenen Men&#x017F;chenfrucht. <hi rendition="#aq">CYPRI-<lb/>
AN.</hi> Vom Schweine leugnet es,<lb/><hi rendition="#aq">LONGFIELD</hi> vom Schafe <hi rendition="#aq">MAI-<lb/>
TRE JEAN p.</hi> 219.</note>, wo-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bei</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[328/0380] Die Frucht. XXIX. B. oder ſo wie die aͤhnliche Naͤſſe in den Eyern der Nat- tern geliebert (l). Es wird ebenfalls von einem ſchar- fen Alkohol (m) von Alaun (n) von der Gallaͤpfel- bruͤhe (o), und vom Salpetergeiſte dichter gemacht (p) Jch habe ſelbſt in einem Menſcheneye, darinnen der Keim abgeſtorben war, das Waſſer vermittelſt des Al- kohols in Kluͤmpe, und zu einer Art von dikker Molke gebracht. Bisweilen entſtehen von ſelbſt in dieſem Waſſer gleichſam Kaͤſeartige Gerinnungen (q), welche fett an- zuſehen ſind, und es laͤſſet das faulgewordene Waſſer dergleichen kleine Maſſen zuruͤkke, wenn entweder der duͤnnere Theil (r) durch den Durchſeiher geſchieden, oder das Waſſer durch die Gewalt des Feuers davon ge- trieben worden (s): indeſſen iſt doch ſolches Waſſer al- kaliſch (t) ſalzig, es brauſet mit ſauren Saͤften auf, und es loͤſet ſich von der Vitriolſaͤure auf (v). Da ich es im Magen und amnion betrachtete, ſo ſchien es mir viele Aehnlichkeit mit dem Waſſer des Herzbeutels zu haben, welches eine Art von Flieswaſ- ſer iſt. Es wird mit der Zeit im todten Koͤrper, und viel- leicht bisweilen aus freien Stuͤkken in einer reifen Frucht ſalzig (x), ſo wie auch im Eye (y) und klebriger (z), wo- bei (l) HOUPEVILLE l. c. (m) SPIELMANN in lit. ROE- DERER l. c. (n) TAUVRY p. 148. (o) RHADES p. 33. und zwar hartnaͤkkig. (p) LANGLEY p. 166. wenig SPIELMAN in ſo fern, daß es eine Art von Federfigur machet. RHA- DES p. 32. (q) n. 11. (r) LONGFIELD. (s) FANTON p. 238. Faͤden, in Kluͤmpe zuſammen gewachſen. LONGFIELD. (t) LONGFIELD. (v) Idem. (x) ROEDERER fet. (y) MALPIGHI. (z) ALDES. MONRO p. 177. an einer lange in der Mutter ver- haltenen Menſchenfrucht. CYPRI- AN. Vom Schweine leugnet es, LONGFIELD vom Schafe MAI- TRE JEAN p. 219.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/380
Zitationshilfe:	Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/380>, abgerufen am 30.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.