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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
sich der Violen/ und wenn solcher reiff geworden/ sie-
het er wie ein Silber-Groschen.

32. Aquilegia, Ackeley.

Sind mancherley Geschlechte/ als bunte/ purpur/
blaue/ weisse/ gestirnte Blumen/ etc. Wann sie ge-
säet/ tragen sie im zweyten Jahr erst Blumen; Die
doppelten haben das zarteste Laub/ tragen aber wenig
Saamen/ seyn besser durchs Versetzen fort zubrin-
gen/ und stehen gern in guter fetter Erde; Die geflamm-
ten kan man an den Stielen erkennen/ dann derer Ae-
derlein auch geflammt seyn.

Die ungefüllte/ welche gern Saamen tra-
gen/ gehören zu dem Medicinischen Ge-
brauch; Jn Wein oder Bier gesotten/ öff-
net sie Leber und Miltz und deswegen in der
Gelbsuchtfast dienlich. So treibt sie sol-
cher massen das Wasser und die Monat-
Zeit/ befördert die Wunden zur Heilung/
und stillet Bauchweh; Der Saame ist hier
wohl bekandt/ um die Massern und Pocken
auszutreiben/ so er zerquetschet zu einem
Viertel Loth/ auch wohl/ so er mit warmen
Wein gegeben wird. Jn Mund-Säfften
gesotten/ reinigeter das Zahnfleisch/ so vom
Scharbock angegriffen ist.

33. Cistus.

Wird gesäet/ und wenn er drey oder vier Blätlein
hat/ in einen Topff gesetzet/ gibt ein kleines Bäumlein/
und trägt Blumen wie Erd-Rosen/ deren sind drey
oder vier Geschlecht/ als eines mit Salbey-Blätter/
eines mit Lavendel-Blättern/ ein Männlein und ein

Weib-

Blumen-Garten.
ſich der Violen/ und wenn ſolcher reiff geworden/ ſie-
het er wie ein Silber-Groſchen.

32. Aquilegia, Ackeley.

Sind mancherley Geſchlechte/ als bunte/ purpur/
blaue/ weiſſe/ geſtirnte Blumen/ ꝛc. Wann ſie ge-
ſaͤet/ tragen ſie im zweyten Jahr erſt Blumen; Die
doppelten haben das zarteſte Laub/ tragen aber wenig
Saamen/ ſeyn beſſer durchs Verſetzen fort zubrin-
gen/ uñ ſtehen gern in guter fetter Erde; Die geflam̃-
ten kan man an den Stielen erkennen/ dann derer Ae-
derlein auch geflam̃t ſeyn.

Die ungefuͤllte/ welche gern Saamen tra-
gen/ gehoͤren zu dem Mediciniſchen Ge-
brauch; Jn Wein oder Bier geſotten/ oͤff-
net ſie Leber und Miltz und deswegen in der
Gelbſuchtfaſt dienlich. So treibt ſie ſol-
cher maſſen das Waſſer und die Monat-
Zeit/ befoͤrdert die Wunden zur Heilung/
und ſtillet Bauchweh; Der Saame iſt hier
wohl bekandt/ um die Maſſern und Pocken
auszutreiben/ ſo er zerquetſchet zu einem
Viertel Loth/ auch wohl/ ſo er mit warmen
Wein gegeben wird. Jn Mund-Saͤfften
geſotten/ reinigeter das Zahnfleiſch/ ſo vom
Scharbock angegriffen iſt.

33. Ciſtus.

Wird geſäet/ und wenn er drey oder vier Blaͤtlein
hat/ in einen Topff geſetzet/ gibt ein kleines Baͤumlein/
und traͤgt Blumen wie Erd-Roſen/ deren ſind drey
oder vier Geſchlecht/ als eines mit Salbey-Blaͤtter/
eines mit Lavendel-Blaͤttern/ ein Maͤnnlein und ein

Weib-
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[255/0271] Blumen-Garten. ſich der Violen/ und wenn ſolcher reiff geworden/ ſie- het er wie ein Silber-Groſchen. 32. Aquilegia, Ackeley. Sind mancherley Geſchlechte/ als bunte/ purpur/ blaue/ weiſſe/ geſtirnte Blumen/ ꝛc. Wann ſie ge- ſaͤet/ tragen ſie im zweyten Jahr erſt Blumen; Die doppelten haben das zarteſte Laub/ tragen aber wenig Saamen/ ſeyn beſſer durchs Verſetzen fort zubrin- gen/ uñ ſtehen gern in guter fetter Erde; Die geflam̃- ten kan man an den Stielen erkennen/ dann derer Ae- derlein auch geflam̃t ſeyn. Die ungefuͤllte/ welche gern Saamen tra- gen/ gehoͤren zu dem Mediciniſchen Ge- brauch; Jn Wein oder Bier geſotten/ oͤff- net ſie Leber und Miltz und deswegen in der Gelbſuchtfaſt dienlich. So treibt ſie ſol- cher maſſen das Waſſer und die Monat- Zeit/ befoͤrdert die Wunden zur Heilung/ und ſtillet Bauchweh; Der Saame iſt hier wohl bekandt/ um die Maſſern und Pocken auszutreiben/ ſo er zerquetſchet zu einem Viertel Loth/ auch wohl/ ſo er mit warmen Wein gegeben wird. Jn Mund-Saͤfften geſotten/ reinigeter das Zahnfleiſch/ ſo vom Scharbock angegriffen iſt. 33. Ciſtus. Wird geſäet/ und wenn er drey oder vier Blaͤtlein hat/ in einen Topff geſetzet/ gibt ein kleines Baͤumlein/ und traͤgt Blumen wie Erd-Roſen/ deren ſind drey oder vier Geſchlecht/ als eines mit Salbey-Blaͤtter/ eines mit Lavendel-Blaͤttern/ ein Maͤnnlein und ein Weib-

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/271>, abgerufen am 30.04.2024.