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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Einleitung.


Unter allen öffentlichen Einrichtungen gibt es wohl keine,
die von der Gesammtheit der Gesellschaft so allgemein in An-
spruch genommen wird, wie die "Post"; kein anderes öffent-
liches Jnstitut hängt inniger mit dem Jnteresse des Staates
und des Volkes zusammen, wie die Post, und nicht ein Zweig
des öffentlichen Lebens hat in den letzten Jahren so unermeß-
liche, vor Jahrzehnten noch nicht geahnte Fortschritte in seiner
Entwicklung gemacht, wie das Postwesen, dieses älteste Glied
in der Kette der heutigen Verkehrsanstalten. --

Wenn wir die ungeheueren Erfolge betrachten, welche
durch die geräuschlose Thätigkeit dieser Anstalt herbeigeführ
worden sind, wenn wir bedenken, wie sie durch das Jneinander-
greifen ihrer Riesenmaschine das geschriebene und gedruckte
Wort von einem Ende der Welt zum andern trägt, wie sie
die größten Entfernungen aufhebt, wie sie für Handel und
Verkehr, für Kunst und Wissenschaft, für das politische und
sociale Leben der gleich emsige, nimmer ruhende Bote geworden
ist, dann lohnt es sich gewiß der Mühe, die geschichtliche Ent-
wicklung dieser Anstalt näher zu betrachten.

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Einleitung.


Unter allen öffentlichen Einrichtungen gibt es wohl keine,
die von der Geſammtheit der Geſellſchaft ſo allgemein in An-
ſpruch genommen wird, wie die „Poſt“; kein anderes öffent-
liches Jnſtitut hängt inniger mit dem Jntereſſe des Staates
und des Volkes zuſammen, wie die Poſt, und nicht ein Zweig
des öffentlichen Lebens hat in den letzten Jahren ſo unermeß-
liche, vor Jahrzehnten noch nicht geahnte Fortſchritte in ſeiner
Entwicklung gemacht, wie das Poſtweſen, dieſes älteſte Glied
in der Kette der heutigen Verkehrsanſtalten. —

Wenn wir die ungeheueren Erfolge betrachten, welche
durch die geräuſchloſe Thätigkeit dieſer Anſtalt herbeigeführ
worden ſind, wenn wir bedenken, wie ſie durch das Jneinander-
greifen ihrer Rieſenmaſchine das geſchriebene und gedruckte
Wort von einem Ende der Welt zum andern trägt, wie ſie
die größten Entfernungen aufhebt, wie ſie für Handel und
Verkehr, für Kunſt und Wiſſenſchaft, für das politiſche und
ſociale Leben der gleich emſige, nimmer ruhende Bote geworden
iſt, dann lohnt es ſich gewiß der Mühe, die geſchichtliche Ent-
wicklung dieſer Anſtalt näher zu betrachten.

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[[1]/0014] Einleitung. Unter allen öffentlichen Einrichtungen gibt es wohl keine, die von der Geſammtheit der Geſellſchaft ſo allgemein in An- ſpruch genommen wird, wie die „Poſt“; kein anderes öffent- liches Jnſtitut hängt inniger mit dem Jntereſſe des Staates und des Volkes zuſammen, wie die Poſt, und nicht ein Zweig des öffentlichen Lebens hat in den letzten Jahren ſo unermeß- liche, vor Jahrzehnten noch nicht geahnte Fortſchritte in ſeiner Entwicklung gemacht, wie das Poſtweſen, dieſes älteſte Glied in der Kette der heutigen Verkehrsanſtalten. — Wenn wir die ungeheueren Erfolge betrachten, welche durch die geräuſchloſe Thätigkeit dieſer Anſtalt herbeigeführ worden ſind, wenn wir bedenken, wie ſie durch das Jneinander- greifen ihrer Rieſenmaſchine das geſchriebene und gedruckte Wort von einem Ende der Welt zum andern trägt, wie ſie die größten Entfernungen aufhebt, wie ſie für Handel und Verkehr, für Kunſt und Wiſſenſchaft, für das politiſche und ſociale Leben der gleich emſige, nimmer ruhende Bote geworden iſt, dann lohnt es ſich gewiß der Mühe, die geſchichtliche Ent- wicklung dieſer Anſtalt näher zu betrachten. 1

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/14>, abgerufen am 30.04.2024.